Steuer, Mindestlohn, Reisen, Renten: Was sich ab dem 1. Mai 2024 in Bayern und Deutschland alles ändert
München - Auch im Mai 2024 ändert sich wieder so einiges für die Menschen in München, Bayern und Deutschland. Die AZ liefert Ihnen einen Überblick, diese Neuerungen kommen auf Sie zu.
Änderungen im Mai 2024
- Was Rentner nun beachten müssen
- Der Mindestlohn in der Altenpflege steigt
- Höhere Ticketsteuer für Flugreisen
- Deutsche Bahn stellt App ein
- Strafen für Deutsche Tempo- und Parksünder
- Neuer Bio-Diesel an den Tankstellen
- Das ändert sich im Mai 2024 beim Neuwagenkauf
- Neues Feld in vielen Personalausweisen und Reisepässen
- Facebook-Konzern lässt mehr KI-Inhalte mit Warnhinweisen zu
- Regel-Revolution: Deutschland tritt beim ESC im Mai schon im Halbfinale auf
- Mit Feiertagen und Brückentagen zu mehr Urlaub
Was Rentner nun beachten müssen
Im Leben vieler Senioren macht der Mai 2024 tatsächlich so einiges neu: Unterschiedliche Geburtenjahrgänge beziehen erstmals ihre Rente, zum Teil mit Abschlägen, zum Teil ohne Abschläge. Schließlich gibt es ja verschiedene Formen, Arten und Versicherungen der Rente – der Start in den Ruhestand will wohl überlegt und gut geplant sein.
Im Mai 2024 gibt es vier Möglichkeiten, in Rente zu gehen: Regelaltersrente, Altersrente für langjährig Versicherte, Altersrente für besonders langjährig Versicherte sowie Altersrente für schwerbehinderte Menschen. Wichtig: Für alle Rentenformen gelten unterschiedliche Kriterien, Fristen und Bedingungen. Auch die Auszahlung des Geldes variiert.
Das müssen Sie beim Start in den Ruhestand wissen
Wer zwischen dem 2. April 1958 und einschließlich 1. Mai 1958 geboren ist, kann mit Vollendung des 66. Lebensjahres abschlagsfrei in Rente gehen. Zwischen dem 2. April 1961 und einschließlich 1. Mai 1961 Geborene können im Mai 2024 die sogenannte "Altersrente für langjährig Versicherte" in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist eine Wartezeit von 35 Jahren. Als Wartezeit bezeichnet man eine bestimmte Mindestversicherungszeit zur gesetzlichen Rentenversicherung: Diese Mindestversicherungszeit misst sich an der Anzahl rentenrechtlicher Zeiten und insbesondere an den gezahlten Beiträgen. Bei der Altersrente für langjährig Versicherte muss zum 1. Mai 2024 mit einem Abschlag von 12,6 Prozent gerechnet werden.
Menschen, die zwischen dem 2. Januar und dem 1. Mai 1960 geboren sind, können ab Mai 2024 unter der Voraussetzung einer Wartezeit von 45 Jahren die sogenannte "Altersrente für besonders langjährig Versicherte" beanspruchen. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung ist dies ohne Abschläge möglich. Auch die "Altersrente für schwerbehinderte Menschen" ist ab Mai möglich für diejenigen möglich, die im Zeitraum 2. August 1962 bis einschließlich 1. September 1962 geboren sind und gesetzlich als schwerbehindert gelten. Hier muss mit einem Abschlag von 10,8 Prozent gerechnet werden.
Der Mindestlohn in der Altenpflege steigt
Die fünfte Pflegekommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern hatte sich im August vergangenen Jahres einstimmig darauf verständigt, dass die Lohnuntergrenze in der Altenpflege in weiteren zwei Schritten angehoben werden soll: Zum 1. Mai 2024 und dann wieder zum 1. Juli 2025. Ab 1. Mai steigt der Mindestlohn pro Stunde für Pflegefachkräfte von 18,25 Euro auf 19,50 Euro, für qualifizierte Pflegehilfskräfte auf 16,50 Euro (zuvor 15,25 Euro) und für ungelernte Pflegehilfskräfte auf 15,50 Euro (zuvor 14,15 Euro). Zudem gibt es für Mitarbeiter in der Altenpflege mehr Urlaub.
Höhere Ticketsteuer für Flugreisen
Wer seinen Urlaub jetzt plant und schnell bucht, hat gute Karten. Denn heute gebuchte Flüge sind noch nicht von der erhöhten Ticketsteuer betroffen. "Nur wenn der Fluggast nach dem 1. Mai bucht, dann wird er die Erhöhung tatsächlich zahlen müssen", sagte Holger Hopperdietzel, Anwalt für Reiserecht, im ZDF.
Zum 1. Mai 2024 steigt die Luftverkehrssteuer um gut 20 Prozent. Diese Maßnahme ist Teil eines Pakets, mit dem die Bundesregierung die Milliardenlöcher im Haushalt stopfen will. Diese Aufschläge zahlt zwar die jeweilige Fluggesellschaft – betroffen sind auch internationale Airlines –, sie wird diese Kosten aber in der Regel an die Passagiere weitergeben. Die Steuern ändern sich pro Passagier wie folgt: Distanzklasse I (Europa): 15,53 Euro (zuvor 12,73 Euro), Distanzklasse II (Mittelstrecke, zum Beispiel Nordafrika oder Mittlerer Osten): 38,72 Euro (zuvor 32,25 Euro), Distanzklasse III (Langstrecke, zum Beispiel Nord- und Südamerika): 70,83 Euro (zuvor 58,06 Euro).
Ab 2. Mai 2024: Deutsche Bahn stellt App ein
Die Deutsche Bahn (DB) verabschiedet sich von ihrer Smartphone-App DB Streckenagent, ab 2. Mai müssen sich die Fahrgäste umorientieren. "Zukünftig bündeln wir Verbindungssuche, Ticketbuchung und Echtzeitinformation für Regional-, Nah- und Fernverkehr in der App DB Navigator und ergänzen beliebte Funktionen des DB Streckenagenten", teilt die Deutsche Bahn dazu mit. Bahnkunden, die den DB Navigator bisher noch nicht installiert haben, können die App im Google Play Store oder im App Store von Apple gratis herunterladen.
Vertrag mit der Schweiz gilt ab Mai 2024: Strafen für Deutsche Tempo- und Parksünder
Wer in der Schweiz bislang zu schnell mit seinem Fahrzeug unterwegs war oder sich ein Knöllchen wegen Falschparkens eingehandelt hatte, kann jetzt nicht länger darauf hoffen, dass er um ein Bußgeld herumkommt. Denn ein neuer Vertrag zwischen Deutschland und der Schweiz regelt es, dass die betreffenden Verkehrssünder künftig durch die Bundesrepublik Deutschland zur Kasse gebeten werden. Nach Angaben des ADAC sind die Bußgelder in der Schweiz generell höher als in Deutschland: So fallen bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h dort mindestens 180 Euro Strafe an (mindestens 60 Euro in Deutschland), bei Falschparken sind es 40 Euro aufwärts (in Deutschland mindestens 10 Euro).
Änderung im Mai 2024: Neuer Bio-Diesel an den Tankstellen
Bislang konnten sie dem herkömmlichen Diesel nur zu maximal sieben Prozent beigemischt werden, zukünftig sind sogenannte paraffinische, aus Abfallstoffen und Pflanzenölen hergestellte, Dieselkraftstoffe auch als Reinkraftstoff zugelassen. Auf dem Weg zum Ziel Klimaneutralität sollen die neuen, umweltfreundlicheren Dieselkraftstoffe einen Beitrag leisten und mit gleich mehreren Alternativen eingeführt werden. Im Mai könnten XLT, HVO und Co. an den ersten deutschen Tankstellen verfügbar sein.
Pkw-Umweltlabel: Das ändert sich im Mai 2024 beim Neuwagenkauf
Käufer eines Neuwagens bekommen von 1. Mai an mehr Informationen unter anderem zu Verbrauch und Emissionen ihres neuen Fahrzeugs. Händler und Hersteller müssen das neue Pkw-Label nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ab 1. Mai dieses Jahres umsetzen. Farblich gekennzeichnete CO2-Klassen zeigen dabei an, wie viele CO2-Emissionen ein Wagen im Vergleich zu alternativen Modellen ausstößt. Die Klassen entstehen nun auf Basis der absoluten CO2-Emissionen, das Gewicht des Autos spielt keine Rolle mehr.
Ab 1. Mai 2024: Neues Feld in vielen Personalausweisen und Reisepässen
Dank einer neuen Verordnung des Bundesinnenministeriums bekommen Bürger mit Doktortitel ein neues Datenfeld in ihren Dokumenten, wenn sie ab dem 1. Mai einen neuen Personalausweis oder einen neuen Reisepass beantragen. Hintergrund: Bei Kontrollen ausländischer Grenzbehörden sorgte die Abkürzung "Dr." vor dem Nachnamen mitunter für Missverständnisse und Probleme. Die neue Regelung gilt auch für Dienst- und Diplomatenausweise sowie Reiseausweise für Ausländer, Flüchtlinge und Staatenlose.
Ab Mai 2024: Facebook-Konzern lässt mehr KI-Inhalte mit Warnhinweisen zu
Die neuen Regeln sollen für Facebook, Instagram und den Kurznachrichtendienst Threads gelten und im Mai eingeführt werden: Statt sie zu löschen wird der Konzern Meta zukünftig mehr von Künstlicher Intelligenz erzeugte oder manipulierte Fotos und Videos mit Warnhinweisen auf seinen Plattformen zulassen. Wie das Unternehmen mitteilte, folge man mit der Änderung einer Empfehlung seines unabhängigen Aufsichtsgremiums, das eine Einschränkung der Redefreiheit befürchte. Die Lockerung gelte nicht für Inhalte mit Hassrede, Mobbing oder Falschinformationen zu Wahlen.
Regel-Revolution: Deutschland tritt beim ESC im Mai schon im Halbfinale auf
Premiere beim diesjährigen Eurovision Song Contest am 11. Mai in Malmö: Erstmals präsentieren die Künstler aus den sogenannten Big Five-Ländern – das sind die größten ESC-Geldgeber Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien – sowie Gastgeber Schweden ihre Beiträge nicht erst während des Finales, sondern tragen sie bereits im Halbfinale jeweils live vor. Bis dato war diese Gruppe automatisch fürs Finale gesetzt gewesen, und die fehlende TV-Präsenz könnte dazu geführt haben, dass die Vertreter dieser Länder oft auf den hinteren Rängen landeten. Der deutsche Beitrag "Always On The Run" mit Sänger Isaak ist im ersten Halbfinale am 7. Mai zu erleben.
Mai 2024: Mit Feiertagen und Brückentagen zu mehr Urlaub
Frohe Kunde für Arbeitnehmer: Der Mai ist voll mit gesetzlichen Feiertagen, die mit ein bisschen Geschick zu einem Plus an Freizeit führen können. Auf den Tag der Arbeit (Mittwoch, 1. Mai) folgt der 9. Mai: An dem Donnerstag wird bundesweit Christi Himmelfahrt (Vatertag) gefeiert und wenn Sie sich den Freitag danach freinehmen, wartet ein ultra-langes Wochenende auf Sie. Am 12. Mai, wie immer am zweiten Sonntag im Monat, ist dann Muttertag, Pfingsten geht am 19./20. Mai über die Bühne. Auch mit Fronleichnam am Donnerstag, 30. Mai lässt sich ein verlängertes Wochenende schnitzen.