Komplizierte Trainersuche beim TSV 1860: Auf wen es mangels Alternativen nun hinausläuft

Ex-Löwe Trares hat wohl abgesagt, Antwerpen wird weiter gehandelt. Aber wer holt eigentlich den neuen Coach des TSV 1860?
Matthias Eicher
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Marco Antwerpen ist aktuell der letzte verbliebene Trainer-Kandidat beim TSV 1860.
Marco Antwerpen ist aktuell der letzte verbliebene Trainer-Kandidat beim TSV 1860. © Ulrich Wagner/Imago

München - Liebe Profifußball-Trainer da draußen: Haben Sie die einmaligen Fähigkeiten, in einem toxischen Umfeld zweier zerstrittener Gesellschafter erfolgreich zu arbeiten, absolut unpolitisch zu bleiben, immer wieder Junglöwen-Juwelen zu schleifen, den Aufstieg zu schaffen und am besten auch noch einen Brasilianer zu holen?

In der Trainersuche beim TSV 1860 ist keine Lösung in Sicht

Die Trainersuche des TSV 1860 gestaltet sich wieder einmal äußerst kompliziert. So kompliziert, dass so eine Stellenausschreibung vielleicht gar keine so schlechte Idee wäre!? Jedenfalls drängt die Zeit und 1860 ist auch kurz vor dem Jahreswechsel noch keinen Schritt weiter in dieser Causa. Klar ist nur, dass nach Daniel Bierofka, der sich dem BFV angeschlossen hat, wohl ein weiterer einstiger Sechzger aus dem Rennen ist.

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Ex-Löwe Bernhard Trares (52), zuletzt als Co-Trainer beim VfB Stuttgart aktiv und nach AZ-Informationen bereits in die Gremien eingereichter Favorit von Finanz-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer, soll 1860 laut Sport1 abgesagt haben. Eine Nachfrage ließ der einstige Bundesliga-Recke der Sechzger allerdings bisher unbeantwortet. Damit bleibt im Moment nur Marco Antwerpen als heißester Trainerkandidat übrig.

Präsident Robert Reisinger dementiert Verhandlungen, aber wer spricht dann?

Nachdem Oberlöwe Robert Reisinger eigene Verhandlungen – so wie es die AZ berichtete – mit dem heiß gehandelten Trainerkandidaten Antwerpen offiziell von sich weist und Finanz-Boss Pfeifer mit Antwerpen auch nicht gesprochen haben soll, stellt sich die Frage: Wer sucht bei den Löwen denn überhaupt den neuen Dompteur?

Ist es Christian Werner, der neuer Geschäftsführer Sport werden soll, von den Vereinsgremien aber nach wie vor nicht ins Amt gehievt worden ist? Es wäre nur logisch, wenn sich der neue Sport-Boss in spe zumindest einmal mit der T-Frage der Giesinger auseinandersetzen würde. Was jedoch noch lange nicht heißt, dass zum Auftakt der Vorbereitung auch ein Übungsleiter an der Grünwalder Straße eintreffen wird.

Tribünengast, aber noch kein Löwe: Christian Werner.
Tribünengast, aber noch kein Löwe: Christian Werner. © Uli Wagner/imago

Investor Hasan Ismaik und seine Vertreter ließen Beiratssitzung platzen

Und das alles nur, weil sich die beiden Gesellschafter auch rund um Weihnachten nicht zusammenraufen, sondern sich weiterhin gegenseitig blockieren: Der Mutterverein möchte Werner als Geschäftsführer, um die Trainerfrage mit einem neuen Letztverantwortlichen zu klären – und vermutlich auch deshalb, um den ungeliebten und bereits gekündigten Pfeifer bereits vor Vertragsende (Juni 2024) loswerden zu können.

Investor Hasan Ismaik und seine Vertreter ließen zuletzt eine Beiratssitzung platzen, um dieses Spielchen nicht mitzuspielen und pocht darauf, dass 1860 auch aktuell handlungsfähig ist. Das stimmt auch, würden sich die e.V.-Vertreter dazu durchringen, entweder Werner wie von Ismaik gewünscht als Sportlichen Leiter zu akzeptieren, oder ihn mittels 50+1-Regel als Geschäftsführer durchzudrücken. Ersteres wollen die e.V.-Bosse wohl nicht, da man den in Ungnade gefallenen Pfeifer dann nicht vorzeitig vor die Tür setzen könnte. Einen Geschäftsführer braucht die KGaA ja.

Nun gut: Die Interimslösung mit U21-Trainer Frank Schmöller ist aufgrund seiner fehlenden Lizenz zwar keine Dauerlösung, aber zur Not könnte der TSV immer noch Schmöller und NLZ-Boss Manfred Paula (als Lizenzinhaber) an seiner Seite hinstellen. Eine Möglichkeit, mit der beide Funktionäre einverstanden sein sollen. Aber Sechzig wäre nicht Sechzig, wenn die Gesellschafter nicht selbst bei dieser Frage uneins wären, da der e.V. Paula gerne im NLZ halten möchte.

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64 Kommentare
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  • Plato's Retreat am 29.12.2023 20:26 Uhr / Bewertung:

    Meinetwegen können Sie in die Insolvenz gehen - dann ist der Weg frei für einen Zivildienstleistenden, der das für umsonst macht ...

    Ach, nee, halt - gibt ja keine Zivildienst mehr. Blöd für 60 ..

  • Chris_1860 am 30.12.2023 16:41 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Plato's Retreat

    Mal wieder ein maximal sachlich fundierter Beitrag aus der Seitenstraß'. Respekt.

  • shark am 29.12.2023 10:49 Uhr / Bewertung:

    Der größte Fehler von 60 war der Einstieg des Investors und keinen Insolvenzantrag seinerzeit zu stellen. Da war man leider seinerzeit zu feige
    Die Insolvenz hätte zu einer Bereinigung in allen Bereichen geführt und 60 wäre schuldenfrei mit Perspektive gewesen.
    Dieser
    "Katharsis" ist man leider aus dem Wege gegangen,aus Bequemlichkeit und Feigheit
    Wo steht 60 nach über 12 Jahren mit Ismaik ?
    Ohne Schuldzuweisungen vorzunehmen-keinen Deut besser, im Gegenteil.
    Die jetzige Gesellschafterstruktur bietet 60 keinerlei Perspektive-also muss sie geändert werden.
    Dies sollte absolute Priorität haben !

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