So wird das neue Ordinariat in München

Das Ordinariat erklärt bei einem Rundgang über die Baustelle seine Baupläne in der Kapellenstraße, rechtfertigt die Kosten für den Umbau und macht klar: Ein Prunk-Bau wird es nicht.
von  Anne Kostrzewa
Ein Blick in denkünftigen Speisesaal. Hier sollen die rund 400 Mitarbeiter, für die das Gebäude ausgelegt ist, mittags essen und im anschließenden Innenhof entspannen.
Ein Blick in denkünftigen Speisesaal. Hier sollen die rund 400 Mitarbeiter, für die das Gebäude ausgelegt ist, mittags essen und im anschließenden Innenhof entspannen. © Petra Schramek

Das Ordinariat erklärt bei einem Rundgang über die Baustelle seine Baupläne in der Kapellenstraße, rechtfertigt die Kosten für den Umbau und macht klar: Ein Prunk-Bau à la Limburg wird es nicht.

Altstadt - "Nein, Badewannen haben wir hier nicht“, schmunzelt Peter Kerle vom Erzbischöflichen Ordinariat München (EOB). Es gebe Duschen für die Mitarbeiter, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen.

Kein Luxus, will das heißen. Nach dem Ärger um die Prunk-Residenz des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst, dessen Badewanne allein 15.000 Euro verschlingen sollte, ist die Kirche vorsichtig geworden bei Nachfragen zu ihren Bauvorhaben.

Ob derart teure Maßnahmen nicht dem Appell des Papstes entgegen stünden, in Demut und Bescheidenheit zu leben, wird Prälat Pater Beer, Generalvikat des Erzbistums, am Dienstag vor versammelter Presse gefragt.

Er sagt: „Ich bitte Sie zu bedenken, dass der Papst auch nicht in einem Zelt wohnt.“

Lesen Sie hier: AZ-Meinung: Bloß kein Protz - Kirche und Geldverschwendung

Das Gebäude in der Kapellenstraße 2-4, erbaut 1954, hat die Erzdiözese im Jahr 2006 für 90,1 Millionen Euro gekauft. Umgebaut wird es für 42,15 Millionen Euro.

Über 130 Millionen Euro für ein neues Verwaltungsgebäude – das erntet Kritik. Sind derartige Kosten wirklich nötig? Ja, sagt Prälat Beer entschieden.

Im Erzbistum München und Freising seien 8000 Menschen beschäftigt. Ihre Arbeit ließe sich nur mit einer „effizienten und zeitgemäßen Verwaltung“ bewältigen.

Momentan ist diese in München auf neun Standorte verteilt. „Die Kommunikation und die Dienstwege sind entsprechend schwierig.“

Nach Vorstellung der Erzdiözese soll das neue Dienstgebäude, in dem rund 400 Mitarbeiter Platz finden, „der Kirche in der Stadt ein Bild geben.“

Es soll ein „offenes Haus“ sein, in dem die Arbeit der Erzdiözese "erlebbar" sei.

Wie das im Detail aussehen soll, erklärt Peter Kerle bei einem Rundgang über die Baustelle.

Die Fassade bleibt weitgehend erhalten. Einzige Änderungen: Der Eingangsbereich wird an der Ecke Kapellenstraße/Maxburgstraße neu gestaltet. Von hier soll man später in den Innenhof sehen, unter dem eine Tiefgarage mit 55 Stellplätzen entsteht. Die Zu- und Ausfahrt zur Tiefgarage an der Maxburgstraße ist die zweite Veränderung an der Fassade.

Die meisten Umbauten findet im Innern des 21.800 qm großen Gebäudes statt. Dort wird isoliert, Sanitäranlagen, die Elektrik und Datenleitungen werden erneuert und Aufzüge behindertengerecht umgerüstet. Verglaste Türen sollen Licht in die Flure tragen.

„Wir haben aus Kostengründen auch auf vieles verzichtet, was bei der Planung im Gespräch war“, ergänzt Prälat Beer. Auf den Ausbau des Dachgeschosses etwa. Oder auf eine Verbindungsbrücke zum Gebäude in der Maxburgstraße 2, in der die Erzbischöfliche Finanzkammer untergebracht ist.

„Das wäre alles sehr schön gewesen, aber wir haben uns bewusst dagegen entschieden.“

 

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