Wer kommt? Wer geht? Die Zukunftsplanungen des FC Bayern
München - Bei ihrem Talent Luca Netz hat Hertha BSC einen doppelten Boden eingebaut. Der Linksverteidiger, der ins Visier des FC Bayern geraten war, erhält beim Hauptstadtklub mit seinem 18. Geburtstag am 15. Mai einen Anschlussvertrag als Profi über zwei Jahre, darüber hinaus möchten die Berliner mit Netz über 2023 hinaus verlängern. Mal ein talentierter einheimischer Fisch, der nicht zum Bayern-Fang wurde, dieser Netz.
Omar Richards kommt als Backup für Alphonso Davies
Aber man hat ja an der Säbener Straße bereits für Ersatz auf der Linksverteidiger-Position gesorgt wie der "kicker" und britische Medien berichten. Omar Richards, der an diesem Montag 23 Jahre alt wurde, kommt vom FC Reading, erhält einen Vierjahresvertrag – vorbehaltlich des Medizinchecks, der noch aussteht. Weil Richards Vertrag beim englischen Zweitliga-Klub FC Reading zum 30. Juni ausläuft, ist er ablösefrei.
Vorgesehen ist der Brite als Backup für Stammspieler Alphonso Davies (20). Noch fehlt allerdings die offizielle Bekanntmachung der Bayern wie bei Innenverteidiger Dayot Upamecano von RB Leipzig bereits geschehen. Die Rahmendaten: Der 22-jährige Franzose kommt dank der in seinem Vertrag bis 2023 festgeschriebenen Ausstiegsklausel für eine Ablösesumme von 42,5 Millionen Euro, erhält in München einen Fünfjahresvertrag.
Was planen die Bayern überdies für die kommende Saison? Wer soll noch kommen? Wer geht – wer soll gehen? Der Stand der Dinge:
FC Bayern: Wer soll noch kommen?
Kandidaten für einen Wechsel an die Säbener Straße gibt es reichlich, Spekulationen unendlich. Sehr konkret ist das Interesse der Münchner an Rechtsverteidiger Max Aarons (21) von Zweitligist Norwich City, den man schon länger auf dem Zettel und daher den Kontakt gehalten hatte.

Es scheint, dass man Manchester United im Werben um den Engländer, der aus Norwichs eigener Jugend stammt, ausstechen kann. Die Ablöse für Aarons wird auf 20 bis 25 Millionen Euro geschätzt. Wie viel "Pulver" bleibt dann noch für weitere Transfers in Corona-Zeiten, die auch die Bayern beeinträchtigen?
Kommen soll noch ein Mittelfeldspieler, doch das wird teuer: Entweder Gladbachs DFB-Nationalspieler Florian Neuhaus (23) oder Eduardo Camavinga (18) von Stade Rennes. Ex-Löwe Neuhaus kann die Borussia im Sommer dank einer Ausstiegsklausel, die auf 40 bis 45 Millionen Euro taxiert wird, vorzeitig verlassen.

Camavinga, gerade volljährig und schon zwei Länderspiele (ein Tor), hat in Rennes ein bis 2022 laufendes Arbeitspapier. Sein Marktwert laut dem Portal "transfermarkt.de": rund 60 Millionen Euro. Prominenter Nebenbuhler der Bayern: Real Madrid.

Wer verlässt den FC Bayern?
Neben David Alaba (28), der wohl ablösefrei zu Real Madrid wechselt, wird auch Innenverteidiger Jérôme Boateng (32), dessen Kontrakt ebenfalls endet, nach dem Upamecano-Deal keine Zukunft mehr in München haben.
Ziemlich sicher scheint zudem, dass Javi Martínez (32) nach neun Jahren in München keinen neuen Vertrag erhält. Da der Defensiv-Allrounder im Juli ablösefrei ist, dürfte sein Heimatverein Athletic Bilbao um den verlorenen Sohn buhlen. Flügelstürmer Douglas Costa (30), dessen knapp einjährige Leihe im Sommer ausläuft, kehrt zu Juventus Turin zurück. Er hat die Erwartungen nicht erfüllt.
Dagegen soll Eric-Maxim Choupo-Moting (31), der Backup für Mittelstürmer Robert Lewandowski, gute Chancen auf eine Verlängerung um ein Jahr haben. Laut "kicker" gefällt er den Bayern-Verantwortlichen als integrative, weil mehrsprachige und umgängliche Kraft in der Kabine.
FC Bayern: Wer könnte noch gehen?
Da Max Aarons kommen soll, könnte die Zeit von Oktober-Neuzugang Buona Sarr (29) nach nur einer Saison trotz eines Vertrags bis 2024 wieder enden. Der Ersatz auf der Rechtsverteidiger-Position für Weltmeister Benjamin Pavard wurde den Ansprüchen nicht gerecht. Um frisches Transfergeld für Neuhaus oder Camavinga zu generieren, ist ein Verkauf von 2018er-Weltmeister Corentin Tolisso (26) denkbar.
Der Franzose hat sich seit seinem Wechsel 2017 von Olympique Lyon nie durchsetzen können, wurde immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Tolissos Marktwert ist auf 25 Millionen Euro gesunken.