U-Bahn und Tram in München: Auf diesen Strecken kommt es im Jahr 2024 zu Sperrungen

Nächstes Jahr muss im U-Bahn-Netz in München an vielen Stellen saniert werden – etwa auf der U2 und der U6. Und auch auf vielen Tram-Linien wird gebaut: Ein AZ-Überblick.
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So soll der U-Bahnhof Hohenzollernplatz nach der Sanierung aussehen. Erkennen Sie den Unterschied? Die Vertäfelung der Wände ist weg. Auch das Licht ist neu.
So soll der U-Bahnhof Hohenzollernplatz nach der Sanierung aussehen. Erkennen Sie den Unterschied? Die Vertäfelung der Wände ist weg. Auch das Licht ist neu. © Visualisierung: MVG

München - Der Ausbau des ÖPNV wird teuer: Mit einer Summe von 12,7 Milliarden Euro rechnet die Stadt derzeit bis 2035 – mindestens. Fazit des Mobilitätsreferats: Diese Summe ist in ihrer Gesamtheit nicht finanzierbar.

Davon, dass die Münchner Verkehrsgesellschaft nun beim Ausbau spart, will deren Chef Ingo Wortmann aber nichts wissen: "Es gibt keine Streichliste. Wir werden die Verkehrswende weiter voran treiben, nur in kleineren Schritten." Die Schritte, die vor Corona geplant worden waren, seien nun zu groß und nicht mehr finanzierbar.

Die Sanierung hat für MVG-Chef Ingo Wortmann Priorität.
Die Sanierung hat für MVG-Chef Ingo Wortmann Priorität. © Daniel von Loeper

Die MVG müsse deshalb nun neu priorisieren. Ganz oben auf dieser Prioritäten-Liste stehe: die Sanierung des bestehenden Netzes. Denn einige Bahnhöfe sind schon mehr als 50 Jahre alt.

MVG-Sanierungen bis 2035 in München sollen mindestens 3,5 Milliarden Euro kosten

3,5 Milliarden Euro will die MVG für Sanierungen bis 2035 ausgeben. 100 Millionen sind alleine für das nächste Jahr eingeplant. Das Geld soll vor allem in die Modernisierung der Bahnhöfe, die Erneuerung von Schienen und Weichen sowie den Brandschutz fließen. Und die Stadt muss sich beeilen: Denn bis jetzt fördert der Bund fast die Hälfte der Sanierungskosten, aber nur bis 2030. Die MVG muss nun also schnell Förderanträge stellen.

"Manche Arbeiten werden die Fahrgäste nicht merken", sagt Ingo Wortmann. Denn möglichst oft will die MVG nachts arbeiten. Aber ganz klappt das nicht immer. Und so kommt es 2024 auf vielen Strecken zu Sperrungen. Diese Maßnahmen sind geplant:

U2: U-Bahnhöfe werden von Dezember bis März saniert

Ab dem 25. Dezember bis voraussichtlich zum 10. März saniert die MVG U-Bahnhöfe der Linie U2: Hohenzollernplatz, Josephsplatz, Theresienstraße. Altersbedingt müssen die Wände hinter den Gleisen saniert werden. Die Vertäfelungen nimmt die MVG ab – und macht auch keine neuen mehr hin, sondern schleift den Beton ab. Das macht laut MVG Sanierungen in Zukunft einfacher. Zudem tauscht die MVG 450 Meter Schienen zwischen Hauptbahnhof und Königsplatz aus.

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Für die Fahrgäste bedeutet das: In den Weihnachtsferien wird die U2 am Scheidplatz geteilt. Dort müssen die Fahrgäste den Bahnsteig wechseln. Die U2 fährt im Abschnitt Feldmoching - Scheidplatz sowie Messestadt Ost – Scheidplatz alle zehn Minuten. An Silvester und Neujahr soll es keine Einschränkungen geben. Danach ist der Abschnitt Hohenzollernplatz – Hauptbahnhof an sechs Wochenenden gesperrt. In der restlichen Zeit ist die U2 teilweise am Scheidplatz unterbrochen und sie kommt abschnittsweise nur alle zehn statt alle fünf Minuten. Die U8 fährt samstags nur von Neuperlach Zentrum bis zum Hauptbahnhof. Auch am Faschingswochenende fahren die Züge regulär.

U6: Riesenbaustelle, aber Pause für Fußball-EM

Die Weichenerneuerung in Fröttmaning ist laut Jan Ebering, der bei der MVG für die Infrastruktur verantwortlich ist, eines der größten Projekte im nächsten Jahr: 15 Weichen, 1600 Meter Schiene und 2500 Meter Stromschienen werden ausgetauscht. Die Maßnahme dauert von Mitte April bis Anfang September. Aber weil im Sommer die Fußball-Europameisterschaft in München stattfindet und die Arena erreichbar bleiben soll, macht die MVG vom 14. Juni bis 14. Juli eine Pause. Auch sonst soll die Allianz Arena mit der U-Bahn erreichbar bleiben, wenn Spiele stattfinden. Ein Betriebskonzept muss die MVG noch ausarbeiten.

Sendlinger Tor: Trotz Eröffnung noch Bauarbeiten

An diesem Dienstag öffnen die Geschäfte im U-Bahnhof Sendlinger Tor zum ersten Mal. Ganz fertig ist die MVG aber noch nicht. 2024 stehen noch Restarbeiten an. Vor allem an der Fassade auf der Bahnsteigebene der U1/U2, im Zugangsgebäude im Bereich der Blumenstraße und am Aufgang zur Kreissparkasse. In der ersten Hälfte des nächsten Jahres soll auch der Platz nördlich des Sendlinger Tors fertig werden.

Tram-Westtangente in München: Vorbereitungen für Bau haben bereits begonnen

Der Bau der Tram-Westtangente, die einmal vom Romanplatz über die Fürstenrieder Straße bis nach Obersendling verlaufen soll, hat begonnen. An der Wotanstraße startete die MVG bereits mit den Bauvorbereitungen.

In Laim beginnen diese und die Arbeiten an den Leitungen im Untergrund Anfang 2024. Auf dem Laimer Abschnitt der Fürstenrieder Straße ist dann in jede Richtung nur eine Spur befahrbar. Danach legt die Stadt die Fahrverkehrsführung immer wieder um.

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Außerdem muss die MVG an mehreren Stellen die Tram-Gleise so umbauen, dass die Tram-Westtangente einmal anschließen kann. Dafür gibt es zum Teil Sperrungen auf den Linien 16/17, 18 und 19.

Tram 16: Neue Gleise und Fernkälte-Leitung

In der Arnulfstraße zwischen Nibelungenstraße und Marsstraße werden die Gleise nach 28 Betriebsjahren erneuert. Insgesamt ist diese Strecke 2,4 Kilometer lang. Am Romanplatz werden außerdem neue Weichen und neue Gleise verlegt, um an die Tram-Westtangente anzuschließen.

Auch eine Fernkälte-Leitung lässt die Stadt zwischen Seidlstraße und Hopfenstraße verlegen. Die Maßnahmen dauern voraussichtlich von Mitte Februar bis Juni. Für die Fahrgäste bedeutet das: Auf der Trasse der Tram 16 fahren zwischen Romanplatz und Stachus Busse. Im Abschnitt Stachus - St. Emmeram fährt die Tram 16 regulär.

Tram 18: Gleisbögen, Weichen, Kreuzungen und neue Gleise

Auch an der Ammerseestraße gibt es zwischen März und Juni eine Baustelle, weil die Tram-Westtangente an das bestehende Netz angeschlossen wird. Es sollen dort Gleisbögen eingesetzt werden, damit die Tram abbiegen kann. Das ermöglicht eine Teilinbetriebnahme der Tram-Westtangente während die Autobahnbrücke über A96 erneuert wird. Außerdem werden vier Weichen, sechs Kreuzungen und neue Gleise verlegt. Betroffen ist der Abschnitt Gondrellplatz - Westendstraße auf der Linie 18. Es fahren Busse.

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Tram 19: Pasing – Lautensackstraße von Juli bis Dezember gesperrt

Auch hier geht es darum, die Tram-Westtangente ans bestehende Netz anzuschließen. Dafür baut die MVG an der Kreuzung Agnes-Bernauer-Straße Gleisbögen zum Abbiegen ein. Auch acht Weichen, acht Kreuzungen und neun neue Gleise werden eingesetzt. Die MVG sperrt deshalb den Abschnitt Pasing - Lautensackstraße auf der Linie 19 voraussichtlich von Juli bis Dezember. Busse ersetzen die Tram.

Tram 21 und 25: Alte Gleise werden ersetzt

Auch an der Metzgerstraße sind die Gleise schon fast 30 Jahre alt und müssen erneuert werden. Von Ende Juli bis Anfang September gibt es deshalb Einschränkungen auf der Tram Linie 21: Im Abschnitt Max-Weber-Platz - Haidenauplatz wird die Tram über die Flurstraße umgeleitet. Auf der Linie 25 fahren im Abschnitt zwischen Max-Weber-Platz und Ostfriedhof Busse.

Tram 37 und 25: Neue Weichen und Schienen

Anfang September bis Mitte Oktober werden drei Weichen am Johannisplatz und in der Kirchenstraße ausgetauscht. Auch die Schienen werden nach 26 Betriebsjahren erneuert. Auf der Tram-Linie 37 fahren deshalb im Abschnitt Max-Weber-Platz – Effnerplatz Busse. Auf der Linie 25 Richtung Grünwald/ Großhesseloher Brücke wird die Tram zwischen Max-Weber-Platz und Wörthstraße über die Grillparzerstraße zum Ostbahnhof umgeleitet.

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18 Kommentare
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  • Max Merkel am 13.12.2023 14:09 Uhr / Bewertung:

    Die Westtangente ist reine rot/grüne Schikane gegenüber den Autofahrern. Die wollen die Autofahrer einfach zwingen NICHT mehr zu fahren. Die Autofahrer werden trotzdem fahren mit noch mehr Stau und dadurch noch mehr Aggressionen.

  • Max Merkel am 13.12.2023 13:56 Uhr / Bewertung:

    Wenn die Fürstenriederstr. nur noch einspurig wird gibts den absoluten Exodus. Es darf einfach nicht wahr sein wie blöd die Politik ist.

  • Gelegenheitsleserin am 13.12.2023 09:39 Uhr / Bewertung:

    @Chablis64
    "Wann kommt München im 21. Jahrhundert an? Die Stadt wird nie fertig."

    Wie soll eine Stadt im 21. Jahrhundert ankommen, wenn nicht ständig gebaut und modernisiert wird?
    Da könnte sie doch höchstens in der Vergangenheit verharren - und zunehmend zerfallen.

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