Benjamin Pavard ist nicht der erste Stinkstiefel: Diese Stars haben den FC Bayern geräuschvoll verlassen

Benjamins Pavards Abgang zu Inter Mailand ist nicht der erste Transfer aus München, der mit etwas Beigeschmack verläuft. Die AZ blickt zurück auf andere Spieler, die sich ebenfalls geräuschvoll vom FC Bayern verabschiedeten.
Maximilian Steiger |
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Benjamin Pavard (vorn) wechselte mit reichlich Tamtam zu Inter Mailand. Hat sich der Franzose das von Robert Lewandowski abgeschaut?
Benjamin Pavard (vorn) wechselte mit reichlich Tamtam zu Inter Mailand. Hat sich der Franzose das von Robert Lewandowski abgeschaut? © IMAGO / Philippe Ruiz

München - Seit Mittwochabend ist klar: Benjamin Pavard verlässt den FC Bayern und schließt sich Inter Mailand an. Beim Champions-League-Finalisten aus dem Vorjahr unterschreibt der Franzose einen Vertrag bis 2028. Seit Wochen drängte der Verteidiger bereits auf einen Abschied aus München.  

Diese Spieler verließen den FC Bayern mit Groll

Der Abschied von Benjamin Pavard zu Inter Mailand lief alles andere als geräuschlos. Der Franzose wollte seinen Wechsel unbedingt über die Bühne bringen und reihte sich damit in eine Reihe weiterer Ex-Bayern-Stars ein, deren Abgang ebenfalls für Aufsehen sorgte.

Jürgen Kohler (Abschied 1991)

Ein Spieler, dessen Tischtuch mit dem Verein nach seinem Abgang vom FC Bayern zerschnitten war, ist Jürgen Kohler. Nur zwei Jahre nachdem Kohler sich den Münchnern anschloss, wollte er diese wieder verlassen.

Jürgen Kohler, einer aus Deutschlands Weltmeistermannschaft von 1990.
Jürgen Kohler, einer aus Deutschlands Weltmeistermannschaft von 1990.

Kohler drängte auf einen Abgang und beharrte darauf, vom Vorstand des FC Bayern eine Zusage erhalten zu haben. Diese wollten jedoch davon nichts wissen. Als Kohler dann jedoch einen Anwalt engagieren wollte, gab Präsident Fritz Scherer schließlich nach und ließ seinen Verteidiger für 7,5 Millionen zu Juventus Turin ziehen.

Douglas Costa (Abschied 2017)

Auch in der jüngeren Vergangenheit hat der FC Bayern den ein oder anderen bockigen Star letztlich ziehen lassen. Als Douglas Costa nicht glücklich beim FC Bayern zu sein schien und trotz durchschnittlicher Leistungen mehr Geld verdienen wollte, liebäugelte er im Sommer 2017 offen mit einem Wechsel ins Ausland. "Wir haben einige millionenschwere Angebote aus China bekommen und auch von großen Klubs aus Europa", hatte Costas Seite damals verkündet.

Douglas Costa: Einst geholt als gefeierter Mann konnte er die Leistungen zu Anfangszeiten nicht mehr auf den Platz bringen.
Douglas Costa: Einst geholt als gefeierter Mann konnte er die Leistungen zu Anfangszeiten nicht mehr auf den Platz bringen. © IMAGO/ VCG

Der damalige Bayern-Präsident Uli Hoeneß reagierte erzürnt über den brasilianischen Flügelspieler: "Wenn da jemand glaubt, dass man den FC Bayern unter Druck setzen kann, dass man ihm mehr Geld bezahlt, dann scheint er uns alle schlecht zu kennen." Einige Wochen später lederte Hoeneß noch einmal in Richtung Costa und das mit noch deutlich harscheren Worten: "Costa hat nicht funktioniert, weil er ein ziemlicher Söldner war."

Robert Lewandowski (Abschied 2022)

Ein Abschied, der wohl den meisten Fans noch in Erinnerungen geblieben ist, ist der von Weltfußballer und Stürmerstar Robert Lewandowski. Acht Jahre lang stürmte der Pole für den deutschen Rekordmeister, brach Rekorde und hamsterte Titel mit dem FC Bayern. Am Ende folgte aber doch ein unschönes Ende seiner Bayern-Zeit. Damals machte dessen Berater Pini Zahavi unmissverständlich klar, dass Lewandowski den Verein verlassen wolle.

Fünfmal in Folge holte Ex-Bayern-Stürmer Robert Lewandowski die Torjägerkanone. Dieses Jahr werden die Münchner wohl leer ausgehen.
Fünfmal in Folge holte Ex-Bayern-Stürmer Robert Lewandowski die Torjägerkanone. Dieses Jahr werden die Münchner wohl leer ausgehen. © IMAGO/Revierfoto

Dabei ginge es dem Stürmer "nicht um Geld", so der berüchtigte Berater. "Der FC Bayern hat nicht den Spieler Lewandowski verloren, sondern den Mensch Robert. Er fühlt sich seit Monaten von den Verantwortlichen nicht respektiert, das ist die Wahrheit", schoss Zahavi in Richtung der Münchner Führungsebene – eben jener Berater, den Uli Hoeneß im Zusammenhang mit dem Abgang von David Alaba ein knappes Jahr zuvor als "geldgierigen Piranha" bezeichnet hatte. Vor allem das zuvor von den Bayern verhängte "Basta" in der Lewandowski-Causa ließ die Situation eskalieren.

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Letzten Endes wechselte der Pole dann doch noch zum FC Barcelona und ließ bei seiner Abfahrt vom Vereinsgelände dann doch noch ein wenig versöhnliche Worte in Richtung der Fans verlauten: "Ich vergesse nie, was ich hier bekommen habe. Die Fans waren für mich immer sehr wichtig", sagte Lewandowski: "Das bleibt in meinem Herzen für immer."

Auch bei den Fans des FC Bayern hat Benjamin Pavard nun keinen guten Stand mehr

Die Verbindung Fans und Spieler schien zwischen Benjamin Pavard und den Anhängern des FC Bayern noch sehr stimmig gewesen zu sein, als der Franzose die gewonnene Meisterschaft in der vergangenen Saison sehr ausgiebig feierte.

Doch spätestens nach dessen Abschied und der Saga die Wochen zuvor hat sich auch Benjamin Pavard in die Abgänge der Bayern-Stinkstiefel eingereiht.

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3 Kommentare
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  • rosa kuntz am 02.09.2023 14:25 Uhr / Bewertung:

    Schöne Anekdote Südstern7. Gerade bei Lewandowski sollten wir uns zurückhalten. Da haben viele Faktoren hineingespielt, auch seine Unzufriedenheit über den neuen Trainer, nun Ex-Trainer. Und wenn man sieht, was mittlerweile für Spieler, die weit weniger an Erfolgen vorzuweisen habenhinblättert, waren Lewas Forderungen so unverschämt nun auch wieder nicht. Er hat uns mit Hilfe von Thomas Müller einen Torsegen gebracht, der im In- und Ausland mit einmaligen Erfolgen gekrönt wurde.

  • Sebastian B. am 01.09.2023 15:50 Uhr / Bewertung:

    Pavard hatte die Zusage, dass er wechseln darf. Auf diese Zusage durfte er sich verlassen. Insofern gibt es jetzt keinen Grund, ihm Dreck hinterherzuwerfen.

  • Südstern7 am 01.09.2023 14:33 Uhr / Bewertung:

    Ich muss immer schmunzeln, wenn die Fans ihre Herzen den Spielern schenken und dann wieder die Liebe entziehen, wenn diese den Verein wieder verlassen. Die Medien geben diesen Gefühlen natürlich Nahrung, wenn sie Emotionalität in ihre Berichterstattung bringen. Reine 1:0-Berichte sind weniger interessant, schließlich haben wir Fans auch alle unseren Dorfverein, indem wir aufgewachsen sind und die Sehnsucht nach Nähe und Familie auch bei den Profivereinen gerne erleben würden. Aber das sind zwei Paar Schuhe, Berufsfußballer verdingen sich dort, wo sie wirtschaftlich am besten fahren. Das ist nun mal so und seit Bosmann sind Verträge sowieso nur Momentaufnahmen.

    Und das war schon immer so! Anfang der 1960er Jahre wechselte der Ur-Schalker Willi Schulz zum HSV. Ab da betrat kein Schalker mehr seine Kneipe. Stattdessen tranken sie trotzig ihr Bier in der gegenüberliegenden Bierhalle! Was sie nicht wussten: Auch die gehörte dem Willi zwinkern

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