TSV 1860: Köllners Wunsch nach Normalität und Kritik an den Corona-Maßnahmen

1860-Coach Michael Köllner kritisiert die Corona-Maßnahmen: "Viele Entscheidungen schmecken mir nicht."
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Trainer des TSV 1860: Michael Köllner.
Trainer des TSV 1860: Michael Köllner. © IMAGO / Sven Simon

München - Fast jeder Polit-Talk hierzulande dreht sich derzeit um das eine Thema. Jetzt befeuert auch Löwen-Trainer Michael Köllner die Diskussion über eine Rückkehr ins normale Leben, trotz des Coronavirus. Und zwar aus aktuellem Anlass.

"Das Grünwalder Stadion hat ein eigenes Flair, eine eigene Dynamik und eine eigene Kraft. Das Erlebnis DFB-Pokal lebt am Ende auch von Emotionen, vom Publikum, von Fans, die es tragen", sagte der Trainer des TSV 1860 nach dem 0:1 im Pokal-Kracher des Achtelfinales gegen den Karlsruher SC. Zum Leidwesen der Löwen musste die weiß-blaue Anhängerschaft, wie in der gesamten Vorsaison und in den jüngsten Duellen der laufenden Spielzeit, mal wieder draußen bleiben.

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TSV 1860 ohne Fans ein "erheblicher Nachteil"

15.000 auf Giesings Höhen und es wäre ein echtes Fußballfest geworden. In erster Linie hätte Köllner gerne den zwölften Mann an der Seite seines Teams gewusst, um Sechzig zu unterstützen, keine Frage. "Ich glaube, es wäre für den KSC schwerer geworden. Schalke hat hier auch schon eine bittere Erfahrung gemacht, wenn das Grünwalder ausverkauft ist und uns die Zuschauer 90 Minuten lang anpeitschen", sagte Köllner. Der TSV ohne seine treuen Fans, dies sei ein "erheblicher Nachteil."

Auch Kapitän Stefan Lex bedauerte in Gedanken an das Zweitrundenduell vor voller Hütte, dass das Achtelfinalspiel nun wieder vor einer geisterhaft leeren Kulisse steigen musste: "Wir haben gegen Schalke vor ausverkauftem Haus einen ganz anderen Fight von der Emotion her geliefert. Das hätte uns sicher heute auch geholfen, aber damit müssen wir leider im Moment alle umgehen", meinte der 32-Jährige.

Ohne Fans kam für ihn und die Löwen das Pokal-Aus: Stefan Lex.
Ohne Fans kam für ihn und die Löwen das Pokal-Aus: Stefan Lex. © sampics / Stefan Matzke

1860-Trainer Köllner kritisiert die strikten Corona-Verordnungen in Bayern

Für Köllner geht es, gerade wo sich die Omikron-Variante derzeit als weniger bedrohlich zu erweisen scheint, um mehr. "Viele Entscheidungen, die in der Pandemie getroffen werden, schmecken mir persönlich nicht", kritisierte der Oberpfälzer die strikten Verordnungen, gerade im Bundesland Bayern: "Ich bin ja nicht 500 Jahre lang Trainer, sondern nur ein paar Jahre. Ebenso die Spieler. Und dann erlebst du solche Spiele ohne Zuschauer. Das kann dir keiner in deinem ganzen Leben zurückgeben. Das ist schade, dass die Pandemie uns solche Erlebnisse nimmt."

Und weiter: "Wir spielen schließlich Fußball für unsere Fans. Nicht dafür, um Trainingsspiele zu veranstalten, elf gegen elf und dann auszuloten, was wir taktisch besser machen können. Am Ende spielen wir für den Verein und die Fans."

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Köllner: Corona? Die Politik ist "gefordert"

Nun hoffe der 52-Jährige auf maßvolles Handeln der Politik bei der nun schon seit Anfang 2020 erprobten Gratwanderung, zwischen der Gesundheit aller Bürger auf der einen und dem Sammelsurium an sich ergebenden Problemen aus den Lockdown- und Schutzmaßnahmen auf der anderen Seite. Nicht zuletzt dem Kampf vieler Firmen wie Fußballvereine um ihre Existenz. "Ich hoffe, dass die Politik und die Gesellschaft Lösungen finden, dass wir mit dem Virus klarkommen und nicht immer nur alles wegsperren." Es brauche Lösungen, damit das Leben normal weitergeht, wie das vor langer Zeit versprochen wurde, wenn man sich impfen lässt." Nun seien viele Menschen "schon drei Mal geimpft und es geht immer noch weiter" mit den Einschränkungen.

Obacht, bitte nicht falsch verstehen: Köllner fordert nicht etwa, das Coronavirus zu verharmlosen oder Gesetze zu brechen. Vielmehr stellt der Sechzger-Coach klar: "Wir brauchen Lösungen, damit das Leben wieder seinen normalen Gang findet, ohne die Gesundheit oder das Risiko zu hoch zu setzen. Da ist die Politik gefordert."

Ob die Bayerische Staatsregierung da die Ohren spitzt?

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12 Kommentare
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  • 60oldie am 22.01.2022 11:12 Uhr / Bewertung:

    Menschen, die so in der Öffentlichkeit stehen wie Herr Köllner sollten sich sehr gut überlegen, ob sie ihren Emotionen bei jeder Gelegenheit wirklich freien Lauf lassen sollten und damit Querdenkern und anderen Sonderlingen Munition für ihre verqueren Ideen und Gedanken liefern. Ich hoffe er und seine Freunde im Geiste brauchen in nächster Zeit keine Hilfe von medizinischem Personal in Krankenhäuser, da sie diese Hilfe wegen rapide steigendem Krankenstand vielleicht nicht mehr rechtzeitig bekommen werden. Viele unverschuldet Kranke werden deshalb in den nächsten Wochen und Monaten unnötiger Weise sterben. Wie vereinbaren Sie das mit ihrem ach so christlichen Glauben, Herr Köllner?

  • Schubri am 21.01.2022 17:15 Uhr / Bewertung:

    Einmal Löwe. immer Löwe

  • Chris_1860 am 21.01.2022 17:38 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Schubri

    Natürlich, da sind wir uns einig. Das war aber gar nicht dein Thema.

    Bei deinem u.g. Querdenker-Geschwurbel kann ich dir allerdings in keiner Weise zustimmen.

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