Ein Serientäter? Schüler sticht Mann bei Überfall in München nieder

Der Verdächtige sitzt in der JVA Stadelheim in Untersuchungshaft. Der 20-Jährige soll vor zwei Wochen in Bogenhausen zwei Raubüberfälle auf drei Studenten und einen Handwerker verübt haben.
Ralph Hub
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Die Polizei geht davon aus, dass alle drei Überfälle vom selben Täter verübt wurden. (Symbolbild)
Die Polizei geht davon aus, dass alle drei Überfälle vom selben Täter verübt wurden. (Symbolbild) © imago/Marc Stinger

Neuperlach - Wie viele Raubüberfälle in München auf das Konto des 20-Jährigen aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck tatsächlich gehen, ist noch nicht endgültig geklärt. Die Münchner Polizei kann ihm aufgrund der bisherigen Ermittlungen inzwischen drei Taten nachweisen. Neben zwei Überfällen in Bogenhausen auch einen weiteren am vergangenen Sonntag in Neuperlach.

München-Neuperlach: Täter sticht Opfer in Rücken und Brust

Das Opfer, ein 36-Jähriger aus München, ist dabei nur knapp mit dem Leben davongekommen. Der Mann wurde am Sonntag kurz nach Mitternacht an der Bushaltestelle Staudingerstraße/Quiddestraße hinterrücks angegriffen.

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"Das Opfer hatte kaum eine Chance, sich zu wehren", sagte Polizeisprecher Werner Kraus am Montag. Ein Passant fand den Mann gegen 0.15 Uhr blutüberströmt am Boden liegend und alarmierte den Polizeinotruf. Der 36-Jährige war noch bei Bewusstsein und konnte deshalb den Polizisten eine Beschreibung des Angreifers geben.

Streife stellt Verdächtigen in U-Bahnhof 

Eine Streife entdeckte im Rahmen einer Sofortfahndung wenig später im nahe gelegenen U-Bahnhof Quiddestraße einen Verdächtigen, auf den die Beschreibung passte.

Es handelt sich nach Polizeiangaben um einen 20-Jährigen aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck, einen Schüler mit afghanischen Wurzeln. Als er festgenommen wurde, hatte er noch Blut an einer Hand und trug zudem ein Messer bei sich. Die Polizisten fanden bei ihm rund 200 Euro in bar, genau in der Stückelung, wie sie das Opfer im Geldbeutel gehabt hatte.

Von 20-Jährigem niedergestochen: Mann noch in der Nacht notoperiert

Ein Notarztteam versorgte das 36 Jahre alte Opfer. Der Münchner hatte bei dem Überfall nach Polizeiangeben mehrere Stichverletzungen im Rücken und in der Brust erlitten. Er wurde in eine Klinik gebracht und noch in der Nacht notoperiert. "Er ist außer Lebensgefahr", sagte Polizeisprecher Werner Kraus.

Gegen den mutmaßlichen Täter lag bereits vor dem Überfall in Neuperlach ein Haftbefehl vor. Er war nach zwei Raubüberfällen am 9. November in Bogenhausen zur Fahndung ausgeschrieben.

Zwei Überfälle innerhalb von 30 Minuten in Bogenhausen

Der Täter hatte damals in nur etwa 30 Minuten zweimal im Bereich der Richard-Strauss-Straße zugeschlagen. Seine ersten Opfer waren drei Studenten, die an diesem Samstagmorgen gegen 5.10 Uhr an einer Bushaltestelle in der Richard-Strauss-Straße ausstiegen.

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Zwei der Opfer konnten weglaufen, der dritte, ein 21-jähriger Student aus Baden-Württemberg, hatte dagegen keine Gelegenheit zur Flucht, er übergab dem Täter seine Geldbörse mit weniger als 50 Euro. Der Räuber nahm sich die Geldscheine, warf dann das Portemonnaie weg und rannte in unbekannte Richtung davon.

Weitere ähnliche Taten werden abgeglichen

Gegen 5.30 Uhr überfiel offenbar derselbe Täter ganz in der Nähe einen 39 Jahre alten Bauarbeiter. Auch er wurde mit einem Messer bedroht. Der Polier übergab dem Unbekannten knapp 300 Euro. Der Räuber entkam ebenfalls zu Fuß.

Der 20-Jährige könnte außer für die Taten in Bogenhausen und Neuperlach noch für weitere Überfälle in München verantwortlich sein, sagte Polizeisprecher Kraus. Mehrere Fälle würden überprüft. Der mutmaßliche Täter sitzt inzwischen in U-Haft in der JVA Stadelheim. Die Mordkommission München ermittelt gegen den Schüler wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.

Zeugenaufruf der Polizei

Die Kripo bittet in diesem Fall die Bevölkerung um Unterstützung: Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Staudingerstraße und Quiddestraße etwas beobachtet, das mit dem Vorfall in Zusammenhang stehen könnte? Hinweise nimmt das Polizeipräsidium München entgegen  (Telefon 089/29100). 

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5 Kommentare
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  • Wendeltreppe am 18.11.2024 14:26 Uhr / Bewertung:

    Kürzlich haben sich hier doch einige echauffiert, weil ein mit einem Messer bewaffneter Maskierter in Moosach einen Polizeieinsatz mit (nach deren Gutdünken) zu vielen Einsatzfahrzeugen auslöste. Jene werden im vorliegenden Fall wohl noch am Überlegen sein.

  • Himbeer-Toni am 18.11.2024 16:38 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Wendeltreppe

    Richtig. Nach einer Meldung weiß man nie welche Bedrohungslage und in welchem Umfang diese ist. Deshalb lieber ein, oder zwei Einsatzwägen mehr.

  • Der wahre tscharlie am 18.11.2024 19:34 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Himbeer-Toni

    Ich glaube, "Wendeltreppe" wollte damit etwas anderes sagen.

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