Nach dem Transfer-Desaster: Ausgerechnet jetzt muss der FC Bayern zum Angstgegner

Nichts geht mehr in Sachen Transfers: Der Kader für das Auswärtsspiel des FC Bayern gegen Borussisa Mönchengladbach am Samstag und die restliche Hinrunde steht. Nun gilt es für Trainer Thomas Tuchel, das Beste draus zu machen.
Patrick Strasser |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
7  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Frustrierte Bayern, jubelnde Gladbacher: Das Bild gab es in den letzten Duellen häufiger.
Frustrierte Bayern, jubelnde Gladbacher: Das Bild gab es in den letzten Duellen häufiger. © IMAGO / RHR-Foto

München – Freitagnachmittag am Deadline-Day, dem letzten Tag des Transferfensters in den fünf größten europäischen Ligen. Zeit für Bayern-Trainer Thomas Tuchel, seine Schäfchen durchzuzählen vor der Abreise per Charterflug Richtung Mönchengladbach zum Auswärtsspiel am Samstagabend bei der Borussia (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker).

Wer ist eigentlich noch da? Wer füllt das 20 Spieler umfassende Spieltagsaufgebot? "Der Kader ist im Moment sehr klein. Wir werden alle Mann brauchen", sagte Tuchel am Freitagmittag, da wusste er freilich noch nicht, dass der Transfer seines Wunschsechsers Joao Palhinha platzen würde.

Kleiner Kader beim FC Bayern: Keine Überraschungen in der Aufstellung gegen Gladbach

Neben den Millionen-Verkäufen von Benjamin Pavard und Ryan Gravenberch wurden die drei Teenager-Talente Gabriel Vidovic (19/zu Dinamo Zagreb), Arijon Ibrahimovic (17/Frosinone Calcio) und Paul Wanner (17/SV Elversberg) in die weite Welt hinaus verliehen.

Heißt: Im Gladbach-Kader stehen mit Torhüter-Neuzugang Daniel Peretz, dem Sechser-Talent Aleksandar Pavlovic sowie Vorbereitungsüberraschung Frans Krätzig drei Spieler, die ohne jede Pflichtspielminute für die Bayern sind. Die Aufstellung wird bis auf das kleine Fragezeichen Min-jae Kim (Muskelverhärtung) dieselbe sein wie beim 3:1 vergangenen Sonntag gegen Augsburg.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Vorsicht: Borussia Mönchengladbach entwickelte sich zum Angstgegner des FC Bayern

Jamal Musiala flog nach seinem Muskelfaserriss nicht mit. "Für ihn ist es noch zu früh. Da gehen wir kein Risiko ein", betonte Tuchel. Es sollte auch ohne den Zehner gegen die von Abgängen gebeutelte Borussia reichen, die massiv im Umbruch steckt und in den drei letzten Spielzeiten Zehnter, Zehnter und Zwölfter wurde.

Die Fohlen lahmen seit einer Weile, grasen auf der Weide des Niemandslands. Nur wenn es gegen die Bayern geht, gegen die Rivalen von Anno Dazumal (70er Jahre), dann heißt es plötzlich "Hopp, hopp, hopp Pferdchen, lauf Galopp". Seit fünf (!) Pflichtspielen sind die Gladbacher unbesiegt, auswärts verloren die Münchner vier der letzten fünf Pflichtspiele. Ein Angstgegner wie er im Buche steht, der stets gegen den Abo-Meister seine ansonsten maue Saison aufhübscht.

Trainer Thomas Tuchel sieht den FC Bayern dennoch als Favoriten

"Wir glauben nicht an Serien, wenn sie gegen uns laufen", sagte Tuchel und lachte. Indirekt bestätigte der 50-Jährige, dass die Seinen Manschetten vor Gladbach haben, indem er meinte: "Es kann schon mal passieren, dass eine Atmosphäre nicht zu uns passt."

Wie früher, so Tuchel, als die Bayern in Frankfurt und in Kaiserslautern meist schlecht aussahen und den Anti-Lauf bestätigten. Klar sei aber auch der eigene Anspruch, "als Favorit nach Gladbach zu fahren" und "dort gewinnen zu wollen". Was auch sonst?

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Anders als der FC Bayern: Thomas Tuchel mit makelloser Bilanz gegen Gladbach

Mitte Februar verloren die Bayern in der achten Minute Dayot Upamecano wegen einer Roten Karte nach Notbremse und dann das Spiel mit 2:3. Zu schlechter Letzt gingen mit Trainer Julian Nagelsmann in den Stallungen der Fohlen sämtliche Gäule durch, er stürmte die Schiedsrichter-Kabine und schimpfte wütend davonstapfend das Unparteiischen-Team "weichgespültes Pack". Ein entscheidender Mosaikstein, der bei seiner Entlassung fünf Wochen später eine gewichtige Rolle spielte.

Nachfolger Tuchel steht im Borussia-Park zum insgesamt 250. Mal bei einem Bundesliga-Spiel als Cheftrainer an der Seitenlinie (bis dato 115 Siege, 61 Remis, 73 Niederlagen). Gut für die Bayern und deren jüngste Fohlen-Phobie: Tuchel siegte gegen Gladbach in den vergangenen vier Bundesliga-Duellen immer – und das als Dortmund-Coach. Sein Plan für Samstag: "Wir müssen unser Ding machen, unsere Prinzipien durchspielen." Dann habe man "es in der eigenen Hand".

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
7 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Max Merkel am 02.09.2023 09:58 Uhr / Bewertung:

    Angstgegner gibts nicht. Was soll das? wenn nötig wirft man auch mal ein Paar Junge ins kalte Wasser.

  • rosa kuntz am 02.09.2023 14:14 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Max Merkel

    Normalerweise kann man es so machen, dass man die Jungen zumindest einwechselt, wenn die Partie nicht mehr gefährdet ist. Dafür muss man aber dafür sorgen, dass die erfahrenen und für die entsprechende Führung sorgenden Spieler in der Startelf stehen. Jeder Trainer beim FC Bayern muss wissen, dass egal um welchen Gegner es sich handelt, diese alle sich reinhängen, um den Bayern ein Bein zu stellen, damit sie in der Medienlandschaft auch mal als Helden gefeiert werden. Auch wenn es ihnen am Ende der Saison nichts gebracht hat, weil sie nicht mal gegen Ebenbürtige Gegner den Sieg erreicht haben. Aber so ist die BL und darauf muss man als FC Bayern eingestellt sein. Ich hoffe, dass es nicht schon wieder heißt, BVB packt's net, es sind noch Bayer 04, RB Leipzig und nicht zuletzt Union Berlin im Nacken. Also, kluge Entscheidungen treffen, damit nicht die Situation wie in der Vorsaison passiert. Bambi würde ich als FCB nicht in die NM ziehen lassen, da er verletzungsbedingt Zeit braucht.

  • Südstern7 am 04.09.2023 13:27 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von rosa kuntz

    "Auch wenn es ihnen am Ende der Saison nichts gebracht hat, weil sie nicht mal gegen Ebenbürtige Gegner den Sieg erreicht haben."

    Das ist oftmals sogar noch tragischer: Wenn die "Helden" die Bayern geschlagen haben und die Schulterklopfer nicht enden wollen, der eigene Verein selbst Tweets verfasst, die die Bayern lächerlich macht, dann darf man erwarten, dass es diese Helden-Truppe schafft eine solche Leistung für einige Wochen zumindest zu kompensieren. Stattdessen laufen sie in folgenden Spielen uninspiriert über die Wiese und verlieren dann 3 Spiele am Stück sang- und klanglos (und der eigene Verein unterlässt es schamhaft Tweeds gegen die eigenen Gehaltsempfänger zu veröffentlichen).
    Dieses Schicksal bleibt den ach so sympathischen Fohlen vom Niederrhein dieses Mal erspart.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.