TSV 1860 hat Geld für Winter-Transfers - doch gibt es überhaupt Bedarf?

Durch den Achtelfinal-Einzug im DFB-Pokal hat der TSV 1860 auf dem Transfermarkt im Winter mehr finanziellen Handlungsspielraum als zunächst erwartet. Die Verantwortlichen halten sich im Hinblick auf mögliche Neuzugänge allerdings noch zurück. Vielleicht auch, weil sich keine klare Schwachstelle im Löwen-Kader findet.
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Für das Sportliche beim TSV 1860 verantwortlich: Michael Köllner (l.) und Günther Gorenzel.
Für das Sportliche beim TSV 1860 verantwortlich: Michael Köllner (l.) und Günther Gorenzel. © IMAGO / MIS

München - Nur noch vier Siege bis Europa! Nun, allzu nah dran sind die Löwen zugegebenermaßen zwar nicht, aber dass der Einzug ins internationale Geschäft als Achtelfinal-Teilnehmer im DFB-Pokal zumindest in der Theorie noch immer möglich ist, stimmt dennoch.

Derlei Träumereien gibt man sich an der Grünwalder Straße freilich nicht hin. Dass man in der Runde der letzten 16 dabei ist – schön und gut. Noch wichtiger sind allerdings die Zusatzeinnahmen, die durch die Siege gegen Darmstadt und Schalke generiert wurden. Alleine der Einzug ins Achtelfinale spülte über 500.000 Euro in die klammen Löwen-Kassen. Auch für die Teilnahme an den ersten beiden Runden gab es namhafte sechsstellige Beträge.

Winter-Neuzugänge beim TSV 1860? Gorenzel hat den Markt im Blick

Nach dem Weiterkommen gegen Schalke wurde daher auch die Frage laut, ob die Löwen angesichts der schwierigen Lage in der Liga im Winter auf dem Transfermarkt tätig werden. "Das Thema beschäftigt uns aktuell wirklich nicht. Wir sind froh, dass wir uns mit dem sportlichen Erfolg auch finanziell verstärkt haben – das ist das Entscheidende", meinte Trainer Michael Köllner zuletzt. Was mit dem Geld geschehe, werde man "zu gegebener Zeit" entscheiden.

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Laut Günther Gorenzel, als Sport-Geschäftsführer für die Kaderplanung zuständig, habe man den Markt selbstverständlich das ganze Jahr über im Blick. Der Transfermarkt im Winter ist allerdings schwierig: Stammspieler von anderen Mannschaften sind kaum zu bekommen – und vor allem zu bezahlen. Reservisten haben in der Regel keine Spielpraxis und stellen daher meist keine sofortige Verstärkung dar.

Für die Löwen ist klar: Wenn man im Winter nochmal nachbessert, dann nur wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist und der Spieler die Mannschaft auch wirklich verstärkt. Beide Kriterien erfüllen nur die wenigsten Kandidaten.

Kader des TSV 1860: Es hakt nicht an der Qualität, sondern an der Form

Doch wo besteht denn überhaupt Bedarf? Natürlich, 17 Punkte aus 14 Spielen und Tabellenplatz 15 in der Liga sind alles andere als zufriedenstellend. Eine klare Schwachstelle, die im Winter zwingend ausgebessert werden müsste, findet sich im Löwen-Kader aber eigentlich nicht. Die Mannschaft ist in der Breite im Prinzip auf jeder Position ordentlich bis gut aufgestellt. In dieser Saison hakte es hingegen weniger an der individuellen Qualität der Spieler als an deren Form.

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Hinzu kommt, dass es bei den Löwen mittlerweile auch keine Langzeitverletzten mehr gibt. In den ersten Monaten der Saison fehlten mit Sechser Daniel Wein und Rechtsverteidiger Marius Willsch zwei wichtige Säulen, auch Neuzugang Kevin Goden wurde immer wieder zurückgeworfen. Wozu der aktuelle Löwen-Kader wirklich in der Lage ist, wenn alle fit sind, konnte er in dieser Saison also noch gar nicht zeigen.

Trotzdem: Komplett ausgeschlossen sind Neuzugänge im Winter nicht. Womöglich finden Gorenzel und Köllner bis Ende Januar ja doch noch einen "Mister X", der die Mannschaft entscheidend weiterbringt. Die finanziellen Mittel wären da – und träumen ist schließlich erlaubt. Europa ist streng genommen ja auch noch möglich...

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13 Kommentare
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  • Ruhrgebietslöwe 60 am 10.11.2021 16:35 Uhr / Bewertung:

    Es gibt noch zwei große Schwachstellen die schnell durch Profis verstärkt werden müssen
    Köllner und vor allen Dingen Gorenzel.
    Glück auf.

  • Benedikt am 10.11.2021 16:19 Uhr / Bewertung:

    Kommentare krass, oft genau richtig analysiert, andere sarkastisch, verärgert. Sehen wir mal ganz nüchtern: Die Mannschaft wäre aufstiegstauglich, wenn das vorhandenen Potential genützt würde.
    Ein Salcher strahlt Ruhe aus, ist ungemein wichtig, ist aber nicht vorgesehen, sich in Sprints zu üben. Deichmann ist eine Granate, wenn richtig eingesetzt. Selbst bei der Verletzung von Wild war es nicht nötig, ihn eine Verteidigerrolle aufzubinden. Weh getan hat das Fehlen vom einzigen Techniker und Dribbler Neudecker. Biancadi hat sich gemausert, aus ihm wäre viel mehr herauszukitzeln. Lex müsste einfach konzentrierter sein. Bär rackert unheimlich viel, ist leider nicht torgefährlich. Tallig und Staude schaffens wohl nicht und Moll ist zu behäbig. Im Ausland nach
    jemanden zu suchen, ist eine gute Idee bei dem dortigen Riesenpotential, das zum Teil finanziell
    nicht anspruchsvoll wäre. Kaufen um jeden Preis und dann nur Erweiterung der Breite - lieber nicht.

  • Löwe im Norden am 10.11.2021 13:06 Uhr / Bewertung:

    Ihrem Artikel nach gibt es im Löwen-Kader keine klare Schwachstelle und die Mannschaft sei im Prinzip auf jeder Position ordentlich bis gut aufgestellt. Das kann man auch anders sehen. Hier ein paar Beispiele, bei denen es aber weniger um Form- als vielmehr um strukturelle Probleme geht: Da wäre das Mittelfeld, wo es keinen gibt, der von Technik, Erfahrung, Statur und Kreativität ein Spiel lenken, aufbauen und durch eigene Aktionen gefährlich machen kann. Bekiroglu war einer, der manchem davon sehr nahe kam. Statt dessen, wie jetzt erst wieder in Osnabrück, planlos hoch und weit auf Mölders. Ähnliches gilt für den Sturm. Außer Mölders, der oft noch als Ballverteiler dem Mittelfeld hilft, verdient niemand die Bezeichnung. Bär und Linsbichler (!!) sind Totalausfälle und glänzen durch permanente Harmlosigkeit. Und die Abwehr ist zu kopfballschwach und verliert durch Unerfahrenheit (Lang) oder Alter (Salger) zu schnell die Übersicht und taktische Ordnung.

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