TV-Kommentator im Grünwalder bedroht: "Der schlimmste Moment, den ich in einem Stadion erlebt habe"
München - Als hätten die Löwen nicht schon genug Probleme: Am Rande des Heimspiels des TSV 1860 am vergangenen Freitagabend gegen Arminia Bielefeld (0:3) ist Magenta-Kommentator Christian Straßburger eigenen Aussagen zufolge wüst beleidigt und bedroht worden.
"Ich komme rein und rede irgendwann mit den Spielern. Da gibt es den Rasen, einen Zwischenrasen und eine Matte. Und wir standen auf dem Zwischenrasen, minutenlang", erklärte Straßburger im Podcast "4zu3": "Auf einmal kommt einer richtig aggressiv und fragt mich, ob ich zu dem Verein gehöre. Ich habe gesagt: 'Nein, ich bin Kommentator bei Magenta.' Er hat mich richtig angeschrien, ich solle bitte auf dieser Matte stehen."

Grünwalder-Platzwart bedroht Christian Straßburger, "als würde er mir eine Kopfnuss geben wollen"
Auf Nachfrage des 35-Jährigen, ob man dies nicht höflicher formulieren könne, sei es weitergegangen: "Und dann kommt der zu mir und baut sich vor mir auf, im Prinzip, als würde er mir eine Kopfnuss geben wollen. Ich habe gedacht, was ist das nun? Das war der Platzwart von 1860, beziehungsweise der Stadt München."
Besagter Platzwart, der nach AZ-Informationen ein Angestellter der Stadt ist, habe den Journalisten "richtig beleidigt", was bei mehreren Beteiligten für Verwunderung und bei Straßburger selbst für Bestürzung gesorgt habe:
"Das war für mich der schlimmste Moment, den ich als Kommentator in einem Stadion erlebt habe und da bin ich ehrlich gesagt auch schwer enttäuscht von den Löwen, beziehungsweise von diesem Typ sowieso."

TSV 1860 München, Straßburger und die Stadt führten bereits Gespräche
1860 hat auf Nachfrage bisher keine Stellungnahme zu diesem Thema abgeben, wobei der richtige Ansprechpartner in dieser Angelegenheit eigentlich die Stadt als Vermieter des Grünwalder Stadions und Arbeitgeber des Platzwarts wäre.
Wie die AZ allerdings erfuhr, soll die Angelegenheit mit diversen Gesprächen zwischen Geschäftsführer Christian Werner, Straßburger, der Stadt sowie dem Platzwart inzwischen nochmal besprochen und ausgeräumt worden sein. Ob der Vorfall weitere Konsequenzen nach sich zieht, bleibt abzuwarten.
Den Sechzgern wäre jedenfalls gewiss geholfen, wenn sich das Geschehen bei den Giesingern vermehrt auf den grünen Rasen verlegen würde – und die abstiegsbedrohten Löwen endlich im heimischen Stadion wieder punkten...
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