Jan Zimmermann im Interview über Kosta Runjaic, Daniel Bierofka und den TSV 1860

Im AZ-Interview spricht Jan Zimmermann über die Mitschuld der Mannschaft an der Enlassung von Kosta Runjaic und sein Bedauern darüber, dass Daniel Bierofka nur eine Interimslösung ist.
Interview Patrick Mayer |
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Gemeinsam für die Löwen: Interimscoach Daniel Bierofka (li.) und Keeper Jan Zimmermann
AZ/Augenklick Gemeinsam für die Löwen: Interimscoach Daniel Bierofka (li.) und Keeper Jan Zimmermann

München - Kosta Runjaic ist weg, Thomas Eichin als Geschäftsführer entmachtet, Investor Hasan Ismaik holt zur Brandrede aus - beim TSV 1860 regiert mal wieder das Chaos. In dieser Situation kann nur die Mannschaft in den kommenden Wochen für Auftrieb sorgen.

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Die AZ sprach mit Keeper Jan Zimmermann. Darüber, wie er den Rausschmiss von Ex-Coach Runjaic erlebt hat; darüber, was er der Interimslösung Daniel Bierofka zutraut; und über die Notwendigkeit, dass die Löwen-Fans jetzt zur Mannschaft stehen.

AZ: Herr Zimmermann, Trainer Kosta Runjaic ist gefeuert, Peter Cassalette hat Sie vor dem Training informiert. Was hat der Präsident zur Mannschaft gesagt?
JAN ZIMMERMANN:
Er hat gesagt, was er fühlt, dass ihm diese Entscheidung nicht leicht gefallen sei. Er habe sich beim Trainer für die Zusammenarbeit bedankt. Jetzt gehe es darum, weiter hart zu arbeiten, damit wir in den nächsten Spielen die Punkte holen und in etwas ruhigeres Fahrwasser kommen.

Fühlen Sie sich als Spieler mitverantwortlich dafür, dass ein Trainer seinen Job verloren hat?
Wenn ich irgendeinen erleben würde, der sagt, ich kann da nix für und mir ist das egal, dann würde ich durchdrehen. Wir sind diejenigen, die auf dem Platz stehen, die die Ergebnisse einfahren und Leistung bringen müssen. Von daher sind wir diejenigen, die das Ganze provoziert haben. Wir als Mannschaft tragen da eine Mitschuld.

Wie haben Sie diese Trennung persönlich empfunden?
Wir haben die letzten Monate sehr intensiv zusammengearbeitet. Man kann dem Trainerteam nichts vorwerfen. Sie haben alles versucht, wir haben wirklich hart trainiert und viele Sachen ausprobiert. Dass Spieler erst spät dazukamen, muss man auch berücksichtigen. Es ist schade, wir haben sehr gerne mit Kosta Runjaic zusammengearbeitet. Wir sind die Protagonisten, er kann nicht auf dem Platz stehen und Tore schießen oder verhindern.

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Reden Sie als Mannschaft da untereinander nochmal drüber, was schiefgelaufen ist?
Grundsätzlich reden wir intern viel und besprechen Sachen. Wir werden jetzt nicht dasitzen und abwarten. Wir haben jetzt einen neuen Trainer mit Biero. Er wird uns auch seine Philosophie beibringen. Letzte Saison hat es mit ihm ja schon sehr gut geklappt. Aber wir sind selbstkritisch genug. Wir müssen die Fehler bei uns suchen und abstellen.

Wie erleben Sie Herrn Bierofka? Vonseiten der Fans wurde ja auch schon diskutiert, dass er eine dauerhafte Lösung sein könnte.
Letzte Saison hat er dem Verein eindrucksvoll geholfen. Es gibt bei ihm aber nunmal das Dilemma mit den Lizenzen. Von daher ist es ja jetzt kein Thema. Vom Typ her ist Biero sicher nah an der Mannschaft, strahlt viel aus, ist ein Kämpfer und Arbeiter. Er kann der Mannschaft viel mitgeben.

Wäre er also auf Dauer der geeignete Cheftrainer?
Ich bin Spieler, das ist nicht meine Aufgabe. Sicherlich, klar, absolut, aber wie gesagt, da gibt es das Dilemma mit den Lizenzen. Von daher erübrigt sich die Frage ja leider zum jetzigen Zeitpunkt.

Hat Herr Cassalette der Mannschaft einen Fahrplan mit auf den Weg gegeben, wie es jetzt in Sachen Trainer weitergeht?
Trainer ist aktuell Daniel Bierofka, leider ja nur interimsmäßig.

Was können Sie den Fans in dieser Situation sagen? Ein Zuschauerschwund ist ja unverkennbar.
Ich kann die Fans verstehen, dass wenn die Leistungen ausbleiben, sie nicht 90 Minuten jubelnd auf der Tribüne sitzen. Auf der anderen Seite bin ich überzeugt, dass ein Verein aus allen besteht, Mitarbeitern, Spielern und Fans. Wir können nur gemeinsam Erfolg haben, die Fans geben uns im Stadion unglaublich viel. Mein Appell an die Fans ist, nicht zu sagen, die Mannschaft bringt ihre Leistung nicht, ich guck sie mir nicht mehr an. Sondern, dass wir ein Verein sind...

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...und Sie die Löwen-Fans jetzt dringender brauchen denn je?
Ja. So wie sie sich von uns wünschen, dass wir mit Leidenschaft und vollem Herzen auf dem Platz stehen, so brauchen wir ihre Unterstützung. Dass wir es dem Gegner gemeinsam 90 Minuten lang so schwer wie möglich machen.

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