News zum Oktoberfest 2023: XXL-Wiesn geht mit Rekordzahlen zu Ende

München - Eine besonders lange Wiesn war es heuer, 18 Tage (16. September bis 3. Oktober) dauerte das Oktoberfest diesmal. In unserem Wiesn-Ticker haben wir Sie über die Geschehnisse rund ums größte Volksfest der Welt auf dem Laufenden gehalten.
Sie wollen das 188. Oktoberfest noch einmal nacherleben? Hier finden Sie, was in den letzten Tagen wichtig war: News, Bilder und Videos rund um die Wiesn 2023 – viel Spaß beim Lesen und in Erinnerungen schwelgen.
+++ Rekorde über Rekorde: Die 188. Wiesn ist zu Ende+++
23.59 Uhr: Aus is und gar is, und schad is, dass wahr is! Das 188. Oktoberfest ist zu Ende, mit 18 Tagen eine Wiesn im XXL-Format. Eine Wiesn, die auch Rekorde mit sich brachte, denn noch nie zuvor besuchten so viele Menschen das Oktoberfest – in diesem Jahr waren es 7,2 Millionen. Bestwert! Das lag zu einem großen Teil natürlich am Wetter. Fast durchgehend war es sonnig, warm, ja teils sogar richtig heiß. Eine Sommer-Wiesn aus dem Bilderbuch!

Festleitung, Wirte und Schausteller ziehen eine durchweg positive Bilanz – und auch wir möchten uns an dieser Stelle bei Ihnen verabschieden. Vielen Dank fürs fleißige und ausdauernde Mitlesen über mehrere Wochen – schön, dass Sie dabei waren! Bis spätestens nächstes Jahr, wenn es in München wieder heißt: O'zapft is!
+++ Wehmütige Stimmung im Festzelt +++
22.11 Uhr: Nach wie vor sind noch viele Zelte geöffnet, doch die Biergärten sind zu dieser späten Uhrzeit größtenteils schon leer. Kein Wunder: Morgen ist ein normaler Werktag.
Im Paulaner Festzelt wird die Stimmung schon ein bisschen wehmütig, die Musik wird langsamer: Es läuft der Queen-Hit "We are The Champions". Noch eine gute halbe Stunde, bis die Wiesn vorbei ist.

Das gleiches Bild im Löwenbräu: Hier läuft kurz vor Toresschluss "I Want It That Way" von den Backstreet Boys.

+++ Mega-Andrang am letzten Wiesn-Tag +++
16.27 Uhr: Das Oktoberfest 2023 geht nur noch wenige Stunden – und es hat den Anschein, als wollen die Besucher nicht, dass es heuer schon wieder endet mit der Wiesn.
Denn am letzten Wiesn-Tag ist auf der Theresienwiese extrem viel los. Man kommt nur sehr langsam voran, so viele Menschen drängen sich über das Festgelände, wie die AZ-Reporterin mitteilt.

Das Wetter spielt weiter mit, wie fast schon während des gesamten Oktoberfests. Die Sonne scheint, es ist warm. Aber: Es windet bereits am frühen Nachmittag nicht unerheblich, da fliegt schon mal das ein oder andere Wölkchen Zuckerwatte davon. Im Laufe des Abends soll der Wind noch stärker werden, auch der ein oder andere Schauer ist dann möglich. Wiesn-Abschiedstränen vom Wettergott? Es würde zur Rekord-Wiesn 2023 passen.
+++ Rekord-Besucherzahl bei der Wiesn 2023 +++
13 Uhr: Pracht-Wetter und eine extralange Wiesn mit zwei zusätzlichen Tagen sorgten 2023 für eine Rekord-Besucherzahl: Ganze 7,2 Millionen Besucher sollen heuer nach offiziellen Schätzungen das Oktoberfest besucht haben.
Vergangenes Jahr waren es, vor allem dem schlechten Wetter und den letzten Ausläufern der Corona-Pandemie geschuldet, nur 5,7 Millionen, 2019 waren es 6,3 Millionen Besucher. Den bisherigen Rekord konnte die Wiesn im Jubiläumsjahr 1985 verzeichnen: Damals waren es 7,1 Millionen Besucher.
+++ Wiesn-Besuchern will mit Glas auf Kellner einstechen +++
12.31 Uhr: Am Montag war aus polizeilicher Sicht viel los auf dem Oktoberfest. Gleich viermal gab es üble Prügeleien: Kellner schoben eine Frau (34) am späten Abend aus dem Zelt, wogegen die sich wehrte. Sie zerbrach ihr Weinglas an der Wand und versuchte, damit auf einen Kellner einzustechen. Dessen Kollegen kamen ihm aber zur Hilfe und die Frau wurde fixiert. Dabei biss sie einen der Kellner in den Oberarm. Ordner kamen zu Hilfe und schließlich die Polizisten der Wiesnwache.
In einem anderen Zelt schlug ein 18-jähriger Wies-Besucher einem Ordner (30) mit der Faust ins Gesicht, der reagierte mit einem Tierabwehrspray. Beide wurden wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt.
Und nochmal in einem Zelt traktierte ein Gast (41) einen anderen (39) mit Faustschlägen, so dass der mit Verdacht auf einen Kieferbruch ins Krankenhaus musste. Schon am Nachmittag prügelte sich ein 22-Jähriger mit einem Ordner, weil er nicht ins Zelt gelassen wurde.
Bereits am Samstagnachmittag haben zwei Männer zwei Italiener an der Wirtsbudenstraße beim Löwenbräuzelt fremdenfeindlich beleidigt und dann verprügelt. Eines der beiden Opfer musste mit Verdacht auf einen Bruch im Augenbereich ins Krankenhaus, beide hatten Schnitte und Wunden in ihren Gesichtern. Die Polizei sucht zwei Männer, circa Mitte 20 und 1,80 cm groß, schlank, einer mit Stirnglatze und einer mit kurz rasierten Haaren. Beide trugen Tracht. Hinweise an jeder Polizeidienststelle oder Tel. 089/2910-0.
Ebenfalls am Montagabend konnten es zwei betrunkene Männer (33, 37) nicht lassen, in Diskussionen mit der Wiesnpolizei "Heil Hitler” zu rufen. Beide wurden angezeigt.
+++ Neuer Tüten-Trend nervt Wiesn-Bedienungen +++
11.22 Uhr: Sie hat vergangenes Jahr bereits den Trend losgetreten und sieht sich jetzt vielen kritischen Stimmen ausgesetzt, weil er offenbar Ausmaße angenommen hat, die selbst hartgesottene Wiesn-Bedienungen zum Schäumen bringt: Die Münchner Influencerin und Tiktokerin "Yase Lion" (@yase.lion) empfiehlt in ihren "Wiesn-Hacks" für "Munich Basic Bitches", eine Plastiktüte mit ins Zelt zu nehmen. Da kann die Jacke rein und bleibt so den ganzen Abend trocken. "Profis knoten das auch am Tischbein fest", erklärt sie in ihrem Video.
Die Wiesn-Bedienung und Tiktokerin "vendewa" (@vendewa) regt sich darüber mächtig auf. "Es hat noch nie so einen Saustall gegeben beim Aufräumen", sagt sie im Video, das sie auf dem Heimweg von der Wiesn am Wochenende aufgenommen hat.
Neben den ganzen Maßkrügen, die am Boden verteilt sind, regt sie sich vor allem über die vielen Plastiktüten auf, die überall liegenbleiben. "Es kann nicht jeder Wiesn-Besucher eine fucking Plastiktüte mitnehmen und an seinen Tisch binden. Weil die ganzen Plastiktüten einfach hängen bleiben."
Damit konfrontiert, was sie da offenbar losgetreten hat, reagiert nun "Yase Lion" wiederum auf Tiktok – und pflichtet der Wiesn-Kellnerin bei: "Nehmt's euren Müll mit, wenn ihr aus dem Zelt kommt", sagt sie an ihre Follower gerichtet. So sei es ursprünglich nicht gedacht gewesen, meint die Influencerin.
+++ Millionen Besucher auf der Wiesn: Doch wie werden die eigentlich gezählt? +++
Dienstag, 3. Oktober, 9.08 Uhr: Der letzte Tag der diesjährigen Wiesn ist angebrochen, heute Mittag wird die Festleitung wieder ihre übliche Bilanz ziehen. Dabei wird auch mitgeteilt, wie viele Besucher es heuer auf dem Oktoberfest gab. Die Zahl vom vergangenen Jahr (5,7 Millionen) dürfte mit Sicherheit übertroffen werden – dank fast durchgehend bestem Wetter! Doch wie kommt die Festleitung eigentlich auf diese Zahl – wird etwa jeder der Millionen Besucher auf dem Festgelände gezählt?
Natürlich nicht, die Ermittlung der Besucherzahl ist eine komplizierte Angelegenheit: In die Zahl fließen unter anderem Schätzwerte erfahrener Wiesn-Experten ein, dazu die Auslastung in den Zelten und Erkenntnisse aus Luftbildaufnahmen.
Dass die geschätzten Besucherzahlen sehr genau zutreffen, bestätigte 1997 eine einmalige Besuchererfassung per Radar. Die Zählung hatte damals Walter Weitmann, größter Wirt auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart, veranlasst. Er hatte die Wiesn-Zahlen als zu hoch angezweifelt. Die Radar-Erfassung ergab jedoch: Die Schätzzahlen der Wiesn-Festleitung waren eher zu niedrig.
Abhängig ist die Besucherzahl vor allem von Wochentag und Wetter: Die Festleitung geht unter der Woche bei einfacher Belegung der Zelte von gut 200.000 Besuchern am Tag aus – etwas mehr als die Hälfte in den Zelten und die übrigen auf den Wiesn-Straßen. Deren Zahl wurde über gerasterte Luftbildaufnahmen der Theresienwiese ermittelt. Anschließend wurden die Menschen gezählt, die sich in einem Rasterfeld aufhielten.
Je nach Dichte des Besucherstroms und der Belegung der Zelte wendet das Wirtschaftsreferat zur Ermittlung der täglichen Besucherzahl einen Belegungsfaktor von eins bis drei an. Dieser Faktor wird geschätzt und beruht auf der Erfahrung der Experten.
Zur Überprüfung der Schätzwerte werden weitere Parameter einbezogen, etwa die Menge des konsumierten Bieres. Auch der Verbrauch von Strom, Gas und Wasser fließt ein. Als ein Indikator für den Anteil der ausländischen Besucher dient unter anderem der Geschäftsverlauf an den Souvenirständen.
+++ Alles voll! Wiesn-Besucher kommen nicht mehr in die Zelte +++
19.57 Uhr: Endspurt auf der Wiesn! Am Montagabend geht nichts mehr in der Bräurosl, Sicherheitsmitarbeiter trennen die wartenden Besucher und die Eingangstüren teilweise mit Absperrband. Auch alle anderen Zelte haben inzwischen geschlossen. Die Biergärten sind gut gefüllt, aber mit ein bisserl Glück kriegt man noch einen Platz.

+++ Weil er schlichten wollte: Mann mit Maßkrug geschlagen +++
16.52 Uhr: Am späten Sonntagabend eskalierte ein Streit zwischen zwei Frauen (30 und 47) im Bierzelt. Zwei Männer wollten schlichten, wurden dabei aber in Mitleidenschaft gezogen: Ein 37-Jähriger mit einem Maßkrug am Hinterkopf getroffen. Ein weiterer Schlichter wurde von einer Freundin einer der Streithennen gekratzt. Eine der beiden Frauen wollte erst flüchten, wurde aber beim Zeltausgang geschnappt. Beide wurden wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt, ein Alkoholtest sei bei beiden nicht möglich gewesen, so die Polizei.
Auch am Sonntagabend geriet ein Wiesn-Besucher (31) mit einer Tischnachbarin (53) aneinander. Laut Polizei hat sie den Mann immer wieder weggedrängt, um mehr Platz zu haben. Als der sich dann beschwerte, zog sie ihm den Maßkrug über den Kopf. Der Mann hat eine Schnittverletzung davongetragen, die ambulant behandelt wurde, eine weitere Tischnachbarin wurde leicht am Arm verletzt. Die Frau erwartet eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung.
Bereits am vergangenen Dienstag, kurz nach Mitternacht, hat ein Mann (52) hinter einem Festzelt eine Frau (29) sexuell belästigt. Laut Polizei kannten sich die beiden flüchtig – er hat die Frau zunächst gepackt, umarmt und auf die Wange geküsst. Dann habe er ihren Schal geöffnet und versucht, in den Ausschnitt zu fassen. Anschließend machte er sich plötzlich aus dem Staub. Erst später erstattete die Frau Anzeige. Die Polizei ermittelt.
+++ "Alles wird teurer": Wiesnwirtin merkt, dass die Besucher sparen müssen +++
13.51 Uhr: Silja Steinberg vom Hofbräuzelt ist sehr zufrieden mit dieser Wiesn. "Man steht jeden Morgen auf, die Sonne scheint, was gibt's Schöneres?", sagt die Wirtin der AZ am vorletzten Wiesn-Tag. Auch mit den Besucherzahlen ist sie zufrieden. "Es muss ja nicht immer höher, schneller, weiter gehen", sagt sie. Sie merkt schon, dass die Leute etwas weniger konsumieren. Aber sie kann's verstehen. "Alles wird teurer, da müssen die Leute auch beim Wiesn-Besuch sparen."

"Der Bierabsatz im Hofbräuzelt ist in diesem Jahr 15 Prozent über dem Vorjahr, aber noch deutlich unter der Vor-Corona-Zeit", sagt Hofbräu-Sprecher Stefan Hempl. Zwar meldet die Security deutlich mehr Einsätze als im Vorjahr, aber insgesamt ist die Stimmung im Zelt in diesem Jahr immer noch friedlich.
Günter und Margot Steinberg sind noch topfit am vorletzten Wiesn-Tag. Obwohl Günter Steinberg vor sechs Wochen eine neue Schulter bekommen hat, dreht er seine Runden durchs Zelt. "Der Arzt wollte mir eine Reha verschreiben" erzählt er lachend, "aber dem hab ich gesagt: die beste Reha ist die Wiesn!"
+++ Viel Sonne und abends etwas Regen am letzten Wiesn-Tag +++
13.14 Uhr: Viel Sonnenschein und einen abendlichen Regenschauer dürfen die Besucher des Oktoberfests zum Abschluss der Wiesn am Dienstag erwarten. Mindestens bis zum Nachmittag bleibe das Wetter am Tag der Deutschen Einheit sonnig, bis zu 29 Grad seien in München möglich, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Montag. "Was dann kommt, dürfte den Wiesn-Besuchern aber gar nicht gefallen", sagte der DWD-Sprecher weiter. "Am Abend erwarten wir den Durchgang einer sommerlichen Kaltfront. Sie wird Regenschauer, vielleicht ein Gewitter und Windböen bis zu 80 Stundenkilometer mit sich bringen."
Nach den Prognosen des DWD dürfte das Unwetter in München am Dienstag gegen 20 Uhr aufziehen und etwa eine Stunde dauern. Wenn das Oktoberfest gegen 23.30 Uhr zu Ende geht, dürfte sich die Lage also wieder beruhigt haben. Die Meteorologen erwarten am Nationalfeiertag bis zum Mittag in ganz Bayern sommerliches Wetter mit Höchstwerten zwischen 24 und 29 Grad. Ab dem Nachmittag wird die Kaltwetterfront über Franken und die Oberpfalz hinweg nach Süden ziehen. Kurze Regenschauer oder starke Gewitter sind die Folge.
+++ Monika Gruber genießt Wiesn-Tag mit der Familie +++
Montag, 2. Oktober, 11.58 Uhr: Vorletzter Wiesn-Tag und zugleich Brückentag, da zieht's die Münchner nochmal raus Richtung Bavaria. Auf der Oidn Wiesn tummeln sich heute viele Schulklassen und mittendrin spaziert Monika Gruber ganz entspannt mit ihrem roten Dirndl an ihnen vorbei.

Sie trägt eine Sonnenbrille, weshalb sie unerkannt bleibt. Das ist auch besser so, denn sie ist heute mit ihren Herzensmenschen unterwegs. "Das ist meine Familie", sagt sie der AZ und trommelt die Bagage kurz zusammen. "Etz kemmts, mach ma a Foto!", ruft sie. Aber dann wollen sie auch schon schnell zur Schützenlisl. "Wir freuen uns schon", sagt die Gruberin und zieht weiter.
Die Wiesn 2023 im Livestream
+++ Letzter Sonntagabend auf der Wiesn+++
21.11 Uhr: Aus den Fahrgeschäften dröhnt schrille Musik, teils Feuerfontainen und amüsiertes Geschrei, die Schlangen davor werden aber langsam kürzer. Nur in der Hexenschaukel dudelt bedächtig-bayrische Haindling aus dem Lautsprecher. Aber nicht täuschen: zu später Stunde wir hier gerne mal noch zu Abba getanzt und mitgegrölt. In den Zelten erreicht die Stimmung bei Cordula Grün und "You give love a Bad Name" langsam den Höhepunkt des letzten Wiesnsonntags.

18.50 Uhr: Am letzten Wiesnsonntag herrscht auch am Abend noch reges Treiben auf dem Wiesngelände. Im Schützenzelt warten vor der Tür vor allem jüngere Gäste auf Einlass. Ein eher aussichtsloses Unterfangen. Auch im Schottenhamel und der Bräurosl geht nichts mehr. Im Löwenbräu hingegen sind noch ein paar Platzerl frei. Die Gäste tanzen trotzdem voller Inbrunst zu Abbas "Mama mia".

+++ MVG testet Kollegen aus Hamburg auf ihre Bairisch-Kenntnisse +++
18.01 Uhr: Während der Wiesn bekommt die MVG Unterstützung aus dem hohen Norden, und zwar von Kollegen aus Hamburg. Doch sind die auch Wiesn-fit? Die MVG hat das in einem auf Instagram veröffentlichten Video getestet. Dort müssen zwei Hamburger Kollegen bairische Begriffe erraten. "I mog di" geht noch ganz gut. Beim "Noargerl" wird's dann aber schon schwieriger. Ob's das ein Nörgler sein könnte, rätselt einer der norddeutschen MVG-Kollegen. Weit gefehlt! Es geht natürlich um den letzten Schluck im Maßkrug, den der Kenner freilich stehen lassen sollte. Was sich die beiden Hamburger unter dem "Gscheidhaferl" oder "Setz di hera, samma mehra" vorstellen? Sollte man sich im Original anschauen:
+++ Bio-Erfolg bei der Fischer Vroni +++
17.03 Uhr: Wer in der Fischer Vroni und dem Paulaner Festzelt ein Hendl bestellt, bekommt diese Wiesn das Geflügel nur noch in Bio-Qualität. Und die hat bekanntlich ihren Preis. Kostet ein Hendl in der Fischer Vroni 19,90 Euro, zahlt der hungrige Gast im Paulaner Festzelt 20,50 Euro für das Bio-Giggerl ohne Beilagen. In den restlichen Zelten zahlt der Gast jeweils um die 15 Euro für ein halbes Hendl; ebenfalls ohne Beilagen. Ein Preisunterschied um fast fünf Euro.
Schreckt das die Kunden das teurerer Bio-Hendl am Ende ab? Ganz im Gegenteil heißt es von Johann Stadtmüller, Wirt der Fischer Vroni. "Es läuft super. Und unsere Hendl kommen sogar aus Bayern", sagt der Wirt. Die Gäste würden Wert auf Qualität legen, und seien bereit dafür, auch zu zahlen. "Das haben wir auch schon im Schweizer Hof mit unserer Bio-Sau festgestellt", sagt Stadtmüller. Er will kommende Wiesn ebenfalls wieder ausschließlich Bio-Hendl anbieten.
Im Paulaner Festzelt stammen die Bio-Hendl aus Österreich. Für Paulaner-Wirtin Arabella Schörghuber ein Versuch. Ihr liegt nach eigenen Angaben besonders das Tierwohl am Herzen.
+++ Alkoholisierter Gleisläufer zwischen Donnersberger- und Hackerbrücke +++
16.15 Uhr: Die Bundespolizei musste einen Dortmunder (24) am Samstag gegen 14 Uhr zwischen Donnersberger- und Hackerbrücke von den Gleisen holen. Er hatte 1,65 Promille und bekam eine Anzeige.
+++ Finne hängt auf Oktoberfest-Heimweg an Baustelle fest +++
15.19 Uhr: Auf dem Weg von der Wiesn in sein Hotel wollte ein Finne am Samstagabend gegen 1 Uhr an der Karlstraße eine Baustelle überqueren. Er kletterte über eine hölzerne Absperrung, rutschte ab und blieb mit dem Oberschenkel in der Holzverbauung stecken. Er machte sich lautstark bemerkbar, ein aufmerksamer Mitbürger rief die 112. Die Feuerwehr befreite den "angeheiterten und freundlichen" Mann mit einer Brechstange.
+++ Viel zu tun für die Wiesnwache der Polizei +++
14.58 Uhr: Taschendiebe, die Bargeld, Schmuck und Handys klauen, betrunkene Pöbler, die sich nicht aus dem Zelt schmeißen lassen wollen – Alltag für die Wiesnwache der Münchner Polizei.
Ein 45-Jähriger Kroate fiel am Samstagabend mit Hitlergruß und Heil-Hitler-Ruf unangenehm auf. Er wurde festgenommen und mangels Wohnsitz in Deutschland dem Haftrichter vorgeführt.
Ein 34-Jähriger Amerikaner riss einem 55-Jährigen aus dem Landkreis Erding am späten Samstagnachmittag im Weinzelt das Handy aus der Hand, flüchtete und stürzte nach ein paar Metern. Die Polizei nahm ihn fest. Weil er dem US-Militär angehört, wurde er der Military-Police (MP), der die weiteren Ermittlungen obliegen, übergeben.
Weit schwerer wiegt ein Streit eines 36-Jährigen aus dem Kreis Heilbronn und eines 20-Jährigen Münchners am Freitag gegen 22.50 Uhr. Laut Polizei warf der Ältere den Münchner zu Boden, der schlug dabei mit dem Kopf auf den Asphalt auf und war nicht mehr ansprechbar. Zeugen hinderten den 36-Jährigen an der Flucht, eine Streife nahm ihn fest. Der 20-Jährige kam mit dem Rettungsdienst schwer verletzt in eine Klinik.
Leider kam es auch wieder zu mehreren Sexualdelikten. Am Freitag, gegen 19.35 Uhr etwa, langte ein 60-Jähriger aus dem Landkreis Unterallgäu im Armbrustschützenzelt einer 27-jährigen Hamburgerin, die auf einer Bierbank stand, unter den Rock in Richtung Intimbereich, wie die Polizei mitteilt. Sie schlug die Hand weg und konfrontierte ihn, woraufhin der Mann sie beleidigte. Gegen ihn wird nun ermittelt.
Am Samstag gegen Mitternacht fasste ein Bosnier (31) einer Italienerin (22) ebenfalls im Armbrustschützenzelt unter den Rock. Danach versuchte er, eine 22-jährige Erdingerin auf den Hals zu küssen. Als sie zurückwich, griff er ihr an Hüfte und Dekolleté. Beide Frauen verließen den Tisch, doch der Mann folgte ihnen und bedrängte sie weiter. Sie wandten sich an der Sicherheitsdienst, der den 31-Jährigen der Wiesneinsatzgruppe übergab. Gegen ihn wird nun ebenfalls ermittelt.
13.08 Uhr: Auf der Wiesn gibt es immer mehr veganes Essen. Wie kommt es bei den Besuchern an? Die AZ hat nachgefragt.
+++ Betrunkener (32) schlägt Ordner Maßkrug auf den Kopf +++
12.45 Uhr: Bereits am Freitagnachmittag wurde ein Ordner durch einen Maßkrug verletzt. Wie die Polizei am Sonntag mitteilt, hielt sich ein 32-jähriger Brite in einem Festzelt auf, er war deutlich alkoholisiert. Ein Ordner begleitete den Mann aus dem Wiesn-Zelt – dieser hielt davon nichts und schlug seinen Maßkrug unvermittelt auf die Stirn des Mitarbeiters. Er wurde zum Glück nur leicht verletzt und musste nicht behandelt werden. Der Brite wurde angezeigt und konnte gegen eine Sicherheitsleistung in Höhe von 5.000 Euro die Wiesnwache wieder verlassen.
++ Letzter Wiesnsonntag: Sonnencreme und Aperolspritz statt Glühwein und Strickmütze +++
12.34 Uhr: Was ist das wieder für ein Wetterchen! Sonnencreme und Aperolspritz statt Glühwein und Strickmütze wie noch 2022.
Auf den Hauptstraßen herrscht leichtes Gedränge – die Stimmung aber ist ausgelassen und entspannt. So sehr, dass sich sogar eine Gruppe Polizisten die Zeit nimmt, eine Runde im Fahrgeschäft Skater zu drehen und danach noch ein paar Fotos macht (siehe rechts im Bild vorm Kassenhäusschen).
+++ Letzter Wiesn-Samstag war der einsatzstärkste Tag für die Sanitäter +++
12.27 Uhr: Am Samstag musste die Aicher Ambulanz 983 Patienten behandeln und 252 Mal mit der Trage ausrücken. Damit hat der letzte Wiesn-Samstag den Anstichtag getoppt. Viel zu tun für die Ärzte und Sanitäter, jedoch sei das Aufkommen zu jeder Zeit gut abzuarbeiten gewesen, hieß es am Sonntag.
Auch das mobile CT kam wieder zum Einsatz: Ein 55-Jähriger hatte sich bei einem Sturz eine Schädelprellung zugezogen. Zwar konnte durch die Untersuchung eine Hirnblutung ausgeschlossen werden, jedoch ergab sich ein anderer Befund: Der Mann hat einen Gehirntumor.
+++ Keiner grillt wie Turbo: Wahre Legende hinter dem Hendlgrill auf der Wiesn +++
10.45 Uhr: Alle nennen ihn Turbo, und den Namen hat Georg Munz sich auch verdient. Eigentlich wollte der 77-jährige Hendlbrater langsam aufhören, auf Volksfesten am Grill zu stehen.
Aber es ist einfach sein Hobby und er kann nicht anders. Vom Canstatter Wasen bis zum Volksfest nahe Neapel: Alle wollen Turbo. Und dann kommt der geborene Lauffener eben doch wieder und kümmert sich um die saftigen Hendl. Auf dieser Wiesn steht der Mann mit dem roten Barett auf dem Kopf in der Hendlbraterei Münchner Stubn. 54 Grad Hitze müssen er und seine Kollegen in der Küche aushalten. "Aber das macht mir nix", versichert er der AZ. Elf Liter Wasser trinkt er am Tag – und muss kein einziges Mal aufs Klo. Denn bei der Temperatur und der harten Arbeit verliert man viel Wasser. Morgens nimmt Turbo immer eine Salz-Tablette für die Ausdauer.

Es gibt nicht mehr viele, die das Hendlgrillen so richtig beherrschen, bedauert er. Es sei sehr mühsam, Mitarbeiter zu finden, die sich richtig einarbeiten lassen. Wenn doch, dann fängt jeder erst einmal als Spießer an, dann wird man Griller und schließlich Hacker. Der Spießer spießt die Hendl auf die Stangen, der Griller grillt sie und der Hacker zerteilt sie fachgerecht.
"Meine Hendl sind die besten", sagt Turbo stolz. Denn es braucht Erfahrung, Feingefühl und die Bereitschaft Hand anzulegen, die Spieße auch mal umzuhängen, damit das Geflügel gleichmäßig gart. Denn oben hat der Grill eine andere Temperatur als unten. Turbo hat das im Gefühl.
Etwa eine Stunde braucht so ein Hendl am Spieß. Aber die Uhr kann man nicht danach stellen. Von Turbo erfahren wir, dass bei einem Volksfest auch das Wetter eine Rolle spielt. Wenn’s regnet, ist mehr Sauerstoff in der Luft, und dann laufen die Gasgrills besser. Da ist das Hendl schon mal 15 Minuten schneller fertig als sonst.
Allein wegen seiner roten Barett-Mütze ist Turbo ein Hingucker. Er wird oft von Wiesnbesuchern angesprochen. Die Mütze ist nicht nur markant, sondern auch praktisch. "Wenn ich eine normale Baseball-Mütze trage, komme ich immer mit dem Schirm an die Hendl", erklärt er der AZ, dann ist sie voller Fett. Und deshalb hat er schon vor vielen Jahren angefangen, das rote Barett zu tragen. Zusammen mit seinem gezwirbelten Bart macht das Turbo auch optisch zu einer echten Marke.
+++ Das hat es mit der Musik auf der Hackerbrücke auf sich +++
9.15 Uhr: Viele Wiesn-Besucher kommen von der S-Bahnstation Hackerbrücke zum Oktoberfest. Allen, die dort zur Wiesnzeit schon mal vorbeigelaufen sind, wird die Musik von der Polizei aufgefallen sein. Während ihres Twitter-Marathons am Samstag von der Wiesnwache verrieten die Polizisten auch, was es damit auf damit auf sich hat: Die Musik soll für gute Stimmung sorgen und deeskalieren.
Sonntag, 1. Oktober, 9 Uhr: Das Festgelände ist wieder offen – und die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Auch heute werden tagsüber wieder viele Wiesn-Besucher erwartet.
+++ Wiesngaudi auf dem Peak – Besucher wollen es nochmal wissen +++
20.03 Uhr: Egal ob Topogan, Breakdance oder Höllenblitz: Die Schlangen vor den Fahrgeschäften sind lang. Jeder, der nicht mehr ins Bierzelt kam, lässt sich nun durch die Schaustellerstraße schieben, mit der Hoffnung auf einen letzten Platz in einem der Weißbierkarusselle.
So langsam muss der Besucher auch hier aufpassen, wo er oder sie hintritt… der Müll wird mehr und sammelt sich um die Laternen. Außerdem befindet sich mittlerweile das ein oder andere menschengemachte Malheur am Wiesnboden.
+++ Auch auf der Oidn Wiesn ist alles voll +++
17.57 Uhr: Auch auf der Oidn Wiesn ist mittlerweile so viel los, dass kaum mehr ein Reinkommen ist. Im Herzkasperlzelt versperrt ein rot-weißes Flattermann den Zugang zum Biergarten. Gerade geht hier nichts mehr.

16.32 Uhr: Von der Wiesnwache gibt's derweil ein Rätsel:
+++ Polizei: "Auf der Wiesn hat's geschneit" +++
15.52 Uhr: "Auf der Wiesn hat's geschneit" , teilten die Beamten am Nachmittag mit. Zwei Wiesn-Besucher aus dem Ausland sind beim Koksen erwischt worden. "Zwei Touristen haben einen verfrühten Wintereinbruch simuliert und sich auf dem Hügel weißes Pulver um die Nase wehen lassen. Jetzt sitzen sie in der warmen Wiesnwache", schreibt die Polizei dazu. Gegen eine Sicherheitsleistung durften sie dann wieder gehen.
+++ Lange Schlangen vor Zelten – einige Zelte bereits geschlossen +++
15.44 Uhr: Vorm Paulaner-Zelt strecken verzweifelte Gäste die Finger Richtung Security in der Hoffnung, doch noch einen Platz zu kriegen. Aber dort ist mittlerweile auch der Biergarten voll.
15.37 Uhr: Vor dem Augustiner-, Hacker- und Marstall-Festzelt bilden sich mittlerweile große Menschentrauben, die Zelte sind bereits geschlossen. Viele hoffen noch auf Einlass, das sieht aber gerade ziemlich schlecht aus. Auch vor kleinen Zelten wie dem Ammer bilden sich mittlerweile Schlangen. Mit ganz viel Glück kommt man vielleicht noch in die Ochsenbraterei, dort war gerade Reservierungswechsel. Wer noch rein will, muss sich aber sputen. Das ist auf dem Wiesngelände mittlerweile allerdings schwierig, das Geschiebe auf der Hauptstraße ist groß. Auch die Sanitäter brauchen länger, um durchzukommen.

+++ Wieder mehr Einsätze für die Sanitäter +++
14.08 Uhr: Am letzten Wiesn-Freitag hatten die Sanitäter auf der Wiesn einiges zu tun: Insgesamt mussten 521 Menschen behandelt werden, 170 mit der Trage abtransportiert werden. Der erste Wiesn-Samstag bleibt jedoch weiter der einsatzstärkste Tag der bisherigen Wiesn.
+++ Brotzeit liegt am Boden: Wer zahlt's? +++
13.45 Uhr: Radi, Obazda und Brezn liegen in zwei Zelten am Boden. Zahlt's die Bedienung oder der Wiesn-Besucher? Die Polizei muss anrücken und sich die Situation vor Ort anschauen. In beiden Fällen konnte sich geeinigt werden: Die Bedienungen haben ihr Geld bekommen.
+++ Wenige Einsätze für die Wiesnwache +++
13.05 Uhr: Bislang ist es auf der Wiesnwache noch sehr ruhig, teilt die Polizei mit. Sie berichtet am Samstag live auf Twitter von ihren Einsätzen auf dem Oktoberfest. So mussten die Beamten einen Streit um ein Foto schlichten: Ein Mann wurde gegen seinen Willen von einem Zeltfotografen abgelichtet. Der erste Einsatz des Tages.
+++ Auch am Samstag viel los auf dem Oktoberfest +++
12.43 Uhr: Am Wochenende öffnet das Festgelände bereits um 9 Uhr. Wie zu erwarten ist die Wiesn sehr gut besucht. Die Polizei rechnet den kompletten Tag über mit vielen Besuchern.
+++ Wieder Falschgeld auf der Wiesn +++
11.02 Uhr: Ein Paar hat am Donnerstagnachmittag versucht, mit einem gefälschten 50-Euro-Schein an einem Grillstand zu bezahlen. Doch der Verkäufer erkannte die Blüte, das Paar verschwand in der Menge. Das Falschgeld wurde der Polizei übergeben. Knapp zwei Stunden später versuchte ein anderes Paar an einem Mandelstand, einen weiteren falschen 50er in Umlauf zu bringen. Auch sie flogen auf, konnten aber fliehen.
+++ Letztes Wiesn-Wochenende: Wetter spielt weiter mit +++
Samstag, 30. September, 8.15 Uhr: Das letzte Wiesn-Wochenende 2023 läuft! Auch an den letzten vier Tagen spielt das Wetter wieder mit, auch wenn es am heutigen Samstag etwas bewölkt ist. Ab morgen kommt die Sonne wieder raus besser geht's kaum.
+++ Lange Schlangen vor den Eisläden +++
16.20 Uhr: Am Freitagnachmittag liegt Wochenende und Sommerstimmung in der Luft auf dem Oktoberfestgelände. In den Biergärten ist gut was los. Die ersten stolpern schon durch die Gegend, der Großteil aber flaniert gemütlich über die großen Straßen der Wiesn. Viele mit einem Wasserfläschchen in der Hand, andere mit einem Eis. Am Frozen Yoghurt stand bilden sich Schlangen; genauso wie am Wienereispalast - zum Beispiel für eine Kugel Alpenkaramell. Das letzte Wochenende ist damit angebrochen. Und die Stimmung ist momentan gerade zu herrlich vor Ort.
+++ Australier beim Koksen erwischt – zwei Polizisten verletzt +++
13.23 Uhr: Ein 34-jähriger Australier wollte sich am Donnerstagabend zu Füßen der Bavaria eine Linie Kokain von seinem Mobiltelefon ziehen. Doch schon bei den Vorbereitungen wurde er von Zivilfahnder beobachtet, welche ihn anschließend einer Kontrolle unterziehen wollten.
Das fand der Australier offenbar nicht so toll, weswegen er zunächst versuchte, zu fliehen und sich anschließend mit Händen und Füßen gegen die polizeilichen Maßnahmen zur Wehr setzte. Einem 39-jährigen Beamten schlug er dabei ins Gesicht, ein 31-jähriger Beamter wurde an den Rippen verletzt und musste wegen Verdachts auf Rippenbruch untersucht werden.
Auf der Wiesnwache konnte die Polizei in dem Geldbeutel des Mannes eine geringe Menge Kokain auffinden. Er wurde wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und wegen eines allgemeinen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt.
Nach Beendigung der Anzeigenerstattung und Zahlung einer Sicherheitsleistung von mehreren hundert Euro wurde er von der Wiesnwache aus entlassen.
+++ "Lieber die Maß voll ..." SPD-Wahlwerbung geht nach hinten los +++
Freitag, 29. September, 9.32 Uhr: Am 8. Oktober, also wenige Tage nach Ende des Oktoberfests, sind in Bayern Landtagswahlen. Generell gilt die Wiesn, was Wahlwerbung angeht, als absolut neutrale Zone. Doch so ganz wollte sich die Bayern-SPD nicht an dieses ungeschriebene Gesetz halten.
Auf dem offiziellen SPD-Bayern-Account beim Messengerdienst X (vormals Twitter) wurde ein Bild gepostet, welches einen Wahlkampf-Wagen der Sozialdemokraten am Rande des Oktoberfestes zeigt.
Darauf ist neben einem gut gefüllten Maßkrug mit perfekter Schaumkrone in großen Lettern zu lesen: "Lieber die Maß voll als das Maß ist voll". War diese Wahlwerbebotschaft bei den X-Nutzern schon nicht gerne gesehen, brachte die Überschrift zum Posting das Fass bzw. die Maß vollends zum Überlaufen. So zeilte die SPD über dem Foto: "Lieber eine volle Maß als ein Rechtspopulist in der Staatsregierung. Wir wünschen eine schöne letzte #Wiesn-Woche!"
Schon mehr als der bekannte Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Hubert Aiwanger und dessen Flugblatt-Affäre sowie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der den Freie-Wähler-Chef weiter gewähren lässt.
Und diese Botschaft kam nicht bei allen besonders gut an, wie man den Kommentaren unter dem Posting entnehmen kann. So sind zahlreiche kritischen Worte zu lesen wie z.B. "Immerhin hat die Maß bald mehr Prozente als ihr". Zwar ist die Starkbierzeit noch eine ganze Weile hin, aber mit dem Post dürfte sich die SPD einen dicken Bock geschossen haben.
+++ MVG verteilt Armbänder an Eltern +++
21.12 Uhr: Mit Kind auf der Wiesn? Das kann auch stressig werden, vor allem am extralangen und vermutlich vollen dritten Wiesnwochenende. Einmal nicht geschaut und schon hat man den Nachwuchs aus den Augen verloren. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gibt deswegen am U-Bahnhof Theresienwiese Armbändchen aus, auf denen Eltern ihre Telefonnummer und den Namen ihres Kindes notieren können.

Das kommt dann an das Handgelenk des Kindes, damit im Zweifelfall schnell die Eltern kontaktiert werden können. "Im Notfall kann man euch dann ganz schnell anrufen. Die praktischen Bänder bekommt ihr von uns oben am U-Bahnhof Theresienwiese", schreibt die MVG auf ihrer Facebook-Seite.
+++ Traditionelles Bürgermeister- und Stadtratsschießen: Dietl und Reissl zeigen sich treffsicher +++
16.52 Uhr: Am Dienstag fand im Armbrustschützenzelt das traditionelle Bürgermeister- und Stadtratsschießen der Armbrust-Schützengilde Winzerer Fähndl e.V München statt. Besonders treffsicher zeigte sich bei den Damen Bürgermeisterin Verena Dietl die sich als Schützenkönigin durchsetzen konnte, bei den Herren machte Stadtrat Alexander Reissl das Rennen. Und auch der Sportausschuss duellierte sich erneut gegen den Wirtschaftsausschuss, wobei letzterer den Sieg für sich verbuchen konnte.
+++ Paulaner fährt mit E-Lastern auf die Wiesn +++
15.31 Uhr: Wenn’s auf der Wiesn klappt, dann vielleicht auch in der ganzen Stadt, hat sich die Paulaner Brauerei Gruppe gedacht. In diesem Jahr testet sie zum ersten Mal batteriegetriebene LKW auf dem Oktoberfest. Die versorgen die Zelte täglich mit frischem Oktoberfestbier.
Der ein oder andere Wiesn-Besucher hat schon neugierig geschaut, was da für ein auffälliger Brummi über die Wirtsstraße fährt. Der elektrisch betriebene LKW Volta Zero hat ein ungewöhnliches Design und zieht keine Abgaswolke hinter sich her.
Die Fahrer sitzen tiefer als üblich und haben ein verbreitertes Sichtfeld. So haben sie Fußgänger und Radfahrer besser im Blick. Normalerweise sitzen LKW-Fahrer sehr hoch in ihrer Fahrer-Kabine. Immer wieder kommt es vor, dass sie in der Stadt beim Abbiegen Radler übersehen.
Mit einer Reichweite von 150 bis 200 Kilometern würden sich die LKW zumindest für den Stadtverkehr gut eignen. Gut möglich, dass die Fahrzeuge demnächst in ganz München unterwegs sein werden.
+++ Hitlergruß, sexuelle Belästigungen und eine verletzte Bedienung +++
15.16 Uhr: Auch am 12. Tag der diesjährigen Wiesn hatte die Polizei auf der Theresienwiese wieder einiges zu tun. So kam es am späten Mittwochnachmittag zu zwei Vorfällen mit einem gezeigten Hitlergruß. Zunächst zeigten zwei 24-jährige Italiener auf dem Wiesn-Gelände öffentlichkeitswirksam die verbotene Geste und filmten sich dabei mit ihren Mobiltelefonen. Ordner hielten das Duo fest, bis sie von der Polizei vorläufig festgenommen wurden. Da beide über keinen festen Wohnsitz in Deutschland verfügen, wurde durch die Staatsanwaltschaft München I die Überstellung in Untersuchungshaft angeordnet.
Im zweiten Fall zeigte ein 19-Jähriger Festzelt-Besucher aus München völlig unvermittelt einem ihm unbekannten 47-Jährigen aus München den Hitlergruß und schlug diesem anschließend ins Gesicht. Der 47-Jährige zog sich dabei eine blutige Lippe zu, lehnte aber eine ambulante Versorgung ab.
Gegen die beiden Italiener und den 19-jährigen Münchner wurde Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gestellt. Der 19-Jährige hat zudem noch eine Anzeige wegen Körperverletzung an der Backe.
Am Mittwochabend kam es zudem zu zwei Fällen von sexueller Belästigung. Gegen 19 Uhr machte eine 32-Jährige aus München Beamten der Wiesn-Wache darauf aufmerksam, dass ihr ein 20-Jähriger aus Hessen auf das Gesäß gehauen und anschließend zugegriffen habe. Die Frau konnte den Grapscher aus der Menschenmasse heraus identifizieren. Der 20-Jähre bekam eine Anzeige wegen sexueller Belästigung und durfte anschließend die Wiesn-Wache wieder verlassen.
Kurz vor Mitternacht war eine 23- jährige Wiesn-Besucherin aus Dresden in Begleitung ihres Freundes auf dem Weg zum Wiesn-Ausgang, als ihr im Bereich der Wirtsbudenstraße von hinten einmal an das Gesäß gefasst wurde. Sie konnte einen 29-jährigen Münchner ausmachen, der keinen Hehl daraus machte, dass er der Grapscher gewesen sei.
Die 23-Jährige verständigte die Polizei, die den 29-Jährigen zur Wiesn-Wache brachte. Der Mann wurde wegen sexueller Belästigung angezeigt und wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen von der Polizeiinspektion 17 aus entlassen.
Gegen 23 Uhr kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem 34-Jährigen aus dem Landkreis Passau und einem Security-Mitarbeiter (22). Da sich der 34-Jährige äußerst aggressiv zeigte, wurde die Polizei hinzugerufen. Noch bei der ersten Befragung zur Klärung des Sachverhalts schlug der Mann einem 26-jährigen Beamten unvermittelt mit dem linken Handballen gegen das Kinn, wodurch dieser leichte Schmerzen verspürte. Anschließend leistete er massiven Widerstand und trat mit seinen Füßen um sich, wobei er einen weiteren 28-jährigen Beamten am Schienbein traf. Weiterhin beleidigte und bespuckte er die eingesetzten Polizeibeamten.
Der 34-Jährige wurde in Gewahrsam genommen. Gegen ihn wurde Anzeige wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und vorsätzlicher Körperverletzung sowie Beleidigung erstattet.
Dieser Vorfall geht hoffentlich nicht viral: Am Mittwochnachmittag kam eine Wiesn-Bedienung (24), die mehrere Maßkrüge trug, auf der Treppe eines Festzeltes zu Fall. Dabei stürzte sie auf die teils zerbrochenen Glaskrüge und zog sich dadurch Schnittverletzungen am Oberkörper und im Gesicht zu. Zudem musste sie wegen eines Verdachts auf ein Schädelhirntrauma vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Unbeteiligte Zeugen konnten den Unfallhergang beobachten und gaben an, dass kein Fremdverschulden anzunehmen ist.
+++ Dementer 80-Jähriger verschwindet für Wiesn aus Heim +++
14.12 Uhr: Am Mittwoch stiegen die Einsatzzahlen auf der Wiesn für die Aicher Ambulanz etwas an, was auch mit dem kommenden verlängerten Wochenende zu tun hat. Die Sanitäter auf dem Oktoberfest versorgten 346 Patienten und rückten 116 Mal mit der Trage aus. Einer der Patienten war ein 80-jähriger Mann, der etwas verwirrt vor einem der kleinen Festzelte gefunden wurde. Eine Wiesn-Trage brachte den Mann in die Sanitätsstation. Dort stellte sich heraus, dass der Mann dement ist und seit einigen Stunden aus einem Münchner Seniorenheim vermisst wurde. Der Mann schlief seinen Rausch aus und wurde dann von einem Streifenwagen nach Hause gebracht. Bei der Polizei verabschiedete er sich mit den Worten: "Darf man mit 80 Jahren nicht mal mehr allein auf die Wiesn gehen?"
+++ Reiter will nächstes Jahr mehr Trinkwasserbrunnen auf der Wiesn +++
Donnerstag, 28. September, 11.25 Uhr: "Seit Langem die beste Idee für die Wiesn" findet Münchens OB die vier Trinkwasserbrunnen, die heuer erstmals aufgestellt wurden. Deshalb will er prüfen lassen, ob es nächstes Jahr noch mehr davon geben könnte. Vor allem an heißen Oktoberfest-Tagen wie am Anstich-Wochenende bildeten sich lange Schlangen. Kein Wunder, muss man in den Zelten durchschnittlich fast zehn Euro für eine Maß Wasser hinblättern.
+++ Erneut Fälle von Upskirting und Körperverletzung +++
14.40 Uhr: Am Dienstag haben Taschendiebfahnder einen 63-jährigen Münchner dabei beobachtet, wie er mehreren Frauen gezielt mit einer versteckten Kamera unter deren Röcke filmte. Der Mann wurde festgenommen, seine Kamera sichergestellt. Das K15 für Sexualdelikte ermittelt.
Später am Abend, gegen 22.15 Uhr, musste die Polizei zu einem Fahrgeschäft ausrücken, wo es zu einem Streit zwischen einer sechsköpfigen Gruppe aus Frankreich und einem 20-Jährigen aus dem Landkreis Starnberg gekommen war.
Alle sieben befanden sich gleichzeitig in dem Fahrgeschäft, als der 20-Jährige einem 43-Jährigen mehrmals auf den Rücken schlug. Nach der Fahrt entwickelte sich ein Streit, bei dem es zu weiteren Tätlichkeiten kam.
Die Ordner am Fahrgeschäft versuchten zunächst, die Männer voneinander zu trennen. Doch erst die hinzugezogenen Einsatzkräfte konnten die Streithähne auseinanderbringen. Die genauen Hintergründe und Motivationen der Taten sind noch unklar.
Bei dem Streit wurden mehrere Menschen, die teilweise alkoholisiert waren, leicht verletzt, jedoch musste keiner von ihnen behandelt werden.Gegen alle Beteiligte wurden Verfahren wegen Körperverletzungsdelikten eingeleitet, sie wurden nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen. Das Kommissariat 24 (Körperverletzungsdelikte) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
+++ Nach Wiesn-Besuch: 45-Jähriger niedergestochen +++
Mittwoch, 27. September, 13.10 Uhr: In der Nacht zu Mittwoch gegen 1 Uhr ist die Polizei in München informiert worden, dass ein 45-jähriger Wiesn-Besucher aus den USA nach einer Stichverletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Zunächst wurden mehrere Streifen zum Einsatzort, einem Hotel in der Landwehrstraße, geschickt. Weil zahlreiche Blutspuren gefunden wurden, wurde zur umfangreichen Spurensicherung die Kriminalpolizei verständigt.
Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der 45-Jährige mit seiner 39-jährigen Ehefrau auf dem Heimweg vom Oktoberfest war, als die beiden nahe der St.-Pauls-Kirche von zwei Männern angesprochen wurden. Nach einem kurzen Gespräch stach einer der beiden noch unbekannten Männer dem 45-Jährigen mit einem spitzen Gegenstand in den Halsbereich.
Der 45-Jährige und seine Ehefrau hielten die Verletzung zunächst für nicht so schlimm und machten sich weiter auf den Weg zum Hotel. Dort stellten sie fest, dass die Wunde stärker blutete, die Angestellten des Hotels verständigten den Rettungsdienst. Die Polizei München ermittelt weiter in dem Fall. Es werden zwei Männer mit heller Haut, einer davon über 1,80 m groß, gesucht. Wer Hinweise hat, soll sich bitte bei der Polizei melden.
+++ Lidl blamiert sich mit Weißwurst aus dem Ofen +++
23.20 Uhr: Nicht nur bayerischen Traditionalisten mag sich bei dieser Vorstellung der Magen umdrehen: Der Discounter Lidl sieht's anders und bietet die "Münchner Weißwurst für den Ofen" in seinem aktuellen Prospekt als eine der "herzhafte(n) Leckereien zum Oktoberfest" an. Zu diesen gehören beispielsweise auch Mini-Weißwürste, Backhendl-Streifen oder Brie-Spitzen. Dass manches vielleicht doch nicht so ganz zum Oktoberfest gehört, scheint auch der Discounter zu wissen.
Zumindest erscheint bei den diversen angebotenen Schmankerln in kleiner Schrift auch das kleine Wort "Alpenfest". Fest steht: Das Oktoberfest spült Geld in zahlreiche Kassen. Viele springen auf den Zug auf. Tatsächliche Tradition bleibt oft auf der Strecke. Sei's bei den alljährlich aus dem Boden schießenden Pop-up-Stores, die preisgünstige Fantasiegewänder als Tracht anbieten – oder nun eben bei Lidl.
Letztes Jahr hatte es Konkurrent Aldi vorgemacht und zur Oktoberfestzeit gar unglaubliche "Wiesn-Spezialitäten" angeboten, beispielsweise ein Weißwurst-Fertiggericht mit Senfsauce oder "Schweine-Braten in Schwarzbier-Sauce mit Spiralnudeln und Rotkohl". Heuer sucht man solch gewagte Kreationen bei Aldi vergebens. Ob die vermeintlichen Wiesn-Schmankerl letztes Jahr womöglich kein großer Verkaufsschlager waren, bleibt offen.
Jetzt versucht also Lidl zu punkten – mit Ofen-Weißwurst und anderen Leckereien. Wer es hierzulande noch nicht wissen sollte: Zur Wiesnzeit wird, man staune, offenbar auch gern zu "Mini Haxen" gegriffen und zwar "ohne Schwarte, flüssiggewürzt, mariniert und gegart". Zumindest bietet Lidl dies derzeit so an (zu finden in der Kühlung für 4,99 Euro). Keine Frage: Für eine saftige Schweinshaxn mit rescher, knackender Kruste zahlt man auf der Wiesn einiges mehr. Doch dafür hat man dann auch ein echtes traditionsreiches Wiesn-Schmankerl auf dem Teller und keine erfundene Spezialität.
+++ Betagt und betrunken: 89-Jährige landet auf Sanitätsstation +++
19.52 Uhr: Die Aicher Ambulanz nannte sie "die bislang älteste Patientin, die wegen ihres Alkoholgenusses ihren Weg zu uns fand": Eine 89-jährige Frau ist am Montagabend betrunken in der Wiesn-Sanitätsstation gelandet.

Sie sei dieses Mal nicht mehr "so gut beinander" wie früher, denn da sei sie "ordentlich und stämmig" gewesen und nicht "so a Krischper" wie jetzt, klärte die gebürtige Münchnerin die Sanitäter laut Mitteilung auf. Deswegen trank die Frau – seit 75 Jahren kommt sie jetzt schon aufs Oktoberfest – ihr zweites "Maßerl" schon extra langsam, wie sie betonte. Das half aber nur bedingt, denn dann war‘s ihr schon langsam schwindelig, was der Alkomat mit 1,05 Promille bestätigte. So ging’s dann eben nicht zur S-Bahn, sondern mithilfe von Passanten direkt zur Sanitätsstation.
Hier freute sie sich, dass sich so "fesche junge Buam" um sie bemühten. Dem 29-jährigen Sanitätsdienstleiter flüsterte sie zu, er dürfe sie sehr gerne heimfahren, aber "nur nach Hause, nicht ins Schlafzimmer, das ist die Tabuzone" – sie sei nämlich anständig und "a bissl altmodisch" auch noch.
Daraus wurde nichts, aber dafür genoss die Seniorin eine kostenlose Rollstuhl-Rundfahrt durch die gesamte Sanitätsstation und den Außenbereich, bei der sie den Mitarbeitern und den Patienten lächelnd zuwinkte. Die Heimfahrt übernahm dann ein Taxi.
+++ Überraschender Wiesn-Snack von Münchner Bauern +++
14.53 Uhr: Ein Quinoa-Standl auf der Wiesn? Hört sich an, als hätte sich da eine Münchner Fitness-Influencerin ihren Traum erfüllt. Die Idee kommt aber von der Münchner Bauern Genossenschaft. Der Zusammenschluss verschiedener Münchner Bauern hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam Nahrungsmittel zu vermarkten, die innerhalb der Stadtgrenzen angebaut werden.
Und die Bauern sind der Meinung, dass ein Münchner Volksfest auch Münchner Speisen verkaufen sollte. Dieses Jahr hat es geklappt mit einem Stand.
Quinoa ist eine Getreideart aus Südamerika, die auch in Deutschland wunderbar wächst. In der Küche verwenden es viele ähnlich wie Reis. In München pflanzt es der Bauer Martin Zech in Feldmoching an.
Für die Wiesn haben er und seine Kollegen sich eine nahrhafte Brotzeit ausgedacht, eine Bauernsemmel auf die Hand für 7,50 Euro. Ihr Teig besteht zu 20 Prozent aus Quinoa. Als Belag kann man zwischen Rindfleisch und einer veganen Alternative aus Sonnenblumenkernen wählen.
Wer einmal probieren möchte: Der Stand befindet sich am Ende der Schaustellerstraße in der Nähe des Fahrgeschäfts Höllenblitz.
+++ Standbetreiber verprügelt Fahrgeschäfte-Chef +++
14.20 Uhr: Das kommt auch nicht alle Tage vor, wovon die Polizei am Dienstagvormittag berichtet. Am Sonntagabend, als schon der Feierabend für alle Standl und Fahrgeschäfte nahte, eskalierte ein Streit. Aber nicht – wie man vermuten könnte – zwischen völlig betrunkenen Wiesn-Besuchern, sondern zwischen einem Standlbetreiber und einem Fahrgeschäftsleiter.
Die Vorgeschichte um diese Eskalation ist derzeit unklar. Aber irgendwas muss da mutmaßlich gewesen sein. Schließlich gibt es eigentlich als Standl-Chef oder Fahrgeschäftbetreiber kaum einen Grund, bei voll ausgelasteter Wiesn und bestem Wetter narrisch zu werden.
Die Polizei kann nichts dazu sagen, worum und warum sich die beiden Männer zankten. 53 und 56 Jahre alt sind sie, eigentlich keine Jungspunde. Aber um 23 Uhr verlor der Crêpes-Verkäufer jedenfalls die Kontrolle. Bei vollem Betrieb ging er hinüber zum Fahrgeschäft "Techno-Power" und stürmte die Kabine, in der der 53-Jährige gerade saß.
Bei "Techno-Power" kann man sich mit baumelnden Beinen ans Ende der Arme einer Metallkrake setzen. Ein Bügel sichert die Fahrgäste. Die Krake wirbelt einen dann durch die Luft. Für sich selbst wirbt das Geschäft mit: "Das schnellste Karussell der Wiesn".
Offenbar schlug der 56-Jährige nun ohne Vorwarnung auf den Mann in der Schaltzentrale von "Techno-Power" ein. Durch die Rangelei wurde der Not-Knopf aktiviert. Das Karussell stoppte urplötzlich. Verletzt wurde niemand, es entstand aber ein Sachschaden. Unbeteiligte trennten die beiden.
Mit Gesichtsverletzungen kam der 53-Jährige in eine Klinik. Der Angreifer wurde festgenommen. Er war kaum ansprechbar und kam auch in eine Klinik.
+++ Mit Korkenzieher: Mann (25) krankenhausreif geschlagen +++
14.03 Uhr: Auf dem Oktoberfest sollen zwei Brüder auf einen am Boden liegenden jungen Mann eingeschlagen und ihn schwer verletzt haben. Mit einem Korkenzieher habe der jüngere, 22-jährige Bruder das 25 Jahre alte Opfer mehrfach im Gesicht und an einem Auge verletzt, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Beamte der Wiesnwache nahmen den Mann mit dem Korkenzieher und seinen mutmaßlich beteiligten 25-jährigen Bruder fest. Der zusammengeschlagene Mann wurde nach dem Vorfall am späten Montagabend in ein Krankenhaus gebracht. Der Grund der Auseinandersetzung sei noch unbekannt. Die Brüder wurden angezeigt und in eine Haftanstalt gebracht. Ein Ermittlungsrichter sollte über das weitere Vorgehen gegen sie entscheiden.
+++ OB Reiter spricht beim Gedenken an das Wiesn-Attentat 1980 +++
11.16 Uhr: Beim Gedenken an das Wiesn-Attentat vom 26. September 1980 hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstagvormittag gesprochen. "Neben den körperlichen Wunden müssen die Überlebenden seither mit größten seelischen Belastungen zurechtkommen", sagte er. "Wir können nur versuchen, diesen Schmerz und diese Belastungen zu lindern und die Last der Erinnerung mit ihnen zu teilen, Anteil nehmen an ihren Schicksalen und ihren Schmerz in unsere Herzen lassen."
Reiter wandte sich auch explizit an jene Überlebende des Attentats, die kürzlich zu Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Berlin gereist waren. "Mit Ihrem beharrlichen Engagement halten Sie die Politik, die Verwaltung und die Öffentlichkeit in Bewegung", sagte er. "Und das ist auch gut so."
+++ Anzeigen nach Schlägerei an der Hackerbrücke +++
10.12 Uhr: Am Montagabend gegen 23.25 Uhr ist an der Hackerbrücke ein Streit in eine körperliche Auseinandersetzung gemündet: Ein 20-Jähriger aus Hausham im Landkreis Miesbach beleidigte dabei einen 40-Jährigen aus Unterschleißheim (Landkreis München) und schlug ihm ins Gesicht. Beamte der Bundespolizei beobachten den Vorfall und nahmen den sich zur Wehr setzenden Schläger (1,02 Promille) vorläufig fest. Die Trachtenweste des Unterschleißheimers (0,44 Promille) wurde bei der Attacke beschädigt. Gegen den Haushamer wird wegen Widerstands, Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt.
+++ Halbvolle Getränkedose fliegt Münchner knapp am Kopf vorbei +++
9.25 Uhr: Es handelt sich um versuchte gefährliche Körperverletzung – im Anschluss an eine verbale Auseinandersetzung hat ein Unbekannter am Montagabend gegen 21 Uhr am Bahnsteig Gleis 30 des Starnberger Flügelbahnhofes unvermittelt eine halbvolle Getränkedose in Richtung eines 44-Jährigen geschleudert. Das Wurfgeschoss flog nur knapp am Kopf des Mannes aus der Maxvorstadt vorbei, der Täter flüchtete unerkannt.
+++ Bundespolizei rettet Igel aus Gleisbett +++
9.14 Uhr: Die Tatsache, dass zwei Fahrgäste in der Nacht zum Dienstag gegen 2.30 Uhr an der Endstation Erding zum Betriebsschluss nicht aus der S-Bahn aussteigen wollten, rief die Bundespolizei auf den Plan. Die Beamten stellten vor Ort fest, dass das Duo bereits das Weite gesucht hatte – doch der "Ausflug" der Streife war nicht umsonst. Ein Bundespolizist nahm aus den Augenwinkeln Bewegungen im Gleisbett wahr und entdeckte einen Igel. Sein Kollege nahm die Verfolgung des Igels auf und setzte ihn sicherheitshalber in einer nahen Wiese ab.
+++ Verschwundenes Lastenrad wieder aufgetaucht +++
Dienstag, 26. September, 9.12 Uhr: Am Montag hatte die Bundespolizei per Presseaufruf nach einem am Sonntagabend am Hauptbahnhof München entwendeten E-Lastenrad einer Münchner Bäckerei gefahndet (siehe Eintrag 25. September). Wie die Bundespolizei mitteilt, entdeckten Beamte der Polizeiinspektion 13 das Gefährt am Dienstagmorgen gegen 5 Uhr in der Türkenstraße.
+++ Weniger Fälle, aber mehr Verdacht auf K.O.-Tropfen +++
20.10 Uhr: Die Aktion "Sichere Wiesn für Frauen* und Mädchen" hat eine Halbzeitbilanz der heurigen Wiesn gezogen. Insgesamt hat die Aktion deutlich weniger Fälle bearbeitet als im vergangenen Jahr. 143 statt 228. Damit sei man wieder auf vorpandemischem Niveau.
Allerdings gibt es weiterhin Frauen, die Schutz brauchen. 11 Frauen suchten Hilfe am Safe Space auf der Theresienwiese, nachdem sie auf dem Festgelände sexuelle oder körperliche Gewalt erfahren hatten. 2019 waren es 14, 2022 sogar 21 Frauen. Neun Mal ging es um sexuelle, zwei weitere Male um körperliche Gewalt. In 23 Fällen kümmerten sich die Mitarbeiter im Safe Space um Frauen, die eine psychische Krise durchlebten. Etwa, weil sie durch eine aktuelle Erfahrung auf der Wiesn an eine frühere Gewalterfahrung erinnert, und so retraumatisiert wurden.
Erschreckend ist die Zunahme an Verdachtsfällen mit K.O.-Tropfen, zur Halbzeit zählt die "Sichere Wiesn" sieben, im vergangenen Jahr waren es zum selben Zeitpunkt nur drei. Die Aktion "Sichere Wiesn" weist darauf hin, dass es sich um Verdachtsfälle handelt, einen direkten Nachweis könne man vor Ort nicht erbringen. Für die Frauen ist das Erlebnis trotzdem schlimm: "Besonders problematisch ist für die Betroffenen oftmals, mit der Erinnerungslücke und den damit verbundenen Ängsten und Befürchtungen zurecht zu kommen", heißt es von der "Sicheren Wiesn."
+++ Wadl-Biss bringt 38-Jährigen auf die Münchner Wiesn-Wache +++
17.37 Uhr: Ein Wadl-Biss hat für einen Oktoberfest-Besucher in München wohl noch ein Nachspiel. Der 38-Jährige habe in einem Festzelt randaliert und massiv Widerstand gegen die herbeigerufenen Beamten der Wiesn-Wache geleistet, teilte die Polizei am Montag in München mit. Einen 22-jährigen Polizisten habe er ins linke Bein gebissen, eine Beamtin habe sich am Fußgelenk verletzt. Beide seien ambulant behandelt worden. Der Mann kam nach dem Vorfall am Samstagnachmittag auf die Wiesn-Wache. Am frühen Abend sei er nach einer Anzeigenerstattung entlassen worden. Außerdem habe er mehrere Tausend Euro als Sicherheitsleistung hinterlegen müssen.
+++ Besucher stehen vor der Oidn Wiesn Schlange +++
16.54 Uhr: Die Oide Wiesn zieht im Vergleich zu letztem Jahr deutlich mehr Besucher an. Egal ob bei der Motorradshow oder beim Kasperltheater. In den Biergärten bekam man gegen Mittag zwar noch freie Plätze, aber wer sich an das Trauerspiel vergangenes Jahr erinnert, kann sich mit den Schaustellern und Wirten auf der Oidn Wiesn nur mitfreuen. Bisher scheint man dort ganz zu frieden.
Das bestätigt auch Volkssängerin Traudi Siferlinger. Allerdings nicht mündlich. Beim AZ-Besuch am Montag hat sie keine Stimme mehr. Nur auf einen Zettel schreibt sie ein paar Zeilen. Dazu hebt sie den Daumen nach oben. Frei Übersetzt: Die Stimmung in der Schützenlisl war am Wochenende großartig. Allerdings: Im Vergleich zu 2019, also im Wiesnjahr vor Corona, sind die Besucherzahlen geringer: Die Festleitung schätzt zur Halbzeit die Besucher der Oidn Wiesn auf 180.000 Gäste, 2022 auf 100.000 und 2019 auf 250.000.
+++ 17-Jähriger sprüht mit Tierabwehrspray auf der Festwiese +++
15.10 Uhr: Kaiserwetter am zweiten Wiesnwochenende. Entsprechend voll war es auf dem Festgelände. Gegen 18.30 klagten Passanten auf der Wirtsbudenstraße plötzlich über Atemnot und brennende Augen. Ein Schüler aus München hatte nach Angaben des Präsidiums wahllos mit dem Tierabwehrspray in die Menge gehalten. "Sieben Menschen wurden verletzt und mussten anschließend ambulant von Sanitätern behandelt werden", sagte Polizeisprecherin Alessa Quintes.
Eine Streife der Wiesnwache nahm den 17-Jährigen noch am Tatort fest. In seiner Hosentasche steckte das Tierabwehrspray. Die Dose wurde beschlagnahmt. Der Schüler kam mit auf die Wache. Nachdem seine Personalien überprüft wurden, übergaben die Beamten ihn seinen Eltern. Gegen den Schüler wird wegen Körperverletzung ermittelt.
Da es zudem verboten ist, Tierabwehrspray auf die Wiesn zu schmuggeln, wurde der Teenager wegen eines Verstoßes gegen die Oktoberfestverordnung angezeigt, ihm droht ein Bußgeld.
+++ "Lebende Statue" auf der Wiesn angezeigt +++
13.33 Uhr: Als goldene Statue verkleidet hat ein Mann auf den Oktoberfest bei den Wiesnbesuchern um Geld geworben – und sich dabei eine Anzeige eingehandelt. Der 54-Jährige habe auf dem Festgelände mit golden bemaltem Gesicht und goldener Kleidung, mit goldener Perücke und Goldkrone auf einem Podest gestanden, wie die Polizei am Montag berichtete. In seiner rechten Hand hielt er einen Krug, in den Festbesucher – manchen schien das zu gefallen – Geld einwarfen.
Die Polizei sprach von einer künstlerischen Darbietung – die aber dennoch gegen die Oktoberfestverordnung verstoße. Der Mann bekam einen Platzverweis für den restlichen Tag erteilt und eine Anzeige wegen eine Ordnungswidrigkeit.
+++ Wiesn-Jux? Firmen-Lastenrad am Hauptbahnhof geklaut +++
11.16 Uhr: Am Sonntagabend hat ein Mitarbeiter einer Bäckerei am Hauptbahnhof-Ausgang Arnulfstraße gegen 22.15 Uhr den Diebstahl eines Firmen-Lastenrads gemeldet. Das Rad befand sich in einem nicht betriebsbereiten Zustand, da zwei Akkus beim Abstellen entnommen worden waren. Die Schadenshöhe beträgt nach Angaben der Bundespolizei rund 20.000 Euro.
Videoaufzeichnungen zeigen, dass ein etwa 20-jähriger Mann, bekleidet mit blauer Weste, schwarzer Hose, schwarzem Basecap und auffällig rotem Rucksack mit Wasserflasche das Rad entwendete. Nach ihm wird mit Lichtbildern polizeiintern gefahndet. "Ob es sich um einen Jux oder mutmaßlichen Diebstahl handelt, ist Gegenstand der Ermittlungen der Bundespolizei", eine Absuche in Nahbereichen war erfolglos. Hinweise zu gesuchten Person oder zu dem weißen Lastenrad nimmt die Münchner Bundespolizei unter 089 /515550-1111 entgegen.
+++ Tierischer Einsatz auf der Polizeiwache: Feuerwehr rettet kleinen Vogel +++
Montag, 25. September, 09.41 Uhr: Die Münchner Feuerwehr hat einen in einer Lichtkuppel der Wiesnwache gefangenen Vogel befreit. "Bunte Vögel gibt es auf der Wiesn ja jede Menge zu sehen. Und immer wieder landen auch welche in der Polizeiwache. Doch diesmal kam ein Vogel freiwillig", berichtete die Feuerwehr am Sonntag. Die Polizeibeamten hätten eine erste Kontaktaufnahme sowie erkennungsdienstliche Maßnahmen durchgeführt, um die Identität des kleinen Singvogels festzustellen.

Dann kamen die Feuerwehrleute ins Spiel, sie sollten den Vogel sichern. Mit der Steckleiter vom Hilfeleistungslöschfahrzeug bauten sie einen Leiterbock und stiegen nach oben. Einem Feuerwehrmann gelang es schnell, den Vogel einzufangen und "einen medizinischen Check" durchzuführen: "Nach kurzer Rücksprache mit den Einsatzbeamten der Polizei durfte der kleine Vogel ohne weitere polizeiliche Maßnahmen in die Freiheit entlassen werden."
+++ 28,5 Terabyte Daten: Neuer Rekord am ersten Wiesn-Wochenende +++
18.05 Uhr: Es wird so viel fotografiert, gefilmt und rumgeschickt wie noch nie auf dem Oktoberfest: Alleine an den ersten zwei Wiesn-Tagen sind ganze 28,5 Terabyte Daten durch die Netze der Telekom geschickt worden, dazu kommen noch über eine halbe Million Gespräche, wie das Mobilfunkunternehmen mitteilt.
Zum Vergleich: Mit dieser Datenmenge könnte die komplette Serie "Monaco Franze" (zehn Folgen mit je circa 48 Minuten) rund 122 Mal (insgesamt 976 Stunden oder 40,7 Tage) am Stück in 4k angesehen werden. Im Vorjahr waren es laut Telekom am ersten Wochenende 22,5 Terabyte und 165 Terabyte während des ganzen Oktoberfests. Ganze dreißig Prozent der Daten waren am ersten Wochenende 2023 laut Telekom "Roaming"-Daten, also von Nutzern aus fremden Netzen.
Insgesamt sind es zehn Mobilfunkmasten und vier Standorte in Bierzelten, die das Oktoberfest mit Netzabdeckung versorgen. Die Kapazität dieser "Sonderversorgung" reiche aus, um eine mittelgroße Kleinstadt zu versorgen. Fast schon aus der Zeit gefallen, aber nach wie vor wichtig: knapp 200 Schausteller und Festwirte greifen auf der Wiesn auf Festnetzanschlüsse der Telekom zurück. Dafür gibt es laut Telekom ein unterirdisches Kabelnetz.
+++ Hochzeitsgeschenkbox landet in Wiesn-Fundbüro +++
15.22 Uhr: Eine Hochzeitsgeschenkbox hat im Wiesn-Fundbüro Rätsel aufgegeben. Die Box enthalte ein Kochbuch und diverse Gutscheine für das hoffentlich immer noch glückliche Paar, so die Wiesn-Pressestelle. Bisher habe noch niemand die Box als verloren gemeldet, hieß es am Sonntag.
Ein Gebiss wurde dieses Jahr im Wiesn-Fundbüro noch nicht abgegeben – fast jedes Jahr verließ bisher ein Gast ohne falsche Zähne das Volksfest. Dieses Jahr habe es vor allem viele verzweifelte Nachfragen wegen verloren gegangener Handys gegeben, da dort oft auch Flugtickets oder Bahnfahrkarten gespeichert seien, berichtete die Wiesn-Pressestelle am Sonntag weiter. Rund 150 Handys oder Smartphones wurden bisher abgegeben.
Insgesamt registrierte das Fundbüro 1.200 verloren gegangene Gegenstände, darunter auch 210 Ausweise, 150 Bankkarten, 220 Geldbeutel, 70 Schlüssel, 65 Taschen, Rucksäcke, Beutel, 80 Brillen, 40 Schmuckstücke und 25 Schirme.
+++ Vor 20 Jahren: Als die Maß auf der Wiesn noch die Hälfte gekostet hat +++
14.45 Uhr: Kurz ist man geschockt, wenn man den Post auf X (ehemals Twitter) sieht: Vor 20 Jahren, am 20. September 2003, lag der Bierpreis auf der Wiesn nämlich zwischen 6,30 Euro und 6,80 Euro – also weniger als der Hälfte des aktuellen Preises, den man auf dem Oktoberfest hinblättern muss. Es war außerdem das erste Mal seit 34 Jahren, dass die Wiesnwirte auf eine Erhöhung des Bierpreises verzichtet hatten – natürlich sehr zur Freude der damaligen Wiesn-Besucher.
Das erste Fass angezapft hat damals Alt-OB Christian Ude von der SPD.
+++ Mann zeigt Hitlergruß im Wiesn-Biergarten +++
13.02 Uhr: Die Polizei hatte in den vergangenen Tagen auf der Wiesn alle Hände voll zu tun: Am Mittwoch mit einem betrunkenen Mann (37), der im Biergarten des Augustinerzelts ausländerfeindliche Parolen herumbrüllte und auch den Hitlergruß zeigte. Eine "nicht überschaubare Anzahl von Personen" – also sehr viele – habe das beobachtet. Wie die Polizei mitteilt, ist es nicht das erste Mal, dass der Mann so aufgetreten ist. Ihn erwartet eine Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Er hatte außerdem laut Polizei 1,4 Promille Alkohol im Blut.
Einen Hitlergruß zeigte auch ein Mann (29) am Freitagabend in der Wirtsbudenstraße. Er wurde vorläufig festgenommen und angezeigt. Am Samstagabend hat die Polizei außerdem drei Männer wegen sexueller Belästigung festgenommen: In einem Festzelt hat ein Mann (39) einer Wiesn-Bedienung an den Hintern gefasst.
Zwei Starnbergerinnen (17 und 18 Jahre alt) wollten gegen Mitternacht von der Wiesn nach Hause. Am Ausgang warteten zwei Männer auf sie (23 und 28). Sie gingen auf die beiden Frauen zu, einer fasste der 18-Jährigen an den Hintern und der andere versuchte, die 17-Jährige zu küssen. Beide wurden vorläufig festgenommen, zudem wurde gegen sie Anzeige wegen sexueller Belästigung erstattet.
Bereits am Freitagabend hat die Polizei bei den Zugangskontrollen einen 16-jährigen Schüler festgenommen, der einen Schlagring bei sich hatte – eine verbotene Waffe. Die Polizei erteilte ihm einen Platzverweis und erstattete gegen ihn Anzeige wegen eines Vergehens nach dem Waffengesetz.
+++ Halbzeit-Bilanz der Polizei: Mehr Sexualdelikte und Maßkrugschlägereien +++
10.45 Uhr: Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zur Halbzeit der Wiesn legt die Münchner Polizei einen ersten Vergleich zu den vergangenen Jahren vor. Vor allem drei Dinge fallen auf: Die Anzahl der Sexualdelikte liegt nach acht Tagen bei 34, davon zwei Vergewaltigungen. Im Vorjahr waren es 31 Sexualdelikte und keine Vergewaltigung, 2019 waren es deutlich weniger: 25 Sexualdelikte, davon allerdings drei Vergewaltigungen.
Die Anzahl der Körperverletzungen ist mit den Jahren leicht angestiegen: An den ersten acht Festtagen gab es 130 solcher Delikte, bei 18 waren auch Maßkrüge im Spiel. Im Jahr zuvor waren es 119 Körperverletzungen, davon 17 mit Maßkrug, 2019 waren es 128, wovon 16 mit Maßkrügen waren.
Ein dritter auffälliger Punkt: Die Anzahl der Drogendelikte hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt: 151 solcher Delikte hat die Polizei in den ersten acht Tagen registriert. Im Vorjahr waren es nur 87, 2019 waren es 136.
Gute Nachrichten gibt es von der Verkehrspolizei: Es wurden zur Halbzeit deutlich weniger Trunkenheitsfahrten festgestellt. Mit E-Scootern waren in den ersten acht Tagen 108 Betrunkene (Vorjahr 181) unterwegs und es gab 210 weitere Trunkenheitsfahrten (Vorjahr 279).
+++ Chaos wegen Schienenbruch: Keine S-Bahn-Heimreise für Wiesngänger +++
10.42 Uhr: Um 0.40 Uhr in der Früh ist am Samstag in Laim eine Schiene der S-Bahn gebrochen. Das hatte schwerwiegende Folgen für die Stammstrecke und damit auch für viele, die von der Wiesn nach Hause fahren wollten. Die Stammstrecke war für knapp drei Stunden gesperrt. Die Bundespolizei und Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn haben an der Hackerbrücke die Zugänge zur Bahn gesperrt und den Bahnsteig und die Aufgänge geräumt.
Die Bundespolizei hat Wiesn-Heimreisende über ihren Lautsprecherwagen informiert und die S-Bahn hat einen Schienenersatzverkehr ab Hauptbahnhof eingerichtet. Kurz nach drei Uhr war die Stammstrecke wieder normal befahrbar.
+++ So lieblos werden Wiesn-Besucher wieder nach Hause geschickt +++
Sonntag, 24. September, 08.23 Uhr: Das Oktoberfest brüstet sich ja sehr gerne damit, das größte Volksfest der Welt zu sein. Mehrere Millionen Besucher zieht es jedes Jahr auf die Theresienwiese, die eigens dafür in minutiöser, monatelanger Vorbereitung für die Wiesn bebaut und aufgebrezelt wird.
Da staunt der samstägliche Wiesn-Besucher natürlich ein bisserl, wenn er sieht wie man dann an einem der Hauptausgänge (an der Poccistraße) wieder hinauskomplimentiert wird: Mit einem halb zerrissenen, handgeschriebenen Zettel, befestigt an einem Müllcontainer.

Aber vielleicht muss man das pragmatisch sehen: Die meisten, die mit einer frisch eingefangenen Frischluftwatschn hier entlang nach Hause wanken, brauchen kein handgemaltes, fein verziertes Signet. Da folgt man sowieso einfach dem Vordermann oder der Vorderfrau in Richtung Ubahn/Taxi/zum nächsten Baum.
+++ Baum drohte auf Schützenzelt zu fallen – Gäste waren nicht in Gefahr +++
21.32 Uhr: Eine Esche in Schieflage rief am Samstagnachmittag die Feuerwehr auf der Wiesn auf den Plan. Mitarbeiter der Sicherheitsfirma, die am Zaun um das Oktoberfest-Gelände positioniert sind, bemerkten den gelösten Wurzelstock und die sich neigende Position des Baumes.
Eine erste Lageeinschätzung der Feuerwehr zeigte eine akute Gefährdung, die Esche drohte auf die Zufahrt zum Behördenhof und den hinteren Teil des Schützenzeltes zu fallen. Daher wurde der Bereich aus Sicherheitsgründen gesperrt, da sich im Schützenzelt im betroffenen Bereich keine Gäste aufhalten, waren diese zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Mit einer Drehleiter trugen Einsatzkräfte der Feuerwehr die Esche Stück für Stück ab, bis die Gefahr gebannt war.
Während der rund 90 Minuten andauernden Arbeiten war die Einbahnstraßenregelung für den Behördenhof aufgehoben. Eine Zufahrt für die Rettungskräfte war jedoch jederzeit uneingeschränkt möglich.

+++ Arnold Schwarzenegger schwingt im Marstall-Zelt den Taktstock +++
19.21 Uhr: Am Samstagabend um 18.28 Uhr fährt eine schwarze Mercedes-Großraumlimousine zum Eingang N3 am Marstall-Zelt. Einige Fotografen und Kamera-Teams tummeln sich hier, sie warten schon seit einer Dreiviertelstunde auf ihn: den Terminator.
Auch in diesem Jahr besucht Arnold Schwarzenegger wieder die Wiesn. Marstall-Wirt Siegfried Able begrüßt ihn und seine Lebensgefährtin Heather Milligan, dann nehmen sie unter Blitzlichtgewitter in einer Box Platz. Ein Auftritt des Hollywood-Stars ist inzwischen Tradition geworden: den Taktstock auf der Bühne des Zelts in die Hand zu nehmen und die Band zu dirigieren. Bereits am Donnerstag besuchte er das Marstall-Zelt, doch zum Dirigieren kam es nicht. Stattdessen verließ er nach dem Essen gegen 20 Uhr mit seiner Lebensgefährtin das Zelt durch den Seiteneingang.
Doch am Samstag kurz nach 19 Uhr ist es dann endlich so weit: Die Gäste im Zelt haben den hohen Besuch bisher noch gar nicht bemerkt, doch als er die Bühne betritt, fangen die Leute an, zu jubeln und feuern die Schauspieler an: "Arnie, Arnie!" Das ganze Zelt steht auf den Bänken, viele klatschen, pfeifen und filmen, als er sichtlich amüsiert die Band im Marstall-Zelt dirigiert. Ganze drei Minuten dauert das Spektakel, dann kehrt der Terminator wieder zu seinem Platz zurück. Und hinterlässt staunende Gesichter bei vielen Gästen, die gar nicht so recht glauben können, dass da gerade tatsächlich Arnold Schwarzenegger den Taktstock geschwungen hat.

+++ Italiener erobern die Wiesn – Carabinieri sorgen für Sicherheit +++
17.06 Uhr: Das mittlere Wiesn-Wochenende ist bekanntermaßen das Italiener-Wochenende. Und damit die sich die Wiesn-Freunde aus Bella Italia zu Benehmen wissen, ist an diesen Oktoberfesttagen immer italienische Polizei auf der Theresienwiese unterwegs. So auch heuer.
Sprachprobleme gibt es keine, die Carabinieri Albert Kantioler, Anna Giulia Casciello und Gandellino Bucci sind alle zweisprachig und sprechen auch deutsch. Freitagmittag ist das Trio angereist, aber bisher seien es weniger Italiener als sonst, habe man ihnen gesagt. Bis einschließlich Sonntag sind sie auf der Wiesn im Einsatz.
Gerade als sich die AZ mit ihnen unterhält, spielen zwei junge Männer sehr leidenschaftlich Fußball – mit einer Flasche Wasser. "Das können nur Italiener sein", meint einer der Carabinieri lachend. "Weil die Italiener Fußball lieben." Seine Vermutung bestätigt sich, als einer der beiden kurz danach auf Italienisch jubelt.
Am Montag geht es für die drei Carabinieri dann wieder zurück nach Italien. Am letzten Wiesn-Wochenende werden dann andere Kollegen aus Italien auf der Wiesn ihren Dienst verrichten.
Eine Gruppe aus Verona ist extra für die Wiesn übers Wochenende nach München gekommen. Bisher gefällt es den acht Wiesn-Besuchern gut, vor allem, dass die Leute gut drauf sind gefällt ihnen. Im Laufe des Tages steht noch ein Besuch im Festzelt und Bier trinken auf dem Programm. Eine Bratwurst haben sie als Basis schon mal gegessen. Es sei teuer auf der Wiesn, aber nicht teurer als erwartet.

Und auch diese Gruppe aus Ancona ist zu Gast in München. Die AZ trifft sie im Biergarten des Schottenhamel-Zelts wo sie alle eine Maß genießen. Auf der Wiesn sind sie heuer schon zum vierten Mal, sie bleiben von Freitag bis Sonntag. Warum sie so oft kommen? Wegen des Biers und der Stimmung.
+++ Wiesn-Besucherin mit skurriler Bitte an Sanitäter +++
15.46 Uhr: Knie verletzt, Schuh kaputt – deshalb hat sich eine Wiesn-Besucherin von den Sanitätern der Wiesn-Sanitätswache mit dem Elektro-Golfwägelchen ins Hotel nach Erding bringen lassen wollen. Das Wägelchen fährt allerdings nur zehn Stundenkilometer – für die rund 45 Kilometer weite Strecke hätte die Reise bei Vollgas viereinhalb Stunden gedauert, rechnete der Sprecher der Aicher Ambulanz, Ralf Kuchenbuch, am Freitag vor. "Mit Ladezeit und Ampeln wären wir wahrscheinlich zum Anbruch der Morgendämmerung in Erding gewesen."
Man habe das Ansinnen abgelehnt – was der Dame schließlich auch eingeleuchtet habe. Die 50-Jährige hatte sich bei einem Sturz das Knie verdreht und zugleich die Schuhe ruiniert. Sie habe nicht mehr gehen können, zumal der deutlich bemerkbare Konsum von Wein für zusätzliche Koordinationsprobleme gesorgt habe.
In der Sanitätsstation habe sie verlangt, dass das durch Skiunfälle vorgeschädigte Knie untersucht werden solle, aber ohne es zu berühren. Abwechselnd versuchten ihre Begleiter, sie von der Unmöglichkeit dieses Wunsches zu überzeugen. Nach etwa einer Stunde konnten die Ärzte das Knie begutachten und Entwarnung geben.
Da das eher ungeeignete Schuhwerk unter dem Sturz gelitten habe und die Frau deshalb barfuß unterwegs gewesen sei, sei ihr angeboten worden, sie mit dem Elektrogolfwagen zum Taxistand zu bringen – von wo aus sie dann in Richtung Hotel weitergefahren sei.
+++ Feuerwehr klärt auf: Das hat es mit den Zelt-Schildern auf sich +++
14.41 Uhr: 17 größere Zelte gibt es auf dem Oktoberfest und der Oidn Wiesn. Manche davon sind größer als andere, doch alle haben eines gemeinsam: An den Ein- bzw. Ausgängen gibt es immer ein Schild, auf dem ein Buchstabe und eine Zahl zu sehen sind. Was es damit auf sich hat, hat nun die Münchner Feuerwehr in einem kurzen Video erklärt.

"Einen hohen Stellenwert nimmt die Kennzeichnung der Notausgänge auf dem Wiesn-Gelände ein. Damit sich unsere Kräfte und die Besucher der Wiesn entsprechend orientieren können, ist jeder Notausgang entsprechend gekennzeichnet", erklärt der Feuerwehrmann vor der Schottenhamel-Festhalle.
Das System ist dabei recht einfach: Die Buchstaben N, O, S und W stehen jeweils für die vier Himmelsrichtungen Norden, Osten, Süden, Westen – zusätzlich werden die Seiten noch mit Zahlen durchnummeriert, um den Standort noch detaillierter angeben zu können. "Bei der Abfrage vom Disponenten kann jeder Gast dann letzten Endes sagen, er befindet sich – wie hier – im Osten eines Zeltes und kann die Nummerierung eines Zelteingangs sagen, sodass die Einsatzkräfte sehr schnell in der Lage sind, den Eingang und den entsprechenden Einsatzort zu finden."
+++ Ansturm am zweiten Wiesn-Wochenende: Erste Zelte schon geschlossen +++
14.20 Uhr: Der Ansturm auf die Wiesn-Zelte geht weiter: Auch in der Schottenhamel-Festhalle, wo vor genau einer Woche angezapft wurde, und in der Bräurosl ist es voll – Einlass für neue Besucher gibt es vorerst nicht.
12.58 Uhr: Der "Höllenblitz" fährt wieder, aber der Besucherandrang hält sich (noch) in Grenzen. Ob es am Wetter liegt? Immerhin ist es bei aktuell 14 Grad deutlich frischer als an den Tagen zuvor.
Auch wenn es bei den Fahrgeschäften am zweiten Wiesn-Samstag noch etwas ruhiger zugeht, ist in den Zelten schon einiges los. Viele sind schon recht voll, ins Schützenzelt kommt man derzeit zum Beispiel gar nicht mehr rein.

Vor den Eingängen bilden sich längere Schlangen. Und auch im Paulaner-Zelt gibt es aktuell kein Reinkommen. Auch hier lange Schlangen vor den Eingängen.

Anders schaut es noch auf der Oidn Wiesn aus – hier geht alles noch recht entspannt zu, auch am traditionell gut besuchten "Italiener-Wochenende". Vor allem viele Einheimische sind da, besonders viele Senioren und Familien mit Kindern. Genau die sind es auch, die im Herzkasperl Festzelt überwiegend vor der Bühne tanzen: Ältere Leute und Kinder.
+++ Wiesn-Besucher auf Heimweg von U-Bahn angefahren +++
10.08 Uhr: Kurz vor Mitternacht hat eine einfahrende U-Bahn am Sendlinger Tor einen 36-jährigen Wiesn-Besucher erwischt. Dabei hat er sich nach Angaben der Feuerwehr schwer am Bein verletzt. Wie die Polizei am Sonntag mitteilt, lief der Mann neben der U-Bahn her und rutschte mit einem Bein zwischen die Bahn und den Bahnsteig.
Ein Rettungswagen, Notarztteam und ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr wurden alarmiert und kümmerten sich um den Verletzten. Der lag mit einer stark blutenden Wunde am Bein am Bahnsteig. Er wurde erstversorgt und anschließend ins Krankenhaus gefahren. Die Feuerwehr übernahm noch die Reinigung des Bahnsteigs. Wie es zu dem Unfall kam, ermittelt jetzt die Polizei.
+++ Video von Wiesn-Kellnerin geht viral +++
Samstag, 23. September, 8.40 Uhr: Dass die Wiesn-Bedienungen während des Oktoberfests Tag für Tag richtig schuften, ist kein Geheimnis. Jetzt geht das Video einer Kellnerin viral, das sie bei ihrer täglichen Arbeit zeigt. Zu sehen ist eine Bedienung, die an der Schänke im Schützenzelt steht. Die Frau nimmt sich insgesamt 13 Maßkrüge – natürlich gefüllt – und bringt sie dann an einen der vielen Tische.
Die britische Facebook-Seite "LADbible" postete den rund einminütigen Clip, in dem die Rede davon ist, dass die Kellnerin eine "beeindruckende Anzahl an Bieren tragen" könne. Beeindruckend sind die 13 Maß auf jeden Fall.
Das Video kommt gut an. Innerhalb von weniger als zwei Tagen sammelte der Clip bereits über 500.000 Reaktionen sowie knapp 22.500 Kommentare auf Facebook. Zudem wurde das Maß-Video über 54.000 Mal geteilt, insgesamt hat es bereits über 48 Millionen Aufrufe. Ein viraler Hit auf dem Oktoberfest!
Die Kellnerin, Verena Angermeier, ist auch selbst in den Sozialen Medien vertreten. Auf ihrem Tiktok-Kanal postet sie immer wieder kurze Clips von ihrer Arbeit auf dem Oktoberfest – auch das besagte Viral-Video ist dort zu finden. Verena ist ein Social-Media-Hit – sie hat knapp 174.000 Follower und insgesamt dreieinhalb Millionen Likes.
+++ Besonderes Schichtl-Jubiläum: "Reiter ist der einzige OB, den ich nicht geköpft habe" +++
17.40 Uhr: "Wenn der Schichtl persönlich seine Parade macht, stehen hier Hunderte", sagt OB Dieter Reiter (SPD) am Freitag vor dem Schichtl-Zelt. Er ist gekommen, um dem ganzen Kabinett zum Jubiläum zu gratulieren. Und darum spricht er statt Manfred Schauer.
1985 hat der den Schichtl übernommen. Sein Henker Ringo Praetorius der Schreckliche war von Anfang an mit dabei. Am Ende jeder Vorstellung köpft er jemanden aus dem Publikum. "Reiter ist der einzige OB, den ich noch nicht geköpft habe", sagt er zur AZ. Doch auch die Überredungsversuche der Reporterin scheitern. "Ich mach's auch heute nicht", sagt der OB. Stattdessen überreicht er Schauer ein großes Lebkuchenherz. Auch Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) hat ein Geschenk: einen Maßkrug mit der Aufschrift "Oköpft is!".
Ans Aufhören denkt Schauer noch nicht. "Ich kann ja ned ab'gwählt werden", sagt er. Auch Ringo ist noch voll motiviert und sagt der AZ: "Ma macht so an Job, bis ma umfallt." Rund 20 Vorstellungen geben er und das Schichtl-Kabinett im Moment pro Tag. Die Einnahmen der Jubiläums-Vorstellung will Schauer an die Münchner Tafel spenden.
Bevor es losgeht, macht sich Reiter zur Sicherheit aus dem Staub. Aber Ringo hat allerweil noch jemanden zum Köpfen gefunden. Die 15.000. war Alina aus Rosenheim. Und sie wird nicht die letzte sein.

+++ Regnerischer Tag auf der Wiesn, Schausteller sehen "ohne trockenes Wetter ein Problem" +++
17.03 Uhr: Die Wiesn startete in den Freitag zum ersten Mal mit Regen. Die Wolken hingen tief über der Stadt, vor Öffnung der Zelte fuhren Lieferwagen ein und aus. Kellner mit Regenschirm kamen auf das Festgelände. Die Securitys hatten sich teilweise Ponchos übergestreift. Es soll den ganzen Tag über immer wieder regnen. Rund um die Festwiese ließen sich vor allem amerikanische Touristen dadurch aber nicht die Laune verderben. Mit Lederhosn und Schirm standen sie an den Bäckereien an der Lindwurmstraße und warteten darauf, dass es auf der Wiesn endlich losgeht.
An den Fahrgeschäften musste man heute nicht Schlange stehen, wie unsere AZ-Reporterin beobachten konnte. Wie sehr trifft es die Schausteller vor Ort, wenn keine Sonne scheint? Gegen 17 Uhr sagt Sprecher Peter Bausch zur AZ: "Wir sind eine Openair-Veranstaltung, da ist das Wetter immer das Entscheidendste. Ohne trockenes Wetter haben wir ein Problem, so wie alle anderen Openair-Veranstaltungen auch. Aber wir müssen jetzt erstmal auch den Tag abwarten. Letztes Jahr war es gravierend, da waren 12 von 16 Tagen Regentage. Heuer gab es bisher eineinhalb. Am Ende wissen wir genau, wie es war."
+++ Upskirting und tätliche Angriffe auf Polizisten +++
16.17 Uhr: Am Donnerstag und Freitag hatte es die Polizei auf der Wiesn mit zwei Fällen von Upskirting zu tun. Am Donnerstag fotografierte ein 54-jähriger Italiener einer 28-jährigen Wiesn-Besucherin unter den Rock. Das hatte die Frau und auch ein Security-Mitarbeiter bemerkt, der den Mann bis zum Eintreffen der Polizei festhielt. Gegen den 54-Jährigen wurde Anzeige wegen Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen erstattet. Da er keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, wurde er erst nach Zahlung einer Sicherheitsleistung von mehreren tausend Euro entlassen.
Am Freitag fotografierte ein 53-Jähriger aus München einer 24-Jährigen Wiesn-Besucherin unter den Rock. Dabei wurde er von einem britischen Besucher beobachtet. Der alarmierte die Security und hielt den 53-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei fest. Auch er wurde wegen Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen angezeigt.
Neben Upskirting hatte die Polizei auch mit Beleidigungen und versuchten tätlichen Angriffen auf Polizisten zu tun. Am Donnerstag, gegen 23.25 Uhr, störte ein 66-Jähriger aus Dresden die Arbeit der Polizei so massiv, dass er zunächst des Platzes verwiesen wurde. Die Polizisten nahmen gerade eine Diebstahlsanzeige auf. Da er dem nicht nachkam und die Beamten lautstark beleidigte, wurde der Mann zur Wiesnwache gebracht und dort in Gewahrsam genommen. Auf dem Weg dorthin setzte er seine Beleidigungstirade fort und bedrohte zudem die Polizisten, was ihm am Ende eine Anzeige wegen Beleidigung und Bedrohung einbrachte.
Bereits am Nachmittag nahm die Polizei einen 41-jährigen Wiesn-Besucher in Gewahrsam, der sich sichtlich betrunken über das von innen abgesicherte Oktoberfest-Denkmal Zutritt zur Festwiese verschaffen wollte. Von Polizisten darauf angesprochen, doch den regulären Eingang zu nutzen, spuckte der Mann einem der Beamten ins Gesicht und versuchte zudem, ihm einen Kopfstoß zu verpassen. Der Mann wurde gefesselt und wegen seiner Trunkenheit und Aggressivität in Gewahrsam genommen. Da er sich auf dem Weg zur Wiesnwache gegen den Transport wehrte, mussten die Polizisten den Mann schlussendlich tragen. Gegen den 41-Jährigen wird nun insbesondere wegen des versuchten tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigungen ermittelt.
+++ Brauerei-Gespann verletzt Touristin auf der Wiesn +++
16.03 Uhr: Einen nicht gerade alltäglichen Fall von Fahrerflucht verfolgt die Polizei auf dem Oktoberfest. Eine Touristin aus Neuseeland wollte am Donnerstagnachmittag auf dem Festgelände ein Selfie von sich und der Pferdekutsche der Spaten-Brauerei schießen. Doch plötzlich setzte sich das Pferdegespann in Bewegung. Die Frau, eine 29-jährige Landwirtin, kam nicht mehr rechtzeitig weg. Die Kutsche streifte sie und verletzte sie am Knie.
Die vier Kutscher im Alter zwischen 30 und 60 Jahren merken nach Polizeiangaben nichts von der Kollision und setzen die Fahrt fort. Die Polizei fahndete nach dem Brauerei-Gespann. Zwischen der Bräurosl und dem Löwenbräuzelt sichteten die Beamten die Kutsche. Sanitäter versorgten die Verletzungen der Touristin. Sie hatte eine Prellung am Knie erlitten. Die Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Gegen die Kutscher wird wegen Entfernens vom Unfallort ermittelt.
+++ Der "Höllenblitz" fährt wieder, Chef entschuldigt sich +++
14.28 Uhr: Die Familien-Achterbahn "Höllenblitz" hat nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten am Eröffnungstag am Freitag die Fahrt wieder aufgenommen. Alle Tüv-Prüfungen seien erfolgreich abgeschlossen, sagte Geschäftsführer Wilhelm Ottens. Er bedauere, dass Fahrgäste verletzt wurden oder einen Schreck bekommen hätten. "Es tut mir leid für alle Fahrgäste", betonte Ottens.
Die Bahn sei schon 2020 so umgebaut worden, dass die höchste aktuelle DIN-Norm bei den Sicherheitsanforderungen erfüllt wurde. Dennoch sei es zu dem technischen Defekt gekommen.
Am ersten Wiesntag am Samstag war ein anfahrender Zug nach 22.10 Uhr langsam zurückgerollt und mit dem stehenden Zug kollidiert. Beide Züge waren laut Ottens mit etwa 30 Menschen besetzt, alle hätten selbstständig aussteigen können. Neun Fahrgäste wurden vom Wiesn-Sanitätsdienst vor Ort untersucht, acht von ihnen wurden leicht verletzt.
Der Neustart des Fahrgeschäfts hatte sich länger hingezogen als anfangs erwartet. Unter anderem hatte eine Materialprüfung an den beiden Zügen Schäden ergeben, die repariert werden mussten. Dann musste die Abnahme durch den Tüv abgewartet werden.
Auf dem Oktoberfest werden vor der Eröffnung alle Fahrgeschäfte einer eigenen Gebrauchsabnahme unterzogen. Der Tüv ist dazu vor dem Start des Volksfestes unterwegs. Zehntausende Gäste steigen schätzungsweise während der Wiesn in die dortigen Fahrgeschäfte.
+++ Wettrennen mit Freund: Wiesn-Besucher knallt mit Kopf auf Bordsteinkante +++
14.02 Uhr: Ein 32-jähriger Franzose ist nach einem Wiesn-Besuch gestürzt, dabei zog er sich schwere Verletzungen am Kopf zu. Wie die Feuerwehr mitteilte, war der Mann nach einem Besuch auf dem Oktoberfest mit einem Freund auf dem Heimweg. Auf Höhe der Paul-Heyse-Unterführung lieferte sich das Duo ein Rennen. Dabei kam der 32-Jährige zu Fall, knallte mit seinem Kopf gegen die Bordsteinkante und blieb anschließend bewusstlos liegen.
Zwei Passanten wurden Zeugen des Vorfalls und leisteten bis zum Eintreffen des Notarztes Erste Hilfe. Danach kam der Bewusstlose in eine Münchner Klinik. Durch das schnelle und vorbildliche Eingreifen der Ersthelfer und dank des sofort abgesetzten Notrufs konnte der 32-Jährige bereits eine Stunde nach dem Unfall in der Klinik operiert werden.
+++ Wiesn-Game soll 2024 kommen +++
Freitag, 22. September, 7.36 Uhr: Zur Wiesn 2024 soll es spielbar sein: Oktoberfest – The official game. Eine Computersimulation, erlebbar mit einer Virtual-Reality-Brille. Oktoberfest-Fans aus aller Welt sollen dann zu jeder Zeit von überall die Wiesn besuchen können, eben vom Wohnzimmer aus.
Noch steckt das Spiel tief in der Entwicklung. Dafür ist das Team der Münchner Entwicklerfirma K5 Factory selber auf der Wiesn vor Ort. "Wir sammeln gerade Bild und Tonmaterial für das Spiel, orchestriertes Ausschwärmen auf dem Gelände sozusagen", sagt Geschäftsführer Oliver Simon beim Gespräch mit der AZ auf der Wiesn.
Ein Sound Designer ist deshalb mit verschiedenen Mikrofonen auf der Wiesn unterwegs, um die Akustik des größten Volksfestes der Welt realitätsnah abbilden zu können. Simon: "Der Sound muss stimmen. Es soll klingen wie bei einem echten Wiesnbummel." Auch das Areal, die Farben, die Stände sollen so echt wie möglich daher kommen. Auch wenn manches nicht ganz originalgetreu sein wird.
Game Designer Boris Heißerer – selber großer Wiesnfan – zur AZ: "Manches muss man simplifizieren. Das Schottenhamel-Zelt wird im Spiel zum Beispiel ein wenig kleiner sein. Damit die Spieler kürzere Wege haben." 2024 sollen die ersten Tester das VR-Erlebnis ausprobieren können. Wann genau, da will man sich am Donnerstag im Bierzelt noch nicht festlegen.
+++ Security-Team verrät: Wo manche Besucher versuchen, Sex zu haben +++
18.23 Uhr: Der "Kotzhügel" auf dem Oktoberfest ist berühmt-berüchtigt. Ein Security-Team ist dort daher stets auf Streife und passt auf, dass nichts passiert. Ist jemand zu betrunken, holen die Mitarbeiter Sanitäter, die sich um die Wiesn-Besucher kümmern. Geschlechtsverkehr ist dort natürlich verboten – versuchen es manche Besucher trotzdem, wird dies schon in der Anbahnung erstickt. Der AZ-Reporterin auf der Wiesn verraten die Securitys, was das schlimmste war, das heuer bisher passiert ist: jemand hat Drogen konsumiert. Die Person wurde umzingelt und die Polizei gerufen. Gefährlich: Viele Leute versuchen, von außen über den Zaun zu klettern.
+++ Falschgeld am Süßigkeitenstandl auf der Wiesn +++
17.42 Uhr: Ein 23-Jähriger hat am Mittwochabend versucht, eine Tüte Popcorn an einem Süßigkeitenstand auf dem Festgelände mit einem falschen 100-Euro-Schein zu bezahlen. Der Verkäufer erkannte sofort, dass die "Blüte" nicht die üblichen Sicherheitsmerkmale trug. Er verständigte die Polizei. Der Kunde wurde festgenommen. Der 23-Jährige hatte weitere gefälschte Hunderter eingesteckt.
+++ Nach Unfall: Tüv-Abnahme an Achterbahn "Höllenblitz" begonnen +++
16.00 Uhr: Neue Hoffnung auf einen Neustart der Familien-Achterbahn "Höllenblitz": Nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten am Samstagabend hat am Donnerstag der Tüv die Prüfung des Fahrgeschäft zur Abnahme für das Wiederanfahren begonnen. Das teilte die Sprecherin der Wiesn-Schausteller, Yvonne Heckl, am Donnerstag mit.
Die Materialprüfung an den beiden Zügen, die am Samstag aufeinander gerollt waren, habe Schäden ergeben. Diese seien inzwischen repariert. Es gebe Hoffnung, dass die Bahn zum Wochenende wieder fahren könne.
Auf dem Oktoberfest werden vor der Eröffnung alle Fahrgeschäfte einer eigenen Gebrauchsabnahme unterzogen. Der Tüv ist dazu vor dem Start des Volksfestes unterwegs. Zehntausende Gäste steigen schätzungsweise während der Wiesn in die dortigen Fahrgeschäfte.
+++ Polizei erwischt Mann und Frau beim Entblößen auf dem "Kotzhügel" und erwähnt "Wilde Schnackselei" +++
12.36 Uhr: Die Polizei hat am Dienstag ein "Wiesnschmankerl" auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht. "Auf dem berüchtigten Hügel an der Bavaria haben wir Frau und Mann dabei beobachtet, wie sie die Hüllen fallen ließen", schrieben die Beamten. Danach wollten sie die User daran teilhaben lassen, was denn wohl passiert sei und posteten ein Quiz. Zur Antwort standen: "Wilde Schnackselei", "Intensives Sonnenbad", "Kleidertausch" und "Mei, gspiebn homs hoid …".
Einen Tag später wurde das Rätselraten aufgelöst. "Die beiden haben ihre Tracht getauscht und sind danach zurück zum Tanzen", so die Polizei aus München. "PS: Tanzen geht auch ganz gut ohne Vollrausch ...", schoben die Beamten dann noch hinterher, um hier offensichtlich auch ein wenig Aufklärung zu betreiben.
Einige User stellten sich dagegen die Frage, warum denn die Polizei solche Szenen beobachten würde oder "zum Spannen am Hügel" stünde. Die Beamten erklärten: "Auf Streifengang nennt man das 'eigene Wahrnehmung'".
+++ Einsatzniveau beim Sanitätsdienst auf moderatem Niveau +++
12.29 Uhr: Am Mittwoch musste die Aicher Ambulanz 326 Patienten versorgen und 117 Mal mit der Trage ausrücken. Die Einsatzzahlen seien seit Montag auf einem moderaten Niveau, so der Sanitätsdienst.
+++ Weil er nichts mehr bekommt: Wiesn-Besucher bewirft Ordner mit Teeglas +++
11.59 Uhr: Als ein 42-Jähriger aus dem Landkreis Aichach-Friedberg am Mittwoch um 23.30 Uhr im Weinzelt nichts mehr zu trinken bekam, wurde er aggressiv. Der Mann warf ein Teeglas nach einem Ordner. Der Wachmann wurde leicht verletzt. Seine Kollegen fixierten den 42-Jährigen am Boden und übergaben ihn der Polizei. Gegen den Schwaben wird nach dem Wurf mit dem Teeglas wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
+++ Traditionelle Wurstprüfung auf der Wiesn ohne vegane Variante – noch +++
Donnerstag, 21. September, 08.36 Uhr: Die Wiesn-Wurstprüfungskommission hat getagt und Schweinswürstl auf dem Oktoberfest verkostet. Acht Würste unterschiedlicher Hersteller, die auf dem Fest zu haben sind, kamen auf den Tisch. Vegane Würste waren nicht dabei – man überlege aber, die Prüfung künftig auszuweiten, hieß es.
Seit 70 Jahren werden die Würste auf dem Oktoberfest geprüft. Bei der Blindverkostung am Dienstag waren Senf und Bier tabu. Zur Kommission gehören Vertreter von Verbraucherverbänden, Herstellern und Sachverständigen unter anderem aus dem städtischen Veterinäramt.
+++ Verkaufsschlager auf der Wiesn: Manches ist sogar schon ausverkauft +++
15.36 Uhr: So viele Amerikaner dieses Jahr auf der Wiesn. Das freut die fliegende Händlerin Ina Stratmann ganz besonders. Sie dreht jeden Tag im Schottenhamel-Zelt ihre Runden und wenn sie an einem Tisch Englisch hört, rückt sie ihre Hendl-Hüte zurecht. Denn die sind auch in diesem Jahr wieder der absolute Verkaufsschlager auf der Wiesn. 29 Euro blättern die Touristen hin, um sich in ihrer Tischrunde als Spaßhendl zu inszenieren.
Wer dazugehören, aber nicht ganz so deppert ausschauen mag, der kauft sich lieber einen Tirolerhut (29 Euro). Der verkauft sich bei Stratmann ebenfalls bestens. Was man auf dieser Wiesn bis jetzt wirklich gut gebrauchen konnte, sind Fächer. Die sind bei Stratmann im Moment sogar ausverkauft. 6,50 Euro hätten sie gekostet. Die Wiesn-Besucher muss sie diesbezüglich leider enttäuschen. Aber wenn das Wetter so bleibt, kommt bestimmt bald Nachschub.

+++ "Heute noch keinen Alkohol getrunken": Wiesn-Besucher torkelt mit 2,59 Promille zum Sanitätsdienst +++
12.03 Uhr: Die Aicher Ambulanz, der Sanitätsdienst auf der Wiesn, hatte am gestrigen Dienstag den bislang ruhigsten Tag: Insgesamt mussten 275 Menschen versorgt werden, 95 Mal wurden die Wiesn-Tragen zu Einsätzen alarmiert.
Freiwillig kam ein Mitte 20-jähriger zu den Sanitätern. Schon bei der Anmeldung torkelte er gegen eine Glasscheibe, als er durch den Eingang gehen wollte. Er versicherte den Einsatzkräften, den ganzen Tag keinen Alkohol getrunken zu haben – und bestellte beim Sanitäter erstmal eine Maß. "Seine Kleidung und seine eher minimal ausgeprägten feinmotorischen Fähigkeiten ließen bei uns erhebliche Zweifel an seiner Geschichte aufkommen", schreibt die Aicher Ambulanz in ihrer Wiesn-Bilanz am Mittwoch.
Wenig überraschend stellte sich durch einen Atemalkoholtest – der erst beim dritten Versuch klappte – schließlich heraus: Der Mann hatte 2,59 Promille. Er schlief bei den Sanitätern seinen Rausch aus und konnte schließlich wieder entlassen werden. "Das lustige Kerlchen hatte bei uns viel Spaß! Wir auch…", so der Sanitätsdienst.
+++ Dienstag: Frau geschlagen und belästigt +++
11.54 Uhr: Am Dienstagabend waren eine 25-jährige Münchnerin und ein 53-Jähriger aus Baden-Württemberg in eine Schlägerei in einem Wiesn-Zelt verwickelt. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, rempelte der Mann die junge Frau zunächst an. Als sie ihn zur Rede stellte, schlug der Oktoberfest-Besucher ihr ins Gesicht. Der Begleiter der Frau ging schließlich auf den Mann los und schlug ihm auch ins Gesicht. Der 53-Jährige und die 25-Jährige wurden verletzt, nur der Mann musste ärztlich behandelt werden. Beide Männer wurden wegen Körperverletzung angezeigt.
Ebenfalls am Dienstagabend hielten sich zwei 18-Jährige aus dem Landkreis Starnberg in einem Wiesn-Zelt auf. Ein Mann (28) kam auf die beiden Frauen zu und begrapschte sie nacheinander über ihrer Kleidung am Po. Die Teenager wandten sich an die Security, die den Mann der Wiesnwache übergab. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet wegen sexueller Belästigung. Nach Zahlung einer Sicherheitsleistung in Höhe von mehreren tausend Euro wurde er wieder entlassen.
+++ Nach Unfall: Neustart der "Höllenblitz"-Achterbahn verzögert sich weiter +++
11.30 Uhr: Der Neustart der Familien-Achterbahn "Höllenblitz" auf dem Oktoberfest nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten verzögert sich. Die Materialprüfung an den beiden Zügen, die am Samstag aufeinander gerollt waren, sei im Laufe des Dienstags abgeschlossen worden, teilte die Sprecherin der Wiesn-Schausteller, Yvonne Heckl, am Mittwoch mit. Nun seien weitere Reparaturarbeiten nötig.
"Nach den Reparaturen muss erst eine erneute Abnahme durch den Tüv erfolgen", erläuterte Heckl. Es dauere länger, bis die Bahn wieder anfahren könne, "weil die Wiesn so sicher ist".
Zu dem Zwischenfall war es am Samstagabend nach 22.10 Uhr gekommen. Ein anfahrender Zug war langsam zurückgerollt und mit dem stehenden Zug kollidiert. Beide Züge waren laut Betreiber mit etwa 30 Menschen besetzt, alle hätten selbstständig aussteigen können. Neun Fahrgäste wurden vom Wiesn-Sanitätsdienst vor Ort untersucht, acht von ihnen wurden leicht verletzt zur Sanitätswache gebracht, drei von ihnen wurden vorsorglich ins Krankenhaus geschickt.
+++ Musikerin Blümchen mit Anti-"Layla"-Song +++
10.53 Uhr: Viele Oktoberfest-Besucherinnen mussten schon schlechte Erfahrungen mit teils sexistischen Traditionen und Bräuchen machen. Das Datingportal "Bumble" hat jetzt eine Studie dazu gemacht, was die Wiesn-Besucher von solchen Traditionen halten.
Zuallererst: Für mehr als die Hälfte der Deutschen ist das Oktoberfest ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur – in Bayern sogar für 63 Prozent. Allerdings sind auch 53 Prozent der befragten Frauen im Alter von 18 bis 34 Jahren der Meinung, dass die Wiesn-Kultur nicht gleichberechtigt und teils sogar sexistisch sei. 74 Prozent aller Studienteilnehmer stimmten zu, dass mit sexistischen Traditionen wie dem Anzeigen des Beziehungsstatus durch die Position der Dirndlschleife traditionelle Geschlechterrollen verstärkt würden.
Und auch die Musik wird kritisch gesehen: Songs wie "Layla", die klar sexistische Inhalte vermitteln, wurden in der Vergangenheit schon ausgiebig diskutiert – wen stören solche Texte? Tatsächlich ziemlich viele. Die Hälfte der Oktoberfest-Besucher (beider Geschlechter) ist der Meinung, dass man solche Lieder seltener bis gar nicht mehr spielen solle. 48 Prozent der Frauen in der zuvor genannten Altersgruppe fühlten sich sogar unwohl bei den Texten.
Um ein Gegenbeispiel zu dieser Musik zu setzen, hat "Bumble" gemeinsam mit der Musikerin "Blümchen" ("Herz an Herz") gleich selbst einen Song veröffentlicht. Im Liedtext zu "La-La-Lass Mich" geht es darum, dass Frauen selbst entscheiden können, was sie wollen und dazu keine Bestätigung von Männern brauchen. Blümchen zitiert auch direkt den letztjährigen Wiesn-Hit "Layla" und verpasst ihm einen neuen Text: "Du willst schöner jünger, geiler. Ich geh höher wilder steiler"
Das Lied soll ein positiver Gegenentwurf zur traditionellen Partymusik darstellen und die Leute zum Mitsingen und Tanzen bringen, "ohne dabei jemanden zu degradieren".
Leonie Meyer, "Bumble"-Sprecherin für Deutschland, findet klare Worte zum Song: "Sexistische und abwertende Sprache gegen Frauen sollte immer gechallenged werden – auch in der Musik und besonders bei kulturellen Veranstaltungen, die allen Menschen Spaß machen sollen. Unsere Zusammenarbeit mit Blümchen ist ein großartiges Beispiel dafür, wie wir positive Veränderungen schaffen können, wenn wir als Frauen zusammenkommen."
+++ Antrag und Hochzeit auf der Wiesn in Kufflers Weinzelt +++
Mittwoch, 20. September, 9.28 Uhr: So richtig realisiert haben Hanno und Theresia Latko noch nicht, was am Vormittag passiert ist: Sie haben sich im KVR standesamtlich trauen lassen. "Zehn Minuten, dann war’s schon wieder rum", sagt der Bräutigam zur AZ.
Anschließend ging es in Kufflers Weinzelt auf der Wiesn. Warum genau dahin? Hier hat er seiner Freundin vor einem Jahr den Heiratsantrag gemacht. Allerdings nicht als Gast. Hanno arbeitet seit Jahren in der Hupfgoaß Bar im Weinzelt.

Eigentlich ist er Bauingenieur, arbeitet aber immer wieder mit der Familie Kuffler zusammen. Kurz nach einer Trennung lässt er sich überreden auch in der Ostbayernhalle mitzuhelfen. "Und da haben wir uns kennengelernt", sagt Theresia. Auf den ersten Blick war er ihr gar nicht sonderlich sympathisch, schließlich haben sich die beiden aber Hals über Kopf ineinander verliebt. Fünf Jahre ist das her.
Ihre Hochzeit auf der Wiesn feiern sie gemeinsam mit der Familie – natürlich in Tracht. "Meine Mama war so traurig, dass sie den Antrag nicht mitbekommen hat. Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere standesamtliche Trauung hier zu feiern, wo ich den Antrag bekommen habe", sagt Theresia.
Das frisch vermählte Paar will demnächst ein Haus in Feldmoching bauen. Was sie sich noch wünschen für die Zukunft? "Ein Baby natürlich!", sagt Hanno und schaut verliebt seine Theresia an. Die blickt verliebt zurück.
Derweil genießen die beiden am Montag aber noch ihre Hochzeit. Zumindest den Nachmittag lang. Denn abends muss Hanno wieder ran. Dann steht er wieder hinter der Hupfgoaß Bar. Was sagt die frisch gebackene Ehefrau dazu? "Das ist schon okay. Die richtige Trauung steht ja noch an. Die feiern wir im Winter." Da findet zumindest keine Wiesn statt.
+++ Wiesn-Verkaufsschlager: Maßkrug-Accessoire wird zum neuen Trend +++
18.21 Uhr: In den Bierzelten stehen die Leute Schlange – und das nicht nur vor den Toiletten. Auch an den Glupperl-Ständen, die in den meisten großen Zelten zu finden sind, ist richtig was los.
Hier gibt es Anstecker aller Art – ein Herzerl oder eine schlichte Wäscheklammer, mit funkelnden Steinchen oder ohne. Eine Sache haben sie alle gemeinsam: den eingravierten Schriftzug. Einen frechen, lustigen oder charmanten Spruch am Hemd oder am Dirndl – das gehört zum Wiesnbesuch inzwischen offenbar dazu. Ob man die Klammer nun für sich selbst kauft oder jemand anderem anstecken möchte – bei der großen Auswahl dürfte jeder fündig werden.
Besonders gut verkaufen sich Herzerl mit Komplimenten wie "Traumfrau", erzählen die zwei Frauen am Glupperl-Stand im Schützenzelt. Die Leute greifen aber auch gerne zu Varianten, die wohl bei der Eroberung des Gegenüber behilflich sein sollen: "Schockverliebt" oder "I steh auf Di" sind nur wenige Beispiele für diese Strategie.
Wer lieber etwas Individuelles haben möchte, kann sich seinen eigenen Spruch vor Ort auch eingravieren lassen. Bunte Anstecker gibt es allerdings nicht nur fürs Gewand. Die Verwechslungsgefahr bei den Maßkrügen an den Tischen im Bierzelt ist freilich hoch und wer den seinen nicht aus den Augen verlieren möchte, kann am Henkel einen Anstecker befestigen.
Am Glupperl-Stand gibt es krugtaugliche Modelle, etwa mit der Aufschrift "Schluckspecht" oder "Prost". Kommunikation per Glupperl, ein schöner Spaß im Bierzelt – einige bekommt man schon für vier Euro. Fürs Maßkrug-Klupperl zahlt man acht.
+++ Wiesn-Stadträtin stürzt auf dem Oktoberfest und trägt jetzt Augenklappe +++
17.38 Uhr: "Ich habe mir gedacht, Olaf Scholz hat einen Trend gesetzt, und da setze ich jetzt noch einen drauf", scherzt Anja Berger (Grüne). Wie vor kurzem der Bundeskanzler trägt auch Münchens erste Wiesn-Stadträtin jetzt eine Augenklappe.

Ganz so spaßig ist die Geschichte dann aber doch nicht. Am Sonntagabend war Berger auf der Wiesn und ist auf der Schaustellerstraße mit dem Fuß an einer Stufe hängen geblieben. Da sie letzte Woche am Finger operiert worden ist, konnte sie sich nicht halten und ist gestürzt. "Betrunken war ich nicht", versichert Berger, "aber ich war auf hohen Schuhen unterwegs".
Gebrochen hat sie sich nichts, aber sie hat eine Verletzung am Auge. "Nicht so dramatisch", betont Berger. Die Augenklappe ist zum Schutz da. "Ich war gestern Abend schon wieder auf der Wiesn", so Berger weiter, "und ich bin nach wie vor hier und kann alle meine Termine wahrnehmen. Das wäre sehr schade gewesen."
Berger hatte am Dienstagmittag auch einen offiziellen Auftritt auf dem Oktoberfest. Gemeinsam mit unter anderem KVR-Chefin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) und CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl war die Wiesn-Stadträtin bei der alljährlichen Wurstprüfung in der Schießhalle des Armbrustschützenzelts. Die Wurstprüfung feiert in diesem Jahr ichr 70. Jubiläum.

+++ Sanitätsdienst: Zahl der Patienten um zwölf Prozent angestiegen +++
15.26 Uhr: Der erste Wiesn-Montag ist laut der Aicher Ambulanz erwartungsgemäß ruhiger verlaufen als das Wochenende – aufgrund des Werktags sowie des schlechten Wetters. Insgesamt mussten seit Beginn des Oktoberfests am Samstag 1.531 Patienten behandelt werden. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ist die Zahl um zwölf Prozent gestiegen.
"Äußerst erfreulich ist hierbei jedoch die sehr geringe Anzahl an Abtransporten in die Münchner Kliniken. Nur drei Prozent der Patienten mussten hierbei dem Rettungsdienst zum Weitertransport übergeben werden, in den Vor-Corona-Jahren lag diese Zahl bei 10-13 Prozent", so der Sanitätsdienst. So könnten Rettungsdienst und Kliniken spürbar erleichtert werden. Ein Grund: Das mobile CT auf der Wiesn, das bisher 39 Mal eingesetzt werden musste.
+++ Kein Vergleich zum Vorjahr: Das sagen Schausteller zum Wiesn-Start +++
14.14 Uhr: Das Wetter am ersten Wiesn-Wochenende war prächtig, am Sonntag kam dann der Regen. Wie haben die Schausteller die ersten Tage des Oktoberfests erlebt? Die AZ hat nachgefragt.
+++ "Höllenblitz"-Achterbahn steht weiter still – Materialprüfung +++
13.15 Uhr: Die Familien-Achterbahn "Höllenblitz" steht nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten am ersten Wiesntag weiter still. "Bei dem Aufprall sind eventuell die beiden Züge beschädigt worden", sagte die Sprecherin der Wiesn-Schausteller, Yvonne Heckl, am Dienstag. Die Züge würden gerade einer Materialprüfung unterzogen. "Das Ganze wird begleitet vom Tüv Süd und einem Ingenieurbüro." Sobald die Auswertungen vorlägen, werde entschieden, ob hier Reparaturen notwendig seien. "Im Moment hoffen wir, dass eventuell im Laufe des Mittwochs geöffnet werden kann."
Bei der Polizei hieß es, die Unfallursache sei nach wie noch nicht ganz geklärt. Es stehe noch eine Aussage der Gutachter aus. Zeugen könnten sich weiterhin bei der Polizei melden.
+++ Verliebter Wiesn-Besucher klettert aufs Riesenrad +++
12.05 Uhr: Dem siebten Himmel näher kommen wollte offenbar ein verliebter Wiesn-Gast – er kletterte auf das Riesenrad. "Aus luftiger Höhe rief er als Liebesbeweis den Namen seiner Freundin", schrieb die Polizei auf der Plattform X (früher Twitter) unter #Wiesnschmankerl und #mehramore. Er habe wohl auf Wolke sieben schweben wollen, hieß es. Die Aktion endete mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch, wie die Beamten am Dienstag berichteten. "Liebesgeständnisse finden wir toll, empfehlen aber eine romantische Fahrt in der Gondel."
+++ Mit 2,26 Promille: Betrunkener Australier torkelt über Gleise +++
Dienstag, 19. September, 11.42 Uhr: In den Morgenstunden wurde die Bundespolizei zu einem "Gleisläufer" in den Ausfahrbereich des Hauptbahnhofes gerufen. Ein stark alkoholisierter 28-Jähriger hatte sich in den Gleisbereich begeben.
Kurz nach zwei Uhr wurde der Bundespolizei eine "Person im Gleis" gemeldet. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen stark alkoholisierten 28-jährigen Australier. Er war im Bereich der Gleise 14/15 zwischen zwei stehenden Zügen unterwegs Richtung Ausfahrtsbereich Hauptbahnhof.
Nachdem sich Beamte des Mannes aus Orange (Bundesstaat New South Wales) annahmen, bemerkten sie, dass sie zuvor schon wiederholt mit ihm zu tun hatten. Gegen 00:45 Uhr schlief er am Gleis 15 an der Bahnsteigkante. Er wurde geweckt und vom Bahnsteig wegbegleitet.
Der Australier, der zuvor das Oktoberfest besucht hatte, war sichtlich betrunken – er hatte 2,26 Promille. Gegen 01.30 Uhr klingelte er mehrmals grundlos an der Wache der Bundespolizei im Hauptbahnhof, worauf er mit einem Platzverweis für den Hauptbahnhof belegt wurde, dem er nachkam.
Um weitere Gefahrensituationen für ihn und andere auszuschließen, wurde er von der Bundespolizei in Unterbindungsgewahrsam genommen und bis in die Morgenstunden ausgenüchtert. Gegen den Australier wurden Ordnungswidrigkeitsermittlungen wegen unerlaubten Aufenthalts im Gleisbereich eingeleitet.
+++ Sexuelle Belästigung, Upskirting und ein Schwerverletzter +++
17.43 Uhr: Der zweite Wiesntag war aus polizeilicher Sicht geprägt von Sexualdelikten: Um die Mittagszeit hat ein betrunkener Innsbrucker (36) im Armbrustschützenzelt einer Platzweiserin (30) auf den Hintern gehauen. Securitys haben ihn der Polizei übergeben, die hat ihn daraufhin wegen sexueller Belästigung angezeigt. Weil er die Sicherheitsleistung in Höhe von mehreren tausend Euro gleich bezahlte, kam er wieder auf freien Fuß.
Am Abend wurde im Hofbräuzelt ein Mann (28) dabei beobachtet, wie er einer Frau (23) unter das Dirndl filmte. Deren Freundin (23) hat das laut Polizei beobachtet und den Sicherheitsdienst gerufen. Ihn erwartet eine Anzeige wegen Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen. Auch er konnte wieder gehen, nachdem er eine Sicherheitsleistung gezahlt hatte.
Gegen 21 Uhr wurde ein Mann (39) zwischen dem Fahrgeschäft "Rio Rapidos" und dem Tobbogan auf der Matthias-Pschorr-Straße niedergeschlagen und stürzte. Dabei hat er sich laut Polizei schwer verletzt und ein Schädel-Hirn-Trauma davongetragen. Noch ganz unklar ist laut Polizei, wer den Mann angegriffen hat und warum. Es kommen nach Sichtung von Material der Überwachungskameras sechs Männer als mögliche Täter in Frage. Sie seien alle etwa 1,80 Meter groß, etwa 20 Jahre alt und kräftig gebaut. Laut Polizei seien sie "südländischen Typs" und nicht in Tracht unterwegs gewesen. Die Polizei sucht Zeugen, die etwas beobachtet haben.
Dank der Ortungsfunktion konnten Taschendiebfahnder der Polizei einem 26-jährigen Wiesnbesucher sein geklautes Handy wieder übergeben. Ein Mann (40) hat es ihm in der Bräurosl vom Tisch geklaut, die Polizei konnte ihn später auf dem Festgelände festnehmen. Ein polizeilich bestens bekannter Taschendieb war auch am Hauptbahnhof unterwegs und hat dort versucht, einem schlafenden Mann in einer Tiefgarageneinfahrt den Rucksack zu stehlen. Dabei wurde er auf frischer Tat ertappt.
+++ Keine Saubären mehr auf der Wiesn? Stadt muss kaum zum Saubermachen ausrücken +++
15.58 Uhr: Im Vorfeld des Wiesn-Starts am vergangenen Samstag hat die Stadt mitgeteilt, dass es erneut einen speziellen Reinigungsservice für Privatgrundstücke rund um die Theresienwiese geben werde – dieses Angebot nahmen am ersten Oktoberfest-Wochenende jedoch nur sehr wenige Anwohner wahr.

Egal, ob Urin, Erbrochenes oder andere Hinterlassenschaften: Wessen Grundstück während der Wiesn in jeglicher Form verschmutzt werde, der könne sich bei der zuständigen Stelle melden, welche das Problem dann innerhalb eines Tages beseitige, hieß es in einer Ankündigung der Stadt. Am ersten Wiesn-Wochenende gab es allerdings nur wenige Fälle, in denen dieses Angebot genutzt wurde – genauer gesagt lediglich neun!
Das läge jedoch nicht an mangelnder Kommunikation seitens der Behörde, schreibt ein Sprecher des Referats für Arbeit und Wirtschaft, welches für die Wiesn verantwortlich ist, auf AZ-Anfrage. "Die Stadt hat auf allen Kanälen klar darüber informiert", heißt es in dem Statement. Auch "extreme" Verschmutzungen habe es nicht gegeben. Gibt's also keine Wiesn-Saubären mehr? Die nächsten Tage dürften Aufschluss darüber geben…
+++ "Es ist auffallend, ...": Sanitäter überrascht von Jugendlichen auf der Wiesn +++
14.50 Uhr: Die Wiesn-Ärzte und Sanitäter haben am ersten Oktoberfestwochenende rund 1.200 Patientinnen und Patienten versorgt. Allein am Sonntag waren es knapp 540, wie die Wiesn-Sanitätsstation der Aicher Ambulanz am Montag mitteilte. Damit lägen die Zahlen etwa so hoch wie 2019 bei der letzten Wiesn vor der Pandemie.
Mehrere Wiesn-Gäste mussten wegen Alkoholkonsums behandelt werden. Darunter seien vergleichsweise wenige Jugendliche unter 18 Jahren gewesen, sagte Sprecher Ralf Kuchenbuch. "Es ist auffallend, dass wir am Wochenende nicht ganz so viele alkoholisierte Jugendliche hatten wie in den Vorjahren." Es habe hier etwa fünf Fälle gegeben. Stets werden dann auch die Erziehungsberechtigten informiert. Jugendliche ab 16 Jahren dürfen Bier trinken. Unter 16-Jährige mussten nicht wegen Alkoholkonsums behandelt werden.
Insgesamt berichtete die Aicher Ambulanz von einem entspannten Auftakt. "Es ist erfreulicherweise eine friedliche Wiesn aus unserer Sicht."
+++ Achtung, Wiesn-Besucher: Gewitter für Montagabend vorhergesagt +++
14.23 Uhr: Auf das Kaiserwetter-Wochenende folgt am Montag der erste wettertechnische Dämpfer: Der Start in die erste richtige Wiesnwoche ist zwar noch freundlich und sonnig, im Verlauf des Nachmittags ziehen aber düstere Wolken auf, laut Deutschem Wetterdienst (DWD) werden gebietsweise auch starke Gewitter mit Starkregen erwartet.
Seit etwa 14 Uhr besteht eine leicht erhöhte Gewittergefahr, mit Regenschauern ist bis in den Abend hinein zu rechnen. Entsprechend sinken auch die Temperaturen von erwarteten 25 Grad auf unter 20 Grad. Gewitter werden auch am Dienstagvormittag erwartet, dann soll aber erstmal Schluss sein mit dunklen Wolken und es wird wieder bestes Wiesnwetter erwartet.
Stand Montagmittag wird der nächste Temperatursturz inklusive heftigen Gewittern und Regenschauern für Freitag erwartet.
+++ Kein Besucher-Ansturm im Vergleich zur Vor-Corona-Wiesn +++
14.10 Uhr: Vergangenes Jahr war es die Kombination aus schlechtem Wetter und einer eben erst knapp überstandenen Corona-Pandemie, die den Besucheransturm am ersten Wiesn-Wochenende ausbleiben ließ: Rund 700.000 Gäste waren es laut einer Schätzung der Festleitung im Jahr 2022.
Anders dieses Jahr: Bestes Wetter und keine Corona-Gefahr weit und breit ließen einen großen Ansturm erwarten. Doch der blieb aus – zumindest im Vergleich zur vorpandemischen Wiesn: Rund 850.000 Besucher sollen am ersten Wochenende laut Festleitung auf dem Oktoberfest unterwegs gewesen sein. Zum Vergleich: 2019 waren es gemäß Schätzungen der Organisatoren eine Million Besucher.
+++ "Höllenblitz" ist repariert, aber noch darf er nicht fahren +++
11.30 Uhr: Die Familien-Achterbahn "Höllenblitz" könnte nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten möglicherweise am Dienstag wieder auf dem Oktoberfest anfahren. "Die Ermittlungen vor Ort sind abgeschlossen. Von uns aus kann das Fahrgeschäft wieder fahren", sagte ein Polizeisprecher am Montag.
Laut einer AZ-Reporterin vor Ort ist der "Höllenblitz" am Montagvormittag nach wie vor geschlossen, zudem steht mittlerweile ein Bauzaun davor.

Am Sonntag sagte der "Höllenblitz"-Betreiber Wilhelm Ottens zur AZ, er hoffe noch am Abend, spätestens am Montag wieder loslegen zu können. Das scheint nun unwahrscheinlich.
Ottens sagte am Montag zur dpa, die nötigen Reparaturen seien weitestgehend abgeschlossen. "Es muss jetzt alles abgenommen werden. Darauf warten wir jetzt." Dazu würden Vertreter der Herstellerfirma und des Tüv erwartet.
Zum Zwischenfall war es am Samstagabend nach 22.10 Uhr gekommen. Ein anfahrender Zug war langsam zurückgerollt und mit dem stehenden Zug kollidiert. Beide Züge waren laut Ottens mit etwa 30 Menschen besetzt, alle hätten selbstständig aussteigen können. Acht Fahrgäste wurden leicht verletzt, drei von ihnen wurden vorsorglich ins Krankenhaus geschickt.
Nach Worten des Geschäftsführers des Tüv-Verbands, Joachim Bühler, sind Fahrgeschäfte in Deutschland im internationalen Vergleich mit am sichersten. "Wir haben in Deutschland, auch international gesehen, mit das höchste Sicherheitsniveau von Fahrgeschäften", sagte er am Montag im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen). Die Aufarbeitung eines Unfalls im Legoland im vergangenen Jahr habe aber gezeigt, wie wichtig die Schulung des Personals sei, das nach der Corona-Pandemie oft gewechselt habe. "Die Branche klagt selbst über Fachkräftemangel."
Für die Prüfung von Fahrgeschäften sind Bühler zufolge zum einen die Betreiber verantwortlich. Sie müssten regelmäßig ihre Fahrzeuge checken, vor jeder Abfahrt müsse das Personal einen Kurz-Sicherheitscheck abnehmen. "Zusätzlich, und das ist das, wo wir ins Spiel kommen, müssen solche Fahrgeschäfte einmal im Jahr vom Tüv grundlegend überprüft werden."
Bei Fahrgeschäften, die auf Volksfesten stehen, müsse vor jedem Aufbau und nach jedem Abbau eine sogenannte Gebrauchsprüfung stattfinden. "Die machen in der Regel auch wir", sagte Bühler. Dabei würden etwa sicherheitskritische Sachen geprüft. "Zum Beispiel Bremssysteme. Wir machen auch Prüfungen, ob irgendwo Korrosion ist."
+++ Trachten-Post von SPD-Mann von Brunn: Stichelei gegen Söder? +++
9.37 Uhr: Florian von Brunn war am Samstag ebenfalls beim Wiesn-Anstich mit von der Partie – gemeinsam mit unter anderem SPD-Parteichef Lars Klingbeil feierte der Münchner den Start des Oktoberfests im Schottenhamel-Festzelt.
Später am Tag teilte er auf X (früher Twitter) einen Beitrag der Bayern-SPD, das ihn und Klingbeil samt Maßkrug zeigt. "In meiner nächsten Rede im Bierzelt sage ich: ‚Bei uns in Bayern darf man anziehen, was man will!‘ Denn konservative Internet-Eiferer wollen uns vorschreiben, was wir wann zu tragen haben. Dabei ist Bayern ein Freistaat!"
Ein Seitenhieb in Richtung Ministerpräsident Markus Söder? Möglich… Der CSU-Chef betont häufig, dass es im Freistaat keine Verbote gebe, diese vielmehr von der Opposition forciert werden würden. Ein beliebtes Beispiel dabei: Das Gender-Thema, das die Christsozialen prinzipiell ablehnen.
Von Brunn jedenfalls sieht’s mit Humor: "Andererseits war heute für manche vielleicht auch nur die Hhitze zu viel… Deswegen hatte ich auch meinen Janker ausgezogen", schreibt der SPD-Landtagsabgeordnete weiter.
Mit einem CSUler war sich der Sozialdemokrat am Anstich-Tag dann aber doch einig. "Klar kann man ihm nicht verbieten zu kommen, aber ich gebe Herrn Spaenle ausnahmsweise recht", sagte er der AZ. Um wen es dabei ging? Hubert Aiwanger, der für mächtig Wirbel im Schottenhamel sorgte. CSU-Mann Ludwig Spaenle, Antisemitismus-Beauftragter in der Landesregierung, sagte zuvor: "Er soll die Klappe halten. Denn langsam wird es grenzwertig."
+++ Vermüllte Wiesn? Warum es auf dem Oktoberfest keine Mülleimer gibt +++
Montag, 18. September, 8.24 Uhr: Auf dem Oktoberfest gibt es keine Mülleimer auf dem Gelände – lediglich an den Essensständen stehen ein paar wenige. Das hat einen ganz bestimmten Grund – die AZ erklärt, warum das so ist.
+++ Luitpold Prinz von Bayern über Wiesn: "Abart des Kölner Karnevals" +++
17.52 Uhr: Luitpold Prinz von Bayern, Ururenkel des letzten Bayern-Königs Ludwig III., ist kein großer Wiesnfan. "Also ich schaue mir die Wiesn an, ich schaue mir verschiedene Zelte an, aber meistens im Kurzdurchgang", sagte er dem Sender Antenne Bayern. Es könne sein, dass er ein- oder zweimal auf die Wiesn in ein Zelt gehe und etwas länger bleibe, insbesondere wenn er Auslandskunden habe, sagte der Unternehmer, dessen Familie die Brauerei Kaltenberg betreibt.
Ein typischer Wiesngänger sei er nicht. "Die Gemütlichkeit, die es früher vielleicht mal auf der Wiesn gegeben hat, ist heute nur noch sehr beschränkt vorhanden und ich sag mal: Eine Abart des Kölner Karnevals in einem Münchner Bierzelt brauche ich nicht."
Es sei schön, wenn Burschen in ihren Lederhosen kämen und wenn sie das auch lebten – "aber wenn das Ganze nur darum geht, ein Kostüm zum Besäufnis zu haben, da muss ich sagen, das muss nicht unbedingt sein", sagte Luitpold Prinz von Bayern dem Sender.
+++ Neuer Trend bei Wiesn-Besuchern am berüchtigten "Kotzhügel" +++
15.33 Uhr: Am berühmt-berüchtigten "Kotzhügel" etabliert sich seit gestern Abend ein möglicher neuer Trend. Am Fuße der Bavaria wurde ein Schlafender mit Pfandflaschen dekoriert. Ein junger Mann in Lederhose fing an, wie unsere AZ-Reporterin beobachtete. Und innerhalb von einer Minute bildete sich eine Traube und alle machten mit. Einige Leute schliefen in der Wiese ihren Rausch aus, andere beobachteten mit noch recht klarem Blick das Treiben rundherum.

Acht Flaschen waren es. Eine junge Frau sagte dann im Vorbeilaufen: "Wollen wir auch dieses Spiel spielen und den Typ mit ner Flasche belegen?" Als gerade der nächste Flaschenstapler ansetzte, nahm der Sitznachbar – selbst einen Energydrink in der Hand – die Flaschen weg, damit der junge Mann in Ruhe schlafen konnte.
Grundsätzlich hieß es, dass der berühmte "Kotzhügel" dieses Jahr auf dem Oktoberfest gesperrt sein sollte. Mehr Müll, mehr Schlafende und auch der ein oder andere Sanitäter, der an der Schulter eines Regungslosen rüttelt, laden nicht unbedingt zum Verweilen ein. Durch Kameras, hohe Polizeipräsenz und aufmerksame Security versucht die Stadt seit Jahren, die Causa "Kotzhügel" zu entschärfen. Appetitlich ist zwar anders, aber hier ging es auch schon deutlich schlimmer zu.
+++ Erste Bilanz der Wiesn-Sanitäter +++
14.03 Uhr: Der erste Wiesn-Tag ist rum – für die Sanitäter der Aicher Ambulanz war der Oktoberfest-Auftakt bereits sehr ereignisreich. Insgesamt wurden an Tag eins der Wiesn 646 Patienten durch Ärzte und Sanitäter versorgt, die Fahrtragen rückten 264 Mal aus. "Die Zahlen sind hoch, allerdings lässt sich keine signifikante Steigerung im Vergleich zu den ersten Wiesn-Samstagen der Vor-Corona-Jahre feststellen", teilt die Aicher Ambulanz mit.
Der erste Patient wurde bereits vier Minuten nach Öffnen des Geländes von den Sanitätern versorgt. Er stürzte beim Ansturm auf die Theresienwiese und zog sich Schürfwunden zu. Der erste stark betrunkene Patient kam dafür vergleichsweise spät, erst um 15.38 Uhr, an der Sanitätsstation an.
Auch das mobile CT auf dem Oktoberfest kam bereits am ersten Tag zum Einsatz. Ein 60-jähriger Münchner zog sich bei einem Sturz äußere Kopfverletzungen zu. Die Ärzte stellten bei der Untersuchung eine Blutung im Schädelinneren fest, die eigentlich in einer Klinik hätte überwacht werden müssen.
Der Patient beharrte jedoch erst darauf, nach Hause zu gehen. Die Sanitäter riefen deshalb bei der Ehefrau des 60-Jährigen an und informierten sie. Die Frau konnte "ihren Einfluss aufgrund vieler Ehejahre offensichtlich eindringlicher geltend machen und ihren Ehemann schließlich zu einem Krankenhausaufenthalt überzeugen", heißt es im Bericht.
+++ Wiesn-Besucher schlägt Bedienung Maßkrug auf den Kopf +++
11.45 Uhr: Gleich am ersten Wiesn-Tag ist eine Bedienung im Armbrustschützen-Festzelt mit einem Maßkrug schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Sonntag berichtet, kam es am Anstich-Tag gegen 22.15 Uhr zu einer Schlägerei zwischen zwei Besuchern. Eine Bedienung aus dem Landkreis Straubing-Bogen wollte schlichten, woraufhin einer der beiden ihr einen Maßkrug so heftig auf den Kopf schlug, dass dieser zerbrach. Die 46-Jährige erlitt eine stark blutende Kopfplatzwunde, sie wurde umgehend behandelt.
Der Täter konnte unerkannt flüchten. Er trug laut Polizei eine "Fake-Tracht" (Stofflederhose und ein grün-weiß-kariertes Trachtenhemd), einen Vollbart und sprach Spanisch. Wer im Gangbereich der Station 53/54 im Armbrustschützen-Festzelt etwas beobachtet hat, soll sich bitte bei der Polizei (Tel.: 089/29100) melden.
11.38 Uhr: Rund 9.500 Trachtler, Schützen, Fahnenschwinger, Jäger und Mitglieder von Musikkapellen und Spielmannszügen sind am Sonntag durch München zum Oktoberfest gezogen. Blumengeschmückte Brauereigespanne und Prachtkutschen begleiteten den Trachtenumzug - einer der größten der Welt.

Gruppen aus vielen Teilen Deutschlands, aber auch aus Österreich, Italien, der Schweiz, Kroatien, Siebenbürgen und Serbien reihten sich in den sieben Kilometer langen Zug ein. Tausende Schaulustige säumten bei strahlendem Sonnenschein die Straßen, um das farbenfrohe Spektakel zu sehen.
Das "Münchner Kindl", verkörpert von der Wirtstochter Franziska Inselkammer als lebende Wappenfigur der Landeshauptstadt, führte reitend den Zug an. Auch die legendäre Bräurosl war hoch zu Ross dabei. Die Brauertochter soll in die Zelte des Vaters geritten sei, um dort jodelnd und Maßkrug schwenkend für Stimmung zu sorgen.
In festlich geschmückten Ehrenkutschen begleiteten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) den Zug.
+++ Achterbahn-Unfall auf der Wiesn: Mehrere Verletzte +++
8.59 Uhr: So schön der erste Wiesn-Tag startete, so schlimm endete er: Am späten Abend ist es auf dem Oktoberfest zu einem Achterbahn-Unfall gekommen, gegen 22.15 Uhr stießen zwei Wagen des Fahrgeschäfts "Höllenblitz" zusammen. Zuerst hatte die "Bild" berichtet.
Wie die Polizei berichtet, rollte nach ersten Erkenntnissen ein Waggon gegen den dahinterfahrenden. Acht Personen wurden durch den Unfall leicht verletzt und vom Sanitätsdienst ambulant behandelt, sie kamen auf die Sanitätsstation der Wiesn. Wie der Einsatzleiter der Aicher Ambulanz auf AZ-Nachfrage mitteilte, kamen drei der Verletzten zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus. Bei den Verletzungen soll es sich überwiegend um Verletzungen an der Halswirbelsäule handeln, manche Fahrgäste erlitten zudem ein Schleudertrauma. Insgesamt waren 14 Sanitäter mit zwei Tragen vor Ort.

Nach dem Unfall wurde der "Höllenblitz" durch die Polizei gesperrt. Die Ursache ist noch unklar und aktuell Gegenstand der Ermittlungen – hierfür zieht die Polizei auch einen Gutachter hinzu.
+++ Großer Trachtenzug steht in den Startlöchern +++
Sonntag, 17. September, 8.25 Uhr: Einer der größten Trachtenzüge der Welt ist heute durch München unterwegs zum Oktoberfest. Rund 9.500 Trachtler, Schützen, Fahnenschwinger, Jäger und Mitglieder von Musikkapellen und Spielmannszügen laufen dieses Jahr mit. Start des Zugs ist um 10 Uhr.
Die Münchner Moriskentänzer zeigen akrobatische Einlagen. Begleitet werden die Trachtler von Festkutschen und geschmückten Brauerei-Gespannen. In farbenprächtigen traditionellen und historischen Gewändern präsentieren die Teilnehmer Brauchtum und zum Teil auch alte Handwerkskunst.
Gruppen aus vielen Teilen Deutschlands, aber auch aus dem Ausland reisen dafür an. Unter anderem Gäste aus Österreich, Südtirol, Italien, der Schweiz, Kroatien, Siebenbürgen und Serbien reihen sich in den sieben Kilometer langen Zug ein. Voran reitet das Münchner Kindl, das Amt hat derzeit die Wirtstochter Franziska Inselkammer inne.
In festlich geschmückten Ehrenkutschen fahren Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) und Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne).
+++ Kunstflieger malt Wiesn-Herzl an Oktoberfest-Himmel +++
22.25 Uhr: Erst waren es weiße Bögen am Himmel, die manchen Wiesngast zum Staunen brachten. Am Ende prangte ein riesiges Herz am Oktoberfesthimmel. Der Kunstflieger Sascha Odermann malte es - mit Sondergenehmigung der Deutschen Flugsicherung, wie er betont - an den tiefblauen Oktoberfesthimmel.
Der ehemalige deutsche Meister in Motorkunstflug und Lufthansapilot habe erst eine Herzseite gemalt, dann die andere, sagte ein Sprecher des Segelflugzentrums Königsdorf in Oberbayern, wo das Flugzeug der Flugtechnischen Forschungsgruppe Akaflieg München gestartet war. "Er ist ein sehr erfahrener Herzmaler - das muss man richtig gut können, um ein schönes Herz zu malen."
Manche hätten anfangs geglaubt, es werde ein Maßkrug oder eine Pobacke. Andere wiederum dachten, jemand mache seiner Liebsten eine Liebeserklärung. "Ich habe das Herz einfach nur gemalt aus Freude über den Start der Wiesn", sagte Odermann, Flugschaupilot und selbst Wiesnfan. "Es war ein Herzensangelegenheit. Ich wollte den Wiesnbesuchern eine Freude machen."
Das Herz in drei Kilometern Höhe hatte rund eineinhalb Kilometer Durchmesser. Das Wetter sei mit schwachem Wind optimal gewesen. "Ich habe eine Höhe ausgesucht, in der wenig Bewegung ist", sagte Odermann. Um den weißen Rauch zu produzieren, wird Paraffinöl in den Abgasstrom eingespritzt. Beim Verdampfen macht das die Streifen - wie Disconebel. "Beim nächsten Mal mal ich eine Brezn und einen Maßkrug", kündigte Odermann an.
+++ Traumwetter zum Wiesn-Start – Wochenstart wird regnerisch +++
18.46 Uhr: Pünktlich zum Wiesn-Start am Samstag präsentierte sich das Wetter in München von seiner besten Seite. Auch am Sonntag, zum traditionellen Trachten- und Schützenzug, dürfen sich die Besucher des Oktoberfestes noch über viel Sonnenschein und sommerliche Temperaturen um die 26 Grad freuen.
Am Montag dann der erste Wetterdämpfer. Die Woche beginnt am Morgen zwar noch mit Sonne und leicht bewölktem Himmel, doch schon am Mittag zieht es immer mehr zu und am Nachmittag kann es Regen und leichte Gewitter geben und die Temperaturen fallen unter die 20-Grad-Marke.
Auch der Dienstag beginnt wolkig, doch im Verlauf des Tages kann sich die Sonne immer wieder durchsetzen und es bleibt weitestgehend trocken, allerdings auch etwas kühler mit Temperaturen bis maximal 19 Grad.
+++ Politiker zeigen Aiwanger bei seinem Wiesn-Auftritt die kalte Schulter +++
14.48 Uhr: Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat erst am Freitag kurzfristig für die Wiesn zugesagt. Am Samstag waren alle Augen auf den Freien-Wähler-Chef gerichtet. Doch viele Politiker-Kollegen mieden Aiwanger: CSU-Stadtrat Hans Theiss sagte der AZ, er wolle kein Foto mit ihm, Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) stand wegen Aiwanger vom Tisch auf und Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle erklärte, der Wirtschaftsminister "soll die Klappe halten".
+++ Monika Gruber übernimmt Anstich in der Schützenlisl +++
12.39 Uhr: Kurz nach OB Reiter hat Kabarettistin Monika Gruber in der Schützenlisl auf der Oidn Wiesn angezapft. Sie würde am liebsten jeden Tag aufs Oktoberfest, sagte sie der AZ. Mehr dazu hier.
+++ O'zapft is! Wiesn offiziell eröffnet +++
12.03 Uhr: O'zapft is! Mit zwei Schlägen hat Münchens OB Dieter Reiter das erste Faß angezapft, somit ist das 188. Oktoberfest offiziell eröffnet.
+++ Anstich-Tag: Alle Infos im Liveblog +++
Samstag, 16. September, 7.15 Uhr: Es ist so weit, die Wiesn startet wieder – und zwar heute! Für den Anstich gibt es einen eigenen Liveblog, in dem es alle News und Infos zum ersten Oktoberfest-Tag gibt. Viel Spaß beim Mitlesen!
+++ Trotz Bierpreis-Erhöhung – Ralf Moeller geht auf die Wiesn: "Habe gespart" +++
16.24 Uhr: Schauspieler Ralf Moeller (64) will trotz hoher Bierpreise auch dieses Jahr aufs Oktoberfest gehen. "Ich habe gespart. Die Maß Bier kostet ja in diesem Jahr 14 Euro - 12 habe ich schon", scherzte er am Donnerstagabend in München bei der Vorstellung des ersten Elektroautos der Luxusmarke Rolls-Royce.
Er gehe davon aus, dass auch sein Freund Arnold Schwarzenegger, Hollywood-Star und Ex-Gouverneur von Kalifornien, sich die Wiesn, die an diesem Samstag startet, nicht entgehen lassen werde.
+++ Erbrochenes vor der Haustür? Besonderer Service für Wiesn-Anwohner +++
16.21 Uhr: Von einem gibt es während der Wiesn-Zeit auf jeden Fall nicht zu wenig: betrunkene Oktoberfest-Gänger. Doch die bereiten vielen Anwohnern rund um die Theresienwiese oftmals Probleme.
Um die durch Wiesn-Gäste entstandene Verschmutzung der Grundstücke zu beseitigen, bietet die Stadt deshalb auch dieses Jahr wieder einen Reinigungsservice für Privatgrundstücke an. Wer an der Theresienwiese oder im näheren Umfeld wohnt und Verunreinigungen seines Privatgrundstücks, der Tor- oder Hauseingänge durch Wiesn-Gäste feststellt, kann über eine Webseite den Reinigungsservice beauftragen. Hier können Verschmutzungen gemeldet werden.
Alle Aufträge, die bis 10 Uhr eingehen, werden noch am selben Tag erledigt. Alle später eingehenden Meldungen werden dann spätestens am Folgetag abgearbeitet. Während der Wiesnzeit steht dazu täglich von 8 bis 16 Uhr ein mobiles Reinigungsteam mit Fahrzeug und Hochdruckreiniger bereit. Das Team reinigt private Wege bis zur Haustür und Einfahrten bis zum Garagentor, nicht aber Gehwege oder öffentliche Straßenbereiche.
Das Einsatzgebiet des Reinigungsteams wird im Norden begrenzt durch die Bayer- und Landsberger Straße, im Osten durch den Verlauf Paul-Heyse-, Pettenkofer- und Goethestraße, im Süden durch die Hans-Fischer- und Lindwurmstraße, sowie im Westen durch die Ganghofer-, Holzapfel- und Gollierstraße.
+++ Keine Bierzeltreden: Oktoberfest ist wahlkampffreie Zone +++
Freitag, 15. September, 13.57 Uhr: Das Oktoberfest bleibt kurz vor der Landtagswahl in Bayern am 8. Oktober wahlkampffreie Zone. "Die Betriebsvorschriften verbieten Wahlkampfauftritte – anders als in den Bierzelten auf anderen Volksfesten üblich", erläuterte der Münchner Wirtschaftsreferent und Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU). "Das Münchner Oktoberfest ist keine Wahlkampfarena."
Erst Anfang August hatte sich die Politik beim Gillamoos zum Schlagabtausch getroffen – dieses Mal unter dem Eindruck der Flugblatt-Affäre um Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Das Volksfest in Abensberg in Niederbayern wird alljährlich zur Bühne der Bundes- und Landespolitik. Auch auf den Volksfesten im Bad Griesbacher Ortsteil Karpfham (Landkreis Passau) und in Aschau im Chiemgau wurden Festzelte zuletzt zur Polit-Bühne.
Auf dem Oktoberfest legt hingegen Paragraf 46 der Betriebsvorschriften fest: Politische Veranstaltungen – einschließlich Wahlkampf – sind ebenso verboten wie Benefizveranstaltungen, Modenschauen und Meinungsumfragen. Auch Werbung ist nicht zulässig, ebenso wenig wie das kostenlose Verteilen von Werbegeschenken.
Zur Eröffnung der Wiesn kommen zwar traditionell zahlreiche Landespolitiker, teils reisen auch Gäste aus Berlin an. Doch tatsächlich blieben politische Aussagen zwar nicht immer ganz, aber weitestgehend draußen.
+++ Bahn- und Straßenverkehr wegen Oktoberfest umgeleitet +++
16.49 Uhr: Um den hohen Besucherandrang während der Wiesn zu koordinieren kommt es in München ab dieser Woche zu einigen Änderungen beim Bahn- und Straßenverkehr.
Für eine verbesserte Verkehrsführung und mehr Sicherheit während des Oktoberfests ist dazu am Beginn der Westendstraße eine Sperre mit Pflanztrögen errichtet worden. Sie unterbindet die Durchfahrt für den motorisierten Fahrverkehr in die (verlängerte) Theresienhöhe.
Zudem wird die zwischen Holzapfelstraße und Theresienhöhe bestehende Einbahnregelung in der Westendstraße während des Oktoberfests aufgehoben, um die Erreichbarkeit der Anlieger zu ermöglichen. Am Beginn der Zufahrt der Westendstraße, östlich Holzapfelstraße, wird eine Vorsperre errichtet.
Die zwischen Landsberger Straße und Westendstraße bestehende Einbahnregelung der Holzapfelstraße wird zudem während der Wiesn in Richtung Norden (hinführend zur Landsberger Straße) "gedreht".
Mit diesen Änderungen wird erprobt, den Verkehrsfluss im Bereich der Schießstättstraße und der Schwanthalerstraße im Westend zu verbessern, indem es eine weitere Ausfahrtsmöglichkeit zur Landsberger Straße gibt. Im Rahmen des Abbaus der verkehrlichen Sperrringe um das Oktoberfestgelände werden auch diese Verkehrsregelungen bis zum 6. Oktober zurückgenommen.
Die "MVG" stellt pünktlich zu Wiesn-Beginn mehr als 200 weitere Mitarbeiter ein. Dennoch könne es vor allem auf den Linien U4 und U5 zu stark überfüllten Bahnen kommen. Um Probleme zu vermeiden, wird daher empfohlen wenn möglich einige Stationen früher auszusteigen und die letzten Meter zur Theresienwiese zu laufen. Vom Hauptbahnhof wären das knapp 15 Minuten Fußweg.
Des weiteren werden am Samstag und Sonntag einige Tram- und Buslinien aufgrund einer Straßensperrung in der Innenstadt umgeleitet. Konkret betroffen davon sind die Tramlinien 16, 17, 18, 19, 20, 21, 27 und 28 sowie die Buslinien 58/68 und 132.
+++ So wird das Wetter am ersten Wiesn-Wochenende +++
11.10 Uhr: Etwa acht Stunden Sonnenschein, 25 Grad und fast wolkenloser Himmel: Zum Wiesn-Start am Samstag sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) bestes Volksfestwetter voraus. Am Morgen könne es zwar auch in München noch Nebelfelder geben, sagte ein DWD-Meteorologe am Donnerstag. "Spätestens bis zum Anstich wird sich aber die Sonne durchsetzen."
Am Sonntag soll es demnach mit bis zu 28 Grad sogar noch etwas wärmer werden. Das erste Wiesn-Wochenende scheint zumindest wettertechnisch perfekte Bedingungen zu bekommen. An den Tagen danach soll es Wolken und teils auch etwas Regen geben, zumindest aber bei Temperaturen über 20 Grad.
Wirte, Schausteller und Marktkaufleute hoffen für die 18 Festtage bis 3. Oktober auf ruhiges und sonniges Herbstwetter. Das Oktoberfest 2022 – das erste nach zwei Corona-bedingt abgesagten Festen – war regelrecht ins Wasser gefallen. Bei viel Regen und Temperaturen von teilweise um zehn Grad wurde schließlich an den Eisständen sogar Glühwein ausgeschenkt.
Die Festleitung kann gemäß den Betriebsvorschriften den Verkauf von Glühwein tageweise genehmigen, wenn der Eisverkauf infolge ungünstiger Witterung stark beeinträchtigt ist. Vermutlich vor allem wegen des nasskalten Wetters kamen im Vorjahr auch weniger Gäste als sonst: Laut Leitung besuchten rund 5,7 Millionen Menschen das Fest, mehr als eine halbe Million weniger als bei der letzten Wiesn vor der Pandemie im Jahr 2019. Damals waren es 6,3 Millionen.
+++ Traditioneller Wiesn-Rundgang mit OB Reiter und Baumgärtner +++
Donnerstag, 14. September, 6.39 Uhr: Mit dem traditionellen Rundgang über das Wiesn-Gelände stimmen sich Vertreter der Stadt München, Wirte, Schausteller und Marktkaufleute am Donnerstagvormittag (10 Uhr) auf das größte Volksfest der Welt ein. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) werden dabei die Neuheiten vorstellen.
+++ Michael Käfer bekommt zum Wiesn-Jubiläum riesigen Krug geschenkt+++
20.30 Uhr: Seit einem halben Jahrhundert prägt die Käfer Schänke in ihrer Almhütten-Optik und mit ihren prominenten Gästen nun die Wiesn mit. Deshalb hat es sich Paulaner-Chef Andreas Steinfatt nicht nehmen lassen, Michael Käfer am Mittwoch ein Präsent zu überreichen. "Von Anfang an durften wir als Brauerei mit dabei sein und deshalb ist es Zeit, Danke zu sagen", so Steinfatt.
Das Geschenk, ein eigens angefertigter Drei-Liter-Steinkrug mit einem bunten Motiv, das alles zeigt, was Käfer ausmacht: einen Käfer, die Zahl 50, eine Almhütte, Paulaner-Bier und natürlich Champagner. Michael Käfer nimmt den Krug, ein Einzelstück, dankend entgegen und bedankt sich ebenfalls für die Partnerschaft, aus der inzwischen eine Freundschaft geworden sei.
Der Gastronom erzählt, dass die Verbindung Käfer-Paulaner sogar schon fast 100 Jahre bestehe. Seine Großeltern betrieben schon um 1930 herum einen kleinen Lebensmittelladen in Bogenhausen, in dem sie auch Bier verkauften. In der Nähe war ein Wirtshaus und die Straße eng. Der Hausbesitzer wollte nicht, dass ständig zwei Bierwagen dort vorbeifuhren und bestimmte, dass die beiden sich auf einen Lieferanten einigen sollten. Und das war Paulaner. "Glück gehabt!" sagt Andreas Steinfatt.
+++ OB Dieter Reiter übergibt Spendenschecks der Wiesn-Stiftung +++
18 Uhr: Auch dieses Jahr hat die Münchner Wiesn-Stiftung wieder Geld für soziale Projekte gesammelt. Insgesamt konnte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) eine Stiftungssumme von 65.360 Euro an zehn Projekte verteilen.
Von dem Geld gingen 25.000 Euro der Stiftungssumme an den Aktion Brücke. Die Obdachlosenhilfe kümmert sich um Menschen ohne festen Wohnsitz, versorgt sie mit Kleidung, Essen oder betreut sich beispielsweise auch nach dem Antritt einer Haftstrafe oder bietet Hilfe bei Suchterkrankungen. Mit 5000 Euro unterstützt die Wiesn-Stiftung auch den Verein BrotZeit. Der Verein versorgt Kinder aus schwierigen Verhältnissen in Schulen mit einem kostenlosen Frühstück. Schauspielerin Uschi Glas ist Vorstand des Vereins.
"Seit über 20 Jahren werden Kinder mit Frühstück versorgt. Besonders stolz macht mich, dass noch nie ein Frühstück ausgefallen ist. Die Ehrenamtlichen finden immer wieder eine Lösung. Ihnen gilt mein Dank. Das Schlimme ist nur: Der Bedarf steigt immer weiter. Umso wichtiger sind solche Spenden", so Glas.
Auch der OB dankt allen Ehrenamtlern. "Wenn wir sie nicht hätten, würde München nicht so funktionieren, wie es das heute tut. Mein Traum wäre, dass es das Ehrenamt nicht mehr braucht. Aber davon sind wir noch weit entfernt", sagte Reiter. Derweil war bei den Gästen die Wiesnvorfreude schon zu spüren. Auch wenn noch einiges zu tun sei bis zum Anstich. "Ich ziehe gerade noch mein Büro um", sagte Peter Inselkammer, Sprecher der Wiesn-Wirte.
+++ Experte warnt vor Cyber-Kriminalität auf der Wiesn +++
16.57 Uhr: Die Wiesn-Vorfreude steigt, auch bei Cyberkriminellen, sagt Holger Unterbrink, Technical Leader bei Cisco Talos Deutschland. Er gibt Tipps wie sie ihre Daten, auch auf dem Firmenhandy, schützen.
- Schalten Sie die WLAN-Funktion, Bluetooth und NFC aus und lassen Sie sich nicht automatisch mit Hotspots verbinden.
- Scannen Sie keine QR-Codes.
- Teilen Sie mit Fremden keine privaten Informationen, wenn diese auch Ihren vollen Namen kennen. Solche Informationen können für Social Engineering-Angriffe missbraucht werden.
- Schalten Sie die Zahlungs-Funktion Ihres mobilen Endgeräts aus.
- Geben Sie keinem Fremden Ihr mobiles Endgerät für ein Foto.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Passwort nicht unbemerkt mitgelesen wird.
- Nutzen Sie keine fremden Powerbanks oder andere Lademöglichkeiten, auch hier können Schadprogramme aufgespielt werden.
- Schalten Sie Ihre Multifaktor-Authentifizierungen (MFA) bei allen wichtigen Systemzugängen an.
- Minimieren Sie vorab die Zeitspanne, bis sich die Bildschirmsperre ihres Handys oder Laptops aktiviert.
- Wenn Ihnen ein mobiles Endgerät (Diensthandy, Laptop) entwendet wurde oder Sie es nicht mehr finden: Sperren Sie es aus der Ferne, melden Sie den Verlust der Polizei (Wiesn-Wache der Polizei München) und informieren Sie Ihren IT-Administrator. Dazu sind Sie auch rechtlich verpflichtet. Der IT-Administrator kann Ihren Account in digitale Quarantäne schieben.
+++ Betrunken auf den E-Scooter? Anbieter bauen mit Reaktionstest vor +++
12.42 Uhr: Man kennt die Berichte von Wiesngängern, die zu tief ins Glas geschaut und dann mit einem E-Scooter unsanft gegen einen Baum geprallt sind. Das ist nicht nur ein unangenehmer Abschluss eines Oktoberfestabends, sondern kann auch gefährlich sein. Immerhin erreicht man mit einem E-Scooter deutlich mehr Geschwindigkeit als torkelnd zu Fuß. Wie Konkurrent Voi (siehe Eintrag vom 12. September) unterbindet auch Anbieter Lime, dass zu betrunkene Menschen die E-Scooter nutzen können.
Demnach müssen – wie schon 2022 – ab Samstag, 12 Uhr alle, die einen E-Scooter von Lime ausleihen wollen, einen Reaktionstest bestehen, der in der Ausleih-App angezeigt wird. Der Test misst die Reaktionszeit im Millisekunden. Wer ihn nicht besteht, kann den Roller nicht freischalten. Wer es mehrmals versucht und scheitert, wird gleich für längere Zeit gesperrt. Außerdem können rund um die Wiesn ab 17 Uhr gar keine E-Scooter von Lime mehr ausgeliehen werden.
Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilt, will man so einen positiven Beitrag zu mehr Sicherheit auf dem Oktoberfest leisten. Zahlen aus dem vergangenen Jahr hat Lime auch parat: Demnach haben 2022 94,1 Prozent derjenigen, die sich am Reaktionstest versucht haben, bestanden. Ein winziger Bruchteil, lediglich drei Prozent, ließen den E-Scooter trotz eines bestandenen Tests stehen.
Fünf Erste-Hilfe-Stationen beim Einzug der Wiesnwirte
Mittwoch, 13. September, 9.12 Uhr: Am Samstag reiten die Festwirte mit Gespann auf der Theresienwiese ein. 40 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Münchner Roten Kreuzes sorgen dabei für die sanitätsdienstliche Betreuung, sollte etwas passieren. Vom Start bis zur Theresienwiese werden fünf Erste-Hilfe-Stationen eingerichtet.
Mitglieder der BRK-Motorradstreife sind ebenfalls im Einsatz. Am Sonntag ziehen rund 9.500 Mitwirkende beim Trachten- und Schützenzug durch die Stadt. 158 ehrenamtliche Rotkreuzler, Malteser und Münchner Johanniter kümmern sich entlang der Zugstrecke um etwaige Notfälle. Sie sind auf 16 Erste-Hilfe-Stationen aufgeteilt.
Aktuelle Aufbau-Bilder: Bald wird wieder ozapft
15.28 Uhr: Spätestens jetzt sollte die Lederhose abgebürschtelt und die Dirndlbluse gebügelt werden, denn: Am Samstag heißt es "O'zapft is! Auf eine friedliche Wiesn 2023". Dann stürmen wieder die Besucher aus München und der Welt auf die Theresienwiese, schunkeln zünftig auf der Bierbank oder drehen ein paar Runden im Kettenkarussell. Gesungen wird, geschmust und gelallt – Wiesn-Fans sind schon jetzt ganz aufgeregt. Die anderen packen vermutlich schon ihre Koffer, um während des Wiesn-Wahnsinns das Weite zu suchen.

So oder so: Der Aufbau ist indes noch in vollem Gange. Die letzten Bretter werden zusammengespaxt, an der Dekoration wird noch gefeilt und die restlichen Glühbirnen eingedreht. Bereits im Juli rollten die ersten Lkw auf die Theresienwiese, rund zehn Wochen vor dem Anzapfen.
Auch die ersten Einschränkungen bestehen schon. Bereits seit dem 8. September kommt es teils zu Verkehrsbehinderungen aufgrund der Aufbauarbeiten. Ab Samstag werden wieder die Sperrringe eingerichtet. In den Äußeren Sperrring dürfen Anlieger weiter einfahren. Bavariaring und Theresienhöhe hingegen markieren den Mittleren Sperrring. Der ist für Autos komplett gesperrt. Genauere Infos folgen in den kommenden Tagen. Derweil also am besten schon mal den Gamsbart kämmen und die Vorfreude genießen.
Voi führt bei E-Scootern wieder Wiesn-Alkoholtest ein
Dienstag, 12. September, 11.49 Uhr: Pünktlich zum Wiesn-Start hat die TUM gemeinsam mit dem schwedischen E-Roller-Anbieter Voi erste Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die sich mit den häufigsten Unfallursachen im Zusammenhang mit E-Scootern beschäftigt – das hat jetzt auch Einfluss auf deren Verfügbarkeit während des Oktoberfests.
In Zusammenarbeit mit der Stadt habe man sich auch dieses Jahr wieder dazu entschieden, während der Wiesn-Zeit das Angebot an E-Rollern stark einzuschränken. Bestehende Parkzonen werden begrenzt, dafür aber auch neue geschaffen. In den Abendstunden ist außerdem dauerhaft ein Alkohol-Reaktionstest nötig, um einen Roller des Anbieters entsperren und ausleihen zu können.
Um Trunkenheitsfahrten der Wiesn-Gäste bei Nacht komplett zu vermeiden, greift der Hersteller auch zu noch drastischeren Maßnahmen. Ab 17 Uhr werden rund um das Oktoberfest-Gelände alle Roller deaktiviert. Nutzbar sind die Fahrzeuge dann erst wieder in den Morgenstunden.
Nicht nur bei Autos, sondern auch bei E-Rollern sollte trotzdem immer eins gelten: Wer trinkt, fährt nicht und wer fährt, trinkt nicht. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass beim Fahren von E-Rollern unter Alkoholeinfluss schnell der Verlust des Führerscheins droht.
Grippe, Corona, RSV: Impfungen kommen für Oktoberfest zu spät
Montag, 11. September, 8.29 Uhr: Zwei Mal hat die Stadt das Oktoberfest wegen der Pandemie abgesagt. Im vergangenen Jahr gab es noch besorgte Stimmen – doch die Riesen-Wiesn-Welle blieb aus. Heuer bereitet Sars-CoV-2 den Medizinern vor dem größten Volksfest der Welt nur noch wenig Kopfzerbrechen. Die bierselige Enge voller Festzelte bleibt aber ein Eldorado für Krankheitskeime und vor allem für leicht übertragbare Erkältungsviren. Millionen Gäste aus aller Welt werden erwartet – und mit ihnen diverse Erreger.
Schon vor der Pandemie begann regelmäßig kurz nach dem Wiesnstart in München das große Niesen: Das Phänomen "Wiesn-Grippe" ist lange bekannt – und gehört dazu wie die Maß Bier und das Hendl. Die Wiesn werde erneut die Zahl der Atemwegserkrankungen steigen lassen, sagt der Leiter der Infektiologie des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München, Christoph Spinner. "Aber ich sehe keine Notwendigkeit, Sars-CoV-2 noch besonders herauszuheben."
Auch Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing, der Anfang 2020 die ersten Corona-Patienten in Deutschland behandelt hatte, sagt: "Es kann das Infektionsgeschehen durch die Wiesn etwas angeheizt werden." Es sei aber anders als in den ersten beiden Pandemie-Jahren absolut vertretbar, das Volksfest wie früher zu feiern. "Die Wiesn wird nicht dazu führen, dass die Intensivstationen volllaufen."
Wendtner, in der Pandemie einer der vorsichtigsten in der Diskussion um Corona-Schutzmaßnahmen, sieht in diesem Herbst und Winter erstmals einigermaßen entspannt entgegen. Anders als 2022 habe es keine Sommerwelle gegeben. "Ich glaube nicht, dass wir eine riesige Welle wie bei Omikron erwarten. Da bin ich optimistisch für diesen Winter." Dennoch sollten Risikopatienten, Ältere und Gesundheitspersonal sich gegen Corona impfen lassen, ebenso gegen Grippe und unter Umständen auch gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV).
Sowohl die Grippe als auch die RSV-Saison war 2022 sehr früh gestartet, im September und Oktober – genau zur Wiesnzeit. Mit einer Impf-Vorsorge für die Wiesn wird es zeitlich aber knapp.
Der Grippe-Impfstoff soll bis Monatsmitte ausgeliefert werden. Die neuen Corona-Vakzine könnten laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ab 18. September in den Praxen sein – zwei Tage nach dem Oktoberfest-Start. Und bis nach einer Impfung ein wirksamer Schutz eintritt, vergeht mindestens eine Woche. "Wenn ich könnte, würde ich mich noch vor dem Oktoberfest gegen Influenza und Corona impfen lassen. Aber für einen Impfschutz rechtzeitig zur Wiesn wird es nicht reichen", sagt Spinner.
In den Fokus rückte nach der Welle bei Kindern im vergangenen Winter das RS-Virus. Es trifft, so die Ärzte, keineswegs nur Kleinkinder, sondern auch Erwachsene. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass RSV auch auf dem Oktoberfest eine Rolle spielen wird", sagt Spinner.
Wendtner warnt, das RS-Virus könne auch bei Erwachsenen schwere Verläufe auslösen. Die Zahl der Todesfälle aus den USA sei 2022 überraschend hoch gewesen. Zwei RSV-Impfstoffe sind inzwischen zugelassen – aber nur einer davon, Arexvy, ist in deutschen Apotheken verfügbar. Die Stiko hat zudem noch keine Empfehlung ausgesprochen.
"Wir sind vorbereitet – auf alles, was passieren kann. Da gehören auch Infektionskrankheiten dazu", sagt Michel Belcijan von der Wiesn-Sanitätsstation der Aicher-Ambulanz. Desinfektion und Mundschutz stünden bereit. Aber: "Wir gehen dieses Jahr von einem Normalbetrieb aus." Die Wiesn-Ärzte wie auch umliegende Kliniken müssen seit jeher vor allem Alkoholräusche und Verletzungen durch Schlägereien oder Maßkrug-Scherben behandeln.
Lufthansa bietet Wiesn-Sonderflüge aus London an
Samstag, 9. September, 12.59 Uhr: Auch bei den Briten erfreut sich das Oktoberfest größter Beliebtheit. Und damit die Feierwütigen von der Insel auch zahlreich nach München kommen können, bietet die Lufthansa zwischen dem 15. September und 1. Oktober Sonderflüge an.
Insgesamt sollen elf zusätzliche Verbindungen geplant sein, die jeweils um 19.55 Uhr vom Flughafen London-Stansted aus starten sollen. Ankunft in München soll um 22.45 Uhr sein. Bereits vor der Corona-Pandemie hatte die Lufthansa mehrfach Sonderflüge zum Oktoberfest angeboten.
Prominenz testet Oktoberfestbier und stimmt sich auf die Wiesn ein
15.43 Uhr: Es gibt Schlimmeres, als sich in fröhlicher Runde durch die sechs neuen Oktoberfestbiere zu kosten. Das dachte sich auch Manuel Pretzl. Der CSU-Stadtrat hat es sich nicht nehmen lassen, an seinem 48. Geburtstag am Donnerstag gemeinsam mit den versammelten Wiesnwirten, Brauerei-Chefs, ihren Braumeistern und Bier-Sommelière Marlene Speck-Waller gemeinsam die offizielle Oktoberfest-Bierprobe in der Max-Emanuel-Brauerei zu feiern.
Ebenfalls dabei: sein Rathauskollege und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU), Wiesn-Stadträtin Anja Berger von den Grünen, die Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) und das neue Münchner Kindl Franziska Inselkammer.
Schon zum dritten Mal hat die Bier-Expertin Speck-Waller die Bierprobe begleitet. Sie sagt begeistert zur AZ: "Es ist jedes Jahr wieder die absolute Champions League der Braukunst, die die Braumeister abliefern." Als Rockstars bezeichnet sie die Biermänner gar. Tatsächlich schmecken alle sechs Biere wieder gut und wecken die Wiesnlust.

Verkostet wurden immer zwei Biere zusammen. Den Anfang machten das Augustiner von Braumeister Andreas Brunner und Hofbräu von Rolf Dummert. Zwei Biere, die die AZ-Verkosterin sehr gegensätzlich findet. Gegen das Augustiner, das in diesem Jahr besonders weich und in der Würze genau richtig ausgewogen ist, schmeckt das Hofbräu-Bier viel kräftiger und auch etwas alkoholischer. Da liegen das Löwenbräu-Bier von Braumeister Bernd Kräußel und das Paulaner von Christian Dahncke schon wesentlich näher beieinander.
Beide haben eine feine Hopfennote, das Paulaner schmeckt einen Tick süßer. Das Hacker-Bier von Braumeister Rainer Kansy ist das dunkelste, und das schmeckt man auch: Es ist würziger, malziger als die anderen, und unterscheidet sich deutlich vom etwas süffigeren Spaten von Braumeister Fritz Geiger.
Erster Vorsitzender des Vereins Münchner Brauereien ist Paulaner-Chef Andreas Steinfatt. Der verkündet stolz vor der versammelten Wiesn-Prominenz, dass "Oktoberfestbier" in diesem Jahr erstmals unter dem Qualitätssiegel "Geschützte Geographische Angabe" der Europäischen Union ausgeschenkt wird. Was das Oktoberfestbier seit eh und je kennzeichnet: das Reinheitsgebot, die Münchner Herkunft und eine Stammwürze von mindestens 13,6 Prozent.
Und welches Bier hat Manuel Pretzl an seinem Geburtstag besonders viel Freude bereitet? Da muss der 48-Jährige nicht lange überlegen: "In diesem Jahr ist Augustiner mein Favorit." Da ist die AZ sogar einer Meinung mit dem Jubilar, aber es stimmt schon: Ein Wiesnbier schmeckt eigentlich immer.
Barbie lässt grüßen: Promi-Stylist Sohebi erwartet viel Pink auf der Wiesn
Freitag, 8. September, 9.29 Uhr: Samuel Sohebi erwartet in diesem Jahr ein Oktoberfest mit viel Pink. "2023 ist einfach das Barbie-Jahr und Pink ein absoluter Trend", sagte der Modeberater und Influencer der dpa. "Gerade durch Instagram ist dieser Barbie-Hype echt riesig geworden, und daran kommt in diesem Jahr keiner vorbei."

Für Sohebi – der 33-Jährige stylte 2007 Paris Hilton für das Oktoberfest – sind Jeans und Hemd auf der Wiesn ein No-Go: "Es ist eine festliche Tradition und ich finde es extrem wichtig, dass man auch in Tracht auf die Wiesn geht und eben nicht in Alltagsklamotten", betont er. Und eben nicht in Jeans: "Das ist, als würde man in Jeans auf eine Hochzeit oder sonntags in die Kirche gehen."
Modisch sei das Oktoberfest auch wegen der Jahreszeit so wichtig, sagt Sohebi: "September ist das Neujahr in der Modewelt, im September fängt alles wieder von vorne an und darum ist die Wiesn, was das Styling betrifft, eine Plattform für München, aber auch für Bayern und Deutschland. Man zeigt, wer man ist, mit den neuesten Trends." Neben Pink seien das vor allem Blumen – groß auf dem Kopf als Blumenkranz, dezent auf das Dirndl gestickt oder als Brosche.
Wiesnwirt Christian Schottenhamel spürt "überall eine Euphorie"
Mittwoch, 6. September, 12.24 Uhr: Die Schottenhamel-Festhalle ist das älteste Zelt auf der Wiesn (seit 1867), bereits seit 1950 zapft der Münchner Oberbürgermeister hier die erste Maß, und heuer gibt es dort erstmals auch Wein im Angebot. Wirt Christian Schottenhamel – er ist seit 2017 stellvertretender Sprecher der Wiesnwirte – kann kaum erwarten, dass es losgeht. "Im Moment herrscht überall eine Euphorie, eine Lust auf die Wiesn", sagte der 60-Jährige im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Die Lage bei den Reservierungen sei "wirklich sehr gut", bis auf wenige Tage mittags oder vielleicht an einem Montag- oder Dienstagabend sei das Zelt ausgebucht. Wie seine Kollegen hofft Schottenhamel in erster Linie auf besseres Wetter als bei der kalten, verregneten Wiesn im vergangenen Jahr. Auch die damals noch unsichere Corona-Lage habe dazu geführt, dass der eine oder andere zu Hause geblieben sei: "Nur an den Samstagen mussten wir das Zelt schließen, ansonsten konnten wir es immer offenhalten."
Üblicherweise sei es viel öfter der Fall, dass kein Einlass mehr gewährt werden könne, weil das Zelt eben schon voll sei. Heuer rechnet Christian Schottenhamel auch wieder mit vielen Firmenveranstaltungen. Während die Touristen aus Asien im Vorjahr noch nicht wieder frei reisen konnten, seien sie nun "komplett zurück", wobei die USA nach wie vor die größte Gruppe ausländischer Besucher stelle.
Baustelle Oktoberfest: Matthias-Pschorr-Straße komplett gesperrt
Dienstag, 5. September, 11.40 Uhr: Noch wird auf der Theresienwiese fleißig gewerkelt, doch weil die Arbeiten bereits weit fortgeschritten sind, weht elf Tage vor dem Anstich mehr als nur ein Hauch von Oktoberfest über das Gelände. Bereits seit dem 10. Juli ist das Betreten der Großbaustelle aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.
Zu Fuß oder mit dem Rad konnten die Münchner die Theresienwiese im Rahmen der fortschreitenden Arbeiten weiter überqueren – in Nord-Süd-Richtung war dies über die Schaustellerstraße bis 20. August möglich und ist erst ab 2. November wieder erlaubt. Seit Montag ist nun auch bis einschließlich 13. Oktober die Matthias-Pschorr-Straße (Bavaria/Bavariaring) für die West-Ost-Querung komplett gesperrt.
Voting: Überraschende Prognose für Wiesn-Hit 2023
Montag, 4. September, 10.45 Uhr: Wir haben Sie gefragt, und Sie haben abgestimmt: Welches Lied wird wohl dieses Jahr – zumindest wenn es nach den AZ-Lesern geht – zum Wiesn-Hit in den Festzelten auf dem Oktoberfest?
Das erstaunliche Resultat unserer Umfrage: Eine deutliche Mehrheit von 46 Prozent scheint noch in Nostalgie zu schwelgen und erwartet, dass keines der neu veröffentlichten Lieder, sondern der letztjährige Sieger "Layla" auch heuer wieder rauf und runter gespielt werden wird.
Deutlich auf Platz zwei ist dann der Song "Bumsbar" aus der gleichen Hitschmiede (Ikke Hüftgold x Schürze x DJ Robin) wie "Layla". Ganz knapp mit nur einem Prozentpunkt Vorsprung (15 Prozent insgesamt) auf Platz drei ist "All In" der Schweizer "Fääschtbänkler", dicht gefolgt von "Mädchen auf dem Pferd" von "Luca-Dante Spadafora x Niklas Dee x Octavian" mit 14 Prozent der Stimmen. Es haben insgesamt 190 Personen abgestimmt.
Anders zeigt sich das Wiesn-Hit-Stimmungsbild auf der AZ-Instagram-Seite: Dort hat in einer Umfrage "Mädchen auf dem Pferd" gewonnen, gefolgt von "Expresso & Tschianti" von "Josh." und auf Platz drei ist auch wieder "Layla" zu finden.
Welches Lied dann bei der Wiesn wirklich zum größten Ohrwurm wird, erfahren wir spätestens am 3. Oktober – bis dahin bleibt also noch etwas Zeit, um textsicher zu werden.
Die Wiesn hat einen neuen Festwirt
Samstag, 2. September, 13.09 Uhr: Das Oktoberfest bekommt einen neuen Festwirt. Ab diesem Jahr wird Lukas Spendler (28) neuer Wiesnwirt im Löwenbräu-Zelt und in dieser Rolle künftig seine Mutter Stephanie Spendler (56) unterstützen. Das berichtet "Bild”. Die Tochter von Wiesn-Legende Wiggerl Hagen hat nach dessen Ausscheiden im Jahr 2019 das alleinige Zepter im Löwenbräu-Zelt übernommen.
Für seine neue Position als Wiesnwirt ist Lukas Spendler bestens vorbereitet. Der 28-Jährige absolvierte in Innsbruck eine Koch-Kellner-Tourismus-Ausbildung und zusätzlich eine Ausbildung zum Sommelier an der IHK. Eineinhalb Jahre lang sammelte Spendler als Trainee bei der Wiesn-Wirte-Familie Kuffler Praxiserfahrung im Management.
Unerfahren in Sachen Wiesnzelt ist der 28-Jährige nicht, schon seit vielen Jahren arbeitet er im Betrieb mit, kümmerte sich dabei hauptsächlich um Einkauf, Personal und Buchhaltung, während seine Mutter Stephanie für Reservierungen, Gutscheine und den Kontakt zu den Behörden verantwortlich war und weiterhin ist.
Hofbräuhaus-Wirt stellt das Wiesnbier 2023 vor
Freitag, 1. September, 16.55 Uhr: Honiggelb die Farbe, wie alle Oktoberfestbiere recht malzlastig und mit einer hohen Bittere beschreibt Braumeister Rolf Dummert der AZ das neue Wiesnbier von Hofbräu. Der Alkoholgehalt liegt bei 6,3 Prozent, die Stammwürze bei 13,8 Prozent. Am Freitag zapfte Hofbräuhaus-Wirt Wolfgang Sperger das erste Fass des Wiesnbieres im dortigen Biergarten an – begleitet natürlich vom Hofbräuhaus-Lied.
Freitag, 1. September, 12.05 Uhr: Wer bereits eine Tischreservierung für die Wiesn hat, darf sich glücklich schätzen. Doch wie so oft können auch hier eine Terminkollision, ein längerer Krankenhausaufenthalt oder sonstige Gründe dazu führen, dass man diese Reservierung nicht wahrnehmen kann.
Für diese Fälle ist am Freitag, 1. September auf oktoberfest-booking.com das einzige offizielle Webportal für den Weiterverkauf von Wiesn-Tischreservierungen an den Start gegangen. Das Portal bietet Zugang zu einem großen Netzwerk von potenziellen Käufern, die nach Tischreservierungen für das Oktoberfest suchen. Eine sichere Transaktionsabwicklung sorgt dafür, dass sowohl Verkäufer als auch Käufer geschützt sind. Die Wiederverkaufspreise orientieren sich am Originalpreis der Erstreservierung, einen Preisaufschlag wird es nicht geben.
Neben Wiederverkaufsangeboten ist auf der Seite auch ersichtlich, an welchen Tagen in welchem Festzelt noch freie Tische reserviert werden können.
Die Stadt München hat im Jahr 2023 erstmalig beschlossen, dass jeder Betreiber eines Festzeltes eine Online-Möglichkeit zum Verkauf- und Kauf von Tischreservierungen anbieten muss. Wichtig hierbei ist, dass nur real existierende Reservierungen ohne Preisaufschlag zum Kauf angeboten werden dürfen. Das heißt, jede auf Oktoberfest-Booking.com angebotene Reservierung wurde vom jeweiligen Festzelt geprüft und deren Gültigkeit bestätigt. Im Rahmen des Kaufs einer solcher Reservierung wird der Käufer als neuer Inhaber der Reservierung registriert, wodurch er auch den tatsächlichen Anspruch auf die Reservierung erhält.
Erste Holzfässer mit Wiesnbier angezapft - AZ macht den Geschmackstest
Donnerstag, 31. August, 17.18 Uhr: "Die 17 Tage Regen der letzten Wiesn haben wir dieses Jahr hoffentlich schon abgearbeitet", sagt Andreas Steinfatt, Geschäftsführer der Paulaner- und Hacker-Pschorr-Brauerei. Bei grauem Himmel, aber ohne Regen zapfen seine beiden Braumeister Rainer Kansy (Hacker) und Christian Dahncke (Paulaner) am Donnerstag auf der Terrasse des Seehaus im Englischen Garten gemeinsam die ersten Holzfässer mit ihrem jeweiligen Wiesnbier an. Schon seit Wochen lagert das Bier im Keller, um zu reifen und bekömmlich zu werden, wie Steinfatt betont, damit man auch noch eine zweite oder dritte Maß auf der Wiesn verträgt. "Im letzten Jahr hatten wir weniger Bierumsatz, aber heuer wird’s gut", ist sich der Brauereichef sicher. Immerhin dauert die Wiesn 2023 ganze 18 Tage lang.
Hacker-Braumeister Rainer Kansy beschreibt sein Wiesnbier als vollmundig und malzbetont mit hohen Bitter-Einheiten. Die Farbe ist heller Bernstein, die Stammwürze liegt bei 13,8 Prozent und der Alkoholgehalt bei 6,0 Prozent.
Beim Paulaner-Bier von Braumeister Christian Dahncke ist der Malzkörper etwas verdeckter, es ist hopfiger, nur leicht bitter und – die AZ kann’s bestätigen – dadurch etwas süffiger. Eine zweite oder gar dritte Maß kann man sich da durchaus vorstellen. Die Farbe ist beim Paulaner goldgelb, die Stammwürze liegt bei 13,7 Prozent und der Alkoholgehalt ebenfalls bei relativ gemäßigten 6,0 Prozent. Beide Oktoberfestbiere hat die Brauerei jetzt erstmals als geschützte geografische Marke (g.g.A.) eintragen lassen. Andreas Steinfatt findet das Hacker-Bier – "aber wirklich nur eine Nuance" – besser, denn es ist etwas "eckiger und kantiger" im Geschmack.
Auch die Wiesnwirte der großen und kleinen Festzelte, die Paulaner oder Hacker ausschenken, haben das Wiesnbier mit verkostet, unter anderem Peter Inselkammer (Armbrustschützenzelt), Peter Reichert (Bräurosl), Arabella Schörghuber (Paulaner Festzelt), Stephan Kuffler (Weinzelt), Thomas Roiderer (Hacker Festzelt) und die Wirte der diversen kleinen Wiesnzelte.
Mittwoch, 30. August, 17.38 Uhr: Die Wildstuben sind seit 2009 eines der größeren kleinen Zelte auf der Wiesn. Auf der Speisekarte finden sich neben Wildschweinbraten und Hirschrücken auch vegetarische Angebote. Und dazu kredenzt Wirt Klaus Renoldi zukünftig nicht mehr Augustiner-Bier, sondern zapft das Oktoberfest-Helle und das dazugehörige Weißbier der Spaten-Brauerei. "Das Spaten-Logo ist ja unübersehbar", bestätigt der 48-Jährige der AZ den Wechsel.
Der habe sich bereits angedeutet, weil man mit der belgischen Anheuser-Busch-InBev-Braugruppe – zu der gehören auch die in Spaten-Löwenbräu GmbH zusammengeschlossenen Münchner Marken Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH und Löwenbräu AG – schon lange "Kontakt in der Richtung" hatte. Man arbeite mit Anheuser-Busch bei vielen anderen Projekten eng zusammen: "Da bietet sich eine solche Allianz natürlich an."

Augustiner sei "ein Top-Bier", betont Renoldi, der die Geschäfte der Wildstuben gemeinsam mit seiner Mutter Trudi führt. Die Schausteller-Familie Renoldi – Gattin Gundula hilft immer mit, Schwester Nina wirbelt unter anderem auf der Cannstatter Wasen – ist viel unterwegs und freut auf die neue Partnerschaft: "Spaten steht für Tradition." Der Vertrag gelte zunächst für drei Jahre, mit der Option auf zwei weitere Jahre.
Welches Lied wird der Wiesn-Hit 2023?
Dienstag, 29. August, 13.50 Uhr: Die Wiesn steht langsam aber sicher vor der Tür. Und damit auch die Frage, welches Lied in den Bierzelten heuer rauf und runter gespielt werden wird. Im vergangenen Jahr war es eindeutig nicht die von den Wiesnwirten entschärfte Fassung, sondern die Originalversion von "Layla”.
Die AZ hat sich unter Partygängern und -gängerinnen umgehört und einige Favoriten ausgemacht, die dieses Jahr das Rennen machen könnten.
Mädchen auf dem Pferd (Techno Cover) von Luca-Dante Spadafora x Niklas Dee x Octavian
Die schnelle und harte Version des Lieds aus dem Bibi und Tina-Film, produziert von einem bayerischen Produzenten-Duo, hat diesen Sommer besonders viele begeisterte Hörer gefunden und wurde so zum Sommerhit des Jahres gekürt – warum also nicht auch zum Wiesn-Hit 2023?
Bumsbar - Ikke Hüftgold x Schürze x DJ Robin
Hüftgold und Kollegen wissen, wie man einen Hit schreibt. Das haben sie auch im vergangenen Jahr schon treffsicher gezeigt. Aber schaffen sie es auch dieses Jahr, auf der Wiesn-Rangliste ganz oben zu stehen?
All in - Fääschtbänkler
Die Überraschungskandidaten: Mit ihrem "All In” hat die Ostschweizer Combo mit dem schier unaussprechlichen Namen "Fääschtbänkler” in den Sommermonaten für Furore gesorgt. Was für sie spricht: Sie vermischen volkstümliche Stilelemente mit Techno-Styles und einem Mitgrölrefrain. Die perfekte Kombi also für einen Wiesnhit?
Was sagen Sie – welches Lied wird der Wiesn-Hit 2023?

Was sich Wirt Thomas Roiderer heuer für die Wiesn wünscht
Montag, 28. August, 16.50 Uhr: Die Regelung gilt bereits seit 2015: An Samstagen und Sonntagen dürfen die Wirte der großen Zelte zusätzlich 15 Prozent der bis 15 Uhr eigentlich freizuhaltenden Plätze reservieren – unter der Voraussetzung, dass sie an waschechte Münchner vergeben werden (das sogenannte München-Kontingent). Dafür müssen die Interessenten die Reservierung persönlich beim jeweiligen Festwirt vorstellig werden und dabei mit ihrem Personalausweis ihren Hauptwohnsitz München nachweisen.
Auch die Ochsenbraterei ist dabei und verweist darauf, dass auch für den Feiertag am 3. Oktober Zehner-Tische im Mittelschiff bis 15 Uhr reserviert werden können. Die Anfrage fürs Wunschdatum funktioniert über diesen Link.
Im Hackerzelt gingen in den vergangenen Jahren zum Teil auch Abend-Reservierungen an den Wochenenden nur an Münchner raus. Wiesnwirt Thomas Roiderer konnte am Montag zur AZ noch nicht so genau sagen, wie das heuer läuft: "Wir bauen unser Büro hier so langsam ab, und auf der Wiesn haben wir heute mit dem Aufbau der Küche angefangen", erzählt der 44-Jährige, als ihn die AZ in seinem Gasthaus Wildpark in Straßlach erreicht. "Wir handhaben das sicher wie letztes Jahr, und ich gehe davon aus, dass da schon fast alles reserviert ist."
Die Vorfreude ist groß bei Roiderer – auch wenn bei den Planungen vieles bereits mit gewisser Routine über die Bühne gehe, sei jedes Oktoberfest für sich doch immer wieder neu und eine andere Herausforderung. Für die Wiesn 2023 hat er zwei große Wünsche: einen goldenen Herbst und viele glückliche Gesichter. "Nach dem vielen Regen im letzten Jahr muss es einfach wärmer und trockener werden", sagt er. "Und die Menschen sollen mal für ein paar Stunden ihren Alltag und das ganze Drumherum vergessen – einfach genießen, eine schöne Zeit haben."
Bei Maßkrug-Präsentation: Gruberin teilt gegen Lieblings-Feind aus
Sonntag, 27. August, 13.30 Uhr: Eigentlich ist die Präsentation des Wiesn-Krugs ein fröhliches, harmonisches und wenig spektakuläres Event. Oktoberfest-Chef Clemens Baumgärtner wollte da offenbar etwas Würze hineinbringen – und lud kurzerhand Monika Gruber ein. Die Kabarettistin tat dann auch, was sie am liebsten tut: gegen die Grünen austeilen.
Spitzenkandidatin Katharina Schulze ("das dauergrinsende Duracell-Haserl der Grünen") bekam dabei ebenso ihr Fett weg wie Wiesn-Stadträtin Anja Berger, die sich für die Übermalung rassistischer und sexistischer Motive auf den Fahrgeschäften einsetzt: "Das Fahrgeschäft Top Spin ist ja länger auf der Wiesn als Frau Berger auf der Welt ist. In all den Jahren hat nie einer zum Betreiber gesagt: Mensch, ich fühl mich aber verletzt von dem feschen Madl im Bikini auf ihrem Fahrgeschäft."
Die Gruberin legte noch einen drauf und nahm gleich die gesamte Partei-Politik ins Visier: "Es ist aber auch schwer für die Grünen, wenn man immer das Gegenteil von dem fordert, was die Mehrheit der Bevölkerung möchte." Was bei Monika Gruber nicht fehlen darf: Na klar, eine Stichelei gegen die "Letzte Generation": "Ich habe Angst gehabt, dass ich zu spät komme, wegen der Klimakleber. Aber es waren nur ein paar Versprengte, der Rest ist in den Urlaub geflogen." Bei diesem Auftritt geriet die Präsentation der neuen Wiesn-Maßkrüge gleich zur Nebensache.
Neu: Kombi-Angebote für die Wiesn
Samstag, 26. August 2023, 15.49 Uhr: Wer in diesem Jahr einen Wiesn-Tisch reservieren will, kann erstmals auch auf ein Pauschalangebot zurückgreifen. Das sogenannte "Wiesnpaket" gibt es für Einzelpersonen ab 79 Euro, wobei die Preise je nach Zelt variieren.
Das Kombi-Angebot umfasst pro Person einen reservierten Sitzplatz in einem Festzelt nach Wahl (mittags oder abends) mit Essens- und Biermarken (individuell nach Zelt), einen Gutschein für eine von drei Führungen (Wiesnführung, Altstadtführung, Münchner Kindl Tour) mit einem offiziellen Guide der Landeshauptstadt München und den offiziellen Oktoberfest-Krug mit dem Wiesnmotiv. Mehr Infos zur Buchung finden Sie hier!
Verbraucherzentrale warnt vor Tischreservierungen bei Zweitanbietern
14.49 Uhr: Tischreservierungen für das Oktoberfest sind heiß begehrt und schnell vergeben. Bei Veranstaltungen mit einer derart hohen Nachfrage boomt daher der Ticketzweitmarkt. Die Verbraucherzentrale Bayern warnt vor unseriösen Angeboten.
"Wie bei Ticketzweitmärkten üblich, sind für Verbraucher betrügerische Angebote oft nur schwer zu erkennen", wird Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern, in einer Mitteilung zitiert. "Wichtig ist daher, nur offizielle Stellen zu nutzen." Wiesn-Wirte gewähren den Einlass in die Zelte meist nur Besuchern, die ihr Ticket auch direkt bei dem Wirt gekauft haben, so die Verbraucherschützer. Gerade deshalb müsse man bei den oft sehr teuren Zweitmarkt-Tickets sehr vorsichtig sein.
Wer noch keine Reservierung habe, aber trotzdem einen der begehrten Tische buchen wolle, könne das dieses Jahr über www.oktoberfest-booking.com tun: "So können sie sich vor Abzocke mit überteuerten und ungültigen Reservierungen zu schützen."
Craftbeer Oktoberfest heuer in der Fat Cat
Freitag, 25. August, 11.27 Uhr: Das Event wird als "eine vielversprechende Alternative zum größten Bierfest der Welt" angekündigt – am 29. und 30. September zapft der Braumeister höchstpersönlich auf dem Craftbeer Oktoberfest einmal mehr handgemachtes Bier.
Wie die Organisatoren mitteilen, präsentiert sich eine Auswahl von etwa 20 kleinen lokalen und internationalen Brauereien diesmal an den beiden Tagen jeweils von 16 bis 24 Uhr in der Gasteig-Zwischennutzung Fat Cat. Mit dabei sind unter anderem Hoppebräu, Yankee & Kraut, Crew Republic, Pivovsky sowie Hackney Church Brew Co. "Großartige Craft-Beer-Brauer erhalten bei uns eine Bühne", sagt Initiator Urs Jahn. "Der Besucher wird nicht enttäuscht sein: Tolle Bands, Food Trucks und ein bieriges Rahmenprogramm sorgen für die richtige Stimmung."
Heuer können die Besucher mit dem sogenannten "Taste All You Can Ticket" zu einem Festpreis uneingeschränkt aus der großen Auswahl an handwerklich gebrauten Bieren kosten – das Early-Bird Ticket kostet zuzüglich einer Vorverkaufsgebühr 55 Euro. Weitere Infos zum Event und den Tickets finden Sie hier.
Wiesn-Reservierungen: "Die Nachfrage ist sehr, sehr groß"
Donnerstag, 24. August, 14.40 Uhr: Die Wiesn-Wirte sehen nach einer kleinen Flaute im vergangenen Jahr wieder einen großen Ansturm auf Oktoberfest-Reservierungen. "Nach den Anfangsschwierigkeiten im letzten Jahr hat sich das wieder eingependelt", sagte Wirtesprecher Peter Inselkammer am Donnerstag bei der Vorstellung des offiziellen Wiesn-Maßkrugs in München. "Die Nachfrage ist sehr, sehr groß."
Bei Nässe und Kälte waren 2022 zum ersten – sehr verregneten – Oktoberfest nach zwei Jahren Corona-Pause rund 5,7 Millionen Besucher gekommen – mehr als eine halbe Million weniger als bei der letzten Wiesn vor der Pandemie im Jahr 2019. Für dieses Jahr hoffen die Wirte auf besseres Wetter. "Die Kälte kennen wir vom letzten Jahr", sagte Inselkammer. "Das brauchen wir nimmer."
Heizpilz-Debatte könnte für Zoff im Rathaus sorgen
17.52 Uhr: Eigentlich hat der Stadtrat Heizstrahler in der Gastronomie verboten – auch solche, die mit Ökostrom betrieben werden. Während der Wiesn soll nun es Ausnahmen geben. Zuerst hieß es, dass Wirte auf dem Festgelände doch Strahler aufstellen dürfen. Dann erlaubte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die Geräte zur Wiesn-Zeit in ganz München.
Die CSU hatte zuvor einen Antrag gestellt, aber der Stadtrat stimmte nicht ab. Reiter verkündete seine Entscheidung per Pressemitteilung. An diesem Vorgehen wächst nun Kritik. Grünen-Fraktionschef Dominik Krause sagt: "Wir lehnen die Sondergenehmigung ab." Schließlich sei Energie immer noch knapp. Hätte sich die Ausnahme auf die Wiesn beschränkt, wäre das für die Grünen in Ordnung gewesen. "Das ist ein überschaubarer, kleiner Rahmen", findet Krause. Wenn Heizstrahler in der ganzen Stadt angeschaltet werden, sehe das anders aus.
Dass der OB die Erlaubnis eigenmächtig beschloss, bezeichnet Krause als "einen bemerkenswerten Vorgang". Aus seiner Sicht ist die Ausnahme nicht damit vereinbar, dass die grün-rote Stadtratsmehrheit 2022 beschloss, Heizstrahler in der Außengastro zu verbieten. Ausnahmen blieben damit zwar tatsächlich möglich. Aber eine Erlaubnis in der ganzen Stadt ist Krauses Ansicht nach eben keine Ausnahme mehr. "Wir werden dem nachgehen, ob der OB rechtmäßig gehandelt hat", kündigt Krause an.
Doch was heißt das? Darüber müsse die Fraktion nun beraten, sagt Krause. Die Opposition würde in so einem Fall wohl die Regierung von Oberbayern mit einer Prüfung beauftragen. Doch die Grünen sitzen eben nicht in der Opposition. Sie bilden mit der SPD eine Koalition. Wenn die Grünen also Reiters Beschluss prüfen lassen, würde das wohl für gehörig Krach im Rathaus sorgen.
Zumal auch in der Grünen-Fraktion nicht alle pauschal gegen Heizstrahler sind. Die grüne Wiesn-Stadträtin Anja Berger hatte sich der AZ gegenüber aufgeschlossen gezeigt. Sie könne den Wunsch der Wirte nach Gleichbehandlung nachvollziehen, sagte sie. Insgesamt seien sich die Grünen aber sehr einig, betont Krause. Würden die Grünen nun nicht protestieren, würden sie ihr Kernthema, den Klimaschutz, aufgegeben, findet ÖDP-Chef Tobias Ruff. Auch er wundert sich: "Ich verstehe nicht, wie Reiter einen Stadtratsbeschluss aufheben kann. Hat er wirklich das Recht dazu?"
Wiesn-Marken zurückgeben - Wirte stellen klar: "Selbstverständlich halten wir uns an die Regeln"
Mittwoch, 23. August, 16.08 Uhr: Im Juni hat die Stadt beschlossen, dass Wiesn-Wirte die verkauften Getränkemarken bis Ende des Jahres zurücknehmen müssen. In einigen Medien wurde jedoch berichtet, dass das in den AGBs noch ganz anders stehe. "Selbstverständlich befolgen wir die Regeln der Stadt München", antwortete der Sprecher der Vereinigung der Münchner Wiesn Wirte, Peter Inselkammer, nun auf diesen Vorwurf.
Durch die spontane Änderung seien manche Wirte einfach nur noch nicht dazu gekommen, ihre AGBs anzupassen, was man jetzt in Arbeit nehmen werde. "Wir werden die AGBs so schnell es geht ändern", sagte Inselkammer. Und natürlich können die Mindestabnahmegutscheine, wie von der Stadt gefordert, bis Ende des Jahres in den jeweiligen Lokalen eingelöst werden. "Wir halten uns wie immer an alle Vorgaben der Stadt", sagte Inselkammer, "das gilt auch für die Einlösung der Gutscheine".
Volle Zelte und ausgebuchte Hotels: Wann besonders viele Touristen auf der Wiesn erwartet werden
Dienstag, 22. August, 15.08 Uhr: Im Vergleich zum vergangenen Jahr verzeichnet das Online-Reisebüro "Expedia" in der App und auf der Website 110 Prozent mehr Suchanfragen für Flüge und Hotelübernachtungen in München während des Oktoberfests. Insbesondere in Nordamerika scheint das Interesse groß zu sein. Kanada hat dieses Jahr sogar Großbritannien als drittstärksten Quellmarkt nach Deutschland und den USA abgelöst.
Wer freitags oder samstags auf die Wiesn will, sollte besser einen Tisch reservieren oder vielmehr bereits reserviert haben. An den Wochenendtagen bleiben die meisten Besucher in München und somit auch auf dem Oktoberfest. Sonntags hingegen ist es verhältnismäßig leer.
Dass die Wiesn dieses Jahr zwei Tage länger geht, hat allerdings überraschenderweise kaum Einfluss auf die Hotel-Buchungen. Wer also ein "entspanntes" Wiesn-Erlebnis haben möchte, sollte die beiden letzten Tage nutzen. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Großteil der internationalen Besucher bereits abgereist.
Am vollsten wird es vermutlich – und wenig überraschend – zum Anstich (16. September) und am Abend des 22. September. An diesen beiden Tagen gab es überdurchschnittlich viele Suchanfragen zu Übernachtungsmöglichkeiten in München, teilt das Online-Reisebüro mit.
OB Dieter Reiter hebt Heizstrahler-Verbot zur Wiesn-Zeit auf
Montag, 21. August, 15.10 Uhr: Die Wiesn ist Privatgrund. Städtischer Privatgrund. Eine seltsame rechtliche Konstruktion, die im Alltag keine Rolle spielt – aber bedeutet, dass die Stadt dort Heizstrahler zur Wiesn erlauben kann, aber den Innenstadt-Wirten mit ihrer Wirtshaus-Wiesn verbieten.
So hat es der Stadtrat gewollt, einzig die CSU setzte sich mit einem Antrag dafür ein, Heizstrahler auch außerhalb der Festwiese in der Wiesn-Zeit zu erlauben.
Am Montag ließ OB Dieter Reiter (SPD) nun überraschend mitteilen, die Heizstrahler zuzulassen. Das Motto sei "Ganz München ist die Wiesn" sagte er, die Wirtshaus-Wiesn sei eine wichtige Veranstaltung zur Unterstützung der lokalen Gastronomie. Er habe entschieden "aus Gründen der Gleichbehandlung" Ausnahmegenehmigungen für die Wiesn-Zeit erteilen zu lassen.
Wiesn-Chef Clemens-Baumgärtner (CSU) begrüßte die Entscheidung auf AZ-Nachfrage ausdrücklich. Heizstrahler-Verbote seien "reiner Ideologie-Wahn", sagte er. CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl sagte, er freue sich, dass dies Heizpilze nach einem CSU-Antrag wieder erlaubt sind. Trotzdem sei er verwundert über den OB. "Erst stimmt er für ein Verbot, dann hebt er es wieder auf." Anträge auf die Ausnahmegenehmigung sollen Wirte nun beim KVR stellen.
Wiesn-Aufbau: Neue Sperrung auf der Theresienwiese
Sonntag, 20. August, 16.47 Uhr: In weniger als einem Monat findet in München das 188. Oktoberfest statt. Die Aufbauarbeiten sind in vollem Gange, für Fußgänger und Radfahrer gibt es rund um die Theresienwiese bereits seit einigen Wochen Einschränkungen.
So wird die Matthias-Pschorr-Straße aktuell von 6 bis 9 Uhr sowie von 16 bis 20 Uhr zu jeder vollen Stunde für zehn Minuten gesperrt. Zwischen 9 und 16 Uhr ist sie vollständig gesperrt. Ab dem 4. September ist eine Querung über die Matthias-Pschorr-Straße bis 13. Oktober gänzlich untersagt.
Neu hinzugekommen: Die Nord-Süd-Querung über die Schaustellerstraße ist ab morgen vorerst nicht mehr möglich.
Stadtrat denkt über Sondergebühr für Einwegverpackungen nach
Samstag, 19. August, 18.20 Uhr: Seit Januar 2023 gilt in Deutschland die neue Verpackungsverordnung. Diese besagt, dass Gastronomen und Händler bei Speisen und Getränken zum Mitnehmen Mehrverpackungen anbieten müssen, um Abfälle zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Auch muss auf die Mehrwegverpackungen hingewiesen werden. Bei der Umsetzung hapert es vielerorts noch, wie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bei Stichproben feststellte.
Was dies mit dem Oktoberfest zu tun hat? Mitglieder des Münchner Stadtrats, vor allem aus der Grünen-Fraktion, können sich laut des "Bayerischen Rundfunks" vorstellen, Sondergebühren für Einwegverpackungen zu erheben. Diese sollen nicht zu knapp ausfallen, um die Mehrwegverpackungen deutlich attraktiver zu machen. Dies würde auch alle Speisen und Getränke auf der Wiesn betreffen, die "to go" und nicht am Tisch im Festzelt bestellt werden.
Soll heißen: Wer Bier, Hendl und Haxe zum Mitnehmen bestellt, soll in der Einwegverpackung mindestens 1,50 Euro zusätzlich zum oftmals schon happigen Preis bezahlen. Ob es bereits in diesem Jahr zu dieser Regelung kommt, ist aufgrund des nahen Wiesn-Auftakts aber fraglich.
Auf dem Oktoberfest gibt es wieder das "Wiesn-Paket"
Freitag, 18. August, 13.40 Uhr: "München Tourismus" bietet auch dieses Jahr zusammen mit den Wiesn-Wirten wieder ein Rundum-Sorglos-Paket an
Auch 2023 wird es für echte Oktoberfest-Fans erneut ein Wiesn-Paket geben, welches den Gästen und Einheimischen die Möglichkeit bietet, einen Platz an einem Wiesn-Tisch zu buchen, auch wenn sie als Einzelpersonen kommen und nicht einen ganzen Tisch ordern möchten.
Das "Wiesn-Paket" umfasst die Reservierung für einen Platz am Wiesn-Tisch im Festzelt (mittags und abends möglich), Essens- und Biermarken, den aktuellen offiziellen Oktoberfestkrug, Tickets für jeweils eine Fahrt mit dem Oktoberfest-Riesenrad und dem Russnradl sowie einen Gutschein für eine Führung mit einem offiziellen Guide der Stadt.
Zur Auswahl stehen dabei Touren über die Wiesn oder eine Altstadtführung. Die Preise für das Wiesnpaket starten bei 107 Euro pro Person. Weitere Informationen finden sich online unter einfach-muenchen.de/wiesnpaket.
Unfaire Regelung? Heizstrahler auf der Wiesn, aber nicht in der Gastro
Donnerstag, 17. August, 14.31 Uhr: Falls es heuer während der Wiesn kalt ist, können sich die Gäste vor den Festzelten von Heizstrahlern wärmen lassen. Die Stadt hat den Betrieb auf dem Oktoberfest erlaubt.
Gleichzeitig sind solche Geräte (auch mit Ökostrom) in der Gastro verboten. Die CSU-Fraktion hält das für unfair. Vor Kurzem stellte sie einen Antrag, dass zumindest für die Wirtshaus-Wiesn die gleichen Bedingungen gelten sollen wie auf der Theresienwiese. Bei der Wirtshaus-Wiesn gibt es in rund 40 Lokalen bei Wiesn-Bier und Musik – so ähnlich wie im Festzelt.
Über den Antrag der CSU entscheidet der Stadtrat in seinem Feriensenat am Mittwoch. Die Chancen stehen gut, dass die Wirte zumindest im Zeitraum des Oktoberfests ihre Heizstrahler wieder aus dem Keller holen dürfen.
Zwar sagen sowohl SPD-Chefin Anne Hübner wie auch Wiesn-Stadträtin Anja Berger von den Grünen, dass ihre beiden Fraktionen noch nicht beraten hätten. "Persönlich sehe ich kein gutes Argument gegen den Einsatz von ökostrombetriebenen Heizstrahlern in der Innenstadt, solange auf der Wiesn Heizpilze mit Gas laufen", sagt Hübner. Auch Anja Berger kann den Wunsch nach Gleichbehandlung nachvollziehen und sei aufgeschlossen. SPD-Stadtrat Roland Hefter geht noch weiter: Nicht nur die Wirte, die bei der Wirtshaus-Wiesn dabei sind, sondern alle Wirtshäuser mit Freischankflächen in München sollten Heizstrahler nutzen dürfen.
Bierzelt statt Campingplatz: IAA-Protestcamp dieses Jahr nicht auf der Theresienwiese
17.06 Uhr: Auch diesen Herbst findet in München wieder die Mobilitätsmesse IAA statt. Und auch dieses Jahr wird es wieder eine Protestaktion gegen die Veranstaltung geben – nur eben nicht auf der Theresienwiese. Wie schon 2021 haben sich wieder Tausende Klimaaktivisten angekündigt und die müssen alle irgendwo unterkommen.
2021 wurde dazu auf der Theresienwiese eine Art improvisierter Zeltplatz errichtet, dieses Jahr wird das aufgrund der Wiesn nicht mehr möglich sein. Als Ersatz wurde den Aktivisten von der Stadt deshalb gestattet, ihr Camp im Luitpoldpark zu errichten – doch damit sind nicht alle einverstanden.
Die Aktivisten sind mit dem neuen Ort in Schwabing-West sehr zufrieden, die Chefin des örtlichen Bezirksausschusses aber nicht. Gesa Tiedemann beschwert sich vor allem darüber, dass das KVR, das das Zeltlager genehmigt hat, nicht klar kommuniziere und auch zu einer Begehung vor Ort sei der Bezirksausschuss nicht eingeladen worden.
Für die Münchner heißt das aber jetzt vor allem eins: Die einzigen Zelte, die diesen Herbst auf der Theresienwiese stehen werden, sind Bierzelte.
Noch einen Monat bis zum Oktoberfest
Mittwoch, 16. August, 14.22 Uhr: In auf den Tag genau einem Monat heißt es: "O'zapft" is! Dann beginnt das 188. Oktoberfest auf der Theresienwiese.
SWM und MVG fühlen sich für Oktoberfest gerüstet
Dienstag, 15. August, 15.30 Uhr: Ein guter Monat, bis auf der Theresienwiese wieder das größte Volksfest der Welt startet. Die Stadtwerke München und die MVG teilten nun mit, dass ihre Vorbereitungen auf das Oktoberfest bereits abgeschlossen sind. So haben die SWM seit Ende Juni Trafos installiert und Stromkabel verlegt, um alle Zelte und Schausteller an die Energie- und Wasserversorgung anzuschließen. Insgesamt 1.300 Stromzähler werden auf der Wiesn in Betrieb sein und 13 SWM-Mitarbeiter auf der Festwiese überwachen, dass alles funktioniert.
Weitere Zahlen? Die Stadtwerke haben 62 Kilometer Kabel verlegt und rechnen mit einem Gesamtverbrauch von 120 Millionen Liter Trinkwasser, drei Millionen Kilowattstunden Strom sowie 200.000 Kubikmeter Erdgas. Alle Oktoberfest-Betriebe nutzen dabei Öko-Strom und Öko-Gas, was laut SWM rund 1.000 Tonnen CO2 einsparen sollen.
Bei der MVG sollen jeden Tag 230 zusätzliche Mitarbeiter dafür sorgen, dass die Oktoberfest-Besucher zur Theresienwiese und wieder heim kommen. Über 6.000 Extra-Fahrten mit Bus und Bahn werden bereitgestellt. Zudem sind 30 zusätzliche Reinigungskräfte im Einsatz, um für Sauberkeit in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu sorgen.
Heuer gibt es wieder eine XXL-Wiesn
Montag, 14. August, 17.38 Uhr: Weil es im Oktober häufig schon kühler ist, beginnt das namensgebende Oktoberfest seit 1872 bereits im September. Traditionell wird die Wiesn am Samstag nach dem 15. September eröffnet – in diesem Jahr fällt der Anstich-Tag somit auf den 16. September. Ebenso traditionsgemäß endet das Oktoberfest am ersten Sonntag im Oktober.
Es gibt jedoch Ausnahmen: Seit 1994 endet die Wiesn einen Tag später, wenn der Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) auf einen Montag fällt. Auch eine Wiesn-Verlängerung um zwei Tage ist möglich – wenn besagter Feiertag auf den Dienstag fällt. Einer solchen Verlängerung muss jedoch der Münchner Stadtrat im Voraus zustimmen. In der Folge dauert die Wiesn mindestens 16 und höchsten 18 Tage.
Heuer findet wieder ein XXL-Oktoberfest mit 18 Tagen statt, der Tag der Deutschen Einheit fällt auf einen Dienstag. Auch 2017, 2006 und 2000 dauerte die Wiesn so lange.
CSU fordert Heizstrahler bei der Wirtshauswiesn
Sonntag, 13. August, 15.53 Uhr: Auch in diesem Jahr heißt es nicht nur auf dem Oktoberfest, sondern auch bei der Wirtshauswiesn wieder "O'zapft is". Während auf der Theresienwiese die Verwendung von Heizstrahlern erlaubt ist, um die Zelte zu entlasten und die Biergärten zu beleben, müssen die Wirtschaften in München ohne solche auskommen.
Die Stadtratsfraktion der CSU und Freien Wähler fordert eine Gleichbehandlung und möchte, dass die Heizungen auch von Gaststätten, die bei der Wirtshauswiesn mitmachen, verwendet werden dürfen. "Die CSU/FW-Stadtratsfraktion schlägt zudem vor, mit der Verwendung von Ökostrom die Emissionen der Heizstrahler auf ein Minimum zu begrenzen", heißt es in einer Mitteilung der Fraktion vom Sonntag. "Dies kann von der Stadtverwaltung auch zur bindenden Voraussetzung für den Gebrauch der Apparate gemacht werden."
Namenswechsel bei Traditionsbräuhaus
Samstag, 12. August, 12.23 Uhr: Man kennt das markante Eckhaus im Tal und natürlich auch das Wirtshaus darin. Nur mit dem Namen haben sich viele Münchner vermutlich niemals so richtig angefreundet. Denn mehrere Jahre firmierte die Traditionsgaststätte unter dem Namen "Schneider Bräuhaus im Tal". So hat es aber vermutlich nie ein Münchner genannt.
Wohl auch deshalb hat sich die Brauerei von Georg VI. Schneider nun entschieden zum altbewährten, historischen Namen zurückzukehren. Das Bräuhaus im Tal heißt nun offiziell wieder Weisses Bräuhaus.
"Die Welt ist kompliziert genug, wir machen sie nun etwas einfacher und kehren zu unseren Wurzeln zurück", sagt Markus Augstburger, der Geschäftsführer im Weissen Bräuhaus: "Hier floss das erste Weißbier, das nicht vom Adel, sondern von einem Bürgerlichen gebraut wurde. Diese Münchner Gschicht lebt auch in dem Namen der Gaststätte weiter." Georg I. Schneider war der erste Bürgerliche, der das Recht erhielt, Weissbier zu brauen.
Mit dem neuen alten Namen bereitet sich die Gaststätte nun auf die Wiesn vor: Es wird Schmankerl, Deko und Livemusik freitags, samstags und sonntags geben.
Von 32 bis 52: Ludwig Beck zeigt Dirndl-Trends für die Wiesn
Freitag, 11. August, 12.28 Uhr: Verena Prechtl erinnert sich noch gut an die Zeit, als sie ein Dirndl kaufen wollte – und in ihrer Größe keines finden konnte. "Ab Größe 44 ist es meist vorbei", erzählt die Mode-Bloggerin. Das bestätigt auch Andreas Kammermeier, der den Einkauf in der Trachtenabteilung von Ludwig Beck leitet: "Gerade moderne und hochwertige Dirndl sind ab Größe 46 schwer zu finden."
Verena Prechtl und ihre Freundin Sophia Thorer wollten das ändern, die beiden Frauen betreiben zusammen de Mode-Blog "The Skinny and The Curvy One". Letztes Jahr war es dann erstmals soweit: In Kooperation mit Ludwig Beck brachten sie die erste Kollektion mit Dirndln in den Größen 32 bis 52 heraus. "Die Resonanz war sehr gut", erinnert sich Prechtl. Die großen Größen seien innerhalb kurzer Zeit ausverkauft gewesen. "Wir haben gemerkt, dass der Bedarf da ist", sagt die Mode-Bloggerin.
Daher gibt es heuer eine zweite Kollektion mit Dirndln in allen Größen. Sophia Thorer und Verena Prechtl stellten sie am Donnerstagabend in der Trachtenabteilung von Ludwig Beck vor.
Ein Dreivierteljahr haben die Münchnerin und die Tegernseerin an der Kollektion gearbeitet – und dabei sehr nachhaltig gedacht: "Wichtig war uns, dass es zeitlose, klassische Dirndl sind", erklärt Prechtl. "Im Mieder ist noch genügend Stoff, um die Dirndl größer und länger zu machen – denn ein Dirndl wächst mit."
Auch in diesem Jahr war der Ansturm auf die Kleider groß – die großen Größen sind online bereits wieder ausverkauft. Auf der Fläche im Ludwig Beck waren am Donnerstagabend aber noch einige Modelle vorhanden.
Dirndl in den Größen 32 bis 52, 549,95 Euro bei Ludwig Beck
Verstorbener Promi-Bäcker Bodo Müller lebt auf der Wiesn weiter
Donnerstag, 10. August, 13.58 Uhr: Noch knapp einen Monat dauert's – dann zapft OB Dieter Reiter in der Schottenhamel-Festhalle das Oktoberfest an.
Der Ort des Geschehens nimmt schon seit Wochen (seine gewohnte) Gestalt an. Die großen Bierburgen stehen längst. Auch auf der Oidn Wiesn geht’s voran. Das Festzelt Tradition wartet noch auf sein Dach. Das Volkssängerzelt Schützenlisl von Wirt Lorenz Stiftl trägt seinen (juristisch lange umstrittenen) Namenszug schon auf dem First.
Genau wie Bodos Cafézelt, was den Kenner ein wenig traurig werden lässt, weil Bodo Müller, der namensgebende Konditor, Ende Mai bekanntlich verstorben ist. Auf der Wiesn, immerhin, lebt der Bodo irgendwie weiter.

Die Wildstuben am Eingang Esperantoplatz sieht so aus, als könnte man schon hineinspazieren. Kann man freilich nicht: Die Wiesn-Baustelle ist ringsum vergittert und von Sicherheitskräften bewacht. Immerhin ist es seit dieser Woche wieder möglich, das Gelände außerhalb der Arbeitszeiten über die Matthias-Pschorr-Straße zu passieren. Es geht voran.
Illegale Personenbeförderung? KVR kontrolliert verstärkt
Mittwoch, 9. August, 17.51 Uhr: Mit dem Oktoberfest machen viele gerne ein Geschäft. Auch mit denen, die mit mehr oder weniger Alkohol im Blut nachts noch heimgefahren werden. Nicht immer geht es dabei aber mit legalen Mitteln zu.
Wie das Kreisverwaltungsreferat (KVR) mitteilt, habe die Behörde gerade Bußgelder im Bereich eines mittleren sechsstelligen Betrags gegen zwei Unternehmen und ihre Vertreter verhängt, die im vergangenen Jahr illegale Personenbeförderungen durchgeführt haben. Dabei nutzten die betroffenen Unternehmen entweder gefälschte oder bereits widerrufene Genehmigungsurkunden. Fahrgäste konnten die Fahrten dann via App buchen.
Gegen die Bußgeldbescheide können die Mietwagenunternehmen noch Rechtsmittel einlegen, teilt das KVR mit. Das Kreisverwaltungsreferat weist darauf hin, dass es sich bei den Vorfällen nicht um Einzelfälle handle. Und darauf, dass man auch im Zuge der bevorstehenden Wiesn verstärkt Kontrollen durchführen werde.
Kunden können übrigens erkennen, ob ein Mietwagenservice (als solche zählen Fahrten, die per App gebucht werden und keine normalen Taxis sind) behördlich genehmigt ist. Mietwagenservices mit Genehmigung müssen eine blau-weiße Ordnungsnummer an der Heckscheibe haben.
Stadträtin Sibylle Stöhr (Grüne – Rosa Liste), Vorsitzende der städtischen Taxikommission dazu: "Diese Maßnahme des KVR ist sehr zu begrüßen. Wer verlässlich und mit verkehrssicheren Fahrzeugen von A nach B gebracht werden möchte, sollte dies mit dem Taxi tun." Bei diesen Fahrern seien Preis und Qualität gesichert. Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl sagt zur Maßnahme: "Es zeigt sich, dass die Kontrollen durch das Taxibüro richtig und wichtig sind. Zum einen, um Fahrgäste zu schützen, zum anderen, um das legale und geschulte Taxigewerbe zu stärken."
Deutlich mehr US-Amerikaner wollen auf die Wiesn
Dienstag, 8. August, 18.20 Uhr: Nachdem in den vergangenen Wochen in den USA heiß um die neuen Einreisebestimmungen diskutiert wurde, die offenbar 2024 in Kraft treten sollen, hat sich die Nachfrage nach einem Deutschland-Urlaub bei den Amerikanern stark erhöht. Über ein Viertel mehr Hotel-Suchen aus den USA verzeichnete das Online-Reisebüro Expedia. Auch bei Ferienwohnungen und -häusern sei die Nachfrage deutlich gestiegen, heißt es in einer Mitteilung.
Grund dafür ist vermutlich, dass viele Amerikaner Angst haben, dass eine Reise nach Deutschland – und somit auch ein Besuch des Oktoberfests – in Zukunft nicht mehr so einfach möglich sein wird.
Auch in anderen Ländern sind die Anfragen zur Wiesn-Zeit deutlich gestiegen: Großbritannien kann ähnliche Zahlen wie die Vereinigten Staaten vorweisen, während aus Kanada sogar knapp 30 Prozent mehr Urlauber das größte Volksfest der Welt besuchen wollen als in den Vorjahren.
Mehr Ferienwohnungen und Hotels gibt es trotzdem nicht. Schon seit Wochen sind die meisten Unterkünfte für diesen Zeitraum ausgebucht – das wird vor allem viele der amerikanischen Urlauber ärgern, die dieses Jahr ihre letzte Chance für das Wiesn-Erlebnis fürchten.
Christopher Doherty feiert: 40 Jahre Scherzfotografie auf der Wiesn
Montag, 7. August, 18.29 Uhr: Die AZ erreicht Christopher Doherty an seinem – vermutlich – 60. Geburtstag (der Drehbuchautor will da nicht so recht mit der Sprache rausrücken), um mit ihm über einen anderen besonderen Jahrestag zu sprechen: Heuer präsentiert der US-Amerikaner zum 40. Mal seine sogenannten Scherzfotografien auf dem Oktoberfest, und zum zweiten Mal auf der Oiden Wiesn.
"Früher war ich ein Polaroid-Freak und habe so jahrelang die besondere Atmosphäre der leeren Wiesn eingefangen. So habe ich festgestellt, dass es die Scherzfotografien gar nicht mehr gibt, und 1983 kam dann meine Idee des Revivals mit ihrem nostalgischen Touch gut an", erzählt Doherty von den Anfängen. Eine Schaustellersammlung des Stadtmuseums und alte Postkarten hätten ihn zusätzlich inspiriert.
Die Zeit auf der Wiesn hat ihm viel gegeben, sein Leben um viele Begegnungen und Erfahrungen bereichert. Christopher Doherty erinnert sich an ein Motiv – verschiedene Künstler wie Peter Petz, Thomas Beecht, Chris Taylor oder Gudrun Hoffmann halfen und helfen ihm bei seinen Vorlagen –, das Adam und Eva mit einer Maß Bier zeigt. "Vielleicht krame ich das zum 40. mal wieder raus", lacht er: Schließlich gebe es da die Anekdote, das ein ähnliches Bild in den 1960er-Jahren mal beanstandet und dann konfisziert worden sei.
Lebhaft berichtet er weiter. Da ist die Geschichte von den Menschen, die jedes Jahr bei ihm auftauchen, sich im immer gleichen Motiv fotografieren lassen, "um zu sehen, wie sie altern". Da ist die Geschichte von dem Paar, das sich in einem alten Ehebett ablichten lässt und das Bild dann als Einladung zur Hochzeit verschickt. Und da ist die Geschichte von den beiden gutaussehenden Kalifornierinnen, die sich für das Foto "im Biersee" oben herum entblößten (was dann im Endergebnis so nicht zu erkennen war), es danach gar nicht eilig hatten, sich wieder anzuziehen. Doherty: "Ich habe nur gestaunt – aber vor allem darüber, dass von den hunderten Leuten, die vorbeikamen, kein einziger geschaut hat. Wo die Leute doch sonst immer schauen…"
Mehr Infostände auf dem Oktoberfest 2023
Sonntag, 6. August, 14.57 Uhr: Wiesn-Besucher können sich jetzt vor Ort noch besser informieren. Statt wie bisher einen Infostand am Eingang Nord soll es in diesem Jahr insgesamt drei Stände auf der Theresienwiese geben. Diese sollen in der Nähe des Haupteingangs, in der Schaustellerstraße und an der Matthias-Pschorr-Straße platziert werden. Neben Informationen rund um die Wiesn gibt’s dort auch die offiziellen Oktoberfest-Souvenirs – wie den Wiesnkrug, das Wiesnplakat und Anstecker.
Kaum noch Aufzuchtbetriebe: Hofbräuzelt bietet heuer wohl kein Spanferkel an
Samstag, 5. August, 14.29 Uhr: Droht dem Oktoberfest eine Spanferkel-Krise? Viele Aufzuchtbetriebe sollen bereits geschlossen haben, unter anderem, weil sie die Umstellung auf neue EU-Tierwohl-Sanktionen nicht finanzieren können, berichtet die "Bild" am Samstag. "Das Geschäftsmodell Spanferkel gibt es nicht mehr. Es gibt kaum noch Aufzuchtbetriebe. Früher habe ich pro Woche 200 bis 300 Spanferkel pro Woche geschlachtet, jetzt sind es nur noch etwa 120 pro Woche", wird der Münchner Großhändler Willi Mühlbauer von der Zeitung zitiert.
Er werde zur Wiesn noch liefern können, aber lange nicht die üblichen Mengen. Auch die Preise seien gestiegen: 2018 habe ein 20-Kilo-Spanferkel 80 Euro gekostet, heuer müsse er für das gleiche Schwein 120 bis 130 Euro bezahlen. Im Hofbräu-Zelt reagieren die Verantwortlichen bereits. "Wir haben heuer kein Spanferkel auf der Karte. Du bekommst es schwer her und es ist zu teuer im Einkauf. Das wollen wir unseren Gästen nicht antun", sagt Hofbräu-Zelt-Wirtin Silja Steinberg, die stattdessen Schweinsbraten auf die Karte setzen will.
So geht's komfortabel mit dem Camper aufs Oktoberfest
Freitag, 4. August, 16.17 Uhr: Reisen mit dem Wohnmobil liegt voll im Trend, und auch zur Wiesn-Zeit werden viele Camper in München unterwegs sein. Um die Festwiese herum und in den umliegenden Straßen gibt es jedoch keine Parkmöglichkeiten für Wohnmobile. Campern drohen gerade während dieser Zeit hohe Bußgelder für Parken auf nicht gekennzeichneten Flächen.
Im vergangenen Jahr war das Oktoberfest-Camping ausnahmsweise auf einem kleineren Ausweichgelände (Am Mitterfeld) zu finden, 2023 präsentiert sich der nach Angaben der Anbieter "größte Campingplatz Münchens für Wohnmobile während der Wiesn" wieder auf seinem seit 2011 gewohnten Standort am De-Casperi-Bogen (Zufahrt Tor 9 der Messe, Anreise über die A94, Ausfahrt Feldkirchen-West) auf dem Gelände des Flohmarkts München-Riem.
Der Platz ist vom 13. September bis 4. Oktober rund um die Uhr geöffnet und bietet auf einer Fläche von 150.000 Quadratmetern Stellplätze für bis zu 1.500 Wohnmobile – 800 Stellplätze verfügen über einen Stromanschluss direkt am Platz. Die nächste U-Bahn-Station (U2, Haltestelle Messestadt-Ost) mit Anschluss zur Theresienwiese ist lediglich 100 Meter entfernt. Weitere Infos und Preise finden Sie hier.
Vom Wiesn-Camp im Olympischen Reitstadion (A94, Ausfahrt Daglfing) ist das Oktoberfest auf der Theresienwiese mit der S2 in knapp 25 Minuten erreichbar und bietet auch für Camper ohne eigenes Fahrzeug reichlich Optionen. Zur Verfügung stehen Wohnmobil-Stellplätze (35 Euro pro Nacht inklusive zwei Personen, jede weitere Person 15 Euro, kein Strom- oder Wasseranschluss), Pop-up-Cabins (ab 99 Euro, maximal zwei Personen), Wiesn-Lofts (ab 109 Euro, max. zwei Personen), Almhütte (ab 155 Euro, max. vier Personen), Plätze fürs eigene Zelt (18 Euro pro Nacht/Person) und Mietzelte (ab 59 Euro, max. drei Personen). Hier gibt’s alle Infos.
Das Camping München-Thalkirchen (Zentralländstraße 49) in der Nähe des Tierparks Hellabrunn bietet Raum für rund 300 Zeltplätze sowie etwa 300 Wohnwagen- und Wohnmobilstellplätze direkt am Isarkanal an. Der Campingplatz mit seiner umzäunten Kies- und Resenfläche ist sehr gut mit Bus (Haltestelle vor der Tür) und Bahn zu erreichen. Weitere Infos und die Preisliste finden Sie hier.
Vom Waldcamping München-Obermenzing ermöglichen der Bus (Linie 164, Haltestelle Campingplatz Obermenzing) und die S2 (bis Hackerbrücke) eine schnelle Anreise zur Wiesn. Der Platz liegt in der Nähe der Autobahn im Münchner Westen, angeboten werden über 200 Stellplätze und 15 Mietunterkünfte. Reservierungen werden nicht entgegengenommen. Hier gibt's weitere Informationen.
Jetzt schnell sein: Großer Andrang auf Ferienunterkünfte
Donnerstag, 3. August, 18 Uhr: Im vergangenen Jahr besuchten während des Oktoberfests rund 5,7 Millionen Gäste die Theresienwiese, und auch 2023 ist mit einem enormen Andrang zu rechnen. Wer von weiter weg anreisen möchte, sollte sich bei der Buchung einer Unterkunft sputen – denn wie das Ferienhaus-Portal "holidu" meldet, sind beispielsweise am ersten Wiesn-Wochenende nur noch 13 Prozent der Ferienwohnungen in München verfügbar. Für das zweite Wochenende sieht es da etwas besser aus (21 Prozent), während in der letzten Woche nur noch vier Prozent der Unterkünfte in München verfügbar sind.
Nach der "holidu"-Analyse ist ein Aufenthalt in München sogar teurer als in den Top-Metropolen Paris (169 Euro) und Zürich (96 Euro) im selben Reisezeitraum: Demnach zahlen Wiesn-Gäste durchschnittlich 169 Euro pro Person und Nacht für Ferienwohnung/Ferienhaus (Reisezeitraum 18. bis 25. September).
Wer ins Münchner Umland ausweicht, kann deutlich sparen: In Erding kosten Ferienunterkünfte 68 Euro pro Person und Nacht, in Dachau sind es 84 Euro. Ähnlich sieht es in Fürstenfeldbruck (90 Euro) und Freising (100 Euro) aus. Von Rosenheim (60 Euro) ist man mit dem Zug in rund 40 Minuten in München.
Wiesnzelt hat neue Band: Münchner Zwietracht feiert Oktoberfest-Comeback
17.42 Uhr: Es ist sein Lieblingszelt auf dem Oktoberfest – und in diesem Jahr tritt er dort erstmals mit seiner Band Münchner Zwietracht auf. "Schon früher, als ich mit meiner Oma über die Wiesn gegangen bin, haben mich der Steckerlfisch und der Geruch bei der Fischer-Vroni fasziniert", sagt Wolfgang Köberle, der die nach eigenen Angaben "populärste Oktoberfest-Band der Welt" vor 32 Jahren gründete.
20 Jahre spielte die Münchner Zwietracht auf der Wiesn im Hippodrom, danach fünf Jahre im Marstall, 2019 das letzte Mal. "Dann kam Corona, und im vergangenen Jahr war dann bis Mai nicht klar, ob die Wiesn stattfindet, und ich habe andere Aufträge angenommen", erzählt der Bandleader im Gespräch mit der AZ. Er habe zufällig mitbekommen, dass die Münchner Musikanten um Sepp Folger nur noch nachmittags in der Fischer-Vroni auftreten wollen, "dann sind wir uns mit dem Wirt Johann Stadtmüller schnell einig geworden".
Auch größere Zelte wie die Bräurosl oder das Schützenzelt hätten Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt, aber die Entscheidung stand: "Die Fischer-Vroni hat mit ihrem Platz für rund 4.000 Leute die optimale Größe, da verschwindest du nicht auf der Bühne."
So legt die Münchner Zwietracht eine Art Wiesn-Neustart hin – für Köbele (Bandleader/Bass) und seine inzwischen fünf weiteren Band-Mitglieder Heinz Fuhrmann (Trompete), Andi Häckel (Keyboard/Akkordeon), Pete Lautenschläger (Schlagzeug), Chris Furtner (Gesang/Gitarre) sowie Danny Klupp (Leadgitarre) eine schöne Herausforderung.
Künstliche Intelligenz zeigt "große Bierflut" auf der Wiesn
Mittwoch, 2. August, 15.27 Uhr: "Was wäre, wenn?" – diese Frage hat sich der Tech-Journalist Michael Förtsch in Zusammenhang mit dem Oktoberfest gestellt: Was wäre, wenn es im Jahr 2021 beim Oktoberfest wegen eines Tornados eine große Bierflut gegeben hätte?
Das hat er eine künstliche Intelligenz gefragt, und die hat abgeliefert: Denn die KI kann mittlerweile nicht nur täuschend echte Bilder ausspucken, sondern vermehrt auch Videos. Die sind zugegebenermaßen noch nicht ganz so fotorealistisch wie die Standbilder und haben oft noch einen recht surrealen Anstrich. So jedenfalls soll sich laut KI damals die "große Bierflut" zugetragen haben:
Und auch die dazu generierten "Fotos" sind eindrücklich:

Projekt "Sichere Wiesn" feiert 20-jähriges Bestehen
17.38 Uhr: Ganz nach dem Motto "null Toleranz gegenüber Übergriffen" bietet das Team vom Frauentelefon und dem Projekt "Sichere Wiesn" seit 20 Jahren Hilfe für Frauen und Mädchen an, die auf dem Oktoberfest gewalttätig oder sexuell belästigt werden. Aber auch bei anderen Problemen kann geholfen werden: Von verlorenen Handys bis zu einer Begleitung für den Nachhauseweg war schon alles dabei, berichten die freiwilligen Mitarbeiter.
Vor 20 Jahren startete das Projekt unter dem Namen "Security-Point" am Rande der Wiesn, inzwischen ist es fester Bestandteil im Servicezentrum.
Die Nachfrage ist groß: Letztes Jahr suchten rund 450 Frauen Hilfe beim Team, was zeigt, dass Projekte wie dieses immer noch nötig sind. Zu finden im Servicezentrum hinter dem Schottenhamelzelt (Eingang "Erste Hilfe"). Geöffnet an allen Wiesntagen von 18 bis 1 Uhr; Fr, Sa, So sowie am 2. und 3. Oktober ab 15.30 Uhr.
Präventionsprojekt Wiesn-Gentleman ruft zu friedlichem Miteinander auf
Dienstag, 1. August, 14.22 Uhr: Unter dem Slogan "Respekt ist meine Stärke!" setzt sich Condrobs in diesem Jahr wieder für Respekt und Zivilcourage rund um das Oktoberfest ein. Als überkonfessioneller Träger mit sozialen Angeboten in ganz Bayern hilft die aus einer Selbsthilfe-Initiative entstandene Organisation benachteiligten Menschen und ihren Angehörigen.
"In hitzigen Situationen cool bleiben, die persönlichen Grenzen jeder anderen Person respektieren und sich hilfsbereit für andere einsetzen – das wollen wir mit dem Wiesn-Gentleman vermitteln", sagt Condrobs-Vorstand Frederik Kronthaler über das Präventionsprojekt: "Beim Feiern auf der Wiesn bleiben der Respekt und die Zivilcourage leider oft auf der Strecke. Wir rufen daher dazu auf, die Grenzen von Mitfeiernden zu wahren, hinzuschauen, wenn jemand in Not ist und zu helfen oder Hilfe zu holen."
Als Schirmherr unterstützt Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das Projekt, zahlreiche Prominente setzen sich für die Aktion ein, als Hauptbotschafter fungiert Schauspieler Stefan Murr. Für die am 29. September mit OB Reiter stattfindende Verleihung des Wiesn-Courage-Preises wählt eine prominente Jury aus den eingesandten Geschichten zu wahren Begebenheiten den Gewinner oder die Gewinnerin auswählen.
Teilnehmen können alle, die sich auf dem Oktoberfest für ein respektvolles Miteinander stark gemacht haben, unter wiesngentleman@condrobs.de können auch Berichte über Menschen, die Zivilcourage bewiesen haben, eingesendet werden.
Helene Fischer spielt Konzerte in München: Kommt sie zur Wiesn?
Montag, 31. Juli, 15.58 Uhr: Am 20. August 2022 gab sie in München ihr einziges Deutschland-Konzert des Jahres. Jetzt kommt Helene Fischer zurück in die bayerische Landeshauptstadt und begeistert diesmal nicht das Publikum auf dem Messegelände in Riem, sondern in der Olympiahalle.
Und das mit gleich fünf Konzerten, die allesamt während der Wiesn über die Bühne gehen: Am 26., 27., 29. und 30. September und am 1. Oktober tritt Helene Fischer in der Olympiahalle auf. Konzentriert sich der Schlager-Star ganz auf die Tournee oder nutzt die 38-Jährige den Aufenthalt in München auch für einen Abstecher auf das größte Volksfest der Welt? Es sieht aktuell nicht danach aus. "Bisher ist kein Besuch der Wiesn in München geplant", erklärte ihr Management am Montag auf AZ-Anfrage.
71 Konzerte mit über 700.000 Fans sollen während Helene Fischers Tournee "Rausch live" 2023 über die Bühne gehen, der Start der Tournee musste nach einer Rippenfraktur der Schlager-Ikone auf April verschoben werden – die Sängerin hatte sich die Verletzung bei akrobatischen Proben zugezogen. Im Moment legt Helene Fischer eine Konzert-Pause ein, bevor sie dann Ende August mit Nachholterminen (25./26./28./29./31.08. sowie 01.09./02.09.) in der Kölner Lanxess-Arena wieder einsteigt.
Mehr Toiletten, weniger Sitzplätze – Kufflers Weinzelt baut um
Sonntag, 30. Juli, 12.20 Uhr: In Kufflers Weinzelt wird es dieses Jahr etwas anders aussehen, als es die Wiesn-Besucher bisher gewohnt waren. Um mehr Komfort für die Gäste zu ermöglichen, wird es einen neuen Container mit Damentoiletten geben – dafür werden allerdings 20 Plätze verschwinden. Im Hauptschiff des Wiesn-Zelts werden acht neue Boxen direkt vor der Bühne aufgestellt, die Sitzplatzanzahl ändert das aber nicht. An der Ost- und Südfassade werden nach historischem Vorbild handgemachte Girlanden angebracht.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit rüsten die Wirte auf. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage angebracht und selbst die Mitarbeiter würden heuer nachhaltig produzierte Arbeitskleidung tragen, heißt es in einer Mitteilung. Beim Essen und Trinken wird sich hingegen, abgesehen von ein paar neuen Weinsorten, nicht viel verändern.
Exklusive Touren über die Wiesn-Baustelle
Samstag, 29. Juli, 11.18 Uhr: Auch in diesem Jahr bietet München Tourismus wieder exklusive Touren über das Oktoberfestgelände mit den derzeitigen Aufbauarbeiten an. Dafür wurden die offiziellen Guides der Stadt München von der Wiesn-Festleitung geschult. Sie können zahlreiche Fragen rund um das Oktoberfest und den Aufbau beantworten, zum Beispiel, wie komplex die Logistik ist, nach welchem Zeitplan aufgebaut wird oder warum das Wiesn-Gelände während der Aufbauarbeiten gesperrt ist.
Die Führungen dauern 90 Minuten und finden jeweils samstags und sonntags um 9.30 Uhr und 12 Uhr statt. Die Führungen starten am heutigen Samstag (29. Juli) und dauern bis 27. August an. Die Baustellen-Führungen können hier online oder in den Tourist-Informationen im Rathaus und am Hauptbahnhof gebucht werden. Sie sind nur für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Bei der Führung ist aus Sicherheitsgründen festes Schuhwerk zwingend erforderlich. Helme und Sicherheitswesten werden gestellt.
Bald gibt's die Wiesn auch virtuell
Freitag, 28 Juli, 11 Uhr: Noch 50 Tage, dann startet das 188. Oktoberfest auf der Theresienwiese. Für alle, die das größte Volksfest der Welt nicht selber besuchen können oder wollen – aus welchen Gründen auch immer – hat Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) am Freitag eine Neuerung vorgestellt. Und zwar höchstselbst als virtueller Charakter auf dem Bildschirm.

Die Wiesn gibt es nämlich bald auch als virtuelle Onlinewelt zu besuchen. In "Oktoberfest – The Official Game" kann man, idealerweise mit VR-Brille, mit seinem digitalen Alter Ego über die Festwiese spazieren, sich mit bajuwarischen Accessoires schmücken, sich mit anderen virtuellen Besuchern austauschen (und vielleicht auch anbandeln?) und Fahrgeschäfte fahren.
Ab September soll es das Spiel, programmiert von der Münchner Softwareschmiede "K5 Factory" als Prototyp zum Ausprobieren geben. Im September 2024 soll es dann offiziell an den Start gehen. Weitere Infos und Updates, wenn es losgeht, gibt es hier.
Lodenfrey präsentiert diesjährige Trachten-Trends fürs Oktoberfest
Donnerstag, 27. Juli, 12.43 Uhr: Mit der Vorfreude stellt sich sogleich die alljährliche Frage: Was trägt Mann – und Frau – dieses Jahr auf der Wiesn? Das Modetraditionshaus Lodenfrey stellt schon jetzt die Trends für das anstehende Oktoberfest vor. Und das nicht zu früh: Richtige Trachtler kaufen schon jetzt die Hirschlederne und das neue Dirndl, denn in 50 Tagen heißt es schon "O'zapft is!"
Die Dirndl strahlen in kräftigen Farben – von saftigem Rot über Cyclam hin zu diversen Grün-Nuancen und rauchig bis royalem Blau. "Auch unser gebranntes Orange darf nicht fehlen", erklärt Lodenfrey-Trachten-Expertin Gabriele Hammerschick. Die Kollektionen sind monochrom gehalten, wenig Muster, wenn dann zart gehalten. Die Stoffe sind auch dieses Jahr hauptsächlich Baumwolle, Leinen, Seide und Samt.
Bei den Blusen ist die Auswahl 2023 besonders groß. Mit Ärmeln oder ohne, hochgeschlossen oder ein wenig offener – hier hat Frau fast freie Auswahl. Aber: "Carmenblusen gehören auch dieses Jahr zu den No Gos", weiß die Expertin. Ein leichter Trend geht übrigens wieder Richtung etwas mehr Ausschnitt. Wer mag, darf also Dekolleté zeigen.
Bei den Schuhen dürfen kurze Stiefeletten genauso wie Ballerinas getragen werden. "So schön Highheels sind, da steht es sich so schlecht auf der Bierbank", sagt Hammerschick und lacht. Schick sind sie dennoch. Verzichten sollen die Damen aber auf jeden Fall auf Haferlschuhe zum Dirndl, laut Hammerschick ein absolutes No Go!
Lederhose, Hemd und Co.: Die Trachten-Trends für Männer
Auch die Burschen sollten genug Zeit für den Lederhosenkauf mitbringen, wenngleich es da laut Lodenfrey Trachten-Experten Johann Maurer schon mal in 30 Minuten klappen kann, das richtige Stück zu finden. "Der Trend geht klar zu den hellen Hosen", weiß Maurer. Darauf handgearbeitete Stickereien – teils sogar in zweierlei Farben.
Das Allerwichtigste ist auch bei der Lederhose, wie sie sitzt: "Passform, Passform, Passform!", betont Maurer inständig. Eine Hirschlederne muss am Anfang besonders eng sein. "Aber die geht auch 20 Kilo mit, wenn's is", so der Experte. Enden sollte die Hose übrigens knapp oberhalb der Kniescheibe.
Dazu trägt Mann am besten ein weißes Hemd. Stehkragen sind auch 2023 beliebt. Wem weiß zu fad ist, kann auf Streifen ausweichen. Aber weiterhin ganz wichtig: Finger weg von Karo! "Tischdecken-Karo ist Hauptbahnhof to go. Bitte nicht!", sagt Maurer. Über dem Hemd sind 2023 Westen mit zarten Mustern in gedeckteren Farben angesagt. Maurer: "Wer sich ganz modisch kleiden will, der kommt um eine Miesbacher Weste nicht herum. Auch wenn das sicher kein Massenphänomen wird."
Zum Outfit werden schwarze Haferlschuhe getragen. Der Hut sollte in dunklem Grün gewählt werden. Ein Charivari darf natürlich sein, "auf Chichi sollte man auf jeden Fall verzichten", sagt Maurer.
Giesinger Bräu will weiterhin aufs Oktoberfest
Mittwoch, 26. Juli, 16.19 Uhr: Steffen Marx (45) träumt noch immer von einem offiziellen Auftritt seines Biers auf dem Oktoberfest – das bestätigte der Gründer und Geschäftsführer von Giesinger Bräu gerade erst im Gespräch mit der AZ: "Es ist unser klarer Plan, auf die Wiesn zu kommen, weil wir eben entsprechend leistungsfähig sind."
Auch in diesem Jahr lädt die Brauerei von 23. bis 26. August wieder zu ihrer eigenen Festwoche ein, schürt die Vorfreude auf das Oktoberfest und feiert den 18. Geburtstag des Unternehmens. Am Samstag, 26. August, steht dann der obligatorische Umzug an: Der beginnt mit einem Weißwurstfrühstück im Werk 2 in der Lerchenau (Detmoldstraße 40) und setzt sich dann gegen 12 Uhr in Bewegung.
Mit der Kutsche geht es dann in Richtung Giesing, wo gegen 17 Uhr im Giesinger Bräustüberl (Martin-Luther-Straße 2) der Anstich über die Bühne gehen soll. Zu Musik, Schmankerln und Party gibt es das Festbier von Giesinger Bräu. Steffen Marx: "Es gibt keine neue Rezeptur, die Leute waren letztes Jahr ja begeistert. Da neue Etikett ist auch schon fertig und gibt einen Vorgeschmack auf unseren zukünftigen Wiesn-Auftritt."
Regionale Lebensmittel: Bräurosl ausgezeichnet
Dienstag, 25. Juli, 17.15 Uhr: Bei seinem Wiesn-Debüt im vergangenen Jahr musste Bräurosl-Wirt Peter Reichert viel Kritik einstecken: Wegen der Musik, wegen einer Schlägerei mit einem Security und wegen ein paar anderer Dinge. Nun gibt es aber für ihn und sein Zelt auch mal eine gute Nachricht zu verkünden.
Wegen der Verwendung von regionalen Lebensmitteln auch bei Großveranstaltungen haben das Bayerische Landwirtschaftsministerium und der Dehoga Bayern das Wiesnzelt Bräurosl offiziell als "Ausgezeichnetes Bayerisches Festzelt" zertifiziert.
Lufthansa legt Wiesn-Sonderflüge ab London auf
Montag, 24. Juli, 16.05 Uhr: Die Lufthansa legt zur Wiesn ab London wieder Sonderflüge auf. Anlässlich des größten Volksfestes der Welt möchte die deutsche Fluggesellschaft mehr Flüge von London nach München anbieten, so hat es das Unternehmen am Montag mitgeteilt. Konkret handelt es sich dabei um 11 zusätzliche Flüge in der Zeit vom 15. September bis zum 1. Oktober, diese sollen jeweils um 19:55 Uhr in London-Stansted starten und um 22:45 Uhr in München landen.
Die Erweiterung des Flugplans begründet Heinrich Lange, Verkaufschef Nordeuropa der Lufthansa Airlines, mit der starken Popularität des Festes unter Briten: "Das Oktoberfest in München erfreut sich weltweit großer Beliebtheit, insbesondere in Großbritannien. Besucherinnen und Besucher aus dem Vereinigten Königreich gehören zu den Top-Nationalitäten auf diesem Fest". Die Sonderflüge der Lufthansa zur Wiesn gab es bereits vor der Corona-Pandemie.
Ausstellung: Karl Valentin und Liesl Karlstadt auf der Wiesn
Sonntag, 23. Juli, 15.35 Uhr: Eine Zeitreise zurück in das Jahr 1921 wird aktuell am Isartor gezeigt: Damals drehten nämlich der Münchner Kult-Komiker und seine Partnerin Liesl Karlstadt ihren Oktoberfestfilm. Der Film beinhaltet eine wilde Flucht mit Verfolgungsjagd und einen spektakulären Showdown auf dem Toboggan. Mit dem Film, der außerdem die ersten Filmaufnahmen von der Schaustellergasse enthält, hat Valentin laut den Ausstellungsmachern am Isartor das Filmgenre des "Infotainment" erschaffen, das dokumentarische und Unterhaltungs-Aspekte vereint.
Im Innenhof des Isartors wird der Film vom 20. Juli bis 24. Oktober in einer Ausstellung von Peter Syr gewürdigt. Der Film wird im historischen Kontext erzählt, über QR-Codes kann man beim Besuch einzelne Episoden auf dem eigenen Handy nachschauen.
Was man bei der Ausstellung außerdem lernt: Valentin war selber Schausteller auf der Wiesn: Er hat im Jahr 1921 eine selbst gebaute Froschbahn betrieben.
Zugspitzbahn diese Jahr endgültig nicht dabei
Samstag, 22. Juli, 14.03 Uhr: Nachdem die "Zugspitzbahn" schon im letzten Jahr einen Großteil der Zeit stillstand, wird die Kultachterbahn dieses Jahr gar nicht auf der Wiesn zu finden sein. Nach über 80 Jahren auf dem Oktoberfest wird der blau-weiße Klassiker des Schaustellers Michael Menzel wohl von vielen vermisst werden.
Das Ende für den Oktoberfest-Klassiker
Bereits im Mai gab es Gerüchte darüber, dass das Platzgeld aus dem letzten Jahr noch offen sei und die Bahn deshalb für dieses Jahr nicht eingeplant sei. Jetzt bestätigt das Referat für Arbeit und Wirtschaft auf AZ-Anfrage, dass Menzels Fahrgeschäft dieses Jahr nicht auf der Wiesn zu sehen sein wird. Einen direkten Ersatz werde es nicht geben.
"So fühlt sich jeder willkommen": Münchner Kindl befürwortet vegane Angebote auf der Wiesn
Freitag, 21. Juli, 16.15 Uhr: Das Münchner Kindl gehört als Gesicht der Stadt zur Wiesn wie die Maß Bier. In diesem Jahr hat mit Franziska Inselkammer eine echte Oktoberfest-Expertin die Ehre – sind ihre Eltern Katharina und Peter Inselkammer doch als Wirte des Armbrustschützenzelts auf dem Volksfest vertreten.
Die 19-jährige Wirtstochter wird in diesem Jahr jedoch "fremdgehen" müssen, als Münchner Kindl ist sie beim Anstich am 16. September traditionsgemäß bei Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) im Schottenhamel anwesend. Auf ihren Auftritt fühlt sich Franziska Inselkammer gut vorbereitet, wie sie im Stadtmagazin "Hallo München" verriet: "Ich bin gerne Botschafterin für München, bin traditionsbewusst. Cool, dass ich meine Geburtsstadt präsentieren darf."
Der bayerischen Gastronomie fühlt sich die Studentin besonders verbunden: "Ob Leberkäs oder Weißwürste: Ich mag regionale Münchner Küche. Auch das gute Oktoberfestbier trinke ich als Münchnerin natürlich", wenngleich Franziska Inselkammer im Dienst meist zur alkoholfreien Variante greift. Dass es auf dem Oktoberfest immer mehr fleischfreie Alternativen gibt, befürwortet das Münchner Kindl: "Vegane Angebote auf der Wiesn, das darf in München kein Streitpunkt sein. So fühlt sich auch jeder willkommen!"
Unsicher habe sie sich als junge Frau auf dem größten Volksfest der Welt noch nie gefühlt, sagte Inselkammer: "Ich bin schon viele Male auf dem Oktoberfest kontrolliert worden. Mich stört das nicht. Ich vertraue der Münchner Polizei und vertraue auf eine sichere Wiesn!"
Kuriose Volksfest-Rangliste: Die Wiesn landet nur auf dem zweiten Platz
Donnerstag, 20. Juli, 17.20 Uhr: Das Reise-Portal "Travelcircus" hat die Top 9 Jahrmärkte in Deutschland untersucht. Kriterien für die Bewertung waren dabei die Nachfrage, die Beliebtheit auf Instagram und die Anzahl der Attraktionen. Zusätzlich gab es Bonuspunkte für ermäßigte Preise und Live-Musik. Alles in allem konnte das perfekte Volksfest so 20 Punkte erreichen.
Klingt eigentlich nach perfekten Bedingungen für das Oktoberfest. Doch gleich in der ersten Kategorie ist die Wiesn überraschend schwach: Im Zeitraum von Juli 2022 bis Juni 2023 wurde laut "Travelcircus" nämlich mit Abstand am meisten nach der Cranger Kirmes bei Google gesucht.
Spitzenreiter ist das größte Volksfest der Welt dafür auf Instagram. Unter dem Hashtag "wiesn" wurden bereits über 610.000 Beiträge geteilt. Da kann freilich kein anderes Fest mithalten. Die meisten Fotos sind – wenig überraschend – im oder vor dem Bierzelt gemacht worden. Da werden Fahrgeschäfte fast schon zur Nebensache. Das zeigt sich auch bei der Auflistung der Volksfeste mit den meisten Attraktionen. Das Oktoberfest schafft es noch nicht einmal unter die besten acht.
Am Endergebnis können damit auch die Bonuspunkte nichts mehr ändern: Insgesamt schafft es die Wiesn nicht auf Platz eins. Am besten bewertet wurde die besagte Cranger Kirmes. Das Oktoberfest in München ist dem Ranking zufolge demnach nur das zweitbeste Volksfest in Deutschland. Von den möglichen 20 Punkte bekommt die Wiesn lediglich 15.
Wegen Oktoberfest: IAA-Protestcamp heuer nicht auf der Theresienwiese
Mittwoch, 19. Juli, 16.14 Uhr: Vom 5. bis 10. September findet in München wieder die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) statt. Gegner planen erneut ein Protestcamp – jedoch kann dieses nicht wie vor zwei Jahren auf der Theresienwiese stattfinden, da dort die Aufbauarbeiten für das Oktoberfest bereits auf Hochtouren laufen. 2021 war das kein Problem: Die Wiesn war wegen Corona ausgefallen.
Oktoberfest-Aufbau: Arbeit an Zelten in vollem Gange
Dienstag, 18. Juli, 11.47 Uhr: Vor rund einer Woche startete der Aufbau des Oktoberfests 2023, mittlerweile ist er bereits in vollem Gange. Die Zelte zeichnen sich auf der Theresienwiese bereits ab, in 60 Tagen beginnt die Wiesn schließlich.
TÜV bestanden: Das Russenrad ist wieder dabei
Montag, 17. Juli, 14.53 Uhr: 1925 hatte es Premiere auf der Auer Dult sowie auf der Wiesn und seither einen Stammplatz. 2019 dann musste das historische Fahrgeschäft mit dem eigentümlichen Namen pausieren – die Anforderungen des TÜV waren gestiegen. Die Betreiberfamilie (in dritter Generation) sah sich nicht imstande, die technische Aufrüstung umzusetzen und musste das Traditionsfahrgeschäft verkaufen. Dann war das Russenrad während der zwei Corona-Jahre und auch im vergangenen Jahr nicht auf der Wiesn. Auch auf der Maidult war am Platz des Russenrads ein größeres Riesenrad zu finden.
Nun aber die gute Nachricht: Offenbar wurde das alte Fahrgeschäft – das älteste Riesenrad in Bayern – technisch aufgerüstet, sodass es heuer wieder auf dem Oktoberfest dabei sein wird. Das berichtet der Wiesn-Blog "Wiesnkini.de".
Gebaut wurde das Russenrad als "russische Schaukel" im Jahr 1925. Es hat eine stolze Gesamthöhe von 14 Metern und 14 Gondeln, die sich recht schnell drehen. Angetrieben wird es durch einen zwölf PS-starken Motor mit Salzwasser-Anlasser.
Warten auf die Wiesn: Kommen heuer wieder mehr Besucher?
Sonntag, 16. Juli, 17.13 Uhr: Noch ist's ein bisserl hin, bis es wieder "O'zapft is!" heißt, der Aufbau fürs Oktoberfest 2023 ist jedoch schon in vollem Gange und bei vielen Münchnern und natürlich Touristen aus aller Welt steigt so langsam aber sicher die Vorfreude aufs größte Volksfest der Welt.
Die Frage, wie viele Besucher es heuer letztendlich insgesamt auf der Theresienwiese werden, ist natürlich noch Zukunftsmusik. Dass es mehr als im vergangenen Jahr werden, dürfte aber sehr wahrscheinlich sein. Denn 2022 kamen "nur" 5,7 Millionen Besucher aufs Oktoberfest. Zum Vergleich: Die letzte Wiesn vor der Corona-Pause zog 2019 insgesamt 6,3 Millionen Menschen aufs Gelände. Einer der Hauptgründe für die eher mauen Besucherzahlen war das schlechte Wetter. Teilweise war es sogar so nass-kalt und greislig, dass an einigen Ständen Glühwein angeboten wurde.
Was ebenfalls dafür spricht, dass es dieses Jahr wieder deutlich mehr Gäste auf dem Oktoberfest werden: 2023 gibt's wegen des Feiertags am 3. Oktober – dem letzten Festtag – eine XXL-Wiesn. Das Oktoberfest dauert diesmal ganze 18 Tage.
Keine "Luxuslösung": Pläne für Gratis-Wasser auf der Wiesn enttäuschen
Samstag, 15. Juli, 10.42 Uhr: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte die Idee vom "Gratis-Wasser" auf der Wiesn als "die richtige Idee zur richtigen Zeit" gelobt und die exorbitanten Wasserpreise auf dem Oktoberfest kritisiert (siehe Eintrag vom 7. Juli).
Klar ist: Die Bier- und Getränkepreise auf der Wiesn sind jedes Jahr ein Aufreger – der Münchner Stadtrat will daher erreichen, dass es auf dem Oktoberfest künftig kostenloses Trinkwasser gibt. "Dies soll, wenn möglich, bereits zur Wiesn 2023 passieren", heißt es in einem fraktionsübergreifenden Antrag.
Unklar blieb dabei, wie das Ganze konkret umgesetzt werden soll. Jetzt stellt sich heraus, dass das erfrischende Nass unmittelbar in der Nähe der Toilettenanlagen sprudeln soll. Hygienisch klingt anders, zumal nicht klar ist, ob und wie das Sicherheitspersonal die Anlagen vor Gästen schützen will, die diese womöglich zweckentfremden.
Und auch die Anzahl der Zapfanlagen für das größte Volksfest der Welt könnte mitunter stutzig machen: "Wir werden wohl vier Waschbecken mit Hähnen aufstellen, idealerweise an den abgewandten Seiten der Toilettenanlagen zu den Gassen hin. Weil dort bereits jemand ist, der ohnehin sauber macht und auch ein Auge auf die Waschbecken halten kann", wird Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) in der "Bild" zitiert. "Eine Luxuslösung" werde es nicht geben, so der Wirtschaftsreferent der Stadt, man werde vor Vandalismus geschützte Waschbecken aus Edelstahl aufstellen.
Weiterer Spaß-Killer: Weil Einwegbecher auf der Wiesn nicht erlaubt sind, müssen die Besucher eigene Behältnisse mitbringen. Das frisch gezapfte Leitungswasser wiederum darf nicht in die Zelte mitgenommen respektive dort konsumiert werden. Der "Bild" sagte Christian Schottenhamel, Vize-Sprecher der Wiesn-Wirte: "Wir leben ja vom Verkaufen und nicht vom Verschenken."
Einiges deutet also darauf hin, als würde von den großen Trinkwasser-Plänen auf der Wiesn nicht sonderlich viel übrig bleiben...
Oktoberfest-Aufbau geht schnell voran: Löwe und Maßkrug bereits da
Freitag, 14. Juli, 16.37 Uhr: Seit 10. Juli darf auf der Theresienwiese offiziell fürs nahende Oktoberfest aufgebaut werden. Und bereits nach wenigen Tagen ist nicht mehr zu übersehen, dass es mit der Wiesn bald losgehen wird. Die Gerüste vieler Zelte stehen bereits, auch der bekannte Löwenbräu-Löwe ist bereits vor Ort und wacht nun übers Gelände. Ebenfalls schon da: Der Maßkrug des Paulaner-Turms. Klicken Sie sich oben durch einige der Aufbau-Bilder.
Wiesn-Stifung: Wirte sammeln 65.360 Euro für den guten Zweck
Donnerstag, 13. Juli, 18.15 Uhr: Eine schöne Oktoberfest-Tradition: Auch in diesem Jahr wird die Münchner Wiesn-Stiftung wieder sozial bedürftige Personen und Sozialeinrichtungen in München und Umland fördern. Zehn Projekte von ebenso vielen gemeinnützigen Institutionen werden 2023 unterstützt.
Insgesamt kommen 65.360 Euro an Spenden zusammen, die per Scheck am Mittwoch, den 13. September 2023 um 14.30 Uhr wieder vor der Bavaria von Oberbürgermeister Dieter Reiter übergeben werden. "Es ist genau dieses soziale Miteinander und Füreinander, das unser München bereichert", so der OB.
Ins Leben gerufen wurde die Wiesn-Stifung 2021 von den Wiesn-Wirten und den auf dem Oktoberfest vertretenen Brauereien. Auch die Stadtsparkasse München zählt zu den Unterstützern. Bis heute kamen über eine Millionen Euro an Geldern für die gemeinnützigen Organisationen der Stadt zusammen. "Unser Anliegen ist es, Menschen, denen es nicht so gut geht, zu helfen. Dabei liegen uns besonders die Kinder am Herz", erklärt Peter Inselkammer, Sprecher der Wiesn-Wirte.
Oide Wiesn: Streit um "Schönheitskönigin" vor Gericht – Wirtin spricht in der AZ
16.17 Uhr: Gerda Reichert wirkt am Mittwoch nach der Verhandlung am Verwaltungsgericht gefasst. Die Enttäuschung über die gerade erlittene Schlappe scheint sich bei der Wirtin der "Schönheitskönigin" in Grenzen zu halten. Geklagt hatte Reichert gegen die Stadt, weil sie im vergangenen Jahr ihren Platz auf der Oidn Wiesn an Lorenz Stiftl verloren hatte. Dabei hatte die Reichert Wiesn und Catering GmbH der prominenten Wirtin mehrmals auf der Oidn Wiesn das Volkssängerzelt "Zur Schönheitskönigin" betrieben. Zuletzt im Jahr 2019. Dann kam die Pandemie.
Und als es 2022 für Reichert und ihr Team auf der Oidn Wiesn weitergehen sollte, funkte ihnen die Stiftl GmbH dazwischen. Wirt Lorenz Stiftl angelte sich für das Jahr 2022 den Platz in der Sparte "Volkssängerzelt". Er hatte bei der Punktevergabe nach den einschlägigen Bewertungsrichtlinien eine höhere Punktzahl erreicht. Gerda Reichert ging also leer aus, wollte das aber nicht so einfach hinnehmen. Sie verklagte die Stadt.
Die Wirtin der "Schönheitskönigin" wollte beim Gericht erwirken, dass nachträglich die Feststellung getroffen werde, dass ihr ein Anspruch auch auf Zulassung zur Oidn Wiesn 2022 zugestanden hätte. Ihre GmbH erhob dabei mehrere Einwendungen gegen die jeweiligen Punktevergaben durch die Stadt, die sie für unzutreffend hält. Dabei geht es unter anderem um die Bewertungskriterien Vertragserfüllung, Technischer Standard, Eigentum, Durchführung und Anziehungskraft.
Doch die Stadt München ist sich keinerlei Schuld bewusst. Nach ihrer Auffassung habe sie das ihr zustehende Auswahlermessen hinsichtlich der Zulassung fehlerfrei und sachgerecht ausgeübt. Auch die zuständige Kammer des Verwaltungsgerichts findet, dass das Bewertungsverfahren nicht zu beanstanden gewesen sei. Und auch die konkreten Bewertungen der beiden Konkurrenten seien in Ordnung gewesen. Spätestens jetzt wird klar, dass die Klage wohl keine Chance auf Erfolg hat.
Matthias Prinzler, Pressesprecher des Verwaltungsgerichts erklärt am Mittwoch, "dass die Klägerin heute in der mündlichen Verhandlung die Klage nach einem entsprechenden Hinweis des Gerichts zurückgenommen hat". Sie habe die Klage zurückgenommen, weil sie selber gemerkt habe, dass die Verhandlung nicht in ihre Richtung lief, berichtet Gerda Reichert auf AZ-Nachfrage. Dass man mit so einer Klage verlieren könne, sei ihr klar gewesen.
Trotzdem kann sie dem Verfahren auch eine positive Seite abgewinnen. Die Vergabekriterien seien "transparenter" geworden, sagt die Wirtin. Ihr Team nimmt es ebenfalls gelassen. Pressesprecherin Andrea Hailer erklärt philosophisch: "Wer weiß, wofür es gut ist." Zum lange Trübsal blasen fehlt auch die Zeit. Bereits am 9. September – also noch eine Woche vor der Wiesn – feiert die "Schönheitskönigin" mit einem Schönheitsköniginnen-Brettl-Spitzen-Feuerwerk im Hofbräuhaus ihren Wiesn-Startschuss mit Roland Hefter, der Couplet AG und vielen anderen. Zumindest in dieser Hinsicht hat Gerda Reichert die Nase vorn.
Mobiles CT auch auf dem diesjährigen Oktoberfest
Mittwoch, 12. Juli, 13.43 Uhr: Auch in diesem Jahr wird es auf dem Oktoberfest wieder ein mobiles CT geben. "Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr einen mobilen Computertomographen auf dem Oktoberfest einsetzen können. Die Ausschreibung konnte nun abgeschlossen und der Auftrag vergeben werden. Damit können direkt auf dem Gelände der Theresienwiese lebensbedrohliche Verletzungen schnell identifiziert und gleichzeitig die Notfallaufnahmen der Krankenhäuser durch vermeidbare Einweisungen entlastet werden", wird Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) in einer Mitteilung zitiert.
Im vergangenen Jahr wurde auf der Wiesn erstmals weltweit ein mobiles CT im Rahmen eines Volksfests eingesetzt. Aufgrund der guten Erfahrungen hatte der Stadtrat im Nachgang des Oktoberfests entschieden, dass es auch in diesem Jahr ein mobiles CT auf der Wiesn geben soll.
Gratis-Trinkwasser? Das sagen die Wiesnwirte zur Forderung
17.18 Uhr: Der Stadtratsvorstoß zu kostenlosem Trinkwasser auf dem Oktoberfest sei ein guter Vorschlag für die Wiesn-Besucher, berühre aber das Geschäft in den Bierzelten nicht, sagte Peter Inselkammer, Sprecher der Wiesnwirte. "Die Leute trinken bei uns hauptsächlich Bier. Das Wasser ist nur ein marginaler Umsatzanteil."
Vergangene Woche hatten Stadtratsfraktionen angesichts gestiegener Preise den Antrag gestellt, kostenlose Trinkwasserstationen einzurichten. Der Durchschnittspreis für den Liter Tafelwasser in den Wiesn-Bierzelten liegt bei 10,04 Euro, im Vorjahr waren es noch 9,67 Euro. Die Maß Bier kostet im Schnitt 14,18 Euro.
Wiesn-Zelte schon so gut wie ausgebucht
Dienstag, 11. Juli, 08.26 Uhr: Die Nachfrage nach Wiesntischen besser als im Vorjahr, keine Corona-Sorgen – und eine Wiesn, die zwei Tage länger dauert als sonst: Nun müsse nur noch das Wetter passen, hieß es bei den Wiesnwirten bei der Vorstellung ihres traditionellen Wirte-Kruges (siehe Eintrag von Montagabend).
An den Abenden seien die reservierbaren Plätze in den Zelten vielfach schon so gut wie ausgebucht, berichteten die Wirtesprecher Peter Inselkammer und Christian Schottenhamel am Montagabend.
Die Wiesn beginnt am 16. September und dauert bis zum 3. Oktober. Erstmals wollen die Wirte heuer auf einem Online-Portal Gästen ermöglichen, nicht genutzte Reservierungen zu tauschen oder zu verkaufen, zum originalen Preis. Seit Jahren kämpfen sie gegen Graumarktverkäufe, teils werden auf entsprechenden Portalen mehrere Tausend Euro für einen Tisch verlangt. Die Wirte hingegen verlangen nur den Kauf von Essens- und Getränkegutscheinen sowie eine überschaubare Bearbeitungsgebühr.
Wiesnwirte stellen Festkrug-Design für das Oktoberfest vor
20.15 Uhr: Am Montag wurde der 21. Festkrug der Münchner Wiesn-Wirte im Nockherberger Salettl, dem Pavillon des Paulaner-Biergartens, vorgestellt. "Unser Krug heuer ist weniger symbolisch gemeint, sondern mehr gesellschaftspolitisch", sagt Peter Inselkammer, Wirt des Armbrustschützenzelt und Wirtesprecher, mit den Krug in der Hand.
Ihn ziert dieses Jahr ein Hirsch: ein Fünfzehnender. An jedem der 15 Enden hängt eine Plakette, die eines großen der Wiesnzelte repräsentiert. "Der Hirsch steht aber nicht für die großen Wiesn-Zelte als Platzhirsche auf der Wiesn", erklärt Inselkammer. "Es ist unser gesellschaftspolitischer Beitrag für Gleichstellung und Gleichberechtigung", so Inselkammer.
Denn: Jeder Gast könne nun sein Bier "direkt aus dem Hirschen" trinken – nachdem das Motiv auf dem Krug zu sehen ist. Bisher war das Trinken aus dem "Hirschen" nur im Augustiner-Zelt möglich – als Hirschen werden nämlich auch 200-Liter-Holzfässer bezeichnet. Und aus diesen Fässer wird im Augustiner-Zelt auf der Wiesn Bier ausgeschenkt.
Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) hat den Krug an diesem Montag zum ersten Mal gesehen: "Dieses Mal, finde ich, ist es eine schöne Überraschung", sagt er zu den Wirtesprechern Christian Schottenhammel und Peter Inselkammer. "Ich bin froh, dass ihr diesen Krug als Zeichen der Einigkeit unter den Wiesn-Wirten macht", so Baumgärtner.
Montag, 10. Juli, 08.27 Uhr: Auf der Theresienwiese rollen ab heute wieder Gabelstapler und Lastwagen: Gut zwei Monate vor dem Start des Oktoberfests beginnen die Aufbauarbeiten für das größte Volksfest der Welt, die Theresienwiese wird zur Großbaustelle. Schon vor Tagen waren Bauteile von Zelten angeliefert worden und stapeln sich nun auf dem Festgelände. Das Betreten ist aus Sicherheitsgründen verboten (siehe Eintrag vom 5. Juli).
Beim offiziellen Start der Bauarbeiten war auch Münchens Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) vor Ort. Mit Bauhelm und Schaufel zeigte er sich auf der Theresienwiese. Die Wiesn sei ein Erfolgsmodell, das zeigten die Besucherzahlen, sagte Baumgärtner am Montag. Die erste Wiesn nach zwei coronabedingt abgesagten Volksfesten hatte im vergangenen Jahr rund 5,7 Millionen Besucher angelockt, gut eine halbe Million weniger als die letzte Wiesn vor der Pandemie 2019. Hauptgrund für den geringeren Andrang war aber vermutlich das schlechte Wetter mit viel Regen und Kälte. Deswegen war sogar Glühwein ausgeschenkt worden.
"Wir arbeiten an der Umsetzung", sagte Baumgärtner zum Trinkwasser-Vorstoß im Stadtrat und sprach von einer "sehr guten Idee". Das sei "die richtige Idee zur richtigen Zeit", lobte auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kürzlich. Er hatte kürzlich die Wasserpreise auf der Wiesn, aber auch sonst in der Gastronomie angeprangert.
Test: Neues Onlineportal für nicht genutzte Tische
Sonntag, 9. Juli, 13.20 Uhr: Jedes Jahr sind sie wieder ein heiß diskutiertes Thema: Die Wiesn-Reservierungen. Und jedes Jahr gibt es auch wieder Trittbrettfahrer, die Wiesntisch-Reservierungen zu absoluten Wucherpreisen anbieten. Das bekämpfen die Wiesnwirte zwar bereits per anwaltlichen Abmahnungen, die an entsprechende Onlineportale verschickt werden. Trotzdem gibt es aber immer noch viele dieser Wucher-Angebote im Netz. Ein weiteres Ärgernis sind Reservierungen, die dann doch ungenutzt bleiben – aus welchem Grund auch immer.
Mit einem neuen Portal wollen die Wiesnwirte nun den Kampf gegen diese Leer-Reservierungen aufnehmen. Wie die "Bild" berichtet, betreibt die "Festzelt OS GmbH" dieses Jahr zum ersten Mal testweise eine neue Plattform, auf der man Wiesntische zum regulären Preis weiterverkaufen kann. Die Reservierung wird dann aber erst vom Festwirt geprüft, bevor sie auf der Plattform freigegeben wird.
Neben dem Kampf gegen Wucher-Reservierungen ist dieses Portal, das leere Tische abwenden soll, eine weitere Vorgabe der Stadt an die Wiesnwirte.
So sieht das Plakat zum diesjährigen Oktoberfest aus
Samstag, 8. Juli, 15.23 Uhr: Seit vergangenem Februar ist klar, wie das Plakat für die diesjährige Wiesn aussehen wird. Der Gewinner-Entwurf setzt auf Schlichtheit: "Ein klares, reduziertes Motiv, das trotzdem lebendig ist", sagte Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) bei der Vorstellung des Plakats.
Seit 1952 wird der Plakatwettbewerb veranstaltet. 95 Entwürfe wurden eingereicht, 38 schafften es in die Abstimmung.
OB Reiter über Gratis-Wasser auf der Wiesn: "Richtige Idee zur richtigen Zeit"
Freitag, 7. Juli, 12.26 Uhr: Dieses Jahr könnte es erstmals Gratis-Trinkwasser auf dem Oktoberfest geben (siehe Eintrag vom 6. Juli). Das sei "die richtige Idee zur richtigen Zeit", lobte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). "Ich finde das auf dem Oktoberfest genau den richtigen Weg."
Erst kürzlich hatte Reiter beim Sommerfest der Münchner Innenstadtwirte die hohen Wasserpreise auf der Wiesn, aber auch sonst in der Gastronomie angeprangert – und scherzhaft als neue Maß Wiesn-Bier, die unter zehn Euro kostet, ein Viertelliter-Glas präsentiert. Die Maß Bier wird zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro kosten, im Schnitt 14,18 Euro. Der Durchschnittspreis für den Liter Tafelwasser in den Wiesn-Bierzelten liegt bei 10,04 Euro, im Vorjahr waren es noch 9,67 Euro.
Stadtratsfraktionen fordern Gratis-Trinkwasser auf dem Oktoberfest
Donnerstag, 6. Juli, 13.22 Uhr: In einem gemeinsamen Antrag fordern die Stadtratsfraktionen von SPD/Volt, CSU/Freie Wähler, Die Grünen – Rosa Liste und FDP/Bayernpartei, dass die Besucher beim diesjährigen Oktoberfest Gratis-Trinkwasser bekommen. Demnach soll es mehrere Stellen außerhalb der Zelte geben, an denen sich die Gäste kostenlos Leitungswasser zapfen können.
Der Grund: Nicht nur der Preis für die Maß Bier steigt von Jahr zu Jahr, auch das Wasser in den Zelten wird immer teurer – teilweise sind heuer bis zu 11,60 Euro für einen Liter Wasser fällig. Für viele Gäste, vor allem Jugendliche, Familien mit Kindern oder Senioren, ist das oft nicht zu bezahlen. Deshalb sollen alle Gäste die Möglichkeit bekommen, auf dem Festgelände kostenlos an Leitungswasser zu kommen.
"Die Wiesn soll ein Volksfest für alle bleiben. Wir stellen uns eine unkomplizierte Lösung vor: Außerhalb der Zelte soll es Stellen geben, an denen die Festgäste das gute Münchner Leitungswasser in mitgebrachte Behälter zapfen können", sagt SPD-Stadtrat Roland Hefter zum fraktionsübergreifenden Vorschlag. Und CSU-Chef Manuel Pretzl ergänzt: "Auf der Wiesn soll niemand durstig bleiben. Nicht jeder kann sich eine Maß Wasser für zehn Euro leisten. Kostenlose Wasserspender tragen dazu bei, dass die Wiesn ein Volksfest für alle bleibt."
Wiesn-Stadträtin Anja Berger von den Grünen geht sogar noch einen Schritt weiter. Für sie sei das Gratis-Wasser eine Chance, "das hervorragende Münchner Trinkwasser einem internationalen Publikum zu präsentieren – eine Werbung für unsere Stadt!". Gabriele Neff von der FDP betont, dass das Angebot für alle gilt – natürlich auch für die Gäste, die nicht ins Bierzelt gehen. Gleichzeitig stellt die Stadträtin jedoch auch klar: "Aber auch zwischen zwei Maß Bier schadet ein Schluck Wasser bekanntlich nicht!"
Anlieferung auf der Theresienwiese: Die ersten Bilder
Mittwoch, 5. Juli, 15.06 Uhr: Langsam aber sicher wird's ernst, die ersten Teile für den Oktoberfest-Aufbau liegen mittlerweile auf der Theresienwiese. Auch Bagger und anderes Baugerät wurden bereits aufs Gelände gebracht, seit Dienstag darf angeliefert werden. Ab 10. Juli startet dann der eigentliche Aufbau.
Dann ist, wie jedes Jahr, aus Sicherheitsgründen auch das Betreten der Großbaustelle auf der Theresienwiese verboten. Die Stadt richtet jedoch Querungsmöglichkeiten über das Gelände ein, die bis zum 4. September genutzt werden können.
Die Matthias-Pschorr-Straße ist vom 10. bis einschließlich 30. Juli zwischen der Bavaria und der Schaustellerstraße gesperrt. Während dieser Zeit kann die Straße 5 hinter Käfer- und Weinzelt genutzt werden. Die Nord-Süd-Querung über die Schaustellerstraße ist bis 20. August möglich. Von 31. Juli bis einschließlich 4. September gelten folgende Regelungen:
- Von Montag bis Freitag, 20 bis 6 Uhr, sowie an Samstagen und Sonntagen durchgehend offen
- Von 6 bis 9 Uhr sowie von 16 bis 20 Uhr jeweils für zehn Minuten nach jeder vollen Stunde gesperrt
- Von 9 bis 16 Uhr vollständig gesperrt
Ab dem 4. September bis einschließlich 13. Oktober ist die Straße komplett gesperrt. Die Nord-Süd-Querung über die Schaustellerstraße ist bis 20. August und dann wieder ab 2. November möglich.
Heuer erstmals veganer Leberkas auf der Wiesn
16.23 Uhr: Im vergangenen Jahr sorgte die vegane Weißwurst in einigen Wiesn-Zelten für gespaltene Meinungen – 2023 könnte es der vegane Leberkas werden, der Premiere auf dem Oktoberfest feiert. Das Start-up, das die veganen Gerichte herstellt hat viele prominente Unterstützer, unter anderem Bayern-Star Thomas Müller. Die AZ hat den Vegan-Leberkas bereits probiert – wie er schmeckt, lesen Sie hier.
Anlieferung für das 188. Oktoberfest startet
Dienstag, 4. Juli, 12.30 Uhr: Noch dauert es einige Wochen, bis es wirklich losgeht. Aber einige erste, kleinere Wiesn-Anzeichen gibt es schon: Ab heute beginnen die ersten Vorbereitungen für den Aufbau auf der Theresienwiese. Dann dürfen die Schausteller und Zeltbetreiber erste Anlieferungen machen. Ab nächstem Montag (10. Juli) wird dann so richtig aufgebaut.
Hinweis der Redaktion: Zum Zwecke der Übersichtlichkeit und besserer Ladezeiten unseres Wiesn-Blogs haben wir alte Beiträge ab dieser Stelle gelöscht. Der letzte Eintrag stammt vom 20. September 2023.