Trügt der Eindruck? Kompany-Bilanz beim FC Bayern leicht schlechter als unter Tuchel

Bayer Leverkusen feiert den siebten Pflichtspielsieg in Serie und rückt auf vier Punkte heran ‒ dabei hatte Uli Hoeneß doch schon Bayerns Titel zugesichert. Auch ist die Bilanz von Coach Vincent Kompany noch unter der Ausbeute von Vorgänger Thomas Tuchel.
Patrick Strasser |
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Musste am Samstag seine erste Bundesliga-Niederlage als Bayern-Coach hinnehmen: Vincent Kompany.
Musste am Samstag seine erste Bundesliga-Niederlage als Bayern-Coach hinnehmen: Vincent Kompany. © IMAGO

Augsburg/München - Bayer Leverkusen ist wieder da, gewinnt seine Spiele wieder souverän. Das unspektakuläre 2:0 am Samstag beim FC Augsburg war schon der siebten Pflichtspielsieg in Serie des Double-Gewinners, der vierte hintereinander in der Bundesliga.

Und weil sich Tabellenführer FC Bayern durch den 1:2-Aussetzer in Mainz die erste Pleite dieser Saison leistete, rückte der Titelverteidiger heimlich, still und leise auf nur noch vier Punkte heran. Nach 14 Spieltagen, also rund 41 Prozent der Saison. Wer spricht da noch von einer Vorentscheidung?

Leverkusen hat sein Zwischen-Tief überwunden ‒ und rückt an den FC Bayern München heran

Es war kein geringerer als Uli Hoeneß, der Vereinspatron und Liga-Seismograph, der Ende November bei einem Forum der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" in seiner unnachahmlichen Manier hinausposaunt hatte: "Was ich zusagen kann, ist die Deutsche Meisterschaft."

Der Bayern-Patron Uli Hoeneß (Archivbild).
Der Bayern-Patron Uli Hoeneß (Archivbild). © IMAGO

Schon damals hatte Leverkusens Kapitän Granit Xhaka das Meisterversprechen von "Mia san Uli" so gekontert: "Wir respektieren natürlich die Meinung von Herrn Hoeneß. Aber am Schluss müssen wir auf uns schauen." Und, ganz Realist: "Nach elf Spieltagen ist noch niemand Meister geworden."

Die Leverkusener schauten auf sich und ließen ihr kleines Zwischental im Herbst mit einigen unnötigen Unentschieden (2:2 gegen Aufsteiger Kiel, 2:2 in Bremen, 0:0 gegen Stuttgart und 1:1 beim Tabellenletzten Bochum) hinter sich. Man könnte auch sagen:

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Der Meister, bisher eine Niederlage (2:3 gegen Leipzig am zweiten Spieltag Ende August), hat sein Tief bereits hinter sich. Dazu kommt: Mitte Februar müssen die Münchner in der Rückrunde in die BayArena. Und gegen das Team von Erfolgstrainer Xabi Alonso konnte man die vergangenen fünf Begegnungen nicht gewinnen ‒ inklusive des Pokal-Aus Anfang Dezember (0:1). Unterm Bayer-Kreuz in Leverkusen setzte es zuletzt zwei Pleiten.

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Kompany: "Wir haben nun ein Mal in der Liga verloren, das tut weh"

Und die Leistungskurve der Bayern in dieser Hinrunde? Sie ließen eher in der Champions League zu wünschen übrig. Die Punktverluste in der Liga waren aufgrund des jeweiligen Spielverlaufs unnötig (1:1 gegen Leverkusen, 3:3 in Frankfurt, 1:1 in Dortmund), gemessen an der Qualität der Gegner jedoch akzeptabel. Nur Mainz ist ein Ausreißer nach unten. Was bedeutet: Achtung Spannung, Herr Hoeneß!

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Ist das Titelrennen nun wieder enger, wurde Vincent Kompany in Mainz gefragt. Die etwas ausweichende Antwort des Bayern-Trainers: "Das ist Fußball. Wir haben nun ein Mal in der Liga verloren, das tut weh ‒ aber das können wir nicht mehr ändern."

Mit Blick auf das letzte Heimspiel des Jahres am Freitag gegen RB Leipzig, gegen das man lediglich eins der letzten fünf Duelle (am 24. Februar in der Rückrunde) gewinnen konnte, meinte der 38-Jährige:

"Was wir beeinflussen können, ist die Zukunft. Und die Motivation ist da, es besser zu machen. Jetzt bleibt uns vor Weihnachten noch das eine Spiel am Freitag als Ziel." Mit Mittelstürmer Harry Kane, der dann wieder fit sein soll. "Ihm geht's gut", so Kompany in Mainz, "hoffentlich kann er dabei sein."

Könnte gegen Leipzig zurück ins Team rutschen: Harry Kane.
Könnte gegen Leipzig zurück ins Team rutschen: Harry Kane. © IMAGO

Kompany hat zwei Zähler weniger geholt als Tuchel vor einem Jahr

Schließlich wäre es für Kompany am Ende seiner ersten Hinrunde seit der Amtsübernahme im Sommer besser, wenn neben den weichen Faktoren (mehr Empathie, mehr Teamgeist, mehr offensive Spielfreude) auch die nackten Zahlen unterm Weihnachtsbaum stimmen.

Denn aktuell hat der FC Bayern nach 14 Spieltagen 33 Punkte auf dem Konto. Vergangene Saison, unter Tuchel ‒ man möchte es kaum glauben ‒ waren es zwei Punkte mehr.

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12 Kommentare
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  • AufmerksamerBürger am 17.12.2024 10:40 Uhr / Bewertung:

    Der Hoeneß wird ihn wegrülpsen wenn er noch 2 mal verliert.

  • Flansi Hick am 16.12.2024 15:13 Uhr / Bewertung:

    Irgendwie war klar das nach der ersten Niederlage in der Buli wieder sämtliche angestaubten Statisitiken hervorgeholt werden. Auch klar war das Erfolgsfans und Neider sofort wieder mit ihren giftigen Kommentaren um die Ecke kommen.
    Fakt ist : Wir spielen (bis auf Samstag) einen wesentlich attraktiveren Fußball, teilweise spektakulär. Selbst mit zehn Mann sind wir gegen das, ach so tolle, Leverkusen die bessere Manschaft. Der Spirit und die Stimmung in der Mannschaft ist gut, die Stimmung in der Arena ebenso. Vorbei diese Tuchel'sche Tristesse und Selbstzerfleischung. Der Club macht wieder Spaß. Das man mal einen weniger guten Tag wie den letzten Samstag erwischt ist normal. Passiert jeder Mannschaft im Laufe einer Saison. Tuchel hätte darauf verwiesen dass ihm zig Stammspieler gefehlt haben. Kompany nimmt das hin und blickt nach vorne,...gut so !! Vincent ist ein Sympathieträger und tut dem Verein einfach gut....sportlich und menschlich !

  • Südstern7 am 15.12.2024 21:37 Uhr / Bewertung:

    Mir kommt diese Vorrunde so vor wie die Geschichte vom Hasen und vom Igel. Wir sind der Hase. Wir rennen und kämpfen, arbeiten und rackern, müssen eine Menge investieren an Energie und Kraft und wenn man dann mal einen Tag erwischt an dem man nicht in die Gänge kommt und diese Tugenden nicht in die Waagschale werfen kann, dann verlieren wir prompt. Glückliche Duselsiege? - diese Zeiten sind längst vorbei, weil diese abgezockten Typen wie van Bommel, Alonso, Robben einfach fehlen.

    OK, Tuchel hat ein Pünktchen mehr geholt als der Kompany in 14 Spielen. Aber was haben wir uns da geärgert über lustlose Auftritte. Manche Siege sind uns regelrecht zugefallen. Meine Bilanz fällt, außerhalb des Punktestandes anders aus. FC Bayern zu schauen macht wieder Spaß und ... apropos Bilanz: Wir sind Tabellenführer mit 4 Punkten vor Leverkusen. Vergessen?

    Klar sehe ich die Gefahr, dass die Saison in diesen Wochen kippen kann. Aber bange machen gilt nicht! Zurück mit Leidenschaft, Ehrgeiz und Biss.

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