Bloß keinen Protz - Kirche und Geldverschwendung
München - Gut, der neue Papst Franziskus predigt die Armut. Trotzdem müssen nicht alle katholischen Würdenträger in Sack und Asche laufen, die Kirchenverwaltungen nicht in preiswerte Unterkünfte einziehen. Angesichts der 130 Millionen, die sich das Erzbistum München für sein neues Ordinariat gönnt, müssen aber doch ein paar Fragen erlaubt sein.
Man muss fragen, wie sich diese Ausgaben in Zeiten der Kostenexplosionen noch entwickeln werden. Man wird sehr genau schauen müssen, ob hier in Münchens teuerster Lage ein Prunk-Palast à la Tebartz-van Elst entsteht. Aber vor allem wird man fragen, ob die Diözese, die sich das leisten kann, nicht auch das Geld hat, an der Lösung dringender sozialer Missstände mitzuwirken.
Für dieses Geld kann man viele Suppenküchen errichten
Die Münchner verfügen – wie andere Bistümer – über in Jahrhunderten angesammelte Pfründe, im wesentlichen zahllose Immobilien und großen Grundbesitz. Hohe dreistellige Millionensummen sind da schnell beieinander. Dieses Geld muss nicht bis zum Jüngsten Tag auf der hohen Kante liegen.
Warum kann ein Teil nicht unters Volk gebracht und damit das Gebot der Nächstenliebe erfüllt werden? Warum zahlt die katholische Kirche in vielen Einrichtungen keine Tariflöhne? Warum kann sie – für einen Bruchteil dieser Summe – nicht soziale Einrichtungen wie zum Beispiel Suppenküchen errichten und unterstützen?
Das wäre im Sinne von Jesus Christus – und von Papst Franziskus.
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