Alles anders beim FC Bayern – wie Kompany der Stimmungsumschwung an der Säbener Straße gelang

Vom Unsinn zum Frohsinn: Der Rekordmeister hat in der Ära Kompany einen Stimmungsumschwung erfahren. Alles positiv, auch die Finanzeckdaten. Nun kommt es zum Duell mit Ex-Angstgegner Mainz.
Patrick Strasser |
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Gute Laune an der Säbener Straße – ein Verdienst von Trainer Vincent Kompany.
IMAGO Gute Laune an der Säbener Straße – ein Verdienst von Trainer Vincent Kompany.

München - Die Arbeit sowie die Lernkurve eines Trainers lassen sich stets ganz gut messen, wenn eine Mannschaft innerhalb einer kurzen Zeitspanne erneut auf denselben Gegner trifft. So geschehen aus Sicht des FC Bayern mit Double-Gewinner Bayer Leverkusen.

Aus dem überlegen geführten, aber eben nicht gewonnenen Duell mit dem Meister Ende September hatte Vincent Kompany offenbar die richtigen Schlüsse gezogen. Auch wenn auf das 1:1 in der Bundesliga das 0:1 im DFB-Pokal-Achtelfinale folgte. Den guten Beginn zerschoss Torhüter Manuel Neuer, mit seinem Ausflug für einen Bruch im Spiel und einer seiner Rippen verantwortlich.

Der "Kompanyball" des FC Bayern funktioniert

Selbst nach der taktischen Umstellung bewiesen die Münchner mit nur zehn Mann, dass der "Kompanyball" auch gegen den momentan stärksten Gegner hierzulande fruchtet. Zur Wiedervorlage in der Rückrunde, wenn die Bayern in Leverkusen erstmals gegen Xabi Alonso und seine Werks- und Wirtz-Elf gewinnen wollen.

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Diesen Samstag (15.30 Uhr live bei Sky und im AZ-Liveticker) geht es nach Mainz, zu den 05ern, deren Fans sich selbst inbrünstig mit "Wir sind nur ein Karnevalsverein" feiern. Ende Oktober hatten die Bayern sie in der zweiten Runde des Pokals souverän mit 4:0 (bereits der Halbzeitstand) abgefieselt - war aber auch noch nicht Fastnacht in Mainz und Rheinhessen. Die fünfte Jahreszeit startet für die Närrinnen und Narrhalesen stets am 11.11. auf dem Mainzer Schillerplatz. Ob sie diesmal als beste Version ihrer selbst auflaufen, verkleidet als Serienkiller der Bayern?

Mainz 05, der Angstgegner des FC Bayern – das war einmal

Bei keinem anderen Verein verloren die Münchner seit Saisonbeginn 2020/21 so viele Auswärtsspiele. Es ist also nicht lange her, dass die Mainzer einer der Angstgegner der Münchner waren, weil sie ihnen drei Liga-Auswärtspleiten am Stück (von 2021 bis 2023) zufügten. In den letzten drei Begegnungen jedoch gab es drei Bayern-Siege bei 15:2-Toren.

"Mainz hat es gut gemacht, seit wir gegen sie im Pokal gespielt haben", sagte Kompany und erklärte: "Sie haben weniger Gegentore bekommen, Ergebnisse geholt. Ich glaube, dass sie viel Selbstvertrauen haben. Aber wir natürlich auch." Aber hallo!

Kompany kommt bei den Fans an – und auch bei Bossen und Spielern

Ungeschlagener Tabellenführer, zuletzt vier Champions-League-Erfolge hintereinander. Die Kompany-Bilanz vor dem Mainz-Duell in allen Pflichtspielen seit seinem Amtsantritt zu Saisonbeginn lautet: 22 Spiele, 16 Siege, drei Unentschieden, drei Niederlagen. Der Belgier kommt mit seiner sympathischen, weil nahbaren und zurückhaltenden Art bei den Fans an, erhielt trotz Abwesenheit bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag viel Applaus nach dem Abspielen einer kurzen Videobotschaft.

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Seine Empathie und sein Umgangston in der Kabine werden von den Spielern geschätzt. Dass er im Training hin und wieder selbst mitgrätscht ebenso. Sein spontanes, glucksendes Lachen steckt an.

Ausgetuchelt! Jetzt "vinniet" es an der Säbener Straße

Vom Unsinn zum Frohsinn. Der Stimmungsumschwung gegenüber der zähen, teils bleiernen Rückrunde, in der alles schwierig und kompliziert erschien, ist geglückt. Ausgetuchelt und passé. Vinnie, der Winner, hat den Verein kompanisiert. Die Ultras singen (und finanzieren) in Eigenregie eine neue Hymne. Bayern wie es singt und lacht. O du Fröhliche! Früher war mehr Lamentieren.

Auch die Bilanzen sind eine Pracht. Der Klub bzw. die AG und der Verein legten zuletzt erstaunliche Rekordzahlen vor. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf 1,017 Milliarden Euro, der Konzerngewinn wurde auf 43,1 Millionen gesteigert. Und das Rekordeigenkapital beträgt schier unglaubliche 571 Millionen. Dass die TV-Gelder nach dem Verkauf der Medienrechte künftig - zumindest national - noch ein wenig kräftiger fließen, sorgte für Frohsinn auf den Fluren an der Säbener Straße. Fragt sich nur noch, wie groß das größte Stück vom Kuchen sein wird, auf dem FC Bayern steht. Die Verteilungsdebatte unter den Profiklubs läuft.

Die mächtige wie machtvolle bayerische Kuchengabel ist gezückt. Wäre ja gelacht. Der Konkurrenz wird's nicht schmecken.

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