Hoeneß und Rummenigge wollten anderen Trainer: So hat Pep Guardiola den FC Bayern von Kompany überzeugt
München - Die leidige Trainersuche des FC Bayern, sie hat nach drei Monaten und zahlreichen Absagen endlich ein Ende. Am Mittwoch kam Vincent Kompany zur Vertragsunterschrift an die Säbener Straße, am Donnerstag könnte die offizielle Vorstellung in der Allianz Arena erfolgen. Weißer Rauch! Habemus Bayern-Coach!
Bis vor kurzem wäre der Name Kompany beim Rekordmeister beinahe unvorstellbar gewesen. Der Belgier blickt auf eine große Karriere als Spieler zurück, hat als Chefcoach bislang aber nur wenig Erfahrung gesammelt. In der vergangenen Saison stieg der 38-Jährige mit dem FC Burnley als Tabellenvorletzter recht chancenlos aus der Premier League ab, da er meist an seiner aus Zweitliga-Zeiten bewährten Offensiv-Taktik festhielt, gab es auf der Insel einiges an Kritik.
AZ-Info: Uli Hoeneß und Rummenigge wollten lieber Hansi Flick zum FC Bayern zurückholen
Wohl auch deshalb hätten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge nach AZ-Informationen gerne Hansi Flick nach München zurückgeholt. Bei Flick hätten sie genau gewusst, was sie bekommen. In der kommenden Saison findet das Champions-League-Finale in München statt – da wollen die Bosse mit ihrer Mannschaft natürlich unbedingt dabei sein. Flick, der Sextuple-Sieger von 2020, war nach seiner Entlassung beim DFB ohne Job und hätte sich durchaus auch vorstellen können, erneut bei den Bayern anzuheuern.
Selbst zu einem Engagement als Übergangslösung für ein Jahr, bis nächsten Sommer unter anderem Xabi Alonso und Jürgen Klopp auf dem Markt kommen, wäre der 59-Jährige bereit gewesen. Dennoch fiel die Wahl auf Kompany – und Flick wechselt zum FC Barcelona, wo er Vereinslegende Xavi beerbt.
Wie die AZ erfuhr, waren insbesondere Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund große Befürworter der Kompany-Lösung. Nach der enttäuschenden vergangenen Saison steht der Kader vor einem Umbruch, rund ein halbes Dutzend Spieler könnten den Klub verlassen. Hierfür erachtet Eberl Kompany als geeigneteren Kandidaten.
Anders als Flick, der viele Spieler bereits aus seiner ersten Amtszeit bei den Bayern und aus der Nationalmannschaft kennt, kann der Belgier unvoreingenommen an die Umstrukturierung der Mannschaft herangehen. Wenn schon Umbruch, dann richtig!
Vincent Kompany kommt auf ausdrückliche Empfehlung von Pep Guardiola
Dass sich Kompany nun Bayern-Trainer nennen darf, hat er jedoch nicht nur Eberl und Freund zu verdanken. Nach AZ-Informationen war es eine ausdrückliche Empfehlung von Pep Guardiola, die die alten Granden Hoeneß und Rummenigge von Kompany überzeugt hat. Guardiola, zwischen 2013 und 2016 selbst Chefcoach beim Rekordmeister, kennt den Belgier bestens aus gemeinsamen Zeiten bei Manchester City und hält viel vom designierten neuen Bayern-Coach.
"Ich habe die allerhöchste Meinung von seiner Arbeit, seiner Persönlichkeit, seinem Wissen über das Spiel, wie er mit den Medien umgeht – ganz viele Dinge", sagte Guardiola jüngst: "Hoffentlich treffen sie die beste Entscheidung. Wenn sie glauben, Vinny ist die richtige Person, dann haben sie einen Kerl, den sie bedingungslos unterstützen können."
Dass der Katalane bei der Entscheidungsfindung eine gewichtige Rolle gespielt hat, bestätigte auch Rummenigge. "Pep Guardiola hat uns mit Kompany geholfen, er hat sich sehr lobend über Vincent als einen talentierten Trainer geäußert. Pep kennt Vincent sehr gut und seine Meinung wird geschätzt", sagte das Aufsichtsratsmitglied der Bayern am Dienstag bei Sky Italia.