Aufstiegsträume in Giesing? Diese Drittliga-Beispiele werden für den TSV 1860 zum Mutmacher

17 Punkte aus zwölf Spielen – wie viel ist der Start des TSV 1860 wirklich wert? Mehr als so manch ein Beobachter vermuten mag. Trainer Maurizio Jacobacci weiß um die Eigenheiten der 3. Liga und verrät sein Credo.
Florian Weiß,
Ruben Stark
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Maurizio Jacobacci sieht den TSV 1860 auf einem guten Weg – Mutmacher gibt es genug.
Maurizio Jacobacci sieht den TSV 1860 auf einem guten Weg – Mutmacher gibt es genug. © IMAGO/MIS

München - Die laufende Saison ist für den TSV 1860 die bereits sechste in der Dritten Liga. Finanziell höchst umstritten und als Pleite-Liga verspottet, bietet sie allerdings sportlich großes Spannungs- und Überraschungspotenzial.

Das sieht auch Maurizio Jacobacci so. "Jedes Spiel ist auf Messers Schneide", sagt der Löwen-Trainer. "Auch wenn ein Spiel 3:0 gewonnen wird wie Ingolstadt gegen Unterhaching. Das muss nicht so zu Ende gehen." Ebenso wie das 0:3 der Löwen in Sandhausen, das "auch nicht so klar wie es das Resultat" gewesen sei.

Der TSV 1860 startet solide – doch für den Aufstieg muss eine Steigerung her

Zwölf Partien ist die aktuelle Spielzeit nun alt und die Löwen rangieren mit 17 Punkten auf Rang neun – und das ist gar nicht mal so schlecht. Nur 2020/21 (19) und 2022/23 (26) hatte man nach zwölf Spielen mehr Zähler geholt. Würden die Löwen diesen Punkteschnitt halten, kämen sie am Ende der Saison auf 54 Zähler – diese haben allerdings seit Einführung der Spielklasse im Sommer 2008 noch nie für einen Rang unter den Top-3 gereicht.

Die geringste Ausbeute waren 61 Punkte, die Jahn Regensburg anno 2011/12 auf den dritten Platz gehievt hatten. Für den Meistertitel waren bisher im Schnitt 75 Punkte, für den zweiten Platz 71 Punkte und für den Relegationsrang 67 Punkte notwendig. Den Punkteschnitt müsste der TSV 1860 also noch ordentlich hochschrauben, um doch noch oben anklopfen zu können. Muss der Löwen-Kosmos also die Saison schon zu den Akten legen? Mitnichten!

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"Man spielt, um etwas Wichtiges zu erreichen": Maurizio Jacobacci blickt positiv in die Zukunft

In den bisherigen 15 Spielzeiten der Dritten Liga landeten ganze acht Teams am Ende auf den ersten drei Plätzen, die wie 1860 nach zwölf Spieltagen erst 17 oder gar noch weniger Zähler geholt hatten, sechs davon gelang auch der Aufstieg. Bestes Beispiel: Der VfL Osnabrück hatte vor einem Jahr nach zwölf Spielen nur 13 Punkte, rollte das Feld von hinten auf und stieg am Ende als Zweiter auf.

Was Jacobacci seinem Team durchaus zuzutrauen scheint – auch wenn er es nicht direkt ausspricht. "Man spielt, um etwas Wichtiges zu erreichen", sagte er. "Und das ist das optimale Resultat zu holen, was man mit einem Team kann. Man geht ins Spiel, um zu gewinnen. Solange mir der Gegner nicht beweist, dass er besser ist, wieso soll ich nicht an eine Chance glauben? Das ist mein Credo und das gebe ich der Mannschaft auf den Weg."

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Und: Die Löwen wurden von keinem ihrer Gegner bisher an die Wand gespielt. Vielmehr scheiterten sie oft an sich selbst. "Deswegen sind mir solche Spiele wie gegen Freiburg II enorm wichtig, weil sie zeigen immer wieder auf, dass wir eine gewisse Qualität haben und zu null spielen enorm wichtig ist", sagte Jacobacci; "Wenn wir das beherzigen, ist das schon positiv für die Zukunft." Angesichts der acht Mutmacher definitiv.

Die Vorbilder des TSV 1860 nach zwölf Spieltagen

Lediglich 17 oder gar weniger Punkte nach den ersten zwölf Drittliga-Spielen auf dem Konto? Diese acht Teams landeten dennoch am Saisonende ganz oben (fett = aufgestiegen):

  • 2011/12: VfR Aalen - 16 Punkte, am Ende Rang 2
  • 2012/13: Karlsruher SC - 17 Punkte, am Ende Rang 1
  • 2014/15: Holstein Kiel - 16 Punkte, am Ende Rang 3 
  • 2015/16: Würzburger Kickers - 15 Punkte, am Ende Rang 3
  • 2016/17: Jahn Regensburg - 17 Punkte, am Ende Rang 3
  • 2017/18: Karlsruher SC - 15 Punkte, am Ende Rang 3
  • 2019/20: Würzburger Kickers - 16 Punkte, am Ende Rang 1
  • 2022/23: VfL Osnabrück - 13 Punkte, am Ende Rang 2
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  • shark am 26.10.2023 18:13 Uhr / Bewertung:

    60 hat bisher ,ausser in Münster,keine aufstiegsreife Leistung gezeigt
    Sportliches Ziel muss es sein-erstens den Abstieg zu vemeiden und wenn es gelingen sollte, um den Aufstieg zu spielen, wäre ich schon sehr positiv überrascht.
    Ismaik muss weg-er ist gegen die 50+1 Regelung, er hält Zusagen nicht ein und zuletzt bringt er noch die Weltpolitk in den Verein,Stichwort Israel-Palästina,was im Sport nichts verloren hat.
    Wie konnte man diesem "Investor" jemals den Einstieg bei 60 erlauben ?
    12 Jahre Ismaik-eine Bilanz des sportlichen und finanziellen Grauens.
    Nur ohne Ismaik kann 60 eine selbstbestimmte Perspektive wieder erlangen und genau um dieses Ziel geht es vorrangig.Egal ob wir in Liga 4, 3,oder2 spielen.

  • Kaiser Jannick am 27.10.2023 17:52 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von shark

    Volle Zustimmung bis auf eine Kleinigkeit:

    im Münster nur die erste Halbzeit, die zweite war mal wieder ein Graus, auch aufgrund MJs defensiver Wechsel mit Frey.

    Ich fand die Leistung der Saisoneröffnung gegen den Waldhof sehr gut, das war aber leider bisher eine Eintagsfleige.

  • Schokoflocke am 26.10.2023 16:57 Uhr / Bewertung:

    Das ist schon was von einer Vlownnummer wie die AZ uns eine " Erfolgsstory" andrehen will sich anbiedert, wo es gar keine gibt.

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