Vegane Weißwurst auf dem Oktoberfest: So gefragt war der Wiesn-Neuling

Sie ist umstritten und war eines der Gesprächsthemen beim diesjährigen Oktoberfest: die vegane Weißwurst. Nun gibt es Zahlen – so oft wurde das Gericht im Hofbräuzelt verkauft.
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Höchst umstritten: Die veganen Würste, die es bei der diesjährigen Wiesn im Hofbräufestzelt gab.
Höchst umstritten: Die veganen Würste, die es bei der diesjährigen Wiesn im Hofbräufestzelt gab. © Greenforce

München - Man wolle mit der Zeit gehen und gleichzeitig das bayerische Kulturgut ehren, sagt Silja Schrank-Steinberg, Wirtin des Hofbräufestzelts auf der Wiesn. Deshalb gab es heuer auch Anpassungen der Speisekarte, neben Hendl und Ente konnten die Besucher auch vegane Curry- und Weißwurst bestellen.

Vor allem letztere sorgte bereits im Vorfeld des Oktoberfests für reichlich Diskussionsstoff. Viele waren wenig angetan von der Vegan-Wurst. Ein Beispiel: Für Kabarettistin Monika Gruber schmecke das Gericht "wie Montage-Schaum, der in ein Kondom abgefüllt wurde, mit einer leichten Kalk-Note im Abgang".

Für Kritiker der veganen Weißwurst könnte folgende Tatsache nun wohl etwas überraschend kommen. Denn laut Schrank-Steinberg gingen die fleischlosen Alternativen verhältnismäßig gut weg. "Im Verhältnis zu den zwei herkömmlichen tierischen Varianten wurden insgesamt stolze 40 Prozent vegane Currywurst und 20 Prozent vegane Weißwurst bestellt", erklärt die Hofbräu-Wirtin.

Die vegane Currywurst von Greenforce.
Die vegane Currywurst von Greenforce. © Greenforce

Zur besseren Veranschaulichung bedeutet das: Von 1.000 Currywurst-Bestellungen waren 400 vegan, bei der Weißwurst waren es immerhin 200 von 1.000. "Wir freuen uns sehr über die starke, positive Resonanz auf beide vegane Alternativen", sagt Schrank-Steinberg.

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Der Trend geht hin zu Veggie-Speisen auf der Wiesn

Nach Angaben der Wirte sind die Wiesn-Besucher immer mehr an vegetarischen und veganen Speisen interessiert, ein klarer Trend sei zu erkennen. Die Käsespätzle seien dabei, dem Schweinsbraten den Rang abzulaufen, heißt es dazu zum Beispiel in einer offiziellen Mitteilung.

"Das Verhältnis der auf dem Oktoberfest konsumierten veganen Produkte von bis zu 40 Prozent zeigt stark, dass bewusste, pflanzliche Ernährung auch vor einem traditionellen Großereignis wie der Wiesn nicht Halt macht", sagt Thomas Isermann, Gründer und Vorstand von Greenforce, dem Münchner Start-Up, das die vegane Weißwurst entwickelt hat.

Eine Kleinpartei geht nun sogar noch einen Schritt weiter: Die V-Partei³ fordert in einem offenen Brief an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nämlich, bei der kommenden Wiesn nur noch auf vegane Produkte zu setzen. Wie groß der Erfolg dieses Vorhabens sein wird, darf bis zum nächsten Anstich nun jeder für sich selbst entscheiden...

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39 Kommentare
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  • am 08.10.2022 17:35 Uhr / Bewertung:

    Für Anti-Veganer: Eine Banane, nachgemacht aus Schweinefleisch. Mit Bananengeschmack. Warum gibt es das nicht? Oder eine Gemüsesuppe. In Wirklichkeit aus Rindertalk. Nur damit die Nahrungsreligion erfüllt wird.
    Ist ja ein Schmarrn. Eben. Und anders herum? Auch ein Schmarrn. Es braucht keine vegane Wurst. Es reicht völlig: naturbelassenes, leckeres Gemüse. Leckere Früchte. Reis, Kartoffelpuffer mit Apfelmus, usw. usw. Da brauche ich doch nicht den künstlichen Ersatz-Mist. Und mei, halt auch mal eine zünftige Ente oder eine Kalbfleisch-Weißwurst. Oktoberfest ist ja nicht alle Tage.
    Da braucht es doch kein gekünsteltes Verstellen.

  • The real Henry am 09.10.2022 08:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Es braucht auch keine Wurst aus Fleisch, das ist völlig unnatürlich. Einfach herzhaft in das Tier beißen und genießen.

  • am 09.10.2022 11:36 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von The real Henry

    Das ist in der Regel die Herangehensweise. In die Würste kommen nur die Kleinteile, die man einzeln schlecht verwerten könnte.

    Aber es gibt kein Fleisch, das künstlich auf Vegangeschmack getrimmt wäre. Darum nicht. Warum umgekehrt?

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