Jahrhundert-Flut: So dramatisch ist die Lage in Magdeburg
Magdeburg – In Magdeburg hat sich die Hochwasserlage der Elbe weiter zugespitzt. Nach Angaben der Stadt erreichte das Wasser an der Strombrücke eine Höhe von 7,30 Metern. Vor allem in Magdeburg-Werder war die Lage kritisch. Dort drückten die Fluten gegen eine Ufermauer. Ein Altenpflegeheim wurde bereits evakuiert. Und der Höhepunkt der Flutwelle war noch nicht erreicht.
Nach Angaben eines Sprechers müssten sich auch die restlichen Bewohner in dem kritischen Bereich der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt darauf einstellen, ihre Häuser zu verlassen. Sie würden aber rechtzeitig informiert. In einigen Straßen musste auch die Elektrizität abgestellt werden. Normal ist in Magdeburg ein Pegelstand der Elbe von zwei Metern.
In einem offenen Brief wandte hat sich Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper an die Bürger. Ihnen stehe ein dramatisches Wochenende bevor. Die Stadt erlebe eine Ausnahmesituation, wie es sie nur selten gegeben habe. Dennoch: Auch beim erwarteten Pegelstand der Elbe von 7,40 Metern sollte der Hochwasserschutz gewährleistet sein. Aktuell seien mehr als 3000 Einsatzkräfte aus dem Bundesgebiet im Einsatz, 1000 Bundeswehrsoldaten seien auf dem Weg. Trümper rief die Menschen dazu auf, unnötige Autofahrten zu vermeiden und die Wege der Einsatzkräfte offen zu halten. Südlich von Magdeburg sollte wegen eines vermuteten Deichbruchs an der Elbe die Ortschaft Susigke evakuiert werden.
Hochwasser: So schlimm ist die Lage
Rund 300 Bewohner sollten ihre Häuser verlassen. Wie die Stadt Aken, zu der Susigke gehört, am Samstag mitteilte, stand Wasser auf der Landstraße 63. Die Feuerwehr suchte noch nach dem Ursprung des Wassers. Nach Angaben des Krisenstabs der Landesregierung wurde aber ein Deichbruch als Ursache vermutet. Für die Ortschaft Susigke wurden weitere Einsatzkräfte von Feuerwehr und Bundeswehr angefordert.
Bei Bitterfeld dagegen entspannte sich die Lage. Die Bundeswehr wollte am Vormittag ein Leck zwischen dem Goitzschesee und dem Seelhausener See schließen. Dazu sollen aus Hubschraubern der Bundeswehr große Sandsäcke abgeworfen werden. Die Differenz der Pegelstände zwischen den beiden Seen sank um mehr als einen halben Meter in den vergangenen 24 Stunden auf nun 5,95 Meter.
Dresden: Zwischen Flut und Sommerlaune
In den vergangenen Tagen war befürchtet worden, dass ein größeres Leck zwischen den beiden Seen eine Flutwelle vom höher gelegenen Seelhausener See in die Goitzschesee auslösen könnte. Dann würde auch Bitterfeld überflutet. Diese Gefahr war auch noch nicht abgewendet. In Halle an der Saale war der Pegelstand des Flusses in den vergangenen 24 Stunden um rund einen halben Meter gesunken. Trotzdem blieb die Lage auch dort angespannt. Mehrere Dämme standen weiter unter enormem Druck durch das Wasser.
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