Betreiber der Kultkneipe steigt aus: TSV 1860 will das Riffraff übernehmen

1860-Mitglied und Riffraff-Betreiber Florian Falterer will den auslaufenden Pachtvertrag nicht verlängern. Die Löwen haben konkrete Pläne, was sie dort gerne machen würden und präsentieren dem Bezirksausschuss entsprechende Ideen.
Guido Verstegen
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Das Riffraff in Giesing: Ein beliebter Treffpunkt bei Sechzgern. (Archivbild)
Das Riffraff in Giesing: Ein beliebter Treffpunkt bei Sechzgern. (Archivbild) © Daniel von Loeper

München - Florian Falterer ist selbst ein großer Fan und Mitglied des TSV 1860 - er findet die Idee, aus dem Riffraff einen Löwen-Treffpunkt zu machen, "absolut unterstützenswert".

Riffraff-Pächter Florian Falterer will Pachtvertrag nicht verlängern

Die Entwicklung als solches betrachtet der Pächter der Giesinger Kultkneipe mit mindestens einem weinenden Auge. Schließlich läuft sein Vertrag im Oktober aus und wird auch nicht verlängert, wie Falterer auf Anfrage der AZ erklärte: "Ich habe für mich entschieden, erst gar nicht mehr das Gespräch zu suchen. Es war eine tolle Zeit, und ich habe viel gelernt - aber jetzt kommt halt der Deckel drauf." 

Die Gründe für das Aus nach nun mehr als sechs Jahren seien vielfältig, es gäre in ihm, sagte Falterer. Dass es ihm an Personal fehle, spiele dabei eine große Rolle. "Und Corona war echt hart, ohne den Lokal Support Giesing hätte ich's vermutlich nicht geschafft. Das Riffraff war gerade im Winter extrem betroffen, da war vorher immer Hochsaison und der Laden gerammelt voll." 

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Letztlich brauche es viel Zeit und Idealismus, um das Ganze "Stadtteilkultur-technisch aufzuziehen", so der 44-Jährige. Auch die aktuelle Bierpreisdiskussion hat den Gastronomen - er betreibt am Kronepark am Nockherberg auch das Crönlein - mächtig genervt: "Es kann doch nicht sein, dass sich da Meinungsführer zusammentun und bei einer Erhöhung der Preise von Verrat an der Boazn-Kultur sprechen." 

Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten berät über Nutzungskonzept des TSV 1860  

Noch am vergangenen Sonntag hatte die Abteilung Vereinsgeschichte des TSV 1860 im Riffraff das erste Löwen-Quiz erfolgreich über die Bühne gebracht: Unter dem Motto "18 mal 60" gaben die Organisatoren den Teams 60 Sekunden Zeit, um gemeinsam die Lösung auf die insgesamt 18 Fragen zu finden. Die am Ende siegreiche Gruppe "Blue Vikings" beantwortete deren 17 korrekt.

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Und nun das: Der Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten (BA) berät über ein Konzept des TSV 1860, der die Räumlichkeiten nach dem Riffraff-Aus mieten möchte. Wie Vereinsmanager Julian Reich  gegenüber der AZ bestätigte, könnte dort eine Art Vereinsmuseum entstehen, auf jeden Fall eine Dauerausstellung der eigenen Abteilung Vereinsgeschichte einziehen. Die Riffraff-Räume sollen als Treffpunkt für Vereinsmitglieder, Nachbarn und Giesinger dienen, schrieb Klubpräsident Robert Reisinger dem BA in einem Brief. 

Kultkneipe Riffraff: So sieht das Nutzungskonzept des TSV 1860 aus  

Man habe erfahren, dass der Vertrag des aktuellen Pächters ende und die Lokalität wohl neu vergeben werde: "Der Verein hat großes Interesse, neuer Pächter der Immobilie zu werden und diese im Sinne des Vereins und des Viertels für verschiedene Zwecke zu nutzen."

Wie geht es nach dem Riffraff-Aus weiter? Wohnungsbaugesellschaft entscheidet

Abteilungsversammlungen und Vereinsratssitzungen könnten dort ebenso stattfinden wie Lesungen, Buchpräsentationen und andere Events. "Auch mir war immer wichtig, ein lebendiges Kulturangebot anzubieten", begrüßt Falterer die 1860-Pläne.

Der vereinseigene Fanshop könnte einziehen, auch für ein Sportangebot wie Yoga, Pilates oder Fitnesskurse für kleinere Gruppen ist angedacht, heißt es im Nutzungskonzept. An den Spieltagen der Drittliga-Profis soll es einen normalen Barbetrieb geben - das stehe "jedoch nicht im Vordergrund".

Zu Budget und Personalplanung wollte sich Julian Reich nicht weiter äußern. Für solche konkreten Ansätze ist es ohnehin noch zu früh. Selbst wenn die Stadtteil-Politiker die Pläne des TSV 1860 befürworten, so kann der Bezirksausschuss in der Angelegenheit nur unterstützend einwirken. Schließlich gehört die Immobilie in der Tegernseer Landstraße in unmittelbarer Nähe des Grünwalder Stadions der Wohnungsbaugesellschaft Terra - und die entscheidet letztlich auch, was zukünftig mit den Räumen passiert.

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