Sechzigs Glücksfall: Michael Glück überzeugt in Saarbrücken bei Startelfdebüt
München - Pech mit den Ausfällen, Glück in der Hinterhand: Der TSV 1860 hat es wieder mal geschafft, aus der Not eine Tugend zu machen. Aufgrund der Rotsperre von Innenverteidiger Leroy Kwadwo hat Trainer Maurizio Jacobacci dem jungen Abwehr-Talent Michael Glück im Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg (0:1) zu seinem Drittliga-Startelfdebüt verholfen. Zugegeben, der verletzungsbedingte Ausfall von Sechser Niklas Tarnat kam noch hinzu, sonst hätte Routinier Tim Rieder die Position eingenommen.
Lob für Youngster Michael Glück: "Überragendes Spiel von ihm"
Gut für Glück, dass es anders kam, denn: Der 20 Jahre junge Österreicher rutschte dadurch in die Startelf, bestach gegen Regensburg mit einer starken Leistung. Nach vier Saison-Kurzeinsätzen ein gelungenes Debüt über die volle Distanz, das der Junglöwe beim 3:2 in Saarbrücken bestätigte: Der gebürtige Salzburger agierte zweikampf- und kopfballstark, er verfügt über eine gute Technik – und hat auf ganzer Linie überzeugt. Sechzigs Glücksfall.
Kollege Rieder sprach dem Youngster ein großes Lob aus: "Überragendes Spiel von ihm. Jedes Kopfballduell gewonnen, immer wieder ins Mittelfeld gedribbelt, dazu seine Ruhe am Ball", sagte Rieder nach dem Jahn-Spiel: "Wenn er so weitermacht, hat er eine gute Karriere vor sich." Scherzhaft bedankte er sich bei Glück, seine Versetzung in die Abwehr verhindert zu haben: "Ich habe mich gefreut, denn ich fühle mich auf der Sechs wohler."
Glück brennt auf Spielpraxis, denn er "wurde ins kalte Wasser geworfen"
Und wie geht's weiter mit dem jungen Mann, den Ex-Sportboss Günther Gorenzel nach AZ-Information in einer ähnlichen Kategorie ansiedelte wie Millionen-Verkauf Leandro Morgalla (RB Salzburg)?
Glück selbst, der vor knapp einem Jahr zu Regionalligist Hessen Kassel ausgeliehen wurde, seinen Vertrag bei 1860 aber bis 2025 verlängerte, brennt auf Spielpraxis. Coach Jacobacci hat ein ähnliches Problem wie mit seinen beiden Torhütern Marco Hiller und David Richter: seine eigentliche Option A zurückbeordern (Kwadwo) oder den formstarken Vertreter (Glück) drin lassen?
Kapitän Jesper Verlaat würde gewiss mit beiden Nebenmännern klarkommen. "Er hat ein super Spiel gemacht, dem hat man gar nichts angemerkt", so Verlaat über Glück: "Der wurde ins kalte Wasser geworfen." Schwimmen kann er.