Noten zu FSV Mainz 05 gegen Bayern München: Glatt 6 für Dier und Kim - fünfmal die 5 für ganz schwache Bayern
Alle Jahre wieder: Gewinnt der FSV Mainz ein Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Bayern, diesmal mit 2:1 durch den Doppelpack Jae-Sung Lee (41./60.). Das Anschlusstor von Leroy Sané (87.) kam zu spät. Die erste Niederlage der Münchner - und damit auch von Trainer Vincent Kompany – in dieser Saison.
Jeweils im April der Jahre 2021, 2022 und 2023 gewannen die Mainzer gegen den Rekordmeister (2:1, 3:1 und 3:1), diesmal also im Dezember. Ohne acht verletzte Profis (auch Dayot Upamecano fehlte in der Innenverteidigung) fanden die Münchner nie den rechten Zugang ins Spiel, liefen viel hinterher. Das beste Auswärtsteam der laufenden Bundesliga-Saison (zuvor fünf Siege und zwei Remis) kassierte die erste Pleite in der Fremde.
Am Freitag (20.30 Uhr) geht es weiter für den FC Bayern. Am letzten Spieltag vor Weihnachten und der anschließenden kurzen Weihnachtspause trifft das Kompany-Team in der Allianz Arena auf RB Leipzig.
DIE NOTEN:
DANIEL PERETZ - NOTE 4: Drittes Spiel von Anpfiff weg in Serie für die eigentliche Nummer drei. Der Israeli konnte wie gegen Heidenheim (4:2) und Donezk (5:1) nicht zu null halten. Machtlos beim 0:1 durch Lee aus kurzer Distanz, dasselbe Bild beim 0:2.
KONRAD LAIMER - NOTE 4: Das Laufwunder aus Österreicher hat sich auf der Rechtsverteidiger-Position festgesetzt. In Mainz mit einigen Ungenauigkeiten und Fehlpässen. Nicht so giftig und konsequent wie zuletzt. Nach einer knappen Stunde von der Rechts- auf die Linksverteidigerposition versetzt.
Desolate Abwehr: Glatt 6 für Dier und Kim
ERIC DIER - NOTE 6: Der britische Innenverteidiger, einer der Verlierer unter Kompany, durfte in Mainz erstmals seit dem Pokalspiel in Mainz (30.10.) wieder von Beginn an ran, weil Upamecano nicht 100%-spielfit war. Dier bekam den Ball vor dem 0:1 im Mittelfeld nicht geklärt, auch vor dem zweiten Gegentor nicht scharf genug. In der 64. Minute runtergenommen.
MIN-JAE KIM - NOTE 6: Mister Zuverlässig in der Abwehr, der jedoch zu Beginn Unaufmerksamkeiten zeigte und vor allem beim 0:1 zu passiv und zaghaft agierte. Vor dem 0:2 per Hackentrick versetzt. Negativer Höhepunkt: Der falsche Einwurf in der Nachspielzeit.
RAPHAEL GUERREIRO - NOTE 5: Unnötig verursachter Eckball des Portugiesen, der in Abwesenheit des verletzten Davies auf der Linksverteidiger-Position spielt – diese allerdings deutlich defensiver interpretiert als der Kanadier. Wirkte fahrig, nicht konsequent und gierig in den Duellen. Raus nach 58 Minuten.
JOSHUA KIMMICH - NOTE 4: Der Sechser, der in dieser Saison weiterhin jede (!) Pflichtspielminute im Bayern-Trikot auf dem Platz stand, konnte bei der ersten Mainzer Konterattacke den Ball nicht festmachen. Ohne Drive nach vorne. Sah Gelb wegen Meckerns.
ALEKSANDAR PAVLOVIC - NOTE 5: Der gebürtige Münchner aus der eigenen Jugend hatte gegen Donezk eine Pause erhalten, nahm nun anstelle von Goretzka seinen Platz als zweiter Sechser neben Kimmich ein. Wirkte nicht so spritzig und zielstrebig, verlor Bälle und Zweikämpfe.
Musiala ohne Ideen
LEROY SANÉ - NOTE 4: Als Linksfuß auf der linken Seite nur bei wenigen Szenen mit Zug zum Tor und guten Flanken. Ein Freistoßtrick mit Kimmich misslang. Oft mit Abstimmungsproblemen und falschen Entscheidungen. Kommt nicht in Schwung, seine Abschlüsse landeten weit drüber. Auch als Rechtsaußen schwach. Traf immerhin zum 1:2.
MICHAEL OLISE - NOTE 4: Der Rechtsaußen wirkte nach seinem Doppelpack gegen Donezk von Beginn an frisch und selbstbewusst, schoss mit links an den Pfosten (6.), köpfte drüber (12.). Sah vor dem 0:1 am eigenen Strafraum schlecht aus, zu passiv. Tauchte im Spiel mehr und mehr ab.
JAMAL MUSIALA - NOTE 4: Das kreative Hirn der Mannschaft fand auf dem schmierigen Rasen schwer ins Spiel, wurde allerdings in nahezu jedem Zweikampf gefoult – oft am Boden. Keine gute Ballverarbeitung zentral vorm Tor (56.). Kaum Ideen - nicht sein Tag.
THOMAS MÜLLER - NOTE 5: Bayerns Urgestein diesmal als Kapitän in der Rolle des verletzten Mittelstürmers Kane. Rieb sich auf in den Duellen gegen das Mainzer Urgestein, Abwehrchef Bell. Ansonsten mit hohem Laufpensum, aber ohne Torgefahr auszustrahlen.
Tel ohne Selbstvertrauen
LEON GORETZKA - NOTE 4: Zunächst auf der Bank, das bayerische Stehaufmannschkerl kam in der 58. Minute für Pavlovic rein. Sollte erst das Zentrum stabilisieren, rücke dann in die Innenverteidigung. Solide, aber kein Heilsbringer.
SACHA BOEY - NOTE 5: Ersetzte ab der 58. Minute Guerreiro, rückte jedoch auf seine von ihm präferierte Rechtsverteidiger-Position. Lief in der Defensive ein paar Bälle ab, aber meist auch nur hinterher.
MATHYS TEL - NOTE 5: Kam als Joker in der 64. Minute für Dier, übernahm Sanés Position als Linksaußen. Führte sich gleich mit einem Fehlpass ein. Ohne Selbstvertrauen in seinen Aktionen.
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