FC Bayern mit Verletzungsproblemen: Supertalent Jamal Musiala vor richtungsweisenden Wochen
München - Die personelle Lage in der Offensive des FC Bayern wird immer angespannter. Neben Thomas Müller (Coronavirus) und Serge Gnabry (Faserriss im Oberschenkel) fällt nun auch noch Douglas Costa aus. Der brasilianische Flügelspieler hat sich im Training am vergangenen Sonntag einen Haarriss im Mittelfuß zugezogen und fällt für die kommenden Wochen aus.
"Wenn man so viele Ausfälle hat, stößt jeder Kader mal an seine Grenzen", sagte Trainer Hansi Flick nach dem turbulenten 3:3 (0:2) gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld. Insbesondere der Ausfall von Müller, der beim Triple-Coach als Raumdeuter und lautstarker Kommandogeber absolut gesetzt ist, wiegt schwer. Beim Auswärtsspiel gegen die formstarke Frankfurter Eintracht werden die Bayern in der Offensive ebenso umbauen müssen wie im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Lazio Rom in der kommenden Woche.
Gegen den Aufsteiger aus Bielefeld setzte der Bayern-Coach am Montagabend auf eine Doppelspitze mit Robert Lewandowski und Eric Maxim Choupo-Moting. "Beide waren sehr aktiv und haben versucht, im Strafraum Torgefahr auszustrahlen. Insofern war es gerade in der zweiten Halbzeit eine gute Sache", zeigte sich Trainer Hansi Flick nach der Partie zufrieden.
Flick über Musiala: "Wird irgendwann Stammspieler sein"
Eine weitere Option für die kommenden Partien wäre Jamal Musiala. Der junge Deutsch-Engländer mit der feinen Ballbehandlung hat sich in der laufenden Saison fest in der ersten Mannschaft etabliert und genießt von Teamkollegen und Trainer große Wertschätzung. Zuletzt kam das Offensiv-Juwel allerdings nur sporadisch zum Zug.
Bei der Klub-WM erhielt er zwei Kurzeinsätze, gegen Bielefeld saß er über 90 Minuten auf der Bank. Letztmals stand er Mitte Januar beim Pokal-Aus in Kiel (7:8 n.E.) in der Startelf. Angesichts der Personalnot in der Offensive darf sich der 17-Jährige in den kommenden Wochen aber wohl mehr Einsatzzeit ausrechnen.
Bei den Bayern ist man sich der Qualität des Offensiv-Juwels absolut bewusst. Flick bescheinigte dem 17-Jährigen zuletzt jedenfalls "unabhängig von seinem Alter" große Qualitäten. "Er ist sehr ballsicher und kann Eins-gegen-Eins-Situationen lösen", lobte der Bayern-Trainer seinen Schützling. Weil der Mittelfeldspieler aber auch gut gegen den Ball arbeite, werde er "sicher seine Spiele bekommen und irgendwann Stammspieler sein".
FC Bayern will Jamal Musiala langfristig binden
Am besten natürlich in München. Aktuell ist Musiala mit einem Fördervertrag bis 2022 ausgestattet, die Bayern wollen ihr Supertalent freilich langfristig an sich binden. Laut einem Bericht des "Guardian" soll Musiala an seinem 18. Geburtstag in der kommenden Woche (26. Februar) seinen ersten Profivertrag unterschreiben. Im Raum steht eine Laufzeit über fünf Jahre mit einem Bonus-abhängigen Gehalt in Höhe von sechs Millionen Euro.
Doch nicht nur in Sachen Vertrag dürfte Musiala in den kommenden Wochen für Schlagzeilen sorgen. Der DFB will den Offensivspieler, der sowohl für die deutsche als auch für die englische Nationalmannschaft spielberechtigt ist, unbedingt für sich gewinnen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll der 17-Jährige daher für die kommenden Länderspiele im März nominiert werden, um fest an den DFB gebunden zu sein.