Bayern-Star Thomas Müller ist Investor: Start-up bringt veganen Leberkas heraus – erstmals auf dem Oktoberfest
München - "Ich bin hier zur Qualitätskontrolle", flachst FC-Bayern-Star Thomas Müller am Rand eines Erbsenackers mitten in Perlach. Der Fußballprofi ist einer der Investoren des Start-ups Greenforce. "Auf diesem Feld wächst der vegane Leberkas für die Wiesn", erklärt dessen Gründer Thomas Isermann der versammelten Presse.
Sein Start-up produziert und vertreibt seit 2020 vegane Lebensmittel aus Erbsenprotein und hat schon auf der letzten Wiesn mit einer veganen Weißwurst auf sich aufmerksam gemacht. Für den Endkunden daheim gibt's Hackfleisch, Burger, Cevapcici oder veganen Joghurt. Das alles bekommt man in Pulverform, und man rührt es sich daheim fertig an.
Thomas Müller ist vom veganen Leberkas begeistert
Jetzt ist ein veganer Leberkas dazugekommen. Den muss man nicht anrühren, sondern nur noch erwärmen. Natürlich wird er ab September auch in diversen Wiesn-Zelten serviert.
"Wir essen zu viel Fleisch", sagt Thomas Müller. Es sei gut, mit veganen Alternativen davon ein bisserl wegzukommen. "Und das geht am schnellsten, wenn es für alle Vorteile bringt: Es ist praktisch, besser für die Umwelt und die CO2-Bilanz – und Tiere müssen auch nicht leiden." Wie viel Geld der Fußballprofi in Greenforce investiert hat, möchte er der AZ nicht verraten. "Aber wenn du in den Leberkas beißt, hast ein Lächeln im Gesicht", verspricht er.
AZ-Check: Wie schmeckt der vegane Leberkas von Greenforce?
Die AZ hat's ausprobiert und festgestellt: In der Tat kommen Konsistenz und Geschmack von Fleischersatzprodukten immer näher an die tierischen Originale heran.
Der Greenforce-Leberkas ist fest, recht salzig und durchaus würzig. Und wenn man an die vielen faden Leberkassemmeln denkt, die man in seinem Leben schon verputzt hat, dann kann man auch gleich die tierlose Alternative wählen. Aber auch nach zwei Maß würden wir den veganen Leberkas sicherlich nicht mit dem unseres Lieblingsmetzgers verwechseln.
Weil neben der veganen Ernährung auch Regionalität für die Verbraucher an Bedeutung gewinnt, bauen inzwischen Landwirte in ganz Bayern und Thüringen Erbsen für Greenforce an. Als weiteren Investor hat sich das Start-up deshalb den Baywa-Konzern an Bord geholt. "Wir wollen nicht polarisieren", erklärt Baywa-Vorständin Marlen Wienert, "sondern versuchen, Lösungen für Bäuerinnen und Bauern zu finden." Im Vordergrund stehe die Wertschätzung für Lebensmittel.

Greenforce-Produkte vom Frühstück bis zum Abendessen
Gerade entwickelt das Agrar- Unternehmen gemeinsam mit dem Start-up eine eigene Greenforce-Erbse. "Sie wird einen höheren Proteingehalt haben", erzählt Thomas Isermann.
In Zukunft wolle man sich damit auch an Ersatzprodukte für Rindfleisch und Thunfisch wagen. Überhaupt soll es dann Greenforce-Produkte vom Frühstück bis zum Abendessen geben, so Isermanns Traum.

Baywa-Vorständin Wienert: "Bauer oder Bäuerin ist der wichtigste Beruf der Welt"
Thomas Müller ist sich jedenfalls sicher: "Wir sind erst am Anfang einer großen Reise." Er ist nicht der Einzige, der an die Erbsennahrung glaubt: Weitere Investoren sind unter anderem Feinkosthändler Michael Käfer, der TV-Moderator Joko Winterscheidt und der Ex-Deutschlandchef von McDonald's, Holger Beeck.

"Bauer oder Bäuerin ist der wichtigste Beruf der Welt", sagt Marlen Wienert. Sie sind es schließlich, die täglich mit ihren Händen arbeiten. Den 2,5 Hektar großen Acker in Perlach bestellt Johannes Krischke. Er hat die Erbsen im April ausgesät und ist sehr zufrieden. Wenn das Wetter mitspielt, landen möglichst viele Perlacher Erbsen bald im Leberkas.