Ein Sicherheitsmann soll laut einem Medienbericht von t-online zwei betrunkenen, aber friedlichen Gästen in den Rücken getreten und einen Dritten in den Unterarmwürgegriff genommen haben. Der Vorfall soll sich am Freitag in einem der großen Festzelte ereignet haben.
Demnach sollen zwei offenbar betrunkene Männer zum Ausgang eines Zelts gegangen sein, als ein Sicherheitsmann, dem die beiden scheinbar zu langsam waren, ihnen ohne Vorwarnung in den Rücken trat. Von den Betrunkenen soll zu keinem Zeitpunkt eine Beeinträchtigung für Dritte entstanden sein. Die Männer seien daraufhin aus dem Zelt gestolpert.
Ordner soll Mann in den Würgegriff genommen haben
Ein Mann, der das Ganze beobachtete, wendete sich laut dem Bericht an besagten Sicherheitsmann und fragte, ob er seine letzten Schlücke Bier noch an einem der leeren Biertische austrinken könne, um nicht im Weg zu stehen. Daraufhin soll der Ordner offenbar aggressiv reagiert haben. Er habe den Mann am Arm gepackt und geschrien: "Raus", während er versucht habe, ihn durch die Tür zu zerren, so t-online im eigenen Bericht.
Der Mann habe den Ordner konfrontiert und gefragt, warum er grundlos aggressiv sei, so der Bericht. Daraufhin sei die Antwort gewesen: "Ist mir scheißegal, raus". Der Mann habe erwidert, er sei Journalist und behalte sich vor, über das Gesehene zu berichten und den Ordner zu fotografieren und anzuzeigen. Der soll abermals aggressiv reagiert und den Mann aus dem Zelt geworfen haben.
Draußen angekommen, habe er den Sicherheitsmann wie angekündigt fotografiert, heißt es weiter. Der Sicherheitsmann soll ihn dann in den Unterarmwürgegriff genommen haben. Der Mann habe sich nicht gewehrt und ruhig auf den Sicherheitsmann eingeredet. Sie seien ins Zelt zurückgekehrt, wo er ihn weiter im Würgegriff gehalten haben soll. Der Ordner habe einem Reporter, der sich über das Geschehene erkundigte, den Zutritt zum Zelt verweigert.
Vorgesetzter: "Ganz normal"
Erst nach Aufforderung eines Vorgesetzten des Security-Mannes sei es zu einem Ende der Handgreiflichkeiten gekommen. Das Handy des Mannes, dass der Sicherheitsmann diesem zuvor entrissen haben soll, habe dieser erst nach einer weiteren Aufforderung durch den Vorgesetzten zurückerhalten. Das Foto des Ordners habe er gelöscht, sagt der Mann gegenüber der Presse. Dieser habe ihn dazu gedrängt.
Der Vorgesetzte des Schützenzelts, bei dem es sich dem Anschein nach um den Pressebeauftragten handelte, entschuldigte sich laut dem Bericht bei dem Betroffenen. Weiter soll er gesagt haben, es sei ganz normal, dass ein Mitarbeiter mal über die Stränge schlage.
Vorwürfe gegen Wiesnwache: Strafverfolgung vereitelt?
Der Versuch, den Vorfall auf der Wiesn-Wache der Polizei München zur Anzeige zu bringen, sei laut Medienbericht gescheitert. Vor Ort hätten die Beamten demnach kein Interesse an einer Verfolgung der Tat gezeigt und wohl versucht den Mann davon zu überzeugen, dass höchsten eine Anzeige gegen Unbekannt möglich sei, diese aber keine Aussicht auf Erfolg habe. Unter diesen Voraussetzungen ließ er von dem Vorhaben der Anzeige ab. Der t-online-Reporter hat den Mann auf die Wiesnwache begleitet und bestätigt laut Medienbericht das Geschehen.
Auf Nachfrage von der Abendzeitung bei der Polizei München erklärt diese, dass der Fall bisher zur Berichterstattung unbekannt gewesen sei, man aber jetzt gegen die Ordner wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung ermittele und ein mögliches Fehlverhalten der Beamten der Wiesnwache geprüft werde.