Bekannte Zaunfahne weg, neuer Fangesang: TSV-1860-Fans erfinden sich neu

Die Fankurve des TSV 1860 ist aktuell im Umbruch: Die Fahne der Organisation "Münchner Löwen" fehlt, unterdessen ist ein neuer Fangesang entstanden. Trainer Jacobacci und seine Spieler schwärmen von der weiß-blauen Anhängerschaft: "Das ist nicht normal!"
Matthias Eicher
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Wenn plötzlich die Zaunfahne fehlt: die Ultra-Organisation der "Münchner Löwen" ist derzeit uneins, der Support der Sechzger ist aber ungebrochen.
Wenn plötzlich die Zaunfahne fehlt: die Ultra-Organisation der "Münchner Löwen" ist derzeit uneins, der Support der Sechzger ist aber ungebrochen. © Uli Wagner/imago

München - Die Fans in unserer Kurve, sind die besten Fans der Welt, sie sind treu wie gute Freunde, für die nur Sechzig zählt!" 30 Jahre ist es schon her, dass die klangvolle Fan-Hymne "Stark wie noch nie" Einzug ins Stadion und in den Löwen-Kosmos fand.

Aktuell ertönt sie, in den Niederungen der Dritten Liga, nur noch sehr sporadisch. Die Fankurve der Blauen ist derzeit aber aus anderen Gründen im Umbruch.

Die Zaunfahne der "Münchner Löwen" fehlt: Wie sortieren sich die TSV-1860-Ultras im Stadion?

Seit der Drittliga-Spielzeit 2023/24 ist die große Zaunfahne des Dachverbands "Münchner Löwen" verschwunden. Nach AZ-Informationen herrschen Unstimmigkeiten in der übergeordneten Fan-Organisation, die seit 2017 das Herzstück des Supports der Sechzger darstellt. Stattdessen ist etwa die Fahne der Ultra-Gruppierung der "Panzerknacker" wieder prominenter in der Kurve gesichtet worden.

Man darf gespannt sein, ob und wie die Ultras, deren bedingungslose Unterstützung sich jeder Verein sehnlich wünscht (und deren Zündeln zähneknirschend in Kauf nimmt), künftig zusammenfinden werden.

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Zuhause wie auswärts: Fans des TSV 1860 sorgen für grandiose Atmosphäre

Der Stimmung scheint die Umwälzung im Fan-Lager allerdings keinerlei Abbruch zu tun: Die Unterstützung der weiß-blauen Anhängerschar in der Westkurve des Grünwalder Stadions ist ungebrochen, auch auswärts reisen die Fans weiterhin wie gewohnt in Scharen zu den Spielen. Beim 2:0-Auftaktsieg gegen Traditionsklub Waldhof Mannheim waren es standesgemäße 15.000 Zuschauer, von denen freilich der Löwenanteil von circa 13.500 Fans das Heimteam zum erhofften Dreier brüllte. Beim 3:0-Erfolg auswärts beim MSV Duisburg reisten 1.300 lautstarke Löwen mit.

Die beiden jüngsten Pleiten gegen den VfB Lübeck (1:2) und beim SV Sandhausen (0:3) haben den Blauen dagegen sicher nicht gefallen, doch die Fans standen auch dabei wie eine Eins hinter ihrer Elf: 15.000 zuhause und satte 2.100 Löwenfans in Sandhausen. Wobei für die hartgesottenen Fans seit jeher das ungeschriebene Gesetz gilt: Kein Weg ist zu weit für Sechzig.

Das Grünwalder Stadion bekommt zur neuen Saison einen anderen Pächter. (Symbolbild)
Das Grünwalder Stadion bekommt zur neuen Saison einen anderen Pächter. (Symbolbild) © IMAGO / Lackovic

"Phänomenal": Spieler und Trainer des TSV 1860 begeistert von ihren Fans

Und was sagen die Protagonisten dazu, nachdem doch im Vorfeld einer schier perspektivlosen Saison für manchen Pessimisten eine unerträgliche Giesinger Katerstimmung drohte? "Es waren gefühlt mehr Löwenfans da als Sandhausen-Fans", sagte Neulöwe Marlon Frey über die mächtig-prächtige Unterstützung der Sechzger, für den Ex-Duisburger sei es "ein Heimspiel für 1860" gewesen – einzig mit dem falschen Ausgang. Kollege Niklas Tarnat fand die Löwen-Treue "phänomenal" und lobte besonders, "wie uns die Fans unterstützt haben, auch nach dem 0:2."

Trainer Maurizio Jacobacci schwärmte ebenfalls vom Support: "Mit diesem tollen Publikum im Rücken werden wir unsere Punkte holen, wenn wir so weiterarbeiten. Davon bin ich überzeugt", sagte er nach der Sandhausen-Fahrt. Schon zuvor hatte der 60-Jährige eine anormale Entdeckung gemacht.

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"Sechzig, du bist unser Leben": TSV-1860-Anhänger dichten neuen Fangesang

"An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal recht herzlich bei unserer Fangemeinde bedanken, die den langen Weg nach Duisburg gefunden hat, um uns lautstark zu unterstützen. Das ist einfach nicht normal, dass uns so viele Fans so weit weg unterstützen." Der Lohn: Drei Mal durften sie ihren Torjubel herausschreien. Jacobacci über den berühmten überspringenden Funken: "Diese Synergien machen einen stärker."

Vielleicht kann ja ein neuer Fangesang dazu taugen, die Anhänger der Blauen weiter (oder wieder?) zu vereinen: Die folgenden, erst seit kurzem erklingenden Zeilen dürften für alle gelten, die den Löwen in ihrem blauen Herzen tragen: "Oh Sechzig München, ja du bist unser Leben, oh Sechzig München, wir werden alles geben, oh Sechzig München, soll'n dich doch alle hassen, oh Sechzig München, wir werden dich nie verlassen!"

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