FCB auf dem Weg zur Herbstmeisterschaft

Der FC Bayern steht nach sechs Spieltagen an der Spitze der Bundesliga und schreitet mit großen Schritten der Herbstmeisterschaft entgegen.
Patrick Strasser |
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Der FC Bayern scheint auf dem Weg zur (Herbst-)Meisterschaft nicht aufzuhalten zu sein.
AZ-Montage | dpa Der FC Bayern scheint auf dem Weg zur (Herbst-)Meisterschaft nicht aufzuhalten zu sein.

München - Knapp 18 Prozent der Bundesliga-Saison sind gespielt und der FC Bayern steht an der Spitze. Im September. Ja, tatsächlich. Im Spätsommer. Dabei war das alles ganz anders vorhergesagt von Trainer Pep Guardiola. „Wir werden bis Dezember Probleme haben“, wiederholte der Bayern-Trainer stetig. Die Weihnachtsbesinnung als Zeitpunkt für die Trendwende der ach so schwierigen wie verdammten Nach-WM-Saison und die Rückrunde als Startpunkt des großangelegten Überholmanövers. Netter Plan.

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Nicht aufgegangen. Das 2:0 in Köln war bereits der vierte Sieg im sechsten Spiel – nur Gladbach und Leverkusen halten vorsichtig Anschluss. Borussia Dortmund hat bereits sieben Punkte Rückstand, drei Pleiten als Rucksack. Dabei hatte man nach dem 0:2 der Bayern beim BVB im Supercup das Gefühl, das Titelrennen sei offen. Das war Ende Juli.

Die Problemen lagen auf der Hand – beziehungsweise auf dem Operationstisch oder in Reha-Zentren. Schweinsteiger, Thiago, Martínez, dazu kamen Ribéry und Badstuber – diese Fünf fehlen seit Wochen und Monaten. Ausgerechnet in einer Phase der Terminhatz. Im Herbst, so sagt man, werden Titel nicht gewonnen, können aber verloren werden.

Vielarbeiter Xabi Alonso: Mit 206 Ballkontakten Rekordmann

Was haben sich die Bayern gesorgt! Guardiola sprach von einer „sehr, sehr gefährlichen Periode“. Matthias Sammer, der Sportvorstand und zugleich die Abteilung Mahnen, sagte nun noch einmal in der „FAS“: „Nach einem so großen Erfolg wie dem WM-Titel plötzlich wieder im ,Alltag’ zu landen und sich dann wieder quälen zu müssen, ist gar nicht so einfach. Dazu kommen die Strapazen, die knappe Regenerationszeit, die Verletzungssorgen.“ Und Bayern gewinnt trotzdem.

Auf die frühe Sieben-Punkte-Lücke zum BVB angesprochen, antwortete Guardiola in Köln: „Wir haben erst den sechsten Spieltag, es kann noch alles passieren. Wir analysieren die Spiele und wenn wir sagen: Okay, wir waren besser, dann ist es gut. Für uns ist wichtig: Wir wollen jedes Spiel besser werden.“ Sieht aussichtslos aus für die Konkurrenz. Sky-Experte Stefan Effenberg meinte über den Vorsprung: „Das ist ein Brett. Die Bayern werden da oben nicht mehr wegzubringen sein.“ Und Kölns ehrfürchtiger Trainer Peter Stöger sagte: „Wenn sie nicht im Februar Meister werden, dann eben im März.“

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Ist die Vorentscheidung nicht längst gefallen? Bedenkt man, dass Bayern erst ab Januar mit den Rückkehrern so richtig loslegen wollte – dann ja. Herbstmeister! Der Begriff bekommt eine neue Dimension. „Das Wichtigste ist, zu gewinnen, wenn man Tabellenführer ist. So lässt man den anderen Mannschaften keine Chance, nahe ran zu kommen“, betonte Kapitän Philipp Lahm und stellte fest: „Wir sind am liebsten ganz oben.“

Warum das bis Mai so bleibt. Die Gründe:

Der Königstransfer: Xabi Alonso ist nach nur sechs Pflichtspielen der uneingeschränkte Boss im Mittelfeld, der Souverän des Aufbauspiels. Gegen Köln kam er auf sagenhafte 206 Ballkontakte und stellte damit einen neuen Bundesliga-Rekord auf (zuvor gehalten von Thiago mit 187, im November 2013). Mit Alonso haben die Bayern die Stabilität im Spiel zurückgewonnen und können Schweinsteiger/Thiago ersetzen.

Pep Guardiola: Das 2:0 in Köln war sein insgesamt 50. Pflichtspielsieg seit er im Juni 2013 den Job bei Bayern angetreten hat. Die Sieg-Quote: 77 Prozent der 65 Pflichtspiele. Wie besessen arbeitet er an Taktik-Alternativen, umschifft alle Widerstände. Und hat seine spanische Spielweise ein wenig germanisiert, lässt physischer agieren. Die Grundidee ähnelt dem klaren Jupp-Heynckes-System.

Das Abwehrbollwerk: Fünf Spiele in Serie zu Null. Dank Boateng, dem neuen Abwehrchef. Dazu kommen die Alternativen Dante, Neuzugang Benatia und ab der Rückrunde Badstuber. Wenn da mal einer durchdringt, wartet Neuer, der Weltmeister, der Welttorhüter.

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„Zweimal hintereinander Meister zu sein, das haben andere auch geschafft“, sagt Sammer, „aber wir wollen es dreimal nacheinander werden.“ Zweifelt daran jemand?

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