Koffer-Chaos am Flughafen in München: Rund 13.000 Gepäckstücke gestrandet
München – Solch einen Wintereinbruch wie am vergangenen Wochenende hat es in München schon seit vielen Jahren nicht mehr gegeben, sogar der Schneehöhen-Rekord aus dem Dezember 1938 mit über 44 Zentimetern wurde gebrochen.
Die Schneemassen waren so hoch, dass nicht nur der öffentliche Personennahverkehr und die Deutsche Bahn in die Knie gezwungen wurden, sondern auch am Flughafen München ging gar nichts mehr.
Schneechaos in München: 275.000 Lufthansa-Passagiere von Flugausfällen betroffen
Bis Dienstag mussten hunderte Flüge teils auch kurzfristig gestrichen werden. Und neben den Schneemassen tat der Eisregen am Dienstagabend sein Übriges. Alleine bei der Lufthansa waren von Freitag bis Dienstag rund 275.000 Passagiere in München von den Ausfällen betroffen, wie die Airline der AZ erklärte.

Mittlerweile gibt es am Münchner Flughafen wieder einen regulären Flugbetrieb, auch wenn einige Airlines noch Flüge aus den Planungen gestrichen haben, um ihre Abläufe (z. B. Positionierung von Flugzeugen oder Crews) nach den Verzögerungen der vergangenen Tage wieder zu normalisieren.
Zwar hat der Winterdienst laut Flughafen-Sprecher alle Betriebsflächen (Start- und Landebahnen, Rollwege, Abfertigungsflächen etc.) von Eis und Schnee befreit und ist weiterhin im Einsatz bzw. in Bereitschaft, um einen sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten, dennoch wirken die chaotischen Wetterbedingungen mit ihren weitreichenden Folgen noch etwas nach.
Denn nach dem Kälte-Chaos gibt es nun ein Gepäck-Chaos. Zwar sind viele Passagiere, die am Wochenende nicht fliegen konnten und teilweise am Flughafen ausharren mussten, mittlerweile an ihrem Zielort angekommen, doch deren Koffer, Rucksäcke und Reisetaschen sind immer noch in München gelagert.
Koffer-Chaos am Flughafen: Rund 13.000 Gepäckstücke lagern noch in München
Die verschiedenen Airlines haben dem Flughafen München etwa 13.000 Gepäckstücke gemeldet, die sich am Freitagvormittag noch auf dem Airport-Gelände befanden, davon alleine 10.000 von Lufthansa-Passagieren.
Grund dafür war die Tatsache, dass durch die immensen Schneemengen und die Glättegefahr viele Flugzeuge nicht be- oder entladen werden konnten, da "die Gerätschaften des Münchner Flughafens, die eingesetzt werden, um Koffer auszuladen und zu transportieren, tief eingeschneit und zugefroren waren", so die Lufthansa.
Doch wie kommen die Passagiere nun an ihr Gepäck? Für die Gepäcksortierung sowie die Ermittlung verspäteter Gepäckstücke sind allein die Airlines verantwortlich. Diese stellen das Gepäck in der Regel mit der nächsten möglichen Flugverbindung bzw. innerhalb der nächsten Tage den betroffenen Passagieren zu, wie der Münchner Flughafen auf AZ-Anfrage informiert.
Koffer und Reisetaschen werden mit Hochdruck an ihre Besitzer geschickt
Sofern nicht schon ausgeliefert oder auf dem Weg zum Zielort, lagert das liegengebliebene Gepäck in einem gesicherten Bereich des Münchner Flughafens und wird seit Donnerstag mit Hochdruck an ihre Besitzer geschickt, wie die Lufthansa der AZ auf Anfrage versicherte.
In einigen wenigen Fälle erweist sich diese Aufgabe jedoch etwas schwieriger, denn an einigen Gepäckstücken kein Adresslabel mehr befestigt ist. Die Lufthansa empfiehlt daher, für den Fall der Fälle immer eine Notiz mit der Zieladresse gut sichtbar im Gepäck zu verstauen, um damit eine schnelle Nachlieferung zu ermöglichen.