Nach regenreichen Wochen: So steht es ums Grundwasser in München

Lange waren die Pegelstände bedenklich niedrig – auch in München. Die gute Nachricht: Durch den Regen sind sie wieder gestiegen. Die Natur könnte aber noch mehr Wasser gebrauchen.
Carmen Merckenschlager
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Das Grundwasser in München ist durch den anhaltenden Regen gestiegen – die Lage hat sich entspannt. Die Natur könnte aber noch mehr gebrauchen. In den vergangenen Jahren war es insgesamt zu trocken.
Das Grundwasser in München ist durch den anhaltenden Regen gestiegen – die Lage hat sich entspannt. Die Natur könnte aber noch mehr gebrauchen. In den vergangenen Jahren war es insgesamt zu trocken. © Wolfgang Maria Weber/imago

München - Vom Regen haben die Münchner erst einmal genug. Während andernorts in Deutschland wenigstens ab und an die Sonne schien, war es in München gefühlt zwei Monate durchgehend nass. Mittlerweile hat der Sommer auch München erreicht; es ist sonnig und trocken.

Grundwasserpegel  in München: "Wir bewegen uns in die richtige Richtung"

Aber hat der Regen wenigstens die Grundwasserpegel wieder soweit ansteigen lassen, dass es Entwarnung gibt? Besonders vergangenes Jahr hatten bayernweit Experten gewarnt, die Grundwasserstände lägen bedenklich niedrig. Die AZ hat im Wasserwirtschaftsamt der Stadt nachgefragt.

Stefan Homilius ist Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamts München.
Stefan Homilius ist Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamts München. © privat

"Wir bewegen uns in die richtige Richtung", sagt Stefan Homilius, Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamts München. Die Karte mit den Wasserständen sei im Vergleich zum Vorjahr "weniger rot". Die Stände in und um München hätten sich ein wenig erholen können. Zwei Monate Regen allein schaffen das laut Homilius aber nicht.

Im Raum München stehen die Grundwasserstände auf Grün

"Grundwasser hat ein langes Gedächtnis. Seit zehn Jahren baut sich ein Defizit auf. Das ist nicht mit zwei Monaten Regenwetter wettzumachen", erklärt er. Dafür müsste es mehrere Jahre in Folge überdurchschnittlich viel regnen, damit sich die Lage vollständig entspannen könnte.

"Derzeit sind in Südbayern die Pegel auf rund 90 Prozent des Mittels", sagt Homilius. Im Großraum München liegt die sogenannte Münchner Schotterebene. Je nach Messstelle liegt das Grundwasser hier teils nur einen, teils bis zu 15 Meter unter Grund. Alleine das führt zu unterschiedlichen Messständen.

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"Bis Wasser in 15 Metern Tiefe versickert ist, dauert es natürlich länger als bei einem Meter. Ebenfalls ist die Bodenbeschaffenheit entscheidend", so Homilius. In der Stadt stehen die Messstände derzeit zum größten Teil auf Grün, heißt: "kein Niedrigwasser".

Also Entwarnung? "Na ja, alle werden wird es nicht, von trockenen Brunnen sind wir weit entfernt. Aber weniger Grundwasser stellt vor allem Land- und Forstwirtschaft vor Probleme", sagt der Amtsleiter. Trockenschäden begünstigen beispielsweise einen Borkenkäferbefall, auf Feldern kommt es zu Ernteausfällen.

Um Wasser zu sparen: Am besten mit Regenwasser gießen

Deshalb sei es auch in Zeiten, in denen die Lage nicht kritisch sei, wichtig, Wasser zu sparen. Homilius: "Ein Brunnen in einem Münchner Garten macht natürlich das Kraut nicht fett. Trotzdem sollte jeder Wasser sparen; gießen am besten mit Regenwasser, Wasserhähne nicht unnötig laufenlassen."

Denn klar sei laut Amtsleiter: "Die Wetterextreme nehmen zu. Es wird zu mehr Dürren kommen, genauso nehmen Sturz- und Starkregenereignisse zu. Das sind dann häufig so massive Mengen in kurzer Zeit, dass der Boden das gar nicht aufnehmen kann." Jeder gesparte Tropfen Wasser sei also sinnvoll.

Insgesamt sei Deutschland aber ein wasserreiches Land und die Lage habe sich in München ein wenig entspannt. Homilius sagt: "Von Berufswegen her muss ich sagen, es dürfte noch weiter regnen. Als Vater und Fußballspieler aber sage ich: Jetzt reicht's erst mal."

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15 Kommentare
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  • Fracking Gas am 01.06.2023 15:50 Uhr / Bewertung:

    Es kann das ganze Jahr lang regnen, links Grün indoktrinierte Medien und Grünen werden nie genug Grundwasser haben. Die Panik und Hysterie muss hochgehalten werden, die Stammwählerschaft will im religiösen Fanatismus gehalten werden. Wir können alle absaufen, wir haben trotzdem Dürre. Den Mist glaubt keiner mehr. Ich bin gestern noch an der Mariannenbrücke über das ausgetrocknete Flussbett der Isar zur Muffathalle gelaufen, die Fische ersticken, die Hunde verdursten und ich brauch ein Bier bei soviel Blödsinn.

  • Newi83 am 01.06.2023 16:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fracking Gas

    Schon mal bei der AfD nachgefragt ob die Ihnen das Bier zahlen? Ich glaube fürs Bier braucht man ja kein Wasser.

  • Analyst am 01.06.2023 17:08 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fracking Gas

    Oh „vergaserlein“ der Grundwasserspiegel hat was mit Grün zutun ?Sollte es durch den Sommer nochmals so Regenarm wird,geht der Pegel wieder Bergab ,dann darfst du nichtmal deinen SUV abwaschen oder deinen Pool füllen,aber der AFDler weiß nicht mal im Ansatz was Wassermangel bedeutet und das hat weder was mit Grün,Rot ,Blau oder Schwarz zu tun.
    Nennt sich sowohl Klimaerwärmung oder Wetter.

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