Boateng: "Ribéry bekommt Tritte und Schläge"
München - Er ist der Defensiv-Boss bei den Bayern und gehört mittlerweile zu den Autoritätspersonen in der Mannschaft: Jérôme Boateng. Der Weltmeister ließ es sich jetzt nicht nehmen, seinen Kollegen Franck Ribéry in Schutz zu nehmen. Der ausschlaggebende Punkt dafür waren seine Ausraster in den Spielen gegen Dortmund und Jena.
"Man muss auch mal schauen, wie die Spieler gegen Franck spielen. Das ist nicht immer fair! Franck bekommt viele Tritte und Schläge ab, die man im Fernsehen nicht sieht", sagte Boateng der "BILD"-Zeitung. Gleichzeitig sagt er aber auch, dass Ribéry "nicht so reagieren" dürfe.
Nach Franck Ribérys Ellbogenschlag gegen Felix Passlack im Supercup gegen Dortmund nahmen sich Trainer Carlo Ancelotti und Kapitän Philipp Lahm den Franzosen bereits zur Brust. "Ich habe ihm gesagt, dass er die Hände besser bei sich behalten sollte. Ich glaube, dass er es einsieht. Man kann ihm seine Mentalität aber auch nicht komplett umdrehen, das ist auch sehr schwierig. Ich hoffe, dass es in Zukunft nicht mehr passiert, aber ich kann es nicht garantieren", sagte Lahm vor gut einer Woche.
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Ex-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer fand deutlich drastischere Worte. Nach der Tätlichkeit gegen Passlack bezeichnete er Ribéry als "tickende Zeitbombe".
Thomas Müller und Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge bildeten daraufhin den "Gegenpol" und nahmen Ribéry in Schutz. "Ein bewusster Schlag ins Gesicht ist noch nicht oft vorgekommen. In Dortmund das war an der Grenze. Aber in Jena die Szene wurde nur aufgebauscht", sagte Müller am Montag: "Mit böser Absicht passiert bei ihm nichts."
Kurz vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen (Freitag, 20.30 Uhr, ARD, Sky und im AZ-Liveticker) scheint die Chemie in der Mannschaft also zu stimmen.