TSV 1860 und Günther Gorenzel: Mit 5G gegen Omikron
München - "Ich habe schon mein ganzes Leben lang zwei G." Diesen Satz, der in Zeiten der Corona-Krise erst eine ganz andere Bedeutung beinhaltet, sagte Sechzigs Sport-Boss im vergangenen Jahr einmal über die Initialen seines Vor- und Nachnamens: Günther Gorenzel.
Aktuell kämpft der geboosterte Geschäftsführer Günther Gorenzel, womit wir schon bei 4G wären, wieder einmal an vorderster Front des TSV 1860 gegen den jüngsten Corona-Ausbruch in den Reihen der Mannschaft und des Trainerteams. Gorenzels Ansage im Rahmen seiner Corona-PK am Montagmittag: "Wenn es um die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit unserer Spieler geht, drehe ich jeden Stein um!"
TSV 1860: Darum musste Gorenzel nicht in Quarantäne
Kurios: Während die halbe Mannschaft aufgrund einer Corona-Infektion (nach AZ-Informationen Kapitän Stefan Lex und eine Handvoll weiterer Löwen) oder als Kontaktpersonen ohne vollständigen Impfschutz (Michael Köllner und mehrere weitere Sechzger) in Quarantäne musste, ist Gorenzel verschont geblieben.
Der Grund: Nach dem Ausbruch bei Pokal-Gegner Karlsruher SC, der nach dem Achtelfinal-Sieg bei 1860 (1:0) eine Vielzahl positiver Fälle ans Tageslicht brachte und auch zu Sechzig herüberschwappte, gelten der Vorgaben des Gesundheitsamtes zufolge lediglich geboosterte Personen nicht als Kontaktpersonen - selbst, wenn sie wie Gorenzel mit den Infizierten in Berührung kamen.
Corona-Ausbruch beim TSV 1860: Gorenzel ist voll gefordert
Am Dienstag trudelte nun inmitten des Corona-Chaos die frohe Kunde ein, dass im nächsten Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (6. Februar, 13 Uhr) endlich wieder Fans mit von der Partie sein dürfen: Geimpft, genesen und dazu getestet oder geboostert. So dürfen die wieder ins Grünwalder Stadion.
Für die Profis gilt ähnliches: Geimpft, genesen, getestet oder geboostert und mit Günther Gorenzel - 1860 kämpft mit 5G gegen die hochinfektiöse, aber mildere Omikron-Variante des Coronavirus. Gerade dem Sport-Boss kommen dabei verschiedene Rollen zu:
Gorenzel, der Chef-Koordinator: Mit Weitblick führte der 50-Jährige die Sechzger bislang durch die Krise und sagt nicht zu Unrecht: "Bisher hatten wir keine Folgeinfektionen." Will heißen: Die Giesinger hatten mit Kevin Goden, Keanu Staude, Richard Neudecker oder Erik Tallig nur einzelne Fälle. Nach AZ-Informationen ist die erste Testung nach dem Ausbruch in den Reihen der Blauen wieder komplett negativ ausgefallen: 1860 scheint es auch jetzt zu schaffen, die Infektionskette zu brechen. Nicht zuletzt dank Gorenzel, der die Tests nach der Info des KSC-Fiaskos hochgefahren hat.
TSV 1860: Gorenzel muss auch den Transfermarkt im Blick behalten
Gorenzel, der Übungsleiter: "Es ist der Wunsch von Michael Köllner, dass ich das Training leiten werde", kündigte der Österreicher, der die Fußballehrer-Lizenz mit Note 1,0 abgeschlossen hat, die Chef-Übernahme an - Gorenzel führt nun auch auf dem Platz die Geschäfte und bereitet die (gesunden) Löwen auf das nach wie vor für Sonntag um 14 Uhr angesetzte Auswärtsspiel bei Viktoria Köln vor.

Hintergrund des Wunsches ist aber auch: Co-Trainer Günter Brandl ist ebenfalls in Quarantäne, also auch infiziert oder nicht vollständig geimpft. Und dennoch: Die Anreise ist geplant, theoretisch könnten freigetestete Löwen ab Freitag wieder trainieren. Wichtig: 1860 braucht dafür keinen PCR-Test mehr, aber einen zertifizierten Antigen-Test.
Gorenzel, der Neulöwen-Selektor? Wie der gebürtige Grazer durchblicken ließ, sucht Sechzig trotz finanzieller Engpässe bis zum Transferschluss (31. Januar) noch nach Winter-Neulöwen. "Ich hatte dazu eine Telefonkonferenz mit Marc-Nicolai Pfeifer und Michael Köllner"; erklärte er über mögliche doch-noch-Verstärkungen: "Wir wissen nicht, wann unsere Spieler zurückkommen und müssen die Lage neu bewerten."