Landtagswahl in Bayern 2023: CSU-Fraktion will Klaus Holetschek zum Fraktionschef wählen

München - Es ist eine Wahl, deren Ausgang mit äußerst großer Spannung erwartet wurde. Am Sonntag (8. Oktober) wurde der neue Landtag in Bayern gewählt.
Hochrechnungen zur Landtagswahl in Bayern 2023
An dieser Stelle beenden wir unsere Berichterstattung über die Landtagswahl in Bayern im AZ-Blog. Wir halten Sie selbstverständlich weiterhin über unsere bekannten Kanäle auf dem Laufenden über alle weiteren Entwicklungen rund um die Wahl, die Parteien und die wichtigen politischen Themen.
Hier können Sie noch einmal unsere Berichterstattung nachverfolgen:
Hagen bleibt FDP-Chef in Bayern: Rücktrittsangebot abgelehnt
10.29 Uhr: Bayerns FDP-Landeschef und -Spitzenkandidat Martin Hagen bleibt auch nach der Pleite bei der Landtagswahl am Sonntag im Amt. Er habe dem Landesvorstand seinen Rücktritt angeboten, sagte Hagen am Dienstag in München. Das Gremium habe dies aber abgelehnt. "Der Landesvorstand hat von diesem Angebot Abstand genommen, hat dieses Angebot einmütig zurückgewiesen." In einer schriftlichen Abstimmung habe niemand für seinen Rücktritt gestimmt.
Mit 3,0 Prozent hatte die FDP am Sonntag den Wiedereinzug in den Landtag verpasst. Hagen sagte am Dienstag, man werde dafür kämpfen, bei der Wahl 2028 wieder ins Landesparlament zurückzukehren.
CSU-Fraktion will Holetschek zum Fraktionschef wählen
Dienstag, 10. Oktober, 8.20 Uhr: Nach der Bayern-Wahl sortieren sich die Fraktionen. Bei der CSU stehen schon die ersten wichtigen Personalentscheidungen an. Zwei Tage nach der Landtagswahl in Bayern trifft sich die neue CSU-Fraktion am Dienstag zu ihrer ersten Sitzung. Erste Amtshandlung der Abgeordneten: Der bisherige Gesundheitsminister Klaus Holetschek soll zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt werden.
CSU-Chef Markus Söder hatte den 58-Jährigen am Montag in einer CSU-Vorstandssitzung für den Posten vorgeschlagen. Er soll Thomas Kreuzer nachfolgen, der nicht mehr für den Landtag kandidiert hatte. Als Landtagspräsidentin will die CSU-Fraktion erneut Ilse Aigner vorschlagen. Die 58-Jährige hat dieses Amt bereits seit 2018 inne. Die offizielle Wahl Aigners ist dann in der konstituierenden Sitzung des neuen Landtags vorgesehen, die für den 30. Oktober geplant ist.
Aiwanger bekräftigt Ansprüche auf viertes Ministerium
13.14 Uhr: Der aus der Landtagswahl am Sonntag gestärkt hervorgegangene Freie-Wähler-Parteichef Hubert Aiwanger hat für die nächste Regierungsbildung Ansprüche auf ein viertes Ministerium angemeldet. "Wenn man die Wahlergebnisse anschaut, glaube ich, dass jeder sich ausrechnen kann, wieviele Ministerien uns zustehen", sagte Aiwanger am Montag in München. "Das kann jeder Grundschüler ausrechnen, wer wieviel bekommt." Die Freien Wähler legten am Sonntag um 4,2 Prozent auf 15,8 Prozent zu, die CSU verlor 0,2 Punkte auf 37,0 Prozent. Die Freien Wähler führen bislang Wirtschafts-, Kultus- und Umweltministerium.
"Wir sind der Wahlsieger dieser Landtagswahl in dieser Bayern-Koalition", sagte Aiwanger. "Wir sind der Garant für ein stabiles, bürgerliches Bayern", betonte er. Seine Partei verhindere ein Erstarken der Ränder und garantiere eine Politik der "guten Mitte". Er warnte die CSUvor einer Abgrenzung von den Freien Wählern. "Jede Abgrenzung von uns bedeutet eine Abkehr vom gesunden Menschenverstand", sagte Aiwanger. "Ich würde der CSUempfehlen, jetzt nicht so mädchenhaft aufzutreten."
Er forderte die CSUdazu auf, schnell in Koalitionsverhandlungen einzutreten. "Keine größeren Personal- oder Strukturdebatten", sagte Aiwanger. Es gehe jetzt nicht darum, ewig Wunden zu lecken, sondern unverzüglich in Gespräche einzutreten, wie Bayern künftig weiterregiert werden solle.
Aiwanger, der auch Bundesvorsitzender der Freien Wählerist, bekräftigte am Montag auch seine bundespolitischen Ambitionen. "Ich bin sehr überzeugt, dass wir im nächsten Bundestagsitzen werden", sagte er. Die Freien Wählerwollten zeigen, dass sie "Bund können".
Weber: Freie Wähler nicht mehr mit Samthandschuhen anfassen
13.03 Uhr: CSU-Vize Manfred Weber fordert als Konsequenz aus dem bayerischen Landtagswahlergebnis eine härtere Auseinandersetzung seiner Partei mit den Freien Wählern. "Für die CSU war es immer ein Grundpfeiler, dass rechts neben uns keine demokratisch legitimierte Partei stehen soll. Das ist mit den Freien Wählern heute der Fall", sagte Weber am Montag vor einer CSU-Vorstandssitzung in München. "Deswegen müssen wir die Samthandschuhe ablegen." Man müsse inhaltlich die Auseinandersetzung suchen.
"Ich habe vor einem Jahr bereits gefordert, dass wir uns stärker von den Freien Wählernabgrenzen", sagte Weber. Ein Koalitionswahlkampf sei nur ein halber Ansatz - wichtig sei die Abgrenzung, um die Eigenständigkeit der CSUherausstellen. "Wir sind die bessere Alternative für Bayern", betonte Weber.
Zudem forderte Weber einen härteren Kurs gegenüber der AfD. "Die CSUmuss jetzt an der Frontlinie gegen die AfDstehen", sagte Weber mit Blick auf die anstehende Europawahl 2024. Nach Webers Einschätzung ist das gute Abschneiden der AfDbei den Landtagswahlen auch dem Thema Migration geschuldet. "Die Menschen, die sich jetzt gestern für die AfDentschieden haben, sind keine Radikalen. Sie haben Sorgen." Und diese Sorgen müssten ernst genommen werden.
Die Bundesregierungmüsse den Weckruf verstehen, forderte der EVP-Partei und -Fraktionschef im Europaparlament. "Das ist die beste Möglichkeit, dass wir Radikalisierung in Europa und in Deutschland verhindern."
Martin Hagen lässt nach FDP-Pleite politische Zukunft vorerst offen
12.53 Uhr: Nach der krachenden Pleite der FDP bei der Landtagswahl in Bayern lässt Landeschef Martin Hagen seine persönliche politische Zukunft vorerst offen. "Als Landesvorsitzender, Fraktionsvorsitzender und Spitzenkandidat übernehme ich natürlich die Verantwortung", sagte er am Montag in seiner Wahlnachlese in Berlin. Welche Konsequenzen dies mit sich bringe, sei aber offen. Darüber werde der FDP-Landesvorstand am Montagabend diskutieren und abstimmen.
Mit Blick auf die Lage des Landesverbandes betonte Hagen, dass die Situation, nun wieder in der außerparlamentarischen Opposition zu sein, nicht neu sei. "Wir wissen damit umzugehen, wir haben das schon öfter durchgemacht." Er sei aber zuversichtlich, dass der FDP in fünf Jahren das Comeback gelingen werde. Hagen betonte, das Abschneiden der FDP in Bayern sei "bitter für uns und für mich ganz persönlich".
Den Liberalen sei es nicht gelungen, im Wahlkampf mit ihren Sachpositionen durchzudringen, es hätten kaum landespolitische Themen eine Rolle gespielt. Zudem habe sich die FDP in Bayern nicht vom allgemeinen Negativtrend im Bund abkoppeln können. Die bayerische FDP habe kein "Polster", um Stimmverluste zu kompensieren, schon 2018 sei sie nur "hauchdünn" in den Landtag gekommen.
Ergebnisseite zur bayerischen Landtagswahl gestört
12.24 Uhr: Am Tag nach der Landtagswahl in Bayern hat eine Störung die Website des Landeswahlleiters mit den Ergebnissen lahmgelegt. Am Montagvormittag waren die Zahlen zwischenzeitlich nicht abzurufen. Eine Störungsmeldung verwies auf ein technisches Problem. Zu den Ursachen konnte das zuständige Landesamt für Statistik zunächst keine genaueren Angaben machen. Die Fachabteilung arbeite aber an einer Lösung. Bis zum Mittag waren zumindest Teile der Ergebnisse wieder einzusehen.
SPD: Jusos plädieren für "umfassenden Erneuerungsprozess"
12.11 Uhr: Bei den bayerischen Jusos werden nach der schweren Pleite bei der Landtagswahl die Forderungen nach einem Neuanfang innerhalb des SPD-Landesverbandes lauter. Von dem Wahlergebnis bei der Landtagswahl im Freistaat seien sie enttäuscht, teilte die Nachwuchsorganisation am Montag mit. Die Pleite der SPD müsse nun einen "umfassenden Erneuerungsprozess" anstoßen. Die Partei kam in Bayern nur auf 8,4 Prozent und schnitt damit noch schlechter ab als 2018 (9,7). Damals musste in der Folge der Niederlage die SPD-Landesvorsitzende Natascha Kohnen ihren Posten räumen.
"Die Bayern-SPD hat es nicht geschafft, Verteilungsfragen im Wahlkampf zu adressieren", sagte die Landesvorsitzende der bayerischen , Reka Molnar. Nun sei es wichtig, sich inhaltlich auszurichten und neu zu finden. Dabei müsse auch über personelle Fragen diskutiert werden, betonte sie weiter. SPD-Landeschef hatte am Sonntagabend erklärt, er wolle sein Amt nicht aufgeben.
Waigel fordert härtere Linie gegen Freie Wähler und AfD
12.08 Uhr: Der CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel fordert ab sofort einen härteren CSU-Kurs gegenüber den Freien Wählern und der AfD. Das CSU-Ergebnis bei der bayerischen Landtagswahl sei "passabel" gewesen, aber jetzt sei die "Schonzeit" gegenüber den Freien Wählern vorbei, sagte der einstige CSU-Vorsitzende am Montag vor einer CSU-Vorstandssitzung in München. Man lasse sich auf Dauer nicht gefallen, dass jemand "im Jagdgebiet der CSU wildert".
Die seien bei dieser Wahl Partner gewesen, doch bei der anstehenden Europawahl im Jahr 2024 seien sie Gegner: "Ein ganz gravierender Gegner, weil sie in Europa überhaupt nichts bewegen, aber uns die Möglichkeit nehmen, Bayern noch stärker zu vertreten."
Waigel befürchtet nach eigenen Worten zudem, dass die bei der nächsten 2025 gefährlich für die werden und ihr Stimmen wegnehmen könnten. Dabei brächten diese "null Kompetenz" in der Deutschlandpolitik mit. "Jede Stimme für die ist eine Stimme gegen Bayern im Bund", sagte Waigel.
Waigel forderte auch eine schärfere Auseinandersetzung mit der : "Was die betreibt, ist eine Wut- und Angstpolitik, und der müssen wir entschieden auch mit Zukunftsprojektionen entgegentreten."
Früherer Regener Landrat wird Bürgermeister in Bodenmais
11.52 Uhr: Ein Comeback feiert in Niederbayern der SPD-Kommunalpolitiker . Der frühere Landrat des Landkreises Regen ist nach vorläufigem amtlichen Ergebnis am Sonntag zum Bürgermeister des Marktes Bodenmais gewählt worden. Der 38-Jährige erreichte 66,0 Prozent der Stimmen – ein für aktuelle SPD-Verhältnisse herausragendes Ergebnis.
Im Rathaus von Bodenmais hatte Adam 2008 als 23-Jähriger seine Karriere in der Politik gestartet. Er war damals jüngster Bürgermeister Deutschlands und wurde unter anderem bekannt mit dem Spruch: "Ich bin alles, was man in Bodenmais nicht sein darf – jung, und offen schwul." 2011 folgte seine Wahl zum Landrat. 2017 zog er sich aus der Kommunalpolitik zurück mit der Begründung, sein Studium wieder aufnehmen zu wollen.
Nun gaben ihm die Bürger von Bodenmais also erneut mehrheitlich ihre Stimme. Die Gegenkandidaten blieben weit dahinter zurück: CSU-Mann Joachim Haller bekam dem vorläufigen Ergebnis nach 22,6 Prozent und Robert Stiefel von den 11,4 Prozent. Der Landratsposten in Regen wurde am Sonntag ebenfalls neu vergeben. Rita Röhrl (), die am Montag ihren 70. Geburtstag feierte, stand nicht mehr zur Wahl. Sie war 2017 auf gefolgt.
Neuer Landrat von Regen ist nun der CSU-Kommunalpolitiker Ronny Raith. Er erhielt nach vorläufigem Ergebnis 60,4 Prozent der Stimmen, wie das Landratsamt am Montagmorgen mitteilte. Den zweiten Platz erreichte AfD-Kandidat mit rund 23 Prozent, gefolgt von Gloria Gray () mit 11,3 Prozent.
Grüne machen Söder für Rechtsruck verantwortlich
13.16 Uhr: Die bayerischen Grünen machen nach der Landtagswahl Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für den erfolgten Rechtsruck mitverantwortlich. "Wer das Lied der Rechtspopulisten singt, macht deren Chor nur lauter und stärker", sagte Spitzenkandidatin Katharina Schulze am Montag in München. Das Wahlergebnis zeige, dass genau das passiert sei. "Markus Söder hat dem Rechtsruck den Weg geebnet in Bayern und trägt dafür auch die Verantwortung", sagte Co-Spitzenkandidat Ludwig Hartmann.
Im Wahlkampf sei Söder «der größte Kulturkämpfer» gewesen, so Schulze. "Er hat ständig über Zwangs-Veganismus und Zwangs-Gendern gesprochen. Niemand anderes wollte darüber sprechen, aber er hat es getan." Die Quittung dafür habe er am Wahlabend bekommen. Der Rechtsrutsch sei ein Weckruf – "Und ich hoffe, dass dieser Weckruf jetzt endlich mal final gehört wird", so Schulze.
CSU nominiert Söder offiziell für Ministerpräsidenten-Amt
11.10 Uhr: Es ist nur eine Formalie – doch der CSU-Vorstand hat Parteichef Markus Söder nach der Landtagswahl erneut für den Posten des bayerischen Ministerpräsidenten nominiert. Dies sei einstimmig erfolgt, verlautete aus der Sitzung am Montag aus Teilnehmerkreisen. Die Ministerpräsidenten-Wahl im Landtag erfolgt später, und zwar nach der konstituierenden Sitzung, die für 30. Oktober geplant ist. Zuvor will die CSU mit den Freien Wählern Verhandlungen über die Fortsetzung der seit 2018 bestehenden Regierungskoalition führen.
Söder schlägt Holetschek als neuen CSU-Fraktionschef vor
11.05 Uhr: Der bisherige bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek soll neuer CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag werden. CSU-Chef Markus Söder schlug den 58-Jährigen in einer CSU-Vorstandssitzung in München für den Posten vor, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Holetschek soll Thomas Kreuzer nachfolgen, der nicht mehr für den Landtag kandidiert hatte. Die offizielle Wahl soll in einer Fraktionssitzung am Dienstag sein.
Als Landtagspräsidentin schlug Söder wie ebenfalls erwartet erneut Ilse Aigner vor. Die 58-Jährige hat dieses Amt bereits seit 2018 inne. Die offizielle Wahl ist in der konstituierenden Sitzung des neuen Landtags vorgesehen, die für den 30. Oktober geplant ist.
Die bayerischen Erststimmenkönige: Füracker vorne
10.43 Uhr: Kein Politiker in Bayern hat seinen Stimmkreis so klar gewonnen wie Finanzminister Albert Füracker (CSU). Laut vorläufigem Endergebnis der Landtagswahl kam er in Neumarkt in der Oberpfalz auf 51,3 Prozent der Erststimmen. Das waren mehr als 36 Prozentpunkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Kandidaten. Bester Grüner ist Ludwig Hartmann, der es mit 44,6 Prozent in München Mitte auf Rang sieben der Erststimmenergebnisse bringt. Hubert Aiwanger holt in Landshut mit 37,2 Prozent das beste Ergebnis der Freien Wähler und Rang 45 im bayernweiten Erststimmenvergleich.
Die anderen Parteien konnten keine Direktmandate erringen. Das beste Erststimmenergebnis für die AfD fuhr Gerd Mannes mit 24,4 Prozent in Günzburg ein. Der Stimmkreis ging allerdings an die CSU. Den besten Wert für die SPD holte Stefan Rottmann in Schweinfurt mit 15,8 Prozent auf Rang drei hinter den Bewerbern von CSU und AfD.
Deutlich besser als seine aus dem Landtag geflogene Partei schnitt der Erststimmenkönig der FDP, Wolfgang Heubisch ab, der in München-Schwabing 9,3 Prozent holte – dort auf Rang vier hinter den Kandidaten von Grünen, CSU und SPD. Die Linke bleibt dagegen selbst mit ihrem besten Erststimmenergebnis unter fünf Prozent. In Nürnberg Nord holt Kathrin Flach Gomez 4,3 Prozent der Erststimmen – auf Platz sechs hinter den Kandidaten von CSU, Grünen, SPD, AfD und Freien Wählern.
Ob das gute Abschneiden der Erststimmenkönige auf den jeweiligen Kandidaten oder die Beliebtheit ihrer Partei im Stimmkreis zurückzuführen ist, ist allerdings eine andere Frage. Bei allen sieben genannten lag das Erststimmenergebnis für den Kandidaten allerdings über dem Zweitstimmenergebnis für die Partei im jeweiligen Stimmkreis, besonders stark bei Aiwanger und Füracker.
CSU-Politiker Maximilian Böltl holt Direktmandat und zieht in den Landatag
9.15 Uhr: CSU-Politiker Maximilian Böltl siegt klar im Stimmkreis München-Land Nord und schafft den Sprung in den Landtag. Kirchheims Bürgermeister holt mit 38,1 Prozent das Direktmandat. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis liegt die CSU mit 38,1 Prozent klar vor den Grünen mit 19,7. Maximilian Böltl ist überglücklich und sagt der AZ: "Die wichtigste Unterstützung war und bleibt mein Mann, mein Herzensmensch. Ohne ihn wäre ich nicht bis hierher gekommen."

Huber: Kein viertes Ministerium für Freie Wähler
8.48 Uhr: CSU-Generalsekretär Martin Huber erteilt Wünschen der Freien Wähler nach einem vierten Ministerium in Bayern eine Absage. "Das Ergebnis gibt nicht den Anspruch her, seitens der Freien Wähler ein weiteres Ministerium zu fordern", sagte er am Montag im Bayerischen Rundfunk. Der Anspruch sei durch das Ergebnis nicht ableitbar.
Der Fraktionschef der Freien Wähler, Florian Streibl, hatte am Montagmorgen dem BR gesagt, über das Landwirtschaftsministerium müsse noch einmal diskutiert werden. Das Ergebnis als zweitstärkste Kraft im bayerischen Landtag müsse sich auch in der Regierungsbildung widerspiegeln, sagte er wenige Minuten vor Huber. Daher würden die Freien Wähler auch ein weiteres Ministerium fordern.
CSU und Freie Wähler wollen nach der Landtagswahl am Sonntag ihre bisherige Koalition fortsetzen. Die Freien Wähler stellen bisher mit Parteichef Hubert Aiwanger den Vize-Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister. Sie führen zudem bisher das Kultusministerium und das Umweltministerium.
SPD: Florian von Brunn will nicht als Parteichef zurücktreten
8.28 Uhr: Trotz des historisch schlechten Abschneidens der SPD bei der Landtagswahl in Bayern will Spitzenkandidat Florian von Brunn den Parteivorsitz nicht abgeben. Er sei mit der Co-Vorsitzenden Ronja Endres zusammen erst vor kurzem gewählt worden. "Und ich bin nicht jemand, der in einer schwierigen Situation den Bettel hinwirft", sagte von Brunn am Sonntagabend im Fernsehen des Bayerischen Rundfunks.
"Wir werden das Ergebnis aufarbeiten", kündigte der Co-Vorsitzende an. Ziel sei eine bessere Ausgangsbasis für die nächste Landtagswahl. "Wir wollen Lehren daraus ziehen", sagte von Brunn, der bisher auch Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion ist.
Freie Wähler pochen auf viertes Ministerium im Freistaat
8.04 Uhr: Nach ihrem Erfolg bei den Landtagswahlen haben die Freien Wähler ihren Anspruch auf ein zusätzliches viertes Ministerium für sie unterstrichen. Das Ergebnis als zweitstärkste Kraft im bayerischen Landtag müsse sich auch in der Regierungsbildung widerspiegeln, sagte der Fraktionschef der Freien Wähler, Florian Streibl, am Montag im Bayerischen Rundfunk. Daher würden die Freien Wähler auch ein weiteres Ministerium fordern.
Schon vor der Wahl hatten die Freien Wähler als viertes Ministerium das Landwirtschaftsministerium ins Gespräch gebracht. CSU-Chef Markus Söder erteilte dem eine klare Absage. Streibl konterte am Montag, auch über das Landwirtschaftsministerium müsse noch einmal diskutiert werden.
"Wir zielen schon auf ein großes Ministerium", betonte der Freie-Wähler-Fraktionschef. "Da muss man schauen, wie bereit hierfür die CSU ist." Zugleich meinte Streibl: "Jetzt könnte ich sagen: Wir nehmen auch das Finanzministerium oder das Innenministerium. Aber darüber werden wir dann mit unserem Koalitionspartner reden und wir werden da sicher eine gute Lösung finden."
CSU und Freie Wähler wollen ihre bisherige Koalition fortsetzen. Die Freien Wähler stellen bisher mit Parteichef Hubert Aiwanger den Vize-Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister. Sie führen zudem bisher das Kultusministerium und das Umweltministerium.
Söder: Wahlergebnisse erfordern andere Migrationspolitik
7.43 Uhr: CSU-Chef Markus Söder sieht in den Ergebnissen der Landtagswahlen in Bayern und Hessen den Auftrag für eine andere Migrationspolitik. "Die Folgen heißen für mich - und das ist das Wichtigste überhaupt aus diesem Wahlergebnis – die nationale Aufgabe, die Migrationspolitik zu einer Wende zu führen, zu einem Pakt gegen unkontrollierte Zuwanderung", sagte Bayerns Ministerpräsident am Sonntagabend im ZDF-"heute journal". "Das, glaube ich, ist der eigentliche Auftrag, den wir aus den beiden Landtagswahlen am Ende ziehen können."
Bei der Landtagswahl in Bayern hatten vor allem Parteien rechts von der CSU – die AfD und die Freien Wähler – Stimmen gewonnen. Söders Christsoziale landeten laut Hochrechnungen noch unter dem schlechten Ergebnis von 2018 (37,2 Prozent). "Es verändert sich was in der Demokratie in Deutschland", sagte Söder. "Wir müssen uns noch den Folgen widmen."
In den ARD-"Tagesthemen" sagte der CSU-Chef: "Wir empfinden die AfD als eine rechtsextreme Partei." Man dürfe jetzt nicht der AfD hinterherlaufen, sondern müsse Probleme lösen. Es brauche darum rasch eine andere Migrationspolitik. "Dann kann man die AfD auch deutlich zurückführen." Söder sah auch in der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt, in dessen Zentrum Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger im Wahlkampf stand einen Grund für das Abschneiden der CSU: "Vor dieser Flugblatt-Affäre lagen wir deutlich höher", sagte er im ZDF.
Bayerns AfD-Chef Protschka: Wahlergebnis "sagenhaft"
7.21 Uhr: Der Landesvorsitzende der AfD in Bayern, Stephan Protschka, hat sich begeistert über das Abschneiden seiner Partei bei der Landtagswahl gezeigt. "Eine Verbesserung um über 50 Prozent ist sagenhaft und ein klares Votum für einen grundlegenden Politikwandel in unserem geliebten Freistaat", sagte Protschka.
"Wir werden weiter Politik für die Bayern machen und mit klarem Blick und lauter Stimme ein Korrektiv zum Mainstream darstellen", kündigte der Bundestagsabgeordnete an. Die AfD habe für den bayerischen Landtag ein "starkes Team aufgestellt".
Kubicki zum FDP-Ergebnis: "So kann es nicht weitergehen"
7.18 Uhr: Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat nach den Landtagswahlen in Bayern und Hessen eine Kurskorrektur der Ampel-Koalition gefordert. "So kann es nicht weitergehen", sagte Kubicki der "Bild"-Zeitung. Alle Ampel-Parteien hätten verloren. "Das ist das klare Signal, dass wir in Berlin endlich aufnehmen müssen, was die Menschen bewegt. In der AKW-Frage, beim Heizungsgesetz oder in der Migrationspolitik lagen oder liegen wir konsequent im Gegensatz zur Mehrheitsmeinung. Wenn wir keine Lösungen präsentieren, werden sich am Ende die Themen die Koalitionen suchen."
Bei beiden Wahlen hat die FDP Verluste hinnehmen müssen. In Bayern hat die Partei den Wiedereinzug in den Landtag verpasst, in Hessen war es am Sonntagabend lange unklar, ob sie im Parlament verbleibt.
Fridays for Future: Wahlergebnis in Bayern "erschreckend"
7.09 Uhr: Die Klimaaktivisten von Fridays for Future in Bayern haben das Ergebnis der Landtagswahl im Freistaat als "erschreckend" bezeichnet. "Es ist das Ergebnis eines Wahlkampfes, in dem die Klimakrise relativiert, populistische, rechte Parolen salonfähig gemacht und gegen Klimaaktivist*innen gehetzt wurde", zitierte Fridays for Future den Aktivisten Luc Ouali aus München am Sonntag.
Egal, wer am Ende die Staatsregierung bilde – alle demokratischen Parteien hätten sich dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet, wurde Aktivistin Ronja Hofmann zitiert. Damit seien sie den Menschen einen "konsequenten, sozial gerechten und gut kommunizierten Klimaschutz schuldig".
AfD will diesmal im Landtag Vizepräsidenten stellen
7.02 Uhr: Die AfD fordert nach ihrem Stimmgewinn bei der Landtagswahl in der neuen Legislaturperiode einen der Stellvertreterposten im Landtagspräsidium. "Wir würden uns auch sehr freuen, wenn wir dieses Mal einen Vizepräsidenten als zweitstärkste Kraft stellen dürften", sagte AfD-Spitzenkandidatin Katrin Ebner-Steiner am Sonntagabend im Bayerischen Rundfunk.
Eigentlich steht jeder Fraktion ein Vizepräsidenten-Posten im Landtag zu. In der vergangenen Legislaturperiode bemühte sich die AfD-Fraktion allerdings mehrfach und stets vergeblich darum: Ihre Kandidatinnen und Kandidaten fielen bei den geheimen Abstimmungen stets durch.
Vorläufiges amtliches Endergebnis: Der Landtag wird kleiner
Montag, 9. Oktober, 6.07 Uhr: Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kommt die CSU auf 37 Prozent. Dahinter landen dicht beieinander die Freien Wähler (15,8 Prozent), die AfD (14,6 Prozent) und die Grünen (14,4 Prozent). Die SPD erzielte 8,4 Prozent, die FDP (3,0 Prozent) scheiterte an der Fünf-Prozent-Hürde. Die ÖDP mit 1,8 und Die Linke mit 1,5 Prozent kamen noch über ein Prozent der gültigen Erst- und Zweitstimmen. Die weiteren sieben Parteien erreichten weniger als ein Prozent der Stimmen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 73,3 Prozent (2018: 72,3; 2013: 63,6). Nach dem vorläufigen Ergebnis werden im 19. Bayerischen Landtag insgesamt 203 Abgeordnete vertreten sein. Dabei enthalten sind elf Überhangmandate für die CSU. Sieben Ausgleichsmandate gehen an die Freien Wähler, zwei an die AfD sowie drei an die Grünen.
Nach der Landtagswahl gehören dem Maximilianeum in der neuen Legislaturperiode zwei Abgeordnete weniger an. Mit 203 Mandatsträgern sind es aber weiterhin deutlich mehr als die 180 in der Verfassung vorgesehenen Sitze. Verantwortlich für den Aufwuchs sind die Überhangs- und Ausgleichsmandate.
Über die Größe des Landtags hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder Diskussionen gegeben. Ausgerechnet die FDP, die bei der Wahl am Sonntag den Wiedereinzug in den Landtag klar verpasste, setzte sich in den vergangenen Jahren massiv für eine Verkleinerung des Parlaments ein.
Von den insgesamt 203 Abgeordneten (2018: 205) werden 85 Abgeordnete der CSU angehören (2018: 85). Die Freien Wähler kommen auf 37 Sitze (-10), die GRÜNEN auf 32 (+6), die AfD auf 32 (+10) und die SPD auf 17 (-5). Die FDP, die zur Landtagswahl 2018 noch elf Mandate erhielt, zieht nicht in den neuen Landtag ein.
- CSU: 37,0 Prozent
- Freie Wähler: 15,8 Prozent
- AfD: 14,6 Prozent
- Grüne: 14,4 Prozent
- SPD: 8,4 Prozent
- FDP: 3,0 Prozent
Knobloch: "Ergebnis der rechtsextremen AfD für Arbeit im neuen Landtag eine schwere Belastung"
20.37 Uhr: Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, sieht im Wahlergebnis der AfD in Bayern ein Problem für das künftige Landesparlament. "Das Ergebnis der rechtsextremen AfD wird für die Arbeit im neuen Landtag eine schwere Belastung darstellen", sagte Knobloch am Sonntag in München. "Minderheiten wie die jüdische Gemeinschaft werden so weiter verunsichert." Die neue Staatsregierung müsse den Kampf gegen Rechtsextremismus deshalb mit allen Mitteln fortsetzen – "und ich weiß, dass sie das auch tun wird". Knobloch gratulierte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu seinem Wahlerfolg.
20.25 Uhr: Nach der neuestes Hochrechnung um 19:58 hat sich das Ergebnis der SPD erneut verschlechtert, die Parteimitglieder reagieren enttäuscht.

20.14 Uhr: Es war ein knüppelharter Abend auch für Münchens FDPler. Hinauskatapultiert aus dem Landtag – aber wie deutlich! Der 77-jährige Wolfgang Heubisch, einst Wissenschaftsminister in der schwarz-gelben Koalition, ist damit wieder raus aus dem Landtag. Und klingt am Abend durchaus geknickt. "Der Wahlkampf in München war eigentlich absolut positiv", sagt er im Gespräch mit der AZ. Überhaupt: Die 35.000 gegen rechts dieser Tage auf dem Odeonsplatz, das hat ihm gefallen. "München ist so liberal und tolerant, so sollte auch Bayern sein", sagt er. Und beklagt explizit einen "Rechtsruck" mit dieser Wahl im Landtag. Wie es für ihn persönlich weitergeht, ob es das nun endgültig war mit politischen Mandaten – oder ob er gar, wie nach dem letzten Ausscheiden aus dem Landtag wieder in den Stadtrat zieht? Heubisch lässt sich zumindest ein Hintertürchen offen. Er müsse nun erstmal durchschnaufen. "Und dann ist die Frage, was ich noch für die Partei tun kann."
Alt-OB Ude zur AZ: "Jetzt kein personelles Gemetzel"
20.03 Uhr: Münchens Alt-OB Christian Ude erklärt den Niedergang der SPD gerne damit, dass man zu abgehoben sei, sich von der Sprache und den Problemen der alten Stammwähler entfernt habe. Aber kann man den Niedergang wirklich so vereinfachen, in München, wo die Grünen mit ihrem akademischen Ansatz inzwischen so stark sind? "Selbstverständlich gibt es das Publikum dafür in München", sagte Ude am Sonntagabend im Gespräch mit der AZ. "Und das erreichen die Grünen." Das Hauptproblem der SPD sei trotzdem, dass sie ihre eigenen alten Stammwähler nicht mehr erreiche. Ude schimpft, die SPD gebe sich seit 2018 einfach mit "den halben Ergebnissen" von früher zufrieden.
Einfach zur Tagesordnung übergehen dürfe die Partei nun nicht. Also eine Rücktrittsforderung an Spitzenkandidat Florian von Brunn? Nein, so will Ude das auf keinen Fall verstanden wissen. "Das Letzte, was wir jetzt brauchen, ist noch ein personelles Gemetzel", sagte Ude, der den Wahlabend daheim in seiner Schwabinger Wohnung verfolgte.
AZ-Kommentar: Frustration und Verwahrlosung bei der Landtagswahl: Warum Bayern so gewählt hat
Die aktuellen Hochrechnungen:
19.37 Uhr:
- CSU: 36,5 Prozent
- AfD: 15,9 Prozent
- Grüne: 15,8 Prozent
- Freie Wähler: 14,4 Prozent
- SPD: 8,2
- FDP: 2,9
19.25 Uhr: Ludwig Hartmann, Spitzenkandidat der Grünen, spricht von einem Wahlkampf, der durchaus herausfordernder war als andere Wahlkämpfe: "Wir hatten etwas mehr Gegenwind als sonst. Aber unsere Themen standen im Mittelpunkt der Debatten, die geführt wurden. Wir wurden von mehreren Seiten angegangen und fahren trotzdem das zweitbeste Ergebnis bei den bayerischen Landtagswahlen ein. Wir haben ein grünes Fundament in Bayern, das man uns nicht mehr nehmen kann. Und das ist gut für unser Land."
19.19 Uhr: Sehr enttäuscht klingt, was OB Dieter Reiter (SPD) auf AZ-Anfrage mitteilen lässt. "Das Ergebnis ist leider noch schlechter als befürchtet und da gibt's auch nichts schönzureden: Das ist wieder ein sehr bitterer Wahlabend für die Bayern SPD", wird er zitiert. "Erneut ist es offenbar nicht gelungen, die politischen Themen, die die Menschen in Bayern wirklich bewegen, anzusprechen und sie davon zu überzeugen, dass die SPD die richtigen Lösungen anbietet. Ich gehe davon aus, dass nach diesem Ergebnis nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden kann." Welche Konsequenzen er genau fordert, das lässt Reiter am Wahlabend vielsagend offen.
19.17 Uhr: Ilse Aigner sagt zur einstigen Dominanz der CSU: "In der Tat hat sich einiges verändert. Dass die AfD soweit kommt, ist für mich als CSU-Politikerin keine gute Botschaft, keine Frage. Das zeigt, dass sich die Bürger von der Ampel nicht wahrgenommen gefühlt haben."
19.10 Uhr: Bei den Grünen war die Erleichterung noch größer als das Ergebnis. Katharina Schulze sagte: "Wir haben unser zweitbestes Ergebnis in Bayern als Grüne eingefahren.. Das ist ein großer Erfolg und zeigt, dass wir stabil in unserem schönen Bayern verankert sind."
Anton Hofreiter (Grüne) äußert sich zum Ausscheiden der FDP aus dem Bayerischen Landtag: "Es ist grundsätzlich bedauerlich, wenn eine demokratische Partei aus dem Landtag gewählt wird und rechtsradikale Kräfte gestärkt werden", sagt er zur AZ. "Die Stimmung, die auch Markus Söder im Wahlkampf gegen demokratische Parteien gemacht hat, hat am Ende der AfD genutzt. Für deren gutes Abschneiden wird sich auch Markus Söder verantworten müssen."
Die aktuellen Hochrechnungen
19.07 Uhr: Die aktuellen Hochrechnungen:
- CSU: 36,5 Prozent
- AfD: 15,7 Prozent
- Grüne: 15,5, Prozent
- Freie Wähler: 14,2 Prozent
- SPD: 8,5
- FDP: 3,0
19.05 Uhr: Lars Klingbeil, SPD-Chef sagt zu den enttäuschenden Ergebnissen in Bayern und Hessen: "Man muss nicht drum herumreden, das sind zwei Niederlagen für die SPD. Wir werden die Ergebnisse aufarbeiten. Aber klar, das ist ein Signal an die Berliner Regierung. Es braucht ein anderes Tempo, um die Probleme der Bürger zu lösen. Und auch einen anderen Stil als in den letzten Monaten.“
19.03 Uhr: Entsprechend dem Wahlergebnis lautet auch das erste Fazit von Martin Hagen (FDP) auf der Wahlparty: "Heute ist kein Tag an dem wir feiern – heute ist ein trauriger Tag für unsere Partei." Es sei eine Niederlage die weh tut, er habe alles gegeben "bis an die physischen Grenzen und darüber hinaus", so Hagen. "Als Spitzenkandidat übernehme ich für das Wahlergebnis die Verantwortung." Man werde nun die Ursachen dieser Niederlage umfassend analysieren. Zum Abschluss gab es dann noch ein Zitat frei nach dem Monaco Franze: "Aus is und gar is, und schad is, dass's wahr is!" Anschließend begibt sich Hagen schnell in den Landtag.
18.51 Uhr: "Es gibt großen Grund mitzujubeln. Es ist ein Rekordergebnis in Bayern. Die Menschen sind unzufrieden mit der Verbotspolitik der deutschen Bundesregierung", so Alice Weidel, Co-Vorsitzende der AfD, in der ARD.
18.47 Uhr: SPD-Spitzenkandidat Florian von Brunn schätz sein Ergebnis als "enttäuschend" ein: "Das Problem, das wir hatten, ein Wahlkampf unter schwierigen Bedingungen. Keine Landesthemen. Wir konnten die Themen nicht auf die Straße bringen. Alles ist überlagert worden von bundespolitischen Themen."
18.44 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagt nach den ersten Hochrechnungen: "Obwohl es schwere und turbulente Zeiten sind, kann man eines sagen: Bayern hat gewählt, Bayern hat Stabilität gewählt und die CSU hat diese Wahl gewonnen." Und weiter: "Es ging uns nie um einen Schönheitspreis, sondern einen klaren Regierungsauftrag vor allem an die CSU, um eine starke Regierung in Bayern zu bilden. Ich glaube, es war noch nie so wichtig, Stärke und Stabilität zu erhalten, um Demokratie zu schützen. Das ist die größte Herausforderung, vor der wir stehen."
18.43 Uhr: Bei der SPD gab es nach der Rede von Nasser Ahmed (SPD -Vize -General) Applaus, aber die Enttäuschung steht den meisten ins Gesicht geschrieben.

Historisch schlechtes Ergebnis für die CSU
18.40 Uhr: Ersten Hochrechnungen zufolge kommt die CSU auf ein historisch schlechtes Ergebnis von 36,7 Prozent. 2018 kam die Partei von Ministerpräsident Markus Söder auf 37,2 Prozent.
18.37 Uhr: Julia Post, die Kandidatin der Grünen in Pasing sagt, sie sei sehr zufrieden. "Es war ja nicht nur ein Wind, sondern ein Sturm, der uns entgegen geblasen ist. Und da freut es mich, dass wir so viele Aktive haben, die nicht den Kopf in den Sand gesteckt haben. Ich hoffe natürlich, dass wir auf Platz 2 bleiben. Natürlich ist es jetzt noch ein bisschen Spekulation, aber ich rechne eigentlich schon damit, dass wir in München wieder die stärkste Partei werden."

Erste Hochrechnungen sind da
18.31 Uhr: Nach den ersten ZDF-Hochrechnungen kommt die CSU auf 36,7 Prozent, die Grünen werden zweitstärkste Kraft mit 15,6 Prozent, die Freien Wähler kommen auf 14 Prozent und die AfD auf 15,8 Prozent. CSU und Freie Wähler könnten ihr Regierungsbündnis damit wie angestrebt fortsetzen.
18.30 Uhr: CSU-Kandidat Alexander Dietrich (Moosach) zum CSU-Ergebnis: "Solide, aber eine bessere Zahl hätte deutlich zu meiner Entspannung beigetragen, was meinen Stimmkreis betrifft. So bleibt es weiter denkbar knapp." Zum AfD-Ergebnis: "Erschreckend, aber zu befürchten nach der Stimmung auf der Straße. Das Migrationsthema hat da den Ausschlag gegeben."
Kandidatin Susanne Hornberger (Mitte) hoffnungsvoll: "Sind wir erst mal zufrieden, der Tag ist ja noch jung. Vielleicht steigt's ja noch."
Grüne in der Muffathalle: "Nazis raus!"
18.27 Uhr: "Nazis raus, Nazis raus, Nazis raus", brüllen die Grünen in der Muffathalle, als die AfD interviewt wird und auf dem Bildschirm in der Muffathalle gezeigt wird. Dann analysiert Partei-Chefin Svenja Jarchow die Ergebnisse auf der Bühne. Sie sagt: "Das ist das zweitstärkste Ergebnis der Grünen in Bayern jemals und das nach einem Wahlkampf der unterirdisch war. Wir haben uns verankert, wir sind weit vorne." Dann bedankt sie sich für den Wahlkampf, den die Grünen geleistet haben.
18.26 Uhr: Michael Piazolo von den Freien Wählern und Bayerns Kultusminister ist begeistert: "Das Ergebnis ist toll." Die Freien Wähler hätten einiges richtig gemacht: "Wir sind Wahlgewinner."
18.25 Uhr: Ganz vorne bei der FDP steht Martin Hagen mit seiner Frau Anisha und wartet gespannt auf die Prognose. Ein Raunen geht durch den Saal, als die ersten Prozentzahlen auf die Bildschirme übertragen werden – drei Prozent. Zwar scheint es, als hätte man sich bereits auf das Ergebnis vorbereitet – die Enttäuschung ist dennoch groß.
18.25 Uhr: Nachdem die ersten Prognosen einlaufen, jubeln die Grünen in der Muffathalle. Die Fraktionschefin im Stadtrat Mona Fuchs sagt, sie wäre sehr zufrieden, wenn es so bleibt. Denn: "Beim letzten Mal hatten wir die Luxus-Situation überall in der Opposition zu sein." Dann kommt die zweite Prognose von der ZDF, bei der die Grünen etwas schlechter abschneiden und hinter der AfD liegen. "Das wäre jetzt nicht so gut", murmelt Grünen-Stadtrat Florian Roth. Am besten, meint Mona Fuchs dann, sprechen wir vielleicht später noch einmal.
Daher hat die AfD die Stimmen
18.22 Uhr: Den ersten Prognosen zufolge hat die AfD 5,8 Prozent hinzugewonnen. Woher kommen die Wähler? Von diesen Parteien sind sie abgewandert:
- CSU: 90.000
- Nichtwähler: 70.000
- Freie Wähler: 50.000
- FDP: 40.000
- SPD: 20.000
- Grüne: 20.000
18.19 Uhr: "Es gibt komplexe Gründe für die Wahlniederlagen, wo wir uns Zeit nehmen sollten, die aufzuarbeiten. Eine Botschaft nach Berlin liegt da drin. Eine allgemeine Stimmungslage, die aufs Gemüt drückt", sagt Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD.
18.16 Uhr: Angespannte Nerven bei der Münchner CSU. Im Löwenbräukeller haben sich am Wahlabend drei Münchner Kandidaten mit rund 150 Wahlkampfhelfern zusammengetan: Christine Müller, die in Milbertshofen gegen Katha Schulze ins Rennen gegangen ist, Alexander Dietrich (Moosach) und Susanne Hornberger (München-Mitte). Ob es Dietrich gelingt, den 2018 an die Grünen verlorenen Stimmkreis diesmal für die CSU zurückzuholen? Es heißt noch warten bis mindestens 19 Uhr. "Nervös bin ich schon, aber ziemlich sicher, dass ich das schaffe", sagt sie.

18.15 Uhr: Fridays for Future zeigt sich vom Ergebnis der Landtagswahlen in Bayern schockiert. "Das Ergebnis der Landtagswahl ist erschreckend. Es ist das Ergebnis eines Wahlkampfes, in dem die Klimakrise relativiert, populistische, rechte Parolen salonfähig gemacht und gegen Klimaaktivist*innen gehetzt wurde", so Aktivist Luc Ouali.
18.11 Uhr: Bei der Verkündung der ersten Zahlen schlagen die ersten Anwesenden die Hände über dem Kopf zusammen, ein Raunen geht durch den Raum, als der Moderator des BR verkündet: Das wäre ein historisch schlechtes Ergebnis für die SPD.
18.07 Uhr: Kurz nach den ersten Prognosen spricht Hubert Aiwanger (Freie Wähler) im BR. Er freut sich über das Ergebnis: "Ein deutlicher Zuwachs, 14 Prozent wäre schon ganz ordentlich. Ich denke, es geht noch was nach oben. Wir sind zufrieden, jetzt warten wir mal ab." Für die Sondierungsgespräche mit der CSU zeigt er sich zuversichtlich. Auch in der ARD freut er sich über das "super Ergebnis. Wir haben Ambitionen und die bleiben", so Aiwanger.

Jubel bei den Freien Wählern. Alexander Hold ruft: "Sehr gut!" Aber es wird weiter gehofft: "Das wird noch mehr!" tönt es aus dem Gewimmel.
18.04 Uhr: Nach der ersten Prognose jubeln die Grünen, obwohl sie schlechter abschneiden als 2018.
Landtagswahlen Bayern: Erste Prognosen da
18 Uhr: Die Wahllokale sind geschlossen, die ersten Prognosen sind da.
- CSU: 37 Prozent
- AfD: 16 Prozent
- Grüne: 15,5 Prozent
- Freie Wähler: 14 Prozent
- SPD: 8,5 Prozent
- FDP: 3,0
- Andere: 6,5
(Prognose: ZDF)
Söder, Aiwanger, Schulze und Co.: Spitzenkandidaten im AZ-Interview
Vor der Wahl hat die AZ die Spitzenkandidaten der großen Parteien zum Interview getroffen:
- Markus Söder (CSU): "Die Grünen haben uns eine Liste mit völlig absurden Bedingungen diktiert"
- Hubert Aiwanger (Freie Wähler) über Flugblatt-Affäre: "Interessant, welche Rolle die SPD gespielt hat"
- Florian von Brunn (SPD) fordert: "Hubert Aiwanger muss entlassen werden"
- Schulze und Hartmann (Grüne) attackieren Bayerns Regierung: "Was Söder behauptet, ist unanständig"
- Martin Hagen (FDP): "Wir brauchen mehr Kompetenz und weniger Populismus"
- Adelheid Rupp (Die Linke) zur IAA in München: "Protz, Protz, Protz!"
AZ-Serie vor der Wahl: Unterwegs in den neun Münchner Stimmkreisen
Insgesamt neun Stimmkreise zur Landtagswahl gibt es in München. Im Vorfeld der Wahl hat die AZ jeden einzelnen von ihnen genauer beleuchtet. Hier finden Sie einen Überblick:
- Stimmkreis 101 München-Hadern: Siekmann fordert Justizminister Eisenreich erneut heraus
- Stimmkreis 102 München-Bogenhausen: Hier heißt es Alt gegen Jung
- Stimmkreis 103 München-Giesing: Hart umkämpft – fällt Giesing zurück an die CSU?
- Stimmkreis 104 München-Milbertshofen: In diesem Stadtteil tritt bei der Landtagswahl eine Besonderheit auf
- Stimmkreis 105 München-Moosach: "Was macht ihr eigentlich?" – Kippt die Stimmung in Moosach?
- Stimmkreis 106 München-Pasing: Ex-Bürgermeister muss sein Amt gegen Grünen-Kandidaten verteidigen
- Stimmkreis 107 München-Ramersdorf: Blume gegen Kurz – Kulturkampf im Südosten
- Stimmkreis 108 München-Schwabing: Nach Wahlschlappe 2018 – Erobert Spaenle Schwabing zurück?
- Stimmkreis 109 München-Mitte: Unterwegs im Bahnhofsviertel – "Seit Jahren wird alles schlimmer"
17.57 Uhr: Auch die SPD-Geschäftsstelle am Sendlinger Tor füllt sich. An den Stehtischen unterhalten sich die Menschen angeregt und verfolgen das Programm des BR auf der großen Leinwand. Auch der ein oder andere Kandidat ist bereits da, etwa Lars Mentrup aus dem Stimmkreis Schwabing. "Ich bin sehr gespannt und glaube, dass wir einen guten Wahlkampf geführt haben. Ich hoffe, dass wir auf der gleichen Höhe wie 2018 landen, die Bayern SPD hat sich hier in München sehr gut präsentiert. Und ich hoffe, dass ich mit meiner Kunstplakat-Kampagne überrascht und überzeugt habe."
17.56 Uhr: Bei den Freien Wählern trifft Richter Alexander Hold ein. Stimmung im Saal: gelöst und in freudiger Erwartung.
17.55 Uhr: So ganz euphorisch wie noch im Wahlkampf ist die Stimmung nicht auf der Wahlparty der FDP im Restaurant Ella am Königsplatz. Immer wieder hört man von den Parteimitgliedern: "Schlecht sieht’s aus." Als er eintrifft, ist noch das typische Lachen auf dem Gesicht von Spitzenkandidat Martin Hagen. Alle sind gespannt was er nach den ersten Wahlprognosen kurz nach 18 Uhr vor den Parteikollegen sagen wird.
17.53 Uhr: Langsam fühlt sich Saal 1 des Altbaus, wo die SPD ihre Wahlparty veranstaltet. Aus allen Ecken hört man Tuscheln über inoffizielle Prognosen. Von Hoffnung sprechen die Anwesenden im direkten Gespräch mit einem Lächeln, aber die Augen verraten etwas anderes.
17.51 Uhr: Der Wahl-Elan des Vormittags scheint verflogen: Nach Stand 17.30 Uhr liegt die Wahlbeteiligung in München nun unter der von 2018. Damals waren zur selben Zeit bereits 68,8 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen. Dieses Jahr sind es weniger: 67,4 Prozent. Ob sich das in der letzten halben Stunde noch dreht? Vermutlich nicht. In ganz Bayern sei die Wahlbeteiligung um rund zehn Prozent gesunken, so der Landeswahlleiter. Immerhin: Im Vergleich dazu zeigt sich die Wahlbeteiligung in der Landeshauptstadt sehr stabil.
17.48 Uhr: Dass die Prognosen etwas schlechter als 2018 sind, wundere ihn nicht, sagt Sauer. Es sei klar gewesen, dass die Grünen an die Stimmung nicht anknüpfen können. Wie es in seinem Stimmkreis in Bogenhausen ausgeht? Da will er sich nicht festlegen.

17.43 Uhr: Gedränge vor Saal 2 im Landtag, wo gleich die Freien Wähler feiern wollen, berichtet AZ-Reporterin Martina Scheffler von vor Ort. Draußen gibt's Häppchen, drinnen stehen unter anderem Fraktionsvorsitzender Florian Streibl, Herren im Janker, Damen mit Rosé im Glas.
17.33 Uhr: Die Muffathalle, wo die Wahlparty der Grünen stattfindet, füllt sich langsam. Stadträtin Clara Nitsche erzählt, dass sie eine andere Stimmung während des Wahlkampfs wahrgenommen hat, sogar in der Maxvorstadt sei sie beim Plakatieren angefeindet worden. Am häufigsten kritisierten die Menschen laut ihr das Heizungsgesetz. Manche nannten die Grünen aber auch Kriegstreiber wegen der Waffenlieferungen an die Ukraine.

Wahllokale noch eine Stunde geöffnet
17.00 Uhr: Wer noch nicht gewählt hat, muss sich langsam beeilen: Noch eine Stunde ist Zeit, dann schließen die Wahllokale. Ab 18 Uhr gibt es die ersten Prognosen.
Wahlbeteiligung wohl niedriger als vor fünf Jahren
16.51 Uhr: Nach einer Stichprobe des Landeswahlleiters aus allen Stimmkreisen gaben bis 14 Uhr 35,4 Prozent ihre Stimme im Wahllokal ab. Vor fünf Jahren hatte die Wahlbeteiligung insgesamt bei 72,3 Prozent gelegen.
In München lag die Wahlbeteiligung – einschließlich Briefwählern – um 15.30 Uhr bei 61,3 Prozent und damit etwas niedriger als vor fünf Jahren. In Nürnberg war die Wahlbeteiligung um 14 Uhr mit 41,4 Prozent minimal geringer als bei der letzten Landtagswahl. In Nürnberg wurden um 14 Uhr nur drei Fünftel der ausgestellten Briefwahlunterlagen mitgezählt. In Augsburg blieb die Wahlbeteiligung um 14 Uhr mit 31,2 Prozent deutlich hinter der Beteiligung vor fünf Jahren zurück. In der Stadt Bamberg hatten bis 15 Uhr 65,2 Prozent der Stimmberechtigten - einschließlich Briefwählern - abgestimmt.
"So hab ich noch keine Wahl erlebt" – Wähler ärgert sich; Stadt reagiert noch vor Ort
15.59 Uhr: Am Sonntagnachmittag ärgerte sich ein Wähler in der AZ über die Organisation am Wahltag und die lange Wartezeit (s. Eintrag 14.13 Uhr – "So hab ich noch keine Wahl erlebt"). Das KVR hat nun reagiert und Stellung genommen. "Aufgrund des hohen Andrangs haben die Wahlhelfer*innen vor Ort sofort reagiert und weitere Wahlkabinen aufgestellt. So hat das Wahlamt versucht, die Wartezeiten für alle Stimmberechtigten bestmöglich zu reduzieren", teilte das KVR der AZ mit.
9,4 Million Stimmberechtigte in Bayern
15.07 Uhr: In Bayern sind rund 9,4 Millionen Stimmberechtigte aufgerufen, den Landtag für die nächsten fünf Jahre zu wählen, darunter eine halbe Million Erstwähler- und wählerinnen.
Wegen München Marathon: Manche Wähler müssen über Umwege zum Wahllokal
14.44 Uhr: Für einige Münchner Wählerinnen und Wähler war der Weg zum Wahllokal mit einem besonderen Hindernis verbunden: dem München Marathon. Parallel zur Landtags- und Bezirkswahl starteten am Sonntagmorgen Tausende Sportler. Entlang der 42,195 Kilometer langen Strecke wurden bis in den Nachmittag hinein viele Straßen gesperrt. Bis zum Mittag verlief jedoch alles friedlich. "Da gibt es überhaupt keine Probleme", kommentierte ein Polizeisprecher das Zusammentreffen der beiden Großereignisse.
Das lag wohl auch an der Planung: Die Streckenführung sei bei der Einteilung der Stimmbezirksgrenzen wo immer möglich berücksichtigt worden, hieß es aus dem Kreisverwaltungsreferat (KVR). Es müsse aber nur weniger als ein Prozent der Stimmberechtigten die Laufstrecke überqueren, um zu ihrem jeweiligen Wahllokal zu kommen. Für die Betroffenen wurden eigens acht Querungsmöglichkeiten eingerichtet. Etwa die Hälfte der Betroffenen hatte laut KVR aber ohnehin bereits Briefwahl beantragt.

Beim München Marathon traten heuer mehr als 20.000 Läuferinnen und Läufer bei einem der sechs Wettbewerbe an – vom Trachtenlauf über den Mini-Marathon und den 10-Kilometer-Lauf bis zur Marathonstrecke. Die Veranstaltung findet traditionell am zweiten Oktobersonntag statt, weshalb sich das KVR gelassen zeigte: "Auch bei der Wahl 2018 fiel der München Marathon auf denselben Tag. Es kam zu keinen nennenswerten Störungen im Ablauf der Wahl."
Sportlich gab es allerdings Tücken. So verpasste die Spitzengruppe der Männer bei Kilometer zehn eine Wende und musste nach etwa 100 Metern umdrehen. Die Frauen bogen an fast derselben Stelle zu früh ab und machten gut 600 Meter weniger Strecke, als für den Marathon nötig. Die Läuferinnen machten das Missgeschick aber gut und drehten vor dem Zieleinlauf im Olympiastadion zwei Extra-Runden.
14.42 Uhr: Was passiert, wenn man sein Kreuz in der Wahlkabine aus Versehen falsch setzt? Dann muss man sich keine Sorgen machen: Man bekommt einen neuen Wahlschein.
14.32 Uhr: Heute Morgen hieß es am Wahllokal in der Pfeuferstraße, die Wartezeit betrage etwa 30 Minuten. Eine Hochrechnung des AZ-Reporters nach zehnminütiger Beobachtung der Warteschleife deutete aber eher auf mindestens eine Stunde hin. Inzwischen warten hier mindestens drei Mal so viele Leute wie am Vormittag, die Schlange reicht bis weit in den Hof.

Wähler ärgert sich: "So noch keine Wahl erlebt"
14.13 Uhr: "So hab ich noch keine Wahl erlebt", ärgert sich der Bankangestellte Dietmar Sch. (61). Erst musste er ca. 20 Minuten am Herkomerplatz wegen der Marathonläufer warten, um die Straße überqueren zu können, damit er sein Wahllokal erreicht, dann musste er dort länger warten. "Der Eingang ins Wahllokal ist zu schmal und es gab zu wenige Wahlkabinen für den Andrang." Und schließlich bekam er versehentlich auch noch insgesamt fünf statt vier Wahlzettel. "Nicht gut organisiert", findet er.

Hubert Aiwanger gibt Stimme in Rottenburg An der Laaber ab
13.50 Uhr: Hubert Aiwanger, Freie-Wähler-Spitzenkandidat und stellvertretender Ministerpräsident von Bayern, hat in einem Wahllokal in Rottenburg An der Laaber seine Stimme abgegeben.

Viele Briefwähler werfen Unterlagen am Sonntag ein
13.37 Uhr: Auch Briefwähler, die den Wahlbrief nicht rechtzeitig losgeschickt haben, ergreifen noch ihre Wahlchance. Bis 18 Uhr können Briefwahlunterlagen in dafür bestimmten Briefkästen eingeworfen werden. Zum Beispiel beim KVR an der Ruppertstraße 11. Hier kommen im Minutentakt Briefwähler vorbei. Das ist aber kein Problem, im Briefkarten ist noch genug Platz.
Weitere Einwurfmöglichkeiten gibt es hier:
- Rathaus am Marienplatz, nahe Fischbrunnen;
- Kreisverwaltungsreferat Ruppertstraße 19;
- Kreisverwaltungsreferat, Bürgerbüro, Forstenrieder Allee 61 A;
- Bezirksinspektion West, Landsberger Straße 486;
- Bezirksinspektion Ost, Trausnitzstraße 33;
- Bezirksinspektion Nord, Hanauer Straße 56; MOC – Event Center Messe München, Lilienthalallee 40.
Obacht: Um 18 Uhr wird an allen Stellen letztmalig geleert.

Mehr als die Hälfte der wahlberechtigten Münchner hat abgestimmt
13.12 Uhr: Die Münchner sind eifrig an den Urnen – zumindest bislang. Laut offiziellen Zahlen der Stadt haben bis 12.30 bereits 50,9 Prozent der berechtigten Münchnerinnen und Münchnern abgestimmt. Zum Vergleich: bei der letzten Landtagswahl 2018 waren es zum selben Zeitpunkt 47,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung 2018 lag insgesamt bei 72,7 Prozent. Wird dieser Wert heute geknackt? Bis 18 Uhr sind die Wahllokale jedenfalls noch geöffnet.
13.01 Uhr: In der Gebeleschule in Bogenhausen stehen die Leute bis draußen an. Aber wiederum nur für einen von zwei Stimmkreisen, nämlich 1326. Bei Stimmkreis 1327 kommt man gleich dran.

OB Dieter Reiter geht in Sendling wählen
12.52 Uhr: Auch im Wahllokal in der Meindlstraße in Sendling stehen die Wähler bis draußen an. Eine Anwohnerin fragt laut: "Gibt es hier was umsonst?". Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter steht in der Schlange. Der AZ-Redakteur wartete eine gute halbe Stunde auf seine Stimmabgabe.
45 Minuten Wartezeit: Wählen wird in München zur Geduldsprobe
12.27 Uhr: Im Bogenhausener Gehörlosenzentrum in der Lohengrinstraße wundert man sich: Im Wahlraum 1311 müssen die Wähler schon seit dem Vormittag lange anstehen, im gleichen Raum für die Stimmbezirksnummer 1312 dagegen ist gar nichts los. Wenn dort Münchner zum Wählen kommen, können sie einfach an der langen Schlange vorbeigehen. "Ich habe gerade eine dreiviertel Stunde angestanden, schon ärgerlich", sagt ein 35-Jähriger. Eine Wahlhelferin vor Ort hat keine Erklärung. Möglicherweise ist der eine Stimmkreis deutlich größer oder im anderen haben bereits sehr viele per Briefwahl gewählt.
Lange Schlangen vor Wahllokalen auch in München-Sendling und Schwabing
11.10 Uhr: Von wegen, fast alle setzen inzwischen auf Briefwahl: Riesen-Ansturm im Wahllokal an der Pfeuferstraße in Sendling. Dutzende Menschen warten, nichts geht voran, Erste überlegen, wieder zu gehen. Wartezeit laut Wahlhelfer eine halbe Stunde. Und die Schätzung wirkt auf den Beobachter sehr optimistisch.
Und auch in der Grundschule am Bayernplatz in Schwabing gibt es eine 26 Meter lange Schlange. Die AZ-Reporterin hört von Wartenden "Krass" oder "Ich glaub, wir kommen später wieder". Ebenso musste ein AZ-Reporter an einer Mittelschule in der Perlacher Straße ein paar Minuten warten, um in eine Wahlkabine zu gelangen.
Wahlkreis München-Giesing: Kurze Schlange in der Dreifachturnhalle
10.47 Uhr: Im Wahlkreis München-Giesing sind schon viele Wähler auf den Beinen. In der Dreifachturnhalle an der Gaißacher Straße muss man sogar kurz anstehen.

Haben nicht so viele Briefwahl gemacht? "Doch", sagt ein Wahlhelfer. "Mehr als beim letzten Mal." Es sei aber trotzdem viel los. "Ich denke, das liegt am Marathon. Da kommen viele vormittags."
Markus Söder und Ehefrau geben Stimmen in Nürnberg ab
10.37 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat gewählt: Am Sonntagmorgen gab er zusammen mit seiner Frau Karin Baumüller-Söder in einer Schule in Nürnberg seine Stimme bei der Landtagswahl ab. "Wir wollen ein stabiles und starkes Bayern. Aber jetzt warten wir ab, was die Menschen heute entscheiden in Bayern", sagte Söder anschließend. Und weiter: "Es ist ein besonderer Sonntag. Denn es geht um die Zukunft und Stabilität unseres Landes", sagte Söder. "Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit der Familie werde ich nach München fahren und gespannt auf die Ergebnisse warten."

Landtagswahl in Bayern beginnt: Wahllokale öffnen
Sonntag, 8. Oktober, 8.00 Uhr: Landesweit öffnen die Wahllokale. Etwa 9,4 Millionen Menschen sind bis 18 Uhr aufgerufen, einen neuen Landtag für die nächsten fünf Jahre zu wählen. Darunter sind rund 554 000 Bayerinnen und Bayern, die erstmals ihre Stimme abgeben dürfen.
Jeder hat zwei Stimmen, Erststimme und Zweitstimme. Zur Ermittlung der Sitzverteilung im Landtag werden - anders als bei einer Bundestagswahl - alle Erst- und Zweitstimmen zusammengezählt und in Mandate umgerechnet. Die Anzahl dieser "Gesamtstimmen" entscheidet am Ende darüber, welche Partei künftig wie viele Abgeordnete hat.
Insgesamt sind bei der Landtagswahl 91 Direkt- und 89 Listenmandate zu vergeben. Das Parlament kann aber am Ende auch mehr als 180 Mitglieder haben, durch sogenannte Überhang- und Ausgleichsmandate.
Neuer Briefwahl-Rekord bei der Landtagswahl erwartet
Samstag, 7. Oktober, 19.23 Uhr: Seit Jahren erfreut sich die Option der Briefwahl immer größerer Beliebtheit. Im Jahr 2018 lag er in Bayern mit 38,9 Prozent so hoch wie nie zuvor. Und Experten wie Parteien rechneten schon vor Beginn der diesjährigen Briefwahl fest damit, dass die Wahl am 8. Oktober einen neuen Rekord an Briefwählern aufstellen wird. Allerdings kann eine Briefwahl auch Nachteile bringen. Welche das sind, lesen Sie hier.
Lindner: Söder ist für Entstehung der Ampel mitverantwortlich
22.09 Uhr: Für die von der CSU seit Jahren massiv attackierte Ampelregierung im Bund ist nach Aussage von FDP-Chef Christian Lindner Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verantwortlich. "Meine Damen und Herren, vergessen Sie nicht, dass es die Ampel gibt. Das ist zu einem großen Teil auch die Verantwortung von Markus Söder und der CSU. Denn Markus Söder hat Armin Laschet, dem Kanzlerkandidaten der Union, nach der letzten Bundestagswahl die Gefolgschaft aufgekündigt und damit die Option Jamaika vom Tisch genommen", sagte der Bundesfinanzminister am Freitag bei einem Wahlkampfabschluss der bayerischen FDP in München.
Linder warf Söder zudem vor, der Öffentlichkeit im Wahlkampf kein Bild von der "Zukunft dieses Landes" mitgeteilt zu haben. "Er hat ein Gespräch über die Situation im Land geradezu verweigert. Er hat nach Berlin geschaut und hat sich an der Ampel abgearbeitet", betonte Lindner. Söder habe nicht als Amtsinhaber und Staatsmann, sondern als oppositioneller Bundespolitiker Wahlkampf gemacht.
FDP-Spitzenkandidat Hagen: Es wird wieder knapp für die FDP in Bayern
20.58 Uhr: Trotz schlechter Umfragewerte und einem drohenden Ausscheiden aus dem Landtag bemüht sich FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen um Optimismus. "Die Umfragen zeigen, es wird mal wieder knapp für die FDP", sagte Hagen am Freitagabend beim Wahlkampfabschluss seiner Partei in München. Dass die CSU am Ende die stärkste Partei sein werde, bestreite er nicht. Allerdings bleibe es spannend, ob es im Landtag eine liberale Stimme geben werde. An die Wähler appellierte Hagen, eine Politik für die Zukunft zu wählen. Wer Apokalyptiker, Nostalgiker oder eine Politik des "weiter so" suche, sei bei der FDP falsch, sagte er.
Umfragen zufolge muss die FDP in Bayern das erneute Ausscheiden aus dem Landtag fürchten. Über Werten von drei bis vier Prozent wird sie seit Monaten von den Demoskopen nicht eingestuft. 2018 hatte sie ebenfalls lange um den Wiedereinzug in den Landtag bangen müssen, am Ende schaffte sie es knapp mit 5,1 Prozent.
Söder und Wüst attackieren zum Wahlkampfabschluss die Ampel
20.27 Uhr: Zum Abschluss des bayerischen Landtagswahlkampfs haben CSU-Chef Markus Söder und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) die Berliner Ampel-Regierung scharf kritisiert. "Wir müssen 2025 diese Ampel in die Wüste schicken", sagte Söder am Freitagabend bei der offiziellen Schlusskundgebung der CSU in München. Aber auch die Landtagswahl sei eine wichtige Weichenstellung. Es sei wichtig, dass "Kontinuität und Stabilität" herrsche. Wüst forderte ebenfalls: "Diese rostige Regierungs-Ampel gehört auf den Recycling-Hof."
CDU-Chef Friedrich Merz war nicht selbst in München, er wandte sich lediglich in einer Videobotschaft an die mehreren hundert Gäste im Löwenbräukeller. Er rief darin dazu auf, die Landtagswahl auch zu einer Abstimmung über die Politik der Bundesregierung zu machen. Wer am Sonntag in der Wahlkabine stehe, solle "noch einmal an die Ampel in Berlin" denken, sagte Merz in seiner Videobotschaft.
Söder und Wüst spazieren durch Nürnberg
15.51 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat am Freitag seinen nordrhein-westfälischen Amtskollegen Hendrik Wüst (CDU) durch die Nürnberger Altstadt geführt. Die beiden Unionspolitiker machten bei einem Spaziergang Selfies mit Bürgern, anschließend aßen sie zusammen mit Abgeordneten des bayerischen Landtags in einem Restaurant fränkische Schäufele.

Söder betonte den "sehr guten Kontakt miteinander" und bedankte sich für Wüsts Unterstützung im Wahlkampf. Der Unionspolitiker soll am Abend beim Wahlkampfabschluss der CSU in München sprechen. "Bayern ist ein stark regiertes Land und das hat auch mit damit zu tun, dass in Bayern die CSU lange regiert, und dass Markus Söder Ministerpräsident ist", sagte Wüst in Nürnberg.
Ein gutes Abschneiden der CSU bezeichnete Wüst als "wichtig für Deutschland", damit es vorangehe und damit der Ampelstreit und die Lähmung bei wichtigen Themen aufhöre. "Es braucht eine starke Stimme Bayerns im Bund, eine starke Stimme Bayerns in Berlin, um da Ruhe ins Chaos zu bringen." Am Sonntag wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt.
U18-Wahlergebnis im Münchner KJR: SPD und Grüne landen vor der CSU
15.10 Uhr: Alles ganz anders als es die aktuellen Umfragen zeigen: Bei einer vom Münchner Kreisjugendring (KJR) organisierten Landtagswahl für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren schrammen SPD (26 Prozent) und Grüne (23,2 Prozent) gemeinsam knapp an der absoluten Mehrheit vorbei, während die CSU (15 Prozent) nur Platz drei erreicht. Die AfD landet mit gut fünf Prozent hinter der Tierschutzpartei und würde es damit gerade noch in den Landtag schaffen.
1.350 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gaben zwischen dem 21. und 29. September in 15 KJR-Wahllokalen im Stadtgebiet ihre Zweitstimme ab. "Mit der U18-Landtagswahl wollen wir junge Menschen an den Wahlakt heranführen, bei der politischen Meinungsbildung helfen und das Interesse an Politik wecken", erklärt Mirjam Kranzmaier von der Fachstelle Partizipation des KJR das Ziel des Projekts.
Bei der U18-Wahl hätten FDP (3,4 Prozent), DIE PARTEI (2,7 Prozent), Volt (zwei Prozent) und ÖDP (1,8 ) nicht den Sprung in den Landtag geschafft, genauso wie die Bayernpartei, die V-Partei, die Basis und die Partei der Humanisten.
Aiwanger-Kritik: Freie Wähler-Ortsverband erwägt Umbenennung
12.49 Uhr: Ein Ortsverband der Freien Wähler (FW) aus Unterfranken distanziert sich deutlich von Landeschef Hubert Aiwanger. Der Verein aus dem 4.000-Einwohner-Ort Schöllkrippen bei Aschaffenburg überlegt unter anderem, sich umzubenennen und von den FW zu lösen, heißt es in einer am Donnerstag im Amtsblatt erschienen Anzeige, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Der Vorsitzende Andreas Hausotter spricht in der Anzeige von "teils unangemessenen, teils populistischen Äußerungen" Aiwangers. "Wir können diese Aussagen nicht nachvollziehen und uns schon gar nicht mit ihnen identifizieren", heißt es weiter.
Der 1995 gegründete Ortsverband verstehe sich als demokratisch, pluralistisch und weltoffen. "Wir grenzen uns dabei strikt von jedem Extremismus, aber auch von jedem populistischen politischen Auftreten ab", so Hausotter. Konsequenzen wie eine Umbenennung möchte der Ortsverband bis Mitte November beraten.
Aiwanger wird nach seiner Flugblatt-Affäre und umstrittenen Äußerungen auf einer Demonstration eine Nähe zum Rechtspopulismus vorgeworfen. Der Zuspruch für ihn ist dennoch teilweise gestiegen. Von der Partei abgewendet hat sich laut Medienberichten unter anderem die Fraktion der Freien Wähler in Zorneding (Landkreis Ebersberg). Über die Reaktion der Freien Wähler Schöllkrippen berichteten zuvor andere Medien.
Falsches FDP-Wahlplakat in Poing: Kandidat tritt in Hessen an
Freitag, 6. Oktober, 12.01 Uhr: An einer Verkehrsunterführung in Poing im Landkreis Ebersberg prangt ein großformatiges Wahlplakat der FDP. So kurz vor der Landtagswahl nicht ungewöhnlich, möchte man meinen – doch der beauftragten Agentur ist dabei ein peinlicher Fehler unterlaufen.
Denn der dort mit dem mit dem Spruch "Leistung statt Verteidiger" um Wählerstimmen werbende Politiker ist Stefan Naas. Der geht allerdings in Hessen als FDP-Spitzenkandidat ins Rennen. Der bayerische Spitzenkandidat Martin Hagen nahm den Lapsus mit Humor. "Da hängt doch glatt mein hessischer Kollege Stefan Naas in meinem Landkreis rum. Stefan, dafür schuldest du mir jetzt nen Äppelwoi!", schrieb Hagen auf X (vormals Twitter).
Er habe das Plakat in seinem Heimatort noch gar nicht gesehen, er sei auf Dienstreise, erklärte Marc Salih, Kandidat für den Stimmkreis Ebersberg, der "Süddeutschen Zeitung". Er wunderte sich, dass das Thema "medial so aufgegriffen" werde, ergänzt jedoch: "So etwas hat es wahrscheinlich aber auch noch nie gegeben." Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
CSU-Geschäftsstelle in Coburg beschmiert
16.21 Uhr: Die CSU-Geschäftsstelle in Coburg ist von Unbekannten beschmiert worden. Am Schaufenster des Parteibüros seien in der Nacht zu Donnerstag Schmierereien und Aufkleber mit verschiedenen politischen Inhalten angebracht worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Es war nicht der erste derartige Vorfall: Das Parteibüro sei seit August bereits fünfmal beschmiert worden, sagte der Sprecher. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Ermittler: "Keinerlei Erkenntnisse" über Angriff auf Chrupalla
13.58 Uhr: Nach einem Vorfall bei einer Wahlkampfveranstaltung mit AfD-Chef Tino Chrupalla in Bayern gibt es laut Polizei und Staatsanwaltschaft weiter keine Hinweise auf einen Angriff. Zwar hätten "nach dem derzeitigen Kenntnisstand mehrere Personen Selfies mit Herrn Chrupalla gefertigt, bei denen es zu einem leichten Körperkontakt kam", teilten die Ermittler am Donnerstag mit. "Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Erkenntnisse vor, dass Herr Chrupalla angegangen oder angegriffen wurde."
Chrupalla habe später Schmerzen im Oberarm verspürt und sei "wegen weiterer gesundheitlicher Beschwerden" ins Krankenhaus gebracht worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Dort sei eine "oberflächliche Rötung bzw. Schwellung" festgestellt worden. Ein Sprecher von Chrupallas Büro hatte zuvor von einer "Einstichstelle" gesprochen. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft wurden dem AfD-Chef Blutproben entnommen. Zudem soll seine Kleidung untersucht werden. Die Ergebnisse stünden in beiden Fällen noch aus.
SPD-Spitzenkandidat von Brunn verpasst Wahlkampf-Finale
13.30 Uhr: Wenige Tage vor der Landtagswahl ist der Spitzenkandidat der SPD, Florian von Brunn, erkrankt. Der Landes- und Fraktionschef werde am Freitag nicht wie geplant gemeinsam mit dem SPD-Bundesvorsitzenden Lars Klingbeil auf dem Marienplatz in München auftreten können, teilte der SPD-Landesverband am Donnerstag mit.
Von Brunn hatte sich bereits am Mittwoch bei der Fernsehdebatte im Bayerischen Fernsehen nur zuschalten lassen und war nicht gemeinsam mit seinen Kontrahenten im Studio aufgetreten. Über die Art der Erkrankung machte die SPD keine Angaben.
AfD-Landeschef: Chrupalla fällt für Wahlkampf in Bayern wohl aus
11.45 Uhr: Angesichts des Krankenhaus-Aufenthalts von AfD-Bundeschef Tino Chrupalla geht der bayerische Landeschef Stephan Protschka davon aus, dass Chrupalla für den Wahlkampf-Endspurt ausfällt. "Am Samstag hätte ich eigentlich einen gemeinsamen Auftritt mit ihm in Niederbayern gehabt", sagte Protschka am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Nach aktuellem Stand wird er bis zur Wahl wohl keine Auftritte mehr wahrnehmen können." Laut einem Sprecher der AfD-Landtagsfraktion steht auch die Teilnahme Chrupallas an der Wahlparty in München am Sonntagabend auf der Kippe.

Was genau zur Krankenhaus-Einweisung Chrupallas führte, blieb zunächst unklar. Chrupalla hatte am Mittwoch eine Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt besucht. Vor Beginn einer geplanten Rede musste er hinter der Bühne medizinisch versorgt werden und kam dann in die Klinik. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass zu diesem Zeitpunkt "eine offensichtliche Verletzung" nicht erkennbar gewesen sei.
AfD-Chef Chrupalla weiter auf Intensivstation
Donnerstag, 5. Oktober, 9.24 Uhr: AfD-Chef Tino Chrupalla wird nach Angaben seines Büros weiterhin intensivmedizinisch in einem Ingolstädter Krankenhaus behandelt. Er liege "weiterhin auf der Intensivstation", sei aber nach wie vor ansprechbar, sagte ein Sprecher. Er sprach von einer "Einstichstelle". Es liefen Untersuchungen auf mögliche Substanzen im Körper, die Polizei ermittele. Konkreter wurde er auf Nachfrage nicht.

Was genau zur Krankenhaus-Einweisung Chrupallas führte, ist immer noch unklar. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt sagte am Donnerstagmorgen, es gebe keinen neuen Erkenntnisstand. Die Polizei hat demnach weiterhin keine Hinweise auf einen tätlichen Angriff aus dem Publikum auf den AfD-Chef. Soweit bisher bekannt, hätten sich die Ereignisse hinter der Bühne abgespielt.
Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt: Vorfall um AfD-Chef Chrupalla
22.04 Uhr: Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla ist am Mittwoch während einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wie das Polizeipräsidium mitteilte, musste er am Nachmittag vor Beginn einer Rede auf dem Theaterplatz hinter der Bühne medizinisch versorgt werden und wurde dann ins Krankenhaus gebracht. Eine offensichtliche Verletzung sei zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar gewesen.
Ein Polizeisprecher sagte, die Polizei wolle ermitteln, ob Dritte für den Vorfall verantwortlich sein könnten. Es gebe aber keine Hinweise auf einen Angriff. Das sei der derzeitige Ermittlungsstand. Die AfD hatte von einem "tätlichen Vorfall" gegen Chrupalla gesprochen.
"Um die näheren Umstände dieses medizinischen Vorfalls abzuklären, wurden die weiteren Ermittlungen durch die Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt übernommen", hieß es in der Polizeimitteilung weiter. Besucher, die im Umfeld der Veranstaltung Fotos oder Videos gemacht haben, wurden aufgerufen, diese der Polizei zur Verfügung zu stellen.
Die Wackelkandidaten im bayerischen Kabinett
14.21 Uhr: Das eine oder andere Kabinettsmitglied bangt um seinen Platz in der bayerischen Staatsregierung. Wer gute Chancen hat, wieder dabei zu sein. Und wer um seinen Stuhl am Tisch wohl fürchten muss.
Hallo und herzlich willkommen zum Landtagswahl-Newsblog
Mittwoch, 4. Oktober, 12 Uhr: Hallo und herzlich willkommen zum AZ-Newsblog zur Landtagswahl in Bayern. Bis zum Wahltag am Sonntag versorgen wir Sie hier schon mit den wichtigsten Infos rund um die Wahl. Am 8. Oktober selbst werden wir Sie dann ebenfalls hier fortlaufend über die neuesten Wahl-Entwicklungen informieren. Viel Spaß beim Lesen!
