Angst vor der Elbe-Flutwelle: Menschen bangen weiter

Eigentlich sind Helfer und Flutwasseropfer längst am Ende ihrer Kräfte. Doch an der Elbe kommen ständig neue Hiobsbotschaften. Eine Anschlagsdrohung sorgt für Angst.
von  dpa

Magdeburg – Die Lage in einigen Hochwassergebieten an der Elbe spitzt sich immer weiter zu. In Magdeburg drohte am Sonntag ein ganzer Stadtteil voll Wasser zu laufen, die Stromversorgung der Stadt war bedroht – und das Wasser stieg immer noch weiter. Die gewaltige Flutwelle rollt nun auf Brandenburg und Norddeutschland zu. Zu allem Überfluss lösten in Sachsen-Anhalt Anschlagsdrohungen auf Deiche Unruhe aus.

Zehntausende Menschen wissen nicht, wann sie zurück in ihre überschwemmten Häuser dürfen. Bundespräsident Joachim Gauck sprach den Hochwasser-Opfern sein Mitgefühl aus. Elbaufwärts in Sachsen gab es starke Regengüsse.

Gauck besuchte am Sonntag die Hochwassergebiete in Sachsen-Anhalt. „Man kann sich nicht vorstellen, was da alles zu bewältigen ist“, sagte er. In der Marktkirche in Halle gedachte er gemeinsam mit Hunderten Menschen der Opfer der Flutkatastrophe in Deutschland, die ihr Leben, ihr Hab und Gut und ihre Existenz verloren haben.

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Wo etwa in Sachsen das Wasser schon wieder abfließt, bleiben stinkender Schlamm und Sperrmüllberge zurück. Viele Anwohner sind fassungslos. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) versprach am Samstag den Flutopfern, man werde beim Wiederaufbau alles tun, was möglich sei. „Deutschland steht in bewundernswerter Weise zusammen in diesen Tagen – und das soll auch so bleiben.“ Politiker forderten außerdem, Hochwasserschutzbauten schneller zu genehmigen und Veto-Möglichkeiten von Bürgern und Umweltschützern zu begrenzen.

Bundesweit stemmen sich weiterhin rund 70 000 Feuerwehrleute und 11 000 Bundeswehrsoldaten gegen die Flut. Der Deutsche Feuerwehrverbands-Präsident Hans-Peter Kröger drohte Katastrophentouristen damit, auch sie zur Mithilfe zu verpflichten. Mindestens sieben Menschen starben, mehrere werden vermisst.

Alle Informationen zum Hochwasser finden Sie auf unserer Flut-Themenseite

 

 

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