Insolvente Modekette aus München: Kann Hallhuber gerettet werden?
München - Dass Pandemie und Inflation den Einzelhandel schwächen, merkt man in München an vielen Ecken: Ob Galeria Karstadt Kaufhof oder erst vor wenigen Tagen der Feinkostladen Schlemmermeyer am Viktualienmarkt – auch einige alteingesessene Läden überleben die Krisen nicht. Nun ist auch die 1977 in München gegründete Modekette Hallhuber insolvent. Wie es mit den elf Filialen in München weitergeht, ist noch unklar.
Grund für die finanziellen Probleme sind "alle marktbekannten Krisen, die den Textileinzelhandel betreffen. Die generelle Kaufzurückhaltung, die allgemeine Stimmungslage durch die politische Situation, die Ukrainekrise. Zudem die erhöhten Energie- und Beschaffungskosten", wie Hallhuber auf AZ-Anfrage mitteilt.
Trotz Insolvenzverfahren: Hallhuber-Geschäftsführung will Betrieb weiterführen
Aktuell läuft ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung: Vorerst wird Hallhuber also weiter von der bisherigen Geschäftsführung verwaltet, allerdings überwacht durch den Rechtsanwalt Christian Gerloff. Das Verfahren ist laut Hallhuber "auf die Weiterführung des Geschäftsbetriebs ausgelegt".
Mithilfe der Restrukturierungsexperten Sven Tischendorf und Alexander Höpfner soll ausgearbeitet werden, wie man das Unternehmen wieder auf Kurs bringen kann.
"Weitere Schritte zum Verfahren werden im Anschluss an die erste Sitzung des vorläufigen Gläubigerausschusses, im Laufe der nächsten Woche, bekanntgegeben", teilt Hallhuber der AZ mit.
Hallhuber-Insolvenz: Der Verband der Innenstadthändler hofft auf eine Lösung
Sollten die Filialen schließen, wäre das ein Verlust für München, wie Wolfgang Fischer vom Verband der Innenstadthändler Citypartner glaubt. Die Modefirma sei "fast schon ein Traditionshaus".
Mit Leerständen sei nicht zu rechnen – immerhin sind die Filialen in der Innenstadt an prominenten Standorten. "Aber wir hoffen sehr, dass eine Lösung für Hallhuber gefunden wird."
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