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WM 2022 in Katar zum Nachlesen: Messi erklimmt mit Argentinien den Fußball-Thron

Argentinien krönt sich in einem packenden Final-Krimi gegen Frankreich zum dritten Mal zum Weltmeister. Der AZ-Newsblog zur WM 2022 in Katar zum Nachlesen.
Bernhard Lackner,
Christina Stelzl
Christina Stelzl,
Patrick Strasser |
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Endgültig aus dem Schatten des großen Diego Maradona herausgetreten: Lionel Messi
Endgültig aus dem Schatten des großen Diego Maradona herausgetreten: Lionel Messi © IMAGO / Xinhua

Die Weltmeisterschaft in Katar ist Geschichte! In einem mitreißenden, hochemotionalen Endspiel setzt sich die argentinische Nationalmannschaft im Elfmeterschießen gegen Frankreich durch und erklimmt zum dritten Mal den Fußball-Thron. Der WM-Newsblog der AZ zum Nachlesen:

WM 2022: News vom 18. Dezember

Die AZ sagt servus!

Mit dem Finale verabschieden auch wir uns aus dem AZ-Newsblog rund um die WM in Katar. Wir sagen herzlichen Dank fürs Mitlesen in den vergangenen Wochen, wünschen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch uns neue Jahr!

Messi und Argentinien erklimmen den Fußball-Thron!

Argentinien ist Weltmeister! Angeführt von Superstar Lionel Messi setzten sich die Südamerikaner am Sonntag in einem packenden Endspiel von Katar mit 4:2 (3:3, 2:2, 2:0) im Elfmeterschießen gegen Frankreich durch. 36 Jahre nach dem Titelgewinn des großen Diego Maradona krönte Messi seine Karriere mit seinem ersten WM-Titel dank eines Doppelpacks. 

Der sechsmalige Weltfußballer Messi traf selbst per Foulelfmeter (23. Minute) und außerdem in der Verlängerung (109.). Der starke Ángel di María (36.) erzielte noch vor der Halbzeit einen weiteren Treffer. Für Frankreich war Kylian Mbappé dreimal erfolgreich (80., Foulelfmeter/82./118., Foulelfmeter) und erzwang so erst die Verlängerung und dann das Elfmeterschießen.

Die in der ersten Halbzeit vorgeführte Équipe Tricolore hingegen verpasste die historische Chance, nach Brasilien 1962 zum zweiten nacheinander den goldenen Pokal zu gewinnen. Von den souveränen Auftritten in den Begegnungen zuvor war der Weltmeister von 2018 fast unerklärlicherweise weit entfernt und fand erst sehr spät überhaupt in die Begegnung.

Durchwachsene Bilanz: Etwa 30 bis 40 Prozent weniger Zuschauer

Das Interesse von Fernsehzuschauern an der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ist deutlich geringer gewesen als bei vorigen Turnieren. Der Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), Norbert Himmler, sagte der Deutschen Presse-Agentur vor dem Finale: "Das ist schon eine durchwachsene Bilanz für alle Beteiligten. Wir stellen eine etwa 30 bis 40 Prozent geringere Sehbeteiligung zu vergleichbaren Turnieren der letzten Jahre fest."

Zu den Ursachen sagte Himmler: "Ich glaube, dass die Jahreszeit eine Rolle spielt. Es hat auch mit dem Austragungsort und mit der sportlichen Performance der deutschen Mannschaft zu tun."

Aberglaube: Argentiniens Präsident schaut WM-Finale zu Hause

Aus Aberglaube wird der argentinische Präsident Alberto Fernández das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar zwischen Frankreich und Argentinien am heimischen Bildschirm verfolgen. "Wie Millionen meiner Landsleute werde ich das WM-Finale zu Hause genießen", schrieb Fernández auf Twitter vor der Partie am Sonntag. 

"Ich werde diesen fantastischen Moment so erleben, wie ich es bisher getan habe, zusammen mit meinen Leuten. Auf dem Spielfeld werden unsere Besten stehen, und auf den Tribünen werden wir glorreiche Fans haben." Dazu veröffentlichte Fernández ein Foto begeisterter argentinischer Anhänger in Katar.

"Außerdem, Aberglaube ist Aberglaube", schrieb Fernández. Dahinter steckt eine lange Tradition argentinischer Staatschefs, die es nach der 0:1-Niederlage der Südamerikaner gegen Kamerun bei der WM in Italien 1990 in Anwesenheit des damaligen Präsidenten Carlos Menem vorzogen, den Spielen der Albiceleste bei einer WM fernzubleiben.

#HalfTimeForOman

Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 hat Visit Oman in Zusammenarbeit mit Oman Air den Wettbewerb #HalfTimeForOman gestartet. Der Wettbewerb bietet allen die Möglichkeit, einen Urlaub im Oman zu gewinnen. Am Wettbewerb #HalfTimeForOman kann teilnehmen, wer die Bedeutung einer Traumreise in den Oman für sich und eine Begleitperson in Worte fasst. Die Teilnahme erfolgt über Facebook, Twitter und Instagram. Am Ende jedes Fußballspiels wird der Gewinner bekannt gegeben.

WM 2022: News vom 17. Dezember

Ex-Nationalspieler Kuranyi reißt sich bei Spiel in Katar das Kreuzband

Der frühere deutsche Nationalspieler Kevin Kuranyi hat sich bei einem Legendenspiel während der Weltmeisterschaft in Katar schwer am Knie verletzt. Wie die "Bild"-Zeitung am Freitag berichtete, zog sich der 40-Jährige einen Kreuzband- und Meniskusriss zu, auch der Knorpel wurde beschädigt. "Leider hat sich die erste Vermutung bewahrheitet. Das ist ärgerlich, aber das wird schon wieder", sagte der ehemalige Stürmer des VfB Stuttgart und des FC Schalke 04 der "Bild".

Der Weltverband FIFA veranstaltet am Donnerstag und Freitag im Tennisstadion von Doha den sogenannten Legenden Cup, bei dem knapp 100 ehemalige Fußballer und Fußballerinnen in verschiedene Teams eingeteilt wurden und gegeneinander antreten. Dabei sind unter anderem die Ex-Weltmeister Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann (beide Deutschland), Cafu, Roberto Carlos (beide Brasilien), Youri Djorkaeff (Frankreich) und Francesco Totti (Italien). Kuranyi stand im Team Northern Bears, unter anderem an der Seite des früheren mexikanischen Torhüters Jorge Campos.

WM 2022 in Katar: News vom 15. Dezember

Erstmals mehr als zehn Millionen Zuschauer bei Spiel ohne Deutschland

Der Sieg Frankreichs gegen Marokko im Halbfinale hat im TV die Zehn-Millionen-Marke geknackt und für die bisher beste Einschaltquote eines Spiels bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ohne deutsche Beteiligung gesorgt. Durchschnittlich 10,576 Millionen Menschen sahen am Mittwoch den französischen 2:0-Erfolg im ZDF.

Das entspricht laut AGF Videoforschung einem Marktanteil von 36,1 Prozent. Die Live-Übertragung mit dem letzten Auftritt von Kommentator Béla Réthy war die erfolgreichste TV-Sendung des Tages.

Im Vergleich zu anderen Turnieren bleibt das Interesse an der WM in Katar geringer. Bei der WM 2018 in Russland und bei der EM im Vorjahr hatte es mehrfach Übertragungen mit mehr als zehn Millionen TV-Zuschauern gegeben.

WM 2022 in Katar: News vom 14. Dezember

"Absolute Legende": Sandro Wagner vor letztem Spiel mit Béla Réthy

Co-Kommentator Sandro Wagner hält ZDF-Mann Béla Réthy vor dessen letztem Einsatz am Mikrofon für einen der Größten seines Fachs. Der Ex-Nationalspieler wird beim WM-Halbfinale am Mittwoch (20 Uhr/ZDF und MagentaTV) zwischen Frankreich und Marokko neben Réthy sitzen, wenn dieser sein letztes Fußballspiel kommentiert. 

"Béla Réthy ist eine absolute Legende. Ich bin mit seiner Stimme groß geworden, und ich weiß gar nicht mehr, wie viele große Spiele ich geschaut habe, in denen er der Kommentator war", sagte Wagner der Deutschen Presse-Agentur in Doha. "Er ist ein überragender Typ, nicht nur am Mikrofon." Réthy war seit 1986 bei allen Weltmeisterschaften für das ZDF im Einsatz und seit 1994 als Live-Reporter bei allen großen Turnieren. 

"Es ist etwas ganz Besonderes für mich, dass ich bei seinem letzten Spiel an seiner Seite sitzen darf. Seine Stimme wird dem deutschen Fernsehen fehlen", sagte der 35-jährige Wagner. Réthy wird am Mittwoch zudem seinen 66. Geburtstag feiern.

WM 2022 in Katar: News vom 13. Dezember

Umfrage: Deutsche glauben an WM-Titel für Frankreich

Unter den vier Halbfinalisten ist Frankreich für die Deutschen der große Titelfavorit bei der Fußball-WM in Katar. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. 28 Prozent der Befragten glauben demnach, dass das französische Team Weltmeister wird und seinen Titel von 2018 erfolgreich verteidigt. Auf Argentinien mit Superstar Lionel Messi fallen auf Platz zwei (14 Prozent) schon deutlich weniger Stimmen. 12 Prozent glauben an WM-Überraschungsteam Marokko, weniger als jeder Zehnte setzt auf Vizeweltmeister Kroatien. 37 Prozent machten keine Angabe.

Befragt wurden von YouGov am Montag dieser Woche 2623 Personen in Deutschland ab 18 Jahren. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Im ersten Halbfinale am Dienstag (20 Uhr/ARD und MagentaTV) trifft Argentinien auf Kroatien. Am Mittwoch (20 Uhr/ZDF und MagentaTV) folgt das zweite Halbfinale zwischen Frankreich und Marokko.

WM 2022 in Katar: News vom 11. Dezember

Beckham nimmt Kane in Schutz

Auch Englands früherer Nationalspieler David Beckham hat Kapitän Harry Kane nach dem Elfmeter-Drama beim verlorenen WM-Viertelfinale gegen Frankreich in Schutz genommen. "Es braucht einen wahren Anführer, um in solchen Momenten anzutreten, und das hat unser Kapitän getan", schrieb Beckham bei Instagram: "Das nächste Mal wird es ein anderes Ende nehmen. Wir gehen mit erhobenen Köpfen."

Kane hatte beim 1:2 der Engländer am Samstagabend gegen Titelverteidiger Frankreich zunächst einen Strafstoß zum zwischenzeitlichen Ausgleich verwandelt, einen zweiten in der 84. Minute aber vergeben. Das Warten der Three Lions auf einen großen Titel geht 56 Jahre nach dem WM-Triumph von Wembley weiter.

"Unsere Jungs werden weiter wachsen", meinte Beckham, der sich in die Gefühlswelt von Kane und Co. gut hineinversetzen kann: "Es ist immer das schlimmste Gefühl aufzuwachen, nachdem man aus einem Turnier ausgeschieden ist." Doch Trainer Gareth Southgate und alle Fans "können stolz auf dieses Team sein", schrieb der 47-Jährige weiter.

Ausschreitungen bei Marokko-Feiern: Mehr als 100 Festnahmen in Paris

Nach dem Einzug Marokkos ins Halbfinale der Fußball-WM haben Sicherheitskräfte im Großraum Paris in der Nacht zum Sonntag mehr als 100 randalierende Fans festgenommen. Den Menschen werde vor allem Sachbeschädigung und Gewalt gegen Ordnungskräfte vorgeworfen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei vom Sonntag. Einige hätten sich auch lediglich in Gruppen zusammengefunden, die vorhatten, Gewalt auszuüben. 

Insgesamt kamen demnach 108 Menschen in Gewahrsam. 19 Sicherheitskräfte wurden leicht verletzt. Der Polizei zufolge hatten sich etwa 20 000 Fans der marokkanischen Fußballmannschaft zunächst friedlich auf der Pariser Prachtstraße Champs-Élysées versammelt. Ab 23.00 Uhr hätten dann vereinzelt Menschen die Ordnungskräfte beworfen und drei Motorroller angezündet. Auch einzelne Schaufenster wurden beschädigt.

WM 2022 in Katar: News vom 10. Dezember

Neymar nach WM-Aus: "Bin psychisch zerstört"

Brasiliens Fußball-Superstar Neymar hat mit drastischen Worten auf das WM-Aus der Seleção in Katar reagiert. "Ich bin psychisch zerstört, das war mit Sicherheit die Niederlage, die mir am meisten wehtut", schrieb der 30-Jährige am Samstag auf Instagram. Tags zuvor hatten die Brasilianer im Viertelfinale 2:4 im Elfmeterschießen gegen Kroatien verloren. "Das wird leider für seeeeehr lange Zeit wehtun." 

Kurze Zeit nach der Partie hatte der Angreifer von Paris Saint-Germain offen gelassen, ob er nochmal für die Seleção spielen wird. Darauf ging er am Samstag nicht erneut ein. "Wir haben bis zum Ende gekämpft, und ich kann sagen, dass ich stolz bin auf meine Teamkollegen, es hat weder an Einsatz noch an Hingabe gefehlt", schrieb er weiter. "Diese Gruppe hätte es verdient gehabt, wir hätten es verdient gehabt, BRASILIEN hätte es verdient gehabt...Aber das war nicht der Wille GOTTES!"

FIFA leitet Verfahren gegen Argentinien und Niederlande ein

Die Disziplinar-Kommission des Fußball-Weltverbandes FIFA hat Verfahren gegen den argentinischen und den niederländischen Verband nach dem hitzigen Viertelfinale bei der WM in Katar eingeleitet. Den Südamerikanern werden mögliche Verletzungen des Artikels 12 - Fehlverhalten von Spielern und Betreuern - sowie auch des Artikels 16 - Ordnung und Sicherheit bei Spielen - vorgeworfen, teilte die FIFA am Samstag mit. Bei den Niederländern geht es nur um mögliches Fehlverhalten von Spielern und Betreuern. 

Die Partie war am späten Freitagabend im Lusail-Stadion mit 4:3 für die Argentinier im Elfmeterschießen entschieden worden. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung hatte es 2:2 gestanden. Das Spiel stand aber auch wegen der Rekordflut an Gelben Karten im Blickpunkt, zudem gab es regelrecht tumultartige Szenen mit verbalen und körperlichen Attacken.  

WM 2022 in Katar: DFB-News vom 08. Dezember

Spanischer Verband trennt sich von Nationaltrainer Luis Enrique

Luis Enrique darf nach dem frühen WM-Aus nicht als Nationaltrainer von Spanien weitermachen. Dies teilte der spanische Verband RFEF am Donnerstag mit. "Sowohl Präsident Luis Rubiales als auch Sportdirektor José Francisco Molina haben dem Trainer diese Entscheidung mitgeteilt", heißt es in einer Pressemitteilung. 

Luis Enrique war bei der Weltmeisterschaft in Katar im Achtelfinale mit dem Titelkandidaten Spanien im Elfmeterschießen an Marokko gescheitert. Der frühere Nationalspieler hatte das Amt 2018 angetreten. 2019 pausierte er mehrere Monate, nachdem seine Tochter Xana an Krebs erkrankte und mit neun Jahren starb. 

Bestätigt: Sterling kehrt zu Englands WM-Team zurück

Der aus familiären Gründen abgereiste Raheem Sterling kehrt ins englische Team bei der WM in Katar zurück. Der 28-Jährige werde am Freitag vor dem Viertelfinale gegen Frankreich wieder zurück im Teamcamp in Katar erwartet, teilte der englische Fußballverband FA am Donnerstag mit. Zuvor hatte die BBC unter Berufung auf Sterlings Umfeld davon berichtet.

DFB lobt WM-Referee Siebert: "Er kann stolz auf sich sein"

Daniel Siebert hat die deutschen Schiedsrichter nach Ansicht des DFB bei der Weltmeisterschaft in Katar "sehr würdig vertreten". "Er kann stolz auf sich sein und sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken", sagte Lutz Michael Fröhlich, Geschäftsführer der Schiri GmbH beim Deutschen Fußball-Bund, in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Siebert hatte die Gruppenspiele zwischen Australien und Tunesien (1:0) sowie von Uruguay gegen Ghana (2:0) gepfiffen. Die Uruguayer, denen das 2:0 nicht zum Achtelfinal-Einzug gereicht hatte, hatten sich über einen nicht gegebenen Elfmeter in der Schlussphase heftig beschwert. 

"Aus ganz Europa waren gerade mal zehn Schiedsrichter nominiert. Daniel Siebert war mit seinen jungen 38 Jahren schon dabei und hatte es gleich auch mit der ausgesprochen schwer zu leitenden Partie Uruguay gegen Ghana zu tun", betonte Fröhlich. "Er hat in seinen beiden Einsätzen in Katar seine Stärken und Talente eingebracht und deutlich dargelegt." Für Siebert war es nach der EM 2021 das zweite große Turnier. Er wird bei der WM in Katar nicht mehr zum Einsatz kommen.

Bericht: Abgereister Sterling will zu Englands WM-Team zurückkehren

Der aus familiären Gründen abgereiste Raheem Sterling peilt einem Medienbericht zufolge eine Rückkehr ins englische Team bei der WM in Katar an. Der 28-Jährige soll dies dem Fußballverband FA bereits mitgeteilt haben, berichtete am Donnerstag die BBC unter Berufung auf das Umfeld des Chelsea-Profis. Sterling war nach einem Einbruch in sein Haus vor dem WM-Achtelfinale gegen Senegal (3:0) vorzeitig abgereist, hielt sich eine Rückkehr aber offen. Nun könnte er rechtzeitig für das Viertelfinale am Samstag (20.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Al-Chaur gegen Frankreich zurück sein.

Eine Entscheidung über Sterlings Rückkehr ins Teamquartier nach Al-Wakra südlich von Doha soll an diesem Donnerstag fallen. Es gilt als fraglich, ob der eigentlich bei Trainer Gareth Southgate gesetzte Offensivspieler nach mehreren verpassten Trainings direkt wieder von Anfang an spielt. Auf links hat sich zuletzt Phil Foden von Manchester City empfohlen. Sterling würde gegen den Weltmeister eher in einer Jokerrolle erwartet.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 07. Dezember

Hansi Flick bleibt Bundestrainer

Hansi Flick bleibt nach dem Aus bei der WM in Katar Bundestrainer. Die Entscheidung wird am Mittwoch in einem Hotel nahe Frankfurt/Main getroffen. Lesen Sie hier mehr!

Lesen Sie auch

Nach Vorrunden-Aus: Hazard tritt aus belgischer Nationalmannschaft zurück

Angreifer Eden Hazard (31) von Real Madrid hat am Mittwoch seinen Abschied aus der belgischen Fußball-Nationalmannschaft bekannt gegeben. Die Roten Teufel, WM-Dritte von 2018, waren krachend in der Gruppenphase der WM in Katar gescheitert.

Eden Hazard, dessen Bruder Thorgan (29) bei Borussia Dortmund unter Vertrag steht und der ebenfalls im belgischen WM-Kader stand, schrieb in den Sozialen Medien, dass "heute eine Seite umgeblättert wird". Bereits am vergangenen Donnerstag hatte Eden Hazard offenbar in der Kabine einigen Mitspielern seinen Entschluss, aus dem Nationalteam zurückzutreten, angekündigt.

Eden Hazard läuft nicht mehr für die belgische Nationalmannschaft auf.
Eden Hazard läuft nicht mehr für die belgische Nationalmannschaft auf. © IMAGO / PanoramiC

Belgiens Spielmacher Kevin De Bruyne verabschiedete sich via Instagram von Hazard, der in 126 Länderspielen 33 Tore für Belgien erzielte. "Was für eine Reise es war. Glückwunsch Capi. Du wirst vermisst werden!", schrieb der 31-Jährige von Manchester City.

In Hazards Schreiben an die Fans hieß es: "Danke für eure Liebe. Vielen Dank für eure beispiellose Unterstützung. Danke für all die freudigen Momente, die wir seit 2008 geteilt haben. Die nächste Generation steht bereit. Ich werde euch aber sehr vermissen."


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 06. Dezember

WM-Grüße: Nix für Jäger und Sammler

Die Typen tun mir leid. Auf dem Weg zur Metro begegnet man nach jedem Spiel den stummen Sammlern (nicht zu verwechseln mit: stumme Verkäufer für Tageszeitungen), die sich Schilder gemalt haben, auf denen steht: "I collect used ticktes". Arme Tröpfe!

Erstens werden sie meist unbeachtet stehengelassen oder wirken wie Pfeiler gegen den Menschenstrom. Und wenn jemand ihr Begehr wahrnimmt, ernten sie Achselzucken oder Kopfschütteln. Denn: Gedruckte Eintrittskarten gibt es bei dieser WM kaum noch, fast nur QR-Codes auf dem Handy für die digitale Einlasskontrolle. Was also sollen die Sammler sammeln? Ausgedruckte QR-Codes? Ziemlich unsexy.

Wir Medienleute dagegen erhalten neben der in Plastik eingeschweißten und mit einem Chip für alle Daten versehenen Turnier-Akkreditierung für die einzelnen Spiele Platzkarten – und jetzt kommt‘s: auf Papier! Ausgedruckt werden können diese in den Medien-Zentren, an Ticketkiosken. Früher wurden die Match-Tickets in Umschlägen überreicht.

Aber wer braucht schon Umschläge? Außer kalte vielleicht, gegen die Hitze.

Umfrage: Ein Viertel schaut weiter Fußball-WM

Ein Viertel der Deutschen schaut auch nach dem deutschen Vorrunden-Aus weiter die Spiele der Weltmeisterschaft in Katar. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Demnach verfolgen 17 Prozent der Befragten die WM-Spiele nach dem Aus der deutschen Elf nicht mehr. 52 Prozent gaben an, die Partien von vornherein nicht geschaut zu haben. 7 Prozent machten keine Angaben. Die Abweichung von 100 Prozent ist in den Rundungsdifferenzen begründet. Die TV-Quoten der K.o.-Phase liegen derzeit weiter unter dem Niveau bei vorherigen Turnieren.

Befragt wurden von YouGov am Montag dieser Woche 3.249 Personen in Deutschland ab 18 Jahren. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 05. Dezember

WM-Grüße: Klimaanlageritis22

Nachdem ich die Erkrankung dieser WM, die Klimaanlageritis22, als einer der letzten HNO-Widerstandskämpfer gegen das ständige Gebläse nun auch bekommen habe, ist gesunde Ernährung wichtiger denn je bei diesem Turnier der To-go-Ernährung zwischen Terminen, Pressekonferenzen, Spielen und der Abteilung Schlaf.

Wobei ich einen Kollegen entdeckt habe, der letztere beide auf geradezu cleverste Art und Weise   – in stoischer Pose über seinem Laptop – zu vermischen vermochte. Das am Rande.

Man hustet sich von Spiel zu Spiel, bestellt beim Asiaten einen Ingwer-Tee und lutscht Halstabletten. Zum Heimatgefühl würde nur noch ein Glühwein fehlen. Da man in manchen Restaurants das Gefühl hat, direkt im Kühlschrank zu sitzen, würde das prima passen. Nach dem Essen (erst warm, dann in der Luft bo-gefrostet) bestellte ich von der Karte einen Affogato, ein Dessert der italienischen Küche. Also Vanilleeis übergossen mit einem Espresso. Die chinesische Kellnerin brachte: einen Avocado-Saft. Ich musste herzhaft lachen, reklamierte aber nicht. War eh g'sünder.

95.000 Unterschriften: Petition gegen FIFA stößt auf große Resonanz

Der Appell der Nachhaltigkeits-Initiative "Sports for Future" zum geforderten Austritt des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aus dem Weltverband FIFA stößt auf große Resonanz. Die am 24. November gestartete Petition steht am Montag kurz davor, die Marke von 95.000 Unterschriften zu erreichen. 

In dem Aufruf appelliert die Initiative "an den DFB und andere Verbände, eine Zusammenarbeit mit der FIFA unter diesen Voraussetzungen zu beenden und stattdessen an einer Reform des Weltverbandes mitzuwirken". Zudem sollten "alle Unternehmen, die das System FIFA direkt oder indirekt unterstützen", ihr Engagement beenden. 

"Sport for Future" wirft dem Weltverband vor, bei der WM "ein System auf die Spitze" zu treiben, "in dem Korruption nachgewiesen ist, das menschenverachtendes und menschenrechtswidriges Verhalten zulässt, das Umwelt- und Klimaschutz missachtet und dessen rücksichtslose Protagonisten auch vor Erpressungen im laufenden Turnier nicht zurückschrecken".

Drei Tage vor der Veröffentlichung der Petition hatten die FIFA das Tragen der "One Love"-Binde bei der Weltmeisterschaft in Katar verboten. Als Reaktion hielten sich die Spieler der deutschen Nationalmannschaft beim Teamfoto vor der 1:2-Auftaktniederlage gegen Japan demonstrativ den Mund zu.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 04. Dezember

WM-Grüße: Der Seuchenvogel

Das Wunderbare an so einer WM mit sieben Stadien in einer Stadt wie hier in Doha ist, dass man recht easy auch bei anderen Partien arbeiten kann, weil man nicht in den Zug oder den Flieger steigen muss, um die Arenen zu erreichen.

Und so war ich am Mittwoch letzter Woche im Finalstadion Lusail (der Fata Morgana für das DFB-Team), habe mir den Clásico Mexiko gegen Saudi-Arabien angeschaut.

Ein höchst stimmungsvolles und spannendes 2:1 für die Mexikaner, die mit einem 3:0 weitergekommen wären. Ein doppelter Satz mit x, der Mexi-K.o. und der Exit für die Saudis. Beide raus. Augenzeuge: ich.

Am Donnerstag habe ich im Beduinenzelt von Al Bayt gearbeitet, sah den dramatischen E(xit)-Day für die Deutschen, das Aus gegen Costa Rica trotz des 4:2. Auch diesmal weinten am Ende beide. Augenzeuge: siehe oben. Am Freitag ging ich zu Uruguay gegen Ghana. Das 2:0 reichte den Urus nicht, ein Tor fehlte. Beide weinten, beide raus. Und? Genau! Der "Seuchenvogel" war da. Gut, dass die K.o.-Spiele begonnen haben, da MUSS einer weiterkommen und feiern.

Brasilien plant mit Neymar im WM-Achtelfinale

Rekordweltmeister Brasilien plant zum Auftakt der K.o.-Phase bei der WM in Katar wieder mit seinem Superstar Neymar. Das deutete Nationaltrainer Tite vor dem Achtelfinale am Montag (20 Uhr MEZ/ZDF und MagentaTV) gegen Südkorea an. "Er trainiert heute Nachmittag. Wenn alles okay ist, spielt er morgen", sagte der Coach am Sonntag. 

Neymar hatte wegen einer Bänderverletzung am rechten Sprunggelenk die Vorrundenspiele gegen die Schweiz (1:0) und gegen Kamerun (0:1) verpasst. Am Samstag stieg der 30-Jährige wieder ins Mannschaftstraining ein und verkündete danach über Twitter: "Ich fühle mich gut, ich wusste, dass es jetzt so sein würde." 

Die letzte Entscheidung habe die medizinische Abteilung, betonte Tite: "Wir riskieren niemals die Gesundheit unserer Spieler." Auf die Frage, ob Neymar zur Startelf gehören oder eher eingewechselt werde, antwortete er: "Meine Präferenz ist: die Besten von Anfang an."

Bericht: Treffen von DFB-Spitze mit Flick und Bierhoff am Mittwoch

Das erste Krisen-Gespräch zwischen der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der sportlichen Führung der Nationalmannschaft soll nach Medienberichten am Mittwoch stattfinden. Laut Sky und Bild treffen sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf, sein Vize Hans-Joachim Watzke, Bundestrainer Hansi Flick und Geschäftsführer Oliver Bierhoff am Vormittag in Frankfurt/Main. Der DFB bestätigte diesen Termin auf SID-Anfrage am Sonntagnachmittag allerdings nicht.

Nach dem erneuten Vorrunden-Aus bei der WM in Katar hatte Neuendorf eine Jobgarantie für Flick und Bierhoff verweigert und eine eingehende Analyse eingefordert. Der Verbandschef kündigte am vergangenen Freitag eine erste Zusammenkunft für die "kommende Woche" an.

"Meine Erwartung an die sportliche Leitung ist, dass sie zu diesem Treffen eine erste Analyse vornimmt, eine sportliche Analyse dieses Turniers. Dass sie aber auch Perspektiven entwickelt für die Zeit nach dem Turnier mit dem Blick auf die Europameisterschaft im eigenen Land", hatte Neuendorf noch in Doha vor dem Rückflug nach Deutschland erklärt.

WM 2022 in Katar: DFB-News vom 02. Dezember

Rekordquote: 17,43 Millionen schauen Deutschland beim Ausscheiden zu

Die ARD hat mit 17,43 Millionen Fußball-Fans bei der Live-Übertragung vom 4:2-Erfolg der DFB-Auswahl im letzten Vorrundenspiel gegen Costa Rica eine Rekordquote für die WM in Katar verzeichnet. Doch beim Aus des viermaligen Weltmeisters Deutschland konnte die Jahresbestmarke von 17,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern beim EM-Finale der Frauen (Marktanteil: 64,8 Prozent) im Sommer nicht übertroffen werden. 

Der Marktanteil am Donnerstag belief sich auf 53,7 Prozent. Die höchste Reichweite während der WM am Persischen Golf hatte das ZDF zuvor mit 17,05 Millionen Zusehenden beim Vorrundenspiel der Deutschen gegen Spanien (1:1/MA: 49,3 Prozent) verzeichnet. Das erste deutsche WM-Vorrundenspiel gegen Japan (1:2) hatten in der ARD 9,23 Millionen (MA: 59,7 Prozent) in der Live-Übertragung verfolgt.

WM-Grüße: Blicke in die Seele

Diese Blicke! Diese Stille! Wenn es ruhig wird unter den sonst so gesprächigen Reportern, wenn man auf der Tribüne die Augenbraue hochzieht im Stile des Augenbrauen-Champions Carlo Ancelotti, dann wird Geschichte geschrieben.
Erst von denen da unten auf dem Platz, dann Geschichten für die angeschlossenen Redaktionen.

Abende des monumentalen Scheiterns der deutschen Nationalelf sind immer auch ein spannender Blick in die Seele ihrer Begleiter. Die Stille wird jäh unterbrochen von plötzlichem Wehklagen oder einer Faust, die krachend auf das Stadiondesk saust.

Beim einen wegen des Unvermögens der Spieler, beim anderen, weil er in Windeseile eine neue und neuerliche Version des Textes zaubern muss. Während die Spieler gefragt werden, ob sie zurücktreten, googelt man auf dem Handy nach den günstigsten Rückflugoptionen für einen selbst.
Er habe sich gerade so schön eingerichtet hier, sagte mir ein Kollege klagend. Er wisse jetzt, wo der Supermarkt sei, wollte die Waschmaschine nun erstmals anschmeißen. Er war sauer.

Nun geht es für ihn in die Heimat: Schmutzige Wäsche waschen.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 01. Dezember

Deutsche Fans klagen über Einreiseprobleme

Viel Ärger! Deutsche Fans klagen über Einreiseprobleme ins WM-Gastgeberland Katar. "Seit Beginn des Turniers haben verschiedene deutsche Fans Probleme mit der Hayya-Card", sagte Philipp Beitzel von der deutschen Fanbotschaft in Doha bei "Spox" und "Goal". Eine gültige Hayya-Card ist während der Endrunde für die Einreise sowie den Stadion-Zutritt erforderlich.

Aufgrund von nicht bearbeiteten Einreisegenehmigungen mussten offenbar einige Anhänger der Nationalmannschaft ihre WM-Tickets verfallen lassen und dadurch einen massiven finanziellen Schaden in Kauf nehmen. Der deutschen Fanbotschaft seien "etwa 30 Fälle" bekannt. Die Fans seien auf ihren Flug- und Hotelkosten sitzen geblieben.

Neben der Hayya-Card für einen Aufenthalt mit Unterkunft gibt es für Besucher auch Sondergenehmigungen für maximal 24 Stunden. Diese benötigen Fans, die erst am Spieltag aus Nachbarländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Oman oder Bahrain einreisen und in der Nacht direkt zurückkehren.
Auch hier bestehen laut Beitzel erhebliche Probleme: "Es gibt Fans, bei denen die Einreise beim ersten Spiel funktionierte und beim zweiten Spiel wiederum nicht."

Frankreich legt Einspruch gegen Spielwertung ein

Der französische Fußball-Verband FFF hat beim Weltverband FIFA Einspruch gegen die Wertung des letzten Gruppenspiels gegen Tunesien eingelegt. Der Weltmeister hatte die Partie 0:1 (0:0) verloren. Schiedsrichter Matthew Conger hatte dem vermeintlichen Ausgleich durch Antoine Griezmann in der Nachspielzeit (90.+8) nach VAR-Eingriff zurückgenommen.

Dies hatte zu erheblicher Verwirrung geführt, weil Conger das Spiel der Gruppe D nach dem Tor und einer kurzen Fortsetzung bereits abgepfiffen hatte. Der Referee sah sich die Szene aber dann auf dem Bildschirm noch einmal an und verweigerte dem Treffer von Griezman daraufhin wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung. Dies sei nicht regelkonform, das Tor sei "zu Unrecht aberkannt worden", hieß es vonseiten der FFF.

Einfluss auf den Turnierfortgang hatte die Szene allerdings nicht. Frankreich zog mit sechs Punkten als Gruppenerster in die K.o.-Runde ein. Dort wartet Polen am Sonntag. Tunesien ist trotz des Sieges ausgeschieden.   

WM-Grüße aus Katar: Die Medienwelt

Ein Medienzentrum ist eine eigene Welt. Eine Mischung aus Messe, Flughafen und Großkantine. Böse Zungen – und darunter gibt es eine Menge im Journalismus – behaupten, solch ein Mediacenter sei eine Art Betreutes Schreiben. Oder generell: Arbeiten.

Es wird einem leicht gemacht. Hinweisschilder und Pfeile allüberall. Wenn Blindschleichen wie ich ihren Weg zu Pressekonferenzräumen, Bus-Shuttle-Abfahrtsstellen oder den Erleichterungsräumen nicht finden, helfen einem dutzende Mitarbeiter. Das Buffet nach dem All-you-can-eat-Prinzip kostet 53 katarische Riyal, rund 14 Euro – Getränke inklusive. Ein fairer Preis. Aber, Vorsicht! Schon die Römer wussten: "Plenus venter non studet libenter" – also: "Ein voller Bauch studiert nicht gern."

Danach in eines der Kinos und sich ein Spiel auf einem der Virtual Screens in opulenten Sesseln reinziehen. Zum Knabbern: Allerlei Daten-Schnick-Snacks und Nüsschen.

Das Mediacenter ist 24 Stunden geöffnet. Ich frage mich, ob es auffallen würde, wenn ich auf so einer gemütlichen Couch übernachte. Wahrscheinlich nicht. Hätte ich mir das Hotel sparen können.

Aufstellung gegen Costa Rica: Flick hält sich bedeckt

Hansi Flick hat sich vor dem WM-Gruppenfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Costa Rica am Donnerstag (20.00 Uhr MEZ/ARD, MagentaTV und im AZ-Liveticker) nicht in die Karten blicken lassen. "Netter Versuch", antwortete der Bundestrainer auf die Frage, ob er den Spanien-Helden Niclas Füllkrug in die Startelf nehmen werde. Und Leroy Sane? "Auch ein netter Versuch", meinte Flick schmunzelnd.

In der Kette vor Kapitän Manuel Neuer, der mit seinem 19. WM-Spiel einen Torhüter-Rekord aufstellen wird, ist eigentlich nur die Besetzung der Rechtsverteidiger-Position offen. Lukas Klostermann, gegen Spanien wie Füllkrug und Sane eingewechselt, sei "immer eine gute Option", sagte Flick. Im Zentrum dürfte erneut Niklas Süle neben Chef Antonio Rüdiger verteidigen, links David Raum.

Wie am vergangenen Sonntag wird der Bundestrainer wohl auf ein Dreier-Mittelfeld setzen. "Wir finden, es hat gut funktioniert", sagte er. Im Angriffszentrum dürfte Thomas Müller den Vorzug vor "Fülle" erhalten.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 30. November

WM-Grüße: Die Wolke am Himmel

Es war im November 2020, als DFB-Wetterfrosch Oliver Bierhoff eine "dunkle Wolke über der Nationalmannschaft schweben" sah.
Ein knappes Jahr später konnte der Golden-Goal-Meteorologe dann erfreut feststellen, dass "die dunkle Wolke mittlerweile verschwunden" sei.
Hansi Flick, der neue Bundestrainer, hatte sie weggepustet, zuvor Vorgänger Joachim Löw in London Schirm, Charme und Melone genommen – kurz: seinen Hut.

Der DFB-Klimawandel wird gerade hier in Katar auf eine harte Probe gestellt. Ausgerechnet gegen Costa Rica, dieses traumhafte Land in Lateinamerika. Lebensmotto: Pura vida. Heißt so viel wie: Das Leben genießen, die Umwelt schätzen und im Einklang mit der Natur leben, sie so natürlich zu lassen, wie sie ist. Ob diese WM, ob der Erfolg des DFB-Teams nachhaltig sein wird, steht auf einem anderen Blatt. Das Match findet wieder in Al Khor statt, im Al Bayt-Stadion, einem Beduinenzelt nachempfunden. Das nomadische Leben der Fußball-Profis hat sie an diesen absurden Ort mitten in der Wüste geführt.

Heute, an meinem 14. Tag in Doha, habe ich die erste Wolke am Himmel entdeckt.

Vor Duell mit Costa Rica: Alle 26 DFB-Spieler im Abschlusstraining

Mit allen 26 Spielern seines Kaders hat Hansi Flick das Abschlusstraining für das letzte WM-Gruppenspiel gegen Costa Rica absolviert. "Alle sind fit", hatte der Bundestrainer vor der Übungseinheit am frühen MIttwochabend Ortszeit in Al-Shamal gesagt. Leon Goretzka, Thilo Kehrer und David Raum, die am Vortag individuell trainiert hatten, kehrten somit zum Team zurück. 

Die Nationalmannschaft muss am Donnerstag (20 Uhr, ARD/ MagentaTV und im AZ-Liveticker) gegen den Außenseiter gewinnen, um noch Chancen auf den Einzug ins WM-Achtelfinale zu haben. 

Interesse an deutschen WM-Spielen steigt weiter

Das Interesse an WM-Spielen mit Beteiligung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nimmt zu. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 37 Prozent der Deutschen an, das dritte Gruppenspiel der DFB-Auswahl gegen Costa Rica am Donnerstag (20 Uhr, ARD/ MagentaTV und im AZ-Liveticker) live vor dem Bildschirm schauen zu wollen. 54 Prozent haben dies nicht vor, 10 Prozent machten keine Angabe. Die Abweichung von 100 Prozent ist in den Rundungsdifferenzen begründet.

Zum Vergleich: 24 Prozent hatten in einer vorherigen Umfrage angegeben, das erste Gruppenspiel gegen Japan am 23. November um 14.00 Uhr live schauen zu wollen, 33 Prozent das zweite Gruppenspiel gegen Spanien am 27. November um 20 Uhr.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 29. November

Grüße aus Katar: Die eigentliche WM

Ich bin Europäer, ich bin gebürtiger Bayer. Ich mag Fußgängerzonen, öffentliche Parks, Biergärten. Nun berichte ich von der Fußball-WM aus Katar. Und siehe da, kaum ist man zwei Wochen vor Ort, stelle ich fest: Parks und Katar – das muss sich nicht ausschließen. Ein Spaziergang nach dem Abendessen, lediglich unterbrochen durch das rund zehnminütige Warten an den Ampeln von Dohas Mittlerem Ring (hier hat jede Straße, die etwas auf sich hält, mindestens drei bis fünf Spuren).

An Tankstellen und Hochhäusern vorbei marschierte ich Richtung Hotel bis sich wie aus dem Nichts eine Oase auftat: Ein riesiger Park! Mit Bäumen!
Ich wollte sie umarmen. Es war 22 Uhr und der Park war voller Leben. Mehrere Spielplätze, Kioske. Familien mit Kindern jeglichen Alters, Babys. Klar, bis die Sonne untergeht, kann man auch im Winter hier nicht bei den Schaukeln und Wippen aushalten. Aus Lautsprechern lief Musik, Fußbälle flogen umher. Ich setzte mich, beobachtete und lauschte: alle Sprachen, alle Kulturen, alle Nationalitäten. Kinder kennen Flaggen, aber keinen Hass. Ein herrliches Treiben – ist das nicht die eigentliche WM?

DFB-Training ohne Goretzka, Raum und Kehrer

Die deutsche Nationalmannschaft hat ihre Trainingseinheit zwei Tage vor dem WM-Gruppenfinale gegen Costa Rica ohne Leon Goretzka, David Raum und Thilo Kehrer absolviert. Das Trio übte wegen der Belastungssteuerung individuell. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit. Raum erlitt im Spiel gegen Spanien (1:1) eine Rippenprellung.

Die restlichen 23 Spieler des Kaders nahmen in Al-Shamal die Vorbereitung auf die Begegnung am Donnerstag (20 Uhr, ARD/ MagentaTV und im AZ-Liveticker) auf. Die DFB-Auswahl benötigt gegen Costa Rica für den Einzug ins Achtelfinale einen Sieg und die Schützenhilfe Spaniens im Parallelspiel gegen Japan.

Geschwänzte Pressekonferenz: Geldstrafe und Verwarnung für den DFB

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) muss für die geschwänzte Pressekonferenz vor dem WM-Spiel der Nationalmannschaft gegen Spanien (1:1) 10.000 Schweizer Franken bezahlen. Die Strafe, die umgerechnet etwa 10.100 Euro entspricht, sprach der Weltverband FIFA am Dienstag aus. Zudem erteilte die FIFA-Disziplinarkommission dem DFB eine "Verwarnung".

Der Weltverband sah es als erwiesen an, dass der DFB gegen Artikel 44 der WM-Regularien, Artikel 2.7.2 der Medien- und Marketing-Regeln sowie Artikel 8.5.3 des Team-Handbuchs verstoßen hat.

An der einen Tag vor WM-Spielen abzuhaltenden Medienrunde hatte am Samstag nur Bundestrainer Hansi Flick teilgenommen. Die FIFA schreibt jedoch vor, dass auch ein Spieler bei der Pressekonferenz auftritt. Dies hatte der DFB mit Blick auf die lange Fahrt aus dem Team-Quartier im Norden Katars in das Medienzentrum in Doha abgelehnt.

Benzema urlaubt auf La Reunion: WM-Comeback unwahrscheinlich

Kein spontanes WM-Comeback, dafür Urlaub auf La Reunion: Die Hoffnungen bei Weltmeister Frankreich auf eine Rückkehr ihres verletzten Topstürmers Karim Benzema haben sich offenbar wieder zerschlagen. Laut Nachrichtenagentur AFP soll der Ballon-d'Or-Gewinner von Real Madrid am Dienstagmorgen auf der Insel im Indischen Ozean angekommen sein, dort werde er sich eine Woche aufhalten. 

Zuvor hatten spanische Medien über ein mögliches Comeback des Angreifers bei der WM in Katar spekuliert. Demnach hätte Benzema am Donnerstag wieder ins Training einsteigen sollen, nachdem er vor dem WM-Start im Training eine Oberschenkelverletzung erlitten hatte. Der französische Verband FFF ging von einer Ausfallzeit von drei Wochen aus. 

"Ich habe mich mit Karim nach seiner Abreise ausgetauscht, Sie kennen seine Situation und die Frist, in der er sich erholen muss", sagte Nationaltrainer Didier Deschamps am Dienstag: "Das sind keine Dinge, die mich beschäftigen, ich weiß nicht, wer was, wo, wie sagt. Ich kümmere mich um die Spieler, die hier sind."

Da Deschamps keinen Spieler für Benzema nachnominiert hat, steht der Madrilene weiterhin auf der Kaderliste des Weltmeisters. Bei den ersten beiden WM-Gruppenspielen stand der Name des Angreifers auf dem Spielberichtsbogen mit dem Vermerk "abwesend".


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 28. November

WM-Grüße: Kühles Nass in der Wüste

Erst das Al Bayt, dann das Vergnügen. Mit dieser Einstellung und der Hoffnung auf ein kühles Mango-Bierchen, natürlich alkoholfrei, sind wir nach dem Deutschland-Spiel gegen Spanien aus dem Stadion in Al Khor zu unserem Apartment zurück.Rund 56 Kilometer, erst mit einem Shuttle-Bus für Journalisten zum Medien-Zentrum, von dort mit einem Uber ins Hotel. Eine nächtliche Tour durch Doha, Ankunft im Hotel um 4 Uhr. Aber hey, es ist eben WM. Doch dann wartete im fünften Stock eine unliebsame Überraschung.

Schon im Hotelflur vor unserem Apartment stand Wasser. Als wir die Tür vorsichtig öffneten, sahen wir das Dilemma: Eine der Klimaanlagen war defekt, stetig tropfte Wasser von der Decke, das kühle Nass bahnte sich den Weg durch die Küche langsam, aber sicher in alle Zimmer. SOS-Anruf bei der Rezeption, die schnelle Eingreiftruppe mit fünf Mann samt Leiter und allem Material war in wenigen Minuten da. Chapeau! Zum Trockenlegen Handtuch-Wischer wie beim Curling und zur Sicherheit noch einen Füllkrug unter den Übeltäter gestellt. Fazit analog zum DFB-Team: Doch noch nicht alles im Eimer!

Nach Wagners Bademantel-Aussage: ZDF kündigt Gespräch an

Das ZDF hat seinen Experten Sandro Wagner für eine unbedarfte Aussage beim WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien (1:1) gerügt: "Sandro Wagners Aussage über den Thawb ist leider in einer emotionalen Phase des Spiels passiert. Das darf es nicht", schrieb der übertragende TV-Sender auf Twitter und kündigte eine Aufarbeitung an: "Wir werden das besprechen." 

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

Ex-Nationalspieler Wagner hatte zuvor in der zweiten Halbzeit der Partie mit einem Spruch für Kritik in den Sozialen Netzwerken gesorgt: "Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist voller Deutschland-Fans. Dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel", sagte der 34-Jährige und nahm damit Bezug auf das Thawb genannte traditionelle arabische Gewand.

Das ZDF reagierte mit seinem Statement auf einen Tweet der deutschen Spitzen-Beachvolleyballerin Karla Borger. Andere User hatten Wagner im Zusammenhang mit seiner Aussage Rassismus vorgeworfen.

FIFA ermittelt gegen DFB

Die FIFA hat nach dem Verstoß des Deutschen Fußball-Bundes gegen die Pressekonferenz-Regeln vor dem WM-Spiel gegen Spanien Ermittlungen aufgenommen. Lesen Sie hier mehr!


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 27. November

"One Love"-Binde: Kevin-Prince Boateng kritisiert DFB

Kevin-Prince Boateng hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) in der Debatte um die vom Fußball-Weltverband FIFA verbotene "One Love"-Kapitänsbinde kritisiert. Er hätte vom Verband mehr Rückgrat erwartet, sagte der Mittelfeldspieler von Hertha BSC am Sonntag in der Sport1-Sendung "Doppelpass". "Wenn ich mich entscheide, die Binde zu tragen, dann muss ich das auch machen. Wenn ich es dann nicht tue, brauche ich mir auch nicht den Mund zuzuhalten", sagte der 35-Jährige.

Er sehe das Hauptproblem darin, dass die entsprechenden nationalen Verbände vor dem Turnier behauptet hätten, dass sie "die Binde tragen, egal was passiert". Dies nun trotz der vorherigen Aussagen doch nicht zu tun, sei seiner Meinung nach "lächerlich". Nicht-sportliche Debatten sollten seiner Meinung nach jetzt vom Team ferngehalten werden.

Costa Rica schlägt Japan: DFB-Team kann nicht ausscheiden

Costa Rica hat der deutschen Nationalmannschaft bei der WM Hilfe geleistet und gegen Japan gewonnen. Dank der 0:1 (0:0)-Niederlage der Japaner kann sich die DFB-Auswahl am Abend gegen Spanien sogar noch eine Niederlage leisten und hätte dennoch weiterhin die Chance auf den Einzug in die K.o.-Runde. Keysher Fuller (81.) traf vor 41.479 Zuschauern im Ahmad bin Ali Stadion für Costa Rica, das am Donnerstag auf Deutschland trifft. Mit einem Sieg mit zwei Toren Unterschied gegen die Spanier (20 Uhr/ZDF , MagentaTV und im AZ-Liveticker) könnte die DFB-Auswahl auf Platz zwei der Gruppe E springen.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 26. November

Flick setzt spätes Abschlusstraining für Spanien-Spiel an

Die deutsche Nationalmannschaft wird ihr Abschlusstraining für das wichtige zweite WM-Gruppenspiel gegen Spanien später als zuletzt üblich bestreiten. Bundestrainer Hansi Flick setzte die letzte Übungseinheit für Samstag um 19.30 Uhr Ortszeit (17.30 Uhr/MEZ) im Stadion von Al-Shamal SC an. Die Partie gegen Spanien wird am Sonntag erst um 22 Uhr Ortszeit (20 Uhr/MEZ/ZDF und Magenta TV sowie AZ-Liveticker) im Al-Bait Stadion in Al-Chaur 70 Kilometer südlich des deutschen WM-Quartiers angepfiffen. 

Flick und ein noch nicht benannter Spieler werden gut drei Stunden vor dem Abschlusstraining (14.15 Uhr/MEZ) noch im Medienzentrum im Norden von Doha bei der obligatorischen Pressekonferenz letzte Informationen zum Spiel geben. Der DFB hatte gehofft, die Fragerunde im Trainingszentrum im Norden Katars abhalten zu können. Die Fifa veranstaltet die Pressekonferenzen für alle Spiele aber in dem eine gute Autostunde von dem DFB-Hotel entfernten Medienzentrum.

Umfrage: Fans glauben nicht mehr an Weiterkommen – DFB-Elf gleichgültig

Auch nach dem Vorrunden-Aus schaut weiter ein Viertel der Deutschen die WM-Spiele.
Auch nach dem Vorrunden-Aus schaut weiter ein Viertel der Deutschen die WM-Spiele. © imago images/MIS International

Fast die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland geht vor dem Spiel gegen Spanien bei der Weltmeisterschaft in Katar von einer weiteren Niederlage der deutschen Nationalmannschaft aus. 13 Prozent glauben stattdessen an ein Unentschieden, einen Sieg erwartet nur rund jeder Zehnte (11 Prozent). Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.

Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) gab an, das Spiel gegen Spanien nicht live im Fernsehen verfolgen zu wollen. Lediglich jeder Dritte plant, die Partie live anzuschauen. 

Die Niederlage gegen Japan hat bei den meisten Befragten unterdessen keine starken Gefühle ausgelöst. 36 Prozent gaben an, Gleichgültigkeit zu verspüren, überrascht von dem Ergebnis waren lediglich 7 Prozent.

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WM 2022 in Katar: DFB-News vom 25. November

Bericht: Gruppenphase für Brasilien-Star Neymar gelaufen

 Brasiliens muss in den verbleibenden zwei Gruppenspielen bei der WM in Katar auf Superstar Neymar verzichten. Wegen seiner Sprunggelenksverletzung kann der 30-Jährige sowohl gegen die Schweiz am Montag wie auch gegen Kamerun in einer Woche nicht zum Einsatz kommen, wie brasilianische Medien am Freitag übereinstimmend berichteten. Beim Angreifer von Paris Saint-Germain seien Bänder beschädigt worden, sagte Teamarzt Rodrigo Lasmar laut verschiedener Portale.

Neymar hatte sich am Donnerstagabend gegen die Serben in der zweiten Halbzeit verletzt, anschließend war sein Knöchel stark geschwollen. Teamarzt Lasmar sprach kurz nach dem Spiel von einer Verstauchung. Wie lange genau der Angreifer von Paris Saint-Germain nun ausfällt, blieb zunächst unklar.

Mund-zu-Geste: Lob von Bundeskanzler Olaf Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die deutschen Fußball-Nationalspieler für deren "deutliches" Zeichen gegen den Weltverband FIFA bei der WM in Katar gelobt. Die Profis der DFB-Auswahl hatten sich vor dem ersten Spiel gegen Japan (1:2) beim Mannschaftsfoto demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten, nachdem die FIFA das Tragen der "One Love"-Kapitänsbinde verboten hatte.

"Ich habe mich gefreut, dass unsere Fußballer ein Zeichen für eine offene Gesellschaft setzen wollten", sagte Scholz (SPD) in einem "Focus"-Interview. "Und es bleibt festzuhalten: Die Spieler des deutschen Teams haben einen Weg gefunden, ein deutliches Zeichen zu setzen."

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Lahm übt deutliche Kritik an Flick und DFB-Abwehr

Philipp Lahm hat die Personalentscheidungen von Bundestrainer Hansi Flick beim WM-Auftaktspiel gegen Japan kritisiert. "Das habe ich nicht verstanden", sagte Lahm über die Auswechslungen von Ilkay Gündogan, Thomas Müller und Jamal Musiala. "Über eine Stunde hatten wir das Spiel eigentlich gut im Griff, dann kam der Bruch, auch durch die Auswechslungen, die ich ehrlicherweise nicht ganz nachvollziehen konnte."

Besonders beim zweiten Gegentor durch Takuma Asano unterstellte Lahm der deutschen Defensive fehlende Gier. "Das war eine Aneinanderreihung von Fehlern, da fehlte die Abstimmung", sagte Lahm. "Wenn ich an Jérôme Boateng oder Benedikt Höwedes 2014 denke – die hatten die Gier, jeden Zweikampf zu gewinnen. Genau das habe ich in den entscheidenden Situationen vermisst."

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Fifa mahnt Zulassung der Regenbogenbinde an

Die Fifa hat bei den katarischen Behörden und beim WM-Organisationskomitee die Zulassung von Regenbogenfarben in den Stadien angemahnt. Die Fifa hatte vor der Endrunde (bis 18. Dezember) bekannt gegeben, dass Regenbogensymbole erlaubt seien. Zuletzt war es aber vermehrt zu Zwischenfällen gekommen, bei denen Fans vor den Spielen entsprechende Utensilien abgenommen worden waren. Homosexualität ist in Katar verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft.

Im Frühjahr war in Deutschland stark über den Regenbogen und die WM diskutiert worden, nachdem ein katarischer Sicherheitsverantwortlicher vor dem Zeigen der bunten Farben gewarnt hatte – weil er mögliche Angriffe befürchtet. Falls ein Fan "die Regenbogenfahne zeigt, und ich sie ihm wegnehme, geschieht dies nicht, weil ich sie wirklich nehmen will, um ihn zu beleidigen, sondern um ihn zu schützen", hatte Generalmajor Abdulasis Abdullah Al Ansari der Nachrichtenagentur AP gesagt. Die WM-Organisatoren erklärten daraufhin, dass sie Richtlinien des Weltverbandes diesbezüglich respektieren würden.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 24. November

WM-Grüße aus Katar: Die Säbener Straße des Emirats

Heimvorteil? Hat den Bayern-Profis unter den Nationalspielern im Auftaktspiel gegen Japan auch nicht geholfen.

Die Partie fand im Khalifa-International-Stadium in Dohas Stadtteil Ar-Rayyan statt, dem einzigen mit Laufbahn, genutzt bei der wegen der Hitze umstrittenen Leichtathletik-WM 2019. Und dieses bereits 1976 (!) erbaute Stadion, als in Doha vermutlich nur ein 1/100 oder 1/1.000 der Gebäude von heute standen, gehört zum 250 Hektar großen Sport-Areal, der "Aspire Zone", sozusagen die katarische Säbener Straße.

Hier trainieren die Bayern jedes Jahr im Januar, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten, sie wohnen fußläufig im anliegenden Hotel "Grand Heritage Doha".

Man kennt die Gegend und "The Torch", die Fackel, offizieller Name: "Aspire Tower". Mit 318 Metern – man kann es kaum glauben: n u r 318 Metern – der höchste Wolkenkratzer in Katar. Im Design einer olympischen Fackel leuchtet das Dingens übrigens die ganze Nacht. Gegen Japan hatten die sechs Bayern-Spieler keinerlei Erleuchtung. Nun ja – falls es bald früh nach Hause geht: Am 6. Januar reisen sie wieder in ihr Doha-Wintercamp.

WM-Resolution: EU-Parlament kritisiert Fifa und Ausrichter Katar

Das EU-Parlament hat am Donnerstag mittels einer Resolution die Menschenrechts-Situation im WM-Gastgeberland Katar verurteilt und den Fußball-Weltverband Fifa heftig kritisiert. In der Resolution wird unter anderem die unter Korruptionsverdacht stehende WM-Vergabe, der Tod von Gastarbeitern das sogenannte "Sportswashing" und der Umgang mit LGBTQ+-Gemeinschaft in Katar angeprangert.

Das Parlament forderte vor allem die EU-Länder mit großen Ligen wie Deutschland auf, Druck auf die Fifa auszuüben. Der Vergabe-Prozess müsse transparenter werden, die Einhaltung der Menschenrechte sollte dabei eine wichtige Rolle spielen. Auch der Entschädigungsfonds für die Angehörigen von verletzten oder gestorbenen Gastarbeitern müsse eingerichtet werden. Bei der Abstimmung trugen zahlreiche Abgeordnete die von der Fifa bei der WM verbotene "One Love"-Armbinde. Die Unterstützer der Resolution standen zudem nach der Abstimmung auf, um damit der Fifa im übertragenen Sinn die "Gelbe Karte" zu zeigen.

Mertesacker über DFB-Elf: Nach vorne schauen und Lösungen finden

Ex-Nationalspieler Per Mertesacker hofft nach dem 1:2 gegen Japan im weiteren Verlauf der Fußball-WM in Katar auf Zusammenhalt im deutschen Team. "Ich hoffe, dass alle Spieler nach vorne gehen, nicht die Schuldigen suchen, sondern in den Spiegel schauen", sagte der TV-Experte am Donnerstag im ZDF. "Ich hoffe, dass sich alle schnell auf dem Weg zur Analyse befinden, schnell nach vorne zu schauen und schnell im Kollektiv Lösungen zu finden."

Bundestrainer Hansi Flick müsse nun Gespür beweisen vor dem so wichtigen Spiel gegen Spanien am Sonntag (20 Uhr/ZDF und Magenta TV sowie im AZ-Liveticker). "Wenn er was ändert, würde ich jetzt was ändern vor dem Spanien-Spiel, besonders in der Defensive", sagte er. Ex-Weltmeister Christoph Kramer wollte den Druck auf die deutsche Elf nicht überbewerten. "Das sind alles Fußballprofis, die lange im Geschäft sind. Wenn die eins kennen, dann Druck", sagte er. Er habe Hoffnungen, es werde ein ganz anderes Spiel. 

Quoten-Tief: DFB-Team lockt nicht mal zehn Millionen TV-Zuschauer

Nach der 1:2-Niederlage der DFB-Elf gegen Japan: ARD-Experte und Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger (rechts) im Gespräch mit Bundestrainer Hansi Flick.
Nach der 1:2-Niederlage der DFB-Elf gegen Japan: ARD-Experte und Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger (rechts) im Gespräch mit Bundestrainer Hansi Flick. © Federico Gambarini/dpa

Das erste Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der umstrittenen WM in Katar hat im Schnitt weniger als zehn Millionen Interessierte an die Fernseher gelockt. Bei der 1:2-Pleite gegen Japan am frühen Mittwochnachmittag hatten 9,230 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die ARD eingeschaltet, wie die AGF Videoforschung am Donnerstag errechnete. Das ergab einen Marktanteil von 59,7 Prozent. 

Bei der WM vor vier Jahren in Russland hatten das Erste und das ZDF in den drei Gruppenspielen des DFB-Teams im Schnitt jeweils mehr als 25 Millionen Menschen erreicht, die Marktanteile lagen zwischen 76,3 und 87,4 Prozent. Die anderen Spiele des Mittwochs ohne deutsche Beteiligung blieben jeweils deutlich unter der Fünf-Millionen-Grenze. Die Abendpartie Belgien gegen Kanada (1:0) kam nur auf 4,333 Zuschauerinnen und Zuschauern (16,8 Prozent). Das Spiel der beiden deutschen Gruppengegner Spanien und Costa Rica (7:0) blieb mit 3,890 Millionen Menschen (21,9 Prozent) sogar unter vier Millionen. 

Damit setzte sich der Negativ-Trend aus den ersten drei Tagen der umstrittenen WM in dem Wüsten-Staat fort. Am Sonntag, Montag und Dienstag hatte das ZDF aus Katar übertragen. Das Interesse ist deutlich geringer als bei der WM 2018 in Russland. Der Durchschnitt der Vorrunden-Spiele vor vier Jahren lag bei den ARD- und ZDF-Übertragungen bei über neun Millionen. 

Flick im Abwärtstrend: Nach Startrekord nur noch zwei Siege

Nach seinem Startrekord als Fußball-Bundestrainer mit acht Siegen am Stück ist der Ergebnis-Trend bei Hansi Flick gekippt. Von den vergangenen neun Länderspielen konnte die Nationalmannschaft nur noch zwei gewinnen. Dazu gab es fünf Unentschieden und zwei Niederlagen, die letzte am Mittwoch beim Fehlstart in die Weltmeisterschaft in Katar mit dem 1:2 gegen Japan.

Die letzten neun Länderspiele im Überblick...

  • 29.03.2022  Niederlande - Deutschland 1:1 Testspiel
    04.06.2022  Italien - Deutschland  1:1  Nations League
    07.06.2022  Deutschland - England 1:1 Nations League
    11.06.2022  Ungarn - Deutschland 1:1  Nations League
    14.06.2022  Deutschland - Italien 5:2 Nations League
    23.09.2022   Deutschland - Ungarn  0:1 Nations League
    26.09.2022   England - Deutschland 3:3 Nations League
    16.11.2022   Oman - Deutschland 0:1 Testspiel
    23.11.2022   Deutschland - Japan 1:2 WM-Gruppenphase

WM 2022 in Katar: DFB-News vom 23. November

Innenministerin Nancy Faeser mit "One Love"-Binde beim Deutschlandspiel

Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser trägt beim Auftaktspiel der DFB-Elf gegen Japan die "One Love"-Binde.
Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser trägt beim Auftaktspiel der DFB-Elf gegen Japan die "One Love"-Binde. © imago images/Focus Images

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat beim WM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Japan die für DFB-Kapitän Manuel Neuer verbotene "One Love"-Binde getragen. Die SPD-Politikerin zeigte die Binde, die sie zunächst unter ihrem pinken Blazer trug, im Verlauf der ersten Halbzeit, als sie den Blazer auszog. Gemeinsam mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf verfolgte Faeser die Partie. Vor dem Anpfiff waren beide auch mit Fifa-Präsident Gianni Infantino zusammengetroffen. Der DFB hatte die Fifa für das "One Love"-Verbot scharf kritisiert.

Nach "One Love"-Eklat: Bierhoff wirbt um Verständnis für WM-Spieler

Nach dem Fifa-Eklat um die "One Love"-Kapitänsbinde hat DFB-Direktor Oliver Bierhoff wenige Stunden vor dem WM-Auftakt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Japan um mehr Verständnis aus der Heimat für die Spieler geworben. "Letztlich bekommen die Spieler immer wieder Kritik ab. Das tut natürlich an der einen oder anderen Stelle weh, weil man denkt: Wann ist es genug und wann kann ich mich auf die WM konzentrieren", sagte Bierhoff am Mittwoch in der ARD.

Der Weltverband Fifa hatte Sanktionen angedroht für den Fall, dass die "One Love"-Kapitänsbinde bei den WM-Spielen in Katar getragen wird. Der DFB verzichtet daher wie alle teilnehmenden Nationen auf die geplante Aktion. Kapitän Manuel Neuer und seinen Teamkollegen wird in Deutschland deshalb vielfach Charakterschwäche vorgehalten. "Es liegt jetzt an uns, die Sympathien der Fans wiederzugewinnen", sagte Bierhoff. 

Die vielen kritischen Reaktionen aus Deutschland würden die Spieler sehr beschäftigen, berichtete der 54-Jährige. Schließlich sei man das Thema "schon vor einem Jahr sehr ernsthaft angegangen", betonte Bierhoff. Es habe im Vorfeld der WM in Katar Gespräche mit Menschenrechtsorganisationen und Betroffenen gegeben, zudem sei ein Symposium veranstaltet und eine Million Euro für die Nepal-Hilfe gespendet worden. Dass die Fifa die Aktion für eine gute Sache unterbunden habe, sei "ein herber Schlag" gewesen.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 22. November

Grüße aus Katar: Es ist halt doch eine Winter-WM

Am Montagabend liefen die ersten WM-Spiele, die ich mir neben der Laptop-Arbeit im Hotel anschauen wollte. Hier in Katar wird die WM von "beIN Sports" gezeigt, einem Pay-TV-Anbieter aus Doha.

Nur leider nicht auf dem Zimmer oder in der Lobby, da liefen auf den zig Kanälen nur olle Kamele, ‘tschuldigung, Kamellen: Hinrundenspiele der Premier League oder auch – Achtung! – Frauenfußball. Da schau her!

Ich wollte aber die Holländer gegen Senegal sehen, später Bale & die Waliser. Ging in einer kleinen Snackbar mit dem hübschen Titel "Kafe Olé", weil hier die Extra-Kanäle abonniert sind, die bei "beIN Sports" den Zusatz "max" tragen, natürlich in goldener Schrift. Doch im Olé darf geraucht werden, was Sicht und Gedanken vernebelte.

Zweite Option: Das Hotel-Restaurant "Icono" im obersten Stockwerk. Ein paar Schweizer Kollegen saßen schon parat, ich verabschiedete mich schnell wieder. Mich fröstelte, musste Pulli, Jacke und Schal holen. Die Klimaanlage lief im Katar-Stil, erbarmungslos. Ist halt doch eine WM im Winter.

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Wegen verbotener "One Love"-Binde: DFB zieht gegen Fifa vor Gericht

Der Streit zwischen dem DFB und der Fifa wegen der verbotenen "One Love"-Armbinde geht in die nächste Eskaltionsstufe über. Wie die "Bild" berichtet, will der DFB-Vorstand rechtliche Schritte gegen den Fußball-Weltverband einleiten und vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne ziehen.

Es soll die Möglichkeit eines sogenannten Antrags auf vorläufigen Rechtsschutz bei der Ad-Hoc-Division des CAS, welche während der WM in Katar eingerichtet ist, geprüft werden.

Mit diesem juristischen Schachzug möchte der DFB beim CAS erreichen, dass DFB-Kapitän Manuel Neuer im zweiten Gruppenspiel am Sonntag gegen Spanien (20 Uhr) die derzeit verbotene "One Love"-Armbinde tragen darf, ohne dafür mit einer Gelben oder gar Roten Karte bestraft zu werden oder die gesamte DFB-Elf mit einem Punktabzug rechnen muss.

Nur knapp ein Viertel will deutschen WM-Auftakt sehen

Nur knapp ein Viertel der Deutschen will das WM-Auftaktspiel der Nationalmannschaft in Katar gegen Japan live im Fernsehen verfolgen. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 24 Prozent der Befragten an, bei der Begegnung am Mittwoch (14 Uhr, ARD/ MagentaTV und im AZ-Liveticker) in Doha gegen die Asiaten vor dem Bildschirm zu sitzen. 60 Prozent tendieren dazu, die Begegnung nicht live zu verfolgen, 16 Prozent machten keine Angabe. Eine Rolle für den recht niedrig erwarteten Zuschauerzuspruch dürfte auch die frühe Ansetzung an einem Wochentag spielen, da viele Menschen arbeiten müssen. 

Auch Nationalspielerin Magull kritisiert die Fifa

Auch Nationalspielern Lina Magull hat nach dem Verbot der "One Love"-Armbinde bei der WM in Katar Kritik am Fußball-Weltverband Fifa geübt. "Die Fifa tut sich keinen Gefallen damit, gerade bestimmte Äußerungen zu tätigen, die die Menschen befriedigen sollen, aber überhaupt keinen Sinn ergeben; die einfach nur gesagt werden, damit was gesagt wird", sagte Magull bei web.de: "Das ist wenig authentisch und nicht ehrlich, und das ist es, was nervt."

Für die Vize-Europameisterin überdecken die Diskussionen um den Gastgeber das Sportliche beim Turnier im Wüsten-Emirat. "Man spürt das im ganzen Umfeld, dass da weniger Begeisterung und mehr Redebedarf ist, mehr kritische Themen angesprochen werden. Deshalb rückt leider das Sportliche in den Hintergrund und die Themen drumherum in den Vordergrund", sagte Magull. 

Leroy Sané fällt gegen Japan aus

Die deutsche Nationalmannschaft muss auf Leroy Sané im ersten Gruppenspiel gegen Japan verzichten. Der Offensivspieler des FC Bayern hat mit Problemen am rechten Knie zu kämpfen. Lesen Sie hier mehr!


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 21. November

Loch fordert DFB-Team auf: "Packts zam und kommts nach Hause"

Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Felix Loch hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach der Eskalation der Diskussion um die "One Love"-Kapitänsbinde zur Abreise von der WM in Katar aufgefordert. "Wir alle lieben den Fußball - unsere Freiheit, Demokratie und Menschenrechte aber mehr! Packts zam und kommts nach Hause!", twitterte der 33-Jährige. 

In einem weiteren Tweet stellte Loch klar, dass die Aufforderung in bayerischem Idiom wohl durchaus ernst gemeint war. "Ja, ich bin auch in Peking und Sotschi gestartet", schrieb Loch: "Olympia in demokratischen Ländern wäre uns Sportlern alle lieber gewesen! Aber die (Welt-)Lage hat sich aus meiner Sicht verändert. Wir müssen jetzt viel mehr als vorher für unsere Rechte aufstehen! Das hab ich in diesem Jahr gelernt!"

Grüße aus Katar: Babylonisches Frühstück

Das Turnier hat begonnen, die Fans sind in dieser Eine-Stadt-WM angekommen. Auch mein Hotel füllt sich Tag für Tag. Brasilianer, Argentinier und Ecuadorianer (Felicidades!) bringen endlich Leben in die Bude.
Jeden Morgen eine Art Copa América beim Frühstücksbuffet, wenn alle Kontinente aufeinandertreffen. Continental Breakfast? English Breakfast? Eher ein babylonisches. Gespeist wird im "Majestic Ballroom" an riesigen runden Tischen, so dass man sich jeden Morgen fragt: Wer heiratet eigentlich heute? Und wer hält welche Rede? Als Morgengrantler bin ich da sowieso raus.

Da kann mich nicht mal das gut gemeinte Vogelgezwitscher vom Band abhalten, das diesen fensterlosen Saal beschallt. Am ersten Morgen dachte ich am Büffet, jeden Moment schnappt mir gleich so ein Piepmatz meine Walnüsse vom Joghurt. Aber zum Glück alles nur Fake. Am Montag wurde ich offenbar reklamationslos erhört. Statt dem Fiderallalla gab es asiatische Klangfarben – ideal zum Meditieren überm Spiegelei. Oder auch Wegdösen trotz Hallo-Wach-Kaffee.

"One Love"-Streit: Neuendorf sieht DFB nicht eingeknickt

Präsident Bernd Neuendorf hat Kritik zurückgewiesen, wonach der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im "One Love"-Streit eingeknickt sei. "Dem Vorwurf müssen wir uns nicht aussetzen", sagte der 61-Jährige. Neuendorf verwies auf die verweigerte Gefolgschaft des DFB für Fifa-Präsident Gianni Infantino auf dem Weg zu dessen Wiederwahl: "Das ist ein deutliches Signal."

"Es handelt sich um eine Machtdemonstration der Fifa", sagte der DFB-Boss, der von einem "weiteren Tiefschlag" sprach: "Die Drohung von sportlichen Konsequenzen war eindeutig. Wir stehen aber zu unseren Werten und werden die auch weiter während des Turniers vertreten."

Neuendorf will trotz des Streits weiter mit der Fifa "im Dialog" bleiben: "Ich habe kein Interesse daran, das Verhältnis zur Fifa nachhaltig zu belasten. Aber wir bleiben klar in der Kritik."

Aus Solidarität: Iranische Spieler schweigen bei Nationalhymne

Nationalspieler des Irans haben vor ihrem WM-Auftaktspiel gegen England bei der eigenen Nationalhymne komplett geschwiegen. Damit sendete die Mannschaft angesichts von fast 400 Toten ein Zeichen der Solidarität an die Regime-Kritiker in der Heimat, auf der Tribüne hatten Frauen Tränen in den Augen. Bereits beim WM-Test gegen Nicaragua Anfang November hatten mit Vahid Amiri und Mehdi Torabi nur zwei Spieler mitgesungen, der Rest schwieg.  

Streit um "One Love"-Binde: Fan-Organisation kritisiert Fifa scharf

Die Fan-Organisation Football Supporters' Association (FSA) hat die Fifa im Streit um die "One Love"-Kapitänsbinde scharf kritisiert. "Heute werden sich LGBT+-Fußballfans und ihre Verbündeten wütend fühlen. Heute fühlen wir uns verraten", schrieb die FSA in einem Statement, das am Montag auf Twitter gestellt wurde. "Heute empfinden wir Verachtung für eine Organisation, die ihre wahren Werte unter Beweis gestellt hat, indem sie den Spielern die gelbe Karte und der Toleranz die rote Karte gezeigt hat." Die englische Abkürzung LGBT+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans-Menschen. Das Pluszeichen ist ein Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter.

"Nie wieder sollte eine Fußballweltmeisterschaft ausschließlich auf der Grundlage von Geld und Infrastruktur vergeben werden. Keinem Land, das bei LGBT+-Rechten, Frauenrechten, Arbeitnehmerrechten oder einem anderen universellen Menschenrecht zu kurz kommt, sollte die Ehre zuteilwerden, eine Fußballweltmeisterschaft auszurichten", hieß es.

Zuvor hatten die Verbände aus Deutschland, Dänemark, England, Wales, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden mitgeteilt, ihre Kapitäne nicht wie geplant mit der "One Love"-Binde auflaufen zu lassen. Begründet wurde dieser Schritt mit der Drohung der Fifa, die betreffenden Spieler würden eine Gelbe Karte erhalten. Geldstrafen, wie normalerweise bei solchen Vergehen üblich, hätte man in Kauf genommen.

Moderations-Wechsel bei der ARD: Wellmer für Bommes

Das ARD-Team muss bei der Fußball-WM kurzfristig einen Moderatoren-Wechsel vornehmen. Aus gesundheitlichen Gründen kann Alexander Bommes (46) nicht eingesetzt werden, teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Montag mit. Seine Aufgabe übernimmt Jessy Wellmer. Die 42-Jährige werde gemeinsam mit den Fachleuten Almuth Schult, Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira "vom Mittwoch an die Sendungen im Ersten aus dem ARD-Studio in Mainz präsentieren", hieß es. Am ZDF-Standort Mainz haben ARD und das Zweite ein gemeinsames WM-Studio.

Bommes sollte für die ARD bei den Übertragungen moderieren, Jessy Wellmer war für das "Sportschau Thema" vorgesehen, das viermal während der WM ausgestrahlt wird. Wer die Moderation dieser Sendung nun übernimmt, ist noch offen.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 20. November

Wegen großem Andrang: Offizielles WM-Fanfest schließt seine Tore

Kurz vor dem Anpfiff des WM-Eröffnungsspiels zwischen Gastgeber Katar und Ecuador hat das offizielle Fifa Fan Festival im al-Bidda-Park seine Tore geschlossen. Grund sei der enorme Andrang, wie ein Polizist Journalisten vor Ort mitteilte. Auch akkreditierten Medienvertretern wurde zu diesem Zeitpunkt der Zutritt verwehrt. Nach Beobachtungen von dpa-Reportern fanden mehrere Tausend Fans, die noch in der Warteschlange standen, keinen Einlass mehr und mussten schließlich umkehren.

Das Gelände bietet Platz für 40.000 Menschen, auf Großbildleinwänden werden während der ersten WM in einem arabischen Land die Spiele gezeigt. Auch schon die Metros auf dem Weg zum Fan Festival waren überfüllt. Dennoch war die Stimmung laut Augenzeugen entspannt, auch vom Großaufgebot der Polizei sei keine Hektik aufgekommen. 

WM mit großer Lichtshow eröffnet

Mit einer bunten und lichtstarken Show haben Gastgeber Katar und die Fifa die Fußball-WM 2022 eröffnet. Im Al-Bait Stadion nördlich von Doha zelebrierten etliche Künstler in mehreren Akten die Eröffnungsfeier kurz vor dem ersten WM-Spiel von Katar gegen Ecuador.

Mit dabei waren auch Hollywood-Star Morgan Freeman, der koreanische Boygroupsänger Jung Kook sowie die Maskottchen der bisherigen Endrunden, darunter Tip & Tap von der deutschen WM 1974 und Goleo von der WM 2006 in Deutschland.

Bei der Ankunft von Staatsoberhaupt Tamim bin Hamad Al Thani gemeinsam mit Fifa-Präsident Gianni Infantino war lauter Applaus zu hören. Die Endrunde in Katar läuft bis zum 18. Dezember.

Keine Einigung: Sanktionen für "One Love"-Binde weiter möglich

Die "One Love"-Kapitänsbinde von Manuel Neuer entspricht weiterhin nicht den Regularien des Fußball-Weltverbands Fifa und könnte zu Sanktionen führen. Bei einer Beratung der Arbeitsgruppe der Europäischen Fußball-Union UEFA mit Fifa-Generalsekretärin Fatma Samoura wurde am Sonntag keine Einigung erzielt. "Wir haben gesagt, wir bleiben dabei, dass wir mit der Binde auflaufen", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf anschließend im ZDF-Interview. 

Es habe daher keine Einigung gegeben. "Wir haben mit langem Vorlauf die Fifa immer wieder darauf hingewiesen, dass wir mit dieser Binde auflaufen wollen, es gab keine Reaktion der Fifa dazu", sagte Neuendorf.

Fifa: Eröffnungsfeier mit Themen Inklusion und Diversität

Para-Sportler Ghanim Al-Muftah und die katarische Sängerin Dana sollen bei der Eröffnungsfeier der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft nach Darstellung der Organisatoren einen Dialog über "Inklusion und Diversität" anregen. Dies teilte der Weltverband Fifa wenige Stunden vor dem Turnierauftakt mit der Partie des Gastgeber-Teams gegen Ecuador am Sonntag (17 Uhr MEZ/ZDF und MagentaTV) an. 

Stargäste der 30-minütigen Show im Al-Bait-Stadion sind außerdem der katarische Sänger  Fahad Al Kubaisi und der südkoreanische Popstar Jung Kook, die den offiziellen WM-Song "Dreamers" präsentieren werden. "Das Thema der Eröffnungsfeier ist, alle Menschen zu versammeln, Differenzen zwischen der Menschheit zu überbrücken, Respekt und Inklusion", teilte die Fifa mit.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 19. November

Mit Müller und Rüdiger, ohne Füllkrug: Vorbereitung auf Japan-Spiel gestartet

Thomas Müller und Antonio Rüdiger haben gemeinsam mit ihren Teamkollegen die Vorbereitung auf den WM-Auftakt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch gegen Japan aufgenommen. Das Duo nahm am Samstagvormittag im Sonnenschein planmäßig am Mannschaftstraining teil. Dafür fehlte Niclas Füllkrug aufgrund eines grippalen Infekts.

Der Bremer soll jedoch zum Auftakt zur Verfügung stehen. "Bei solchen Dingen kann man immer keine klare Prognose machen, wir schauen von Stunde zu Stunde, wie es ihm geht. Aber ich denke, die Zeit reicht, dass er zum Spieltag bereit ist", sagte DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff. Im Gespräch mit Teamarzt Tim Meyer "hörte es sich nicht so dramatisch an".

Wortführer Müller und Abwehrchef Rüdiger hatten nach ihren Verletzungen die schwache WM-Generalprobe im Oman (1:0) mit dem Siegtor von Füllkrug verpasst und in den vergangenen Tagen nur individuell trainiert.

Das Zulal Wellness Resort im Portrait: Hier residiert der DFB-Tross während der WM

Der DFB hat sein Camp weit abseits vom Trubel der Hauptstadt Doha aufgeschlagen und residiert während der WM im Zulal Wellness Resort in Al-Ruwais. Wir haben uns die Luxusanlage genauer angeschaut - hier geht's zum Portrait!

Neuer hält an "One Love"-Kapitänsbinde fest

Manuel Neuer will ungeachtet möglicher Sanktionen durch die Fifa im WM-Auftaktspiel gegen Japan die Kapitänsbinde mit dem One-Love-Symbol tragen. Auf eine entsprechende Frage antwortete der Torwart der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Samstag bei der DFB-Pressekonferenz in Al-Shamal kurz und bündig: "Ja." 

DFB-Direktor Oliver Bierhoff reagierte erstaunt auf am Samstag von der Fifa vorgestellte alternative Aufdrucke für die Spielführerbinden mit gesellschaftlichen Botschaften. "Ich habe auch das eine oder andere gehört. Natürlich ist die Kurzfristigkeit überraschend. Es wirkt, als ob die Fifa keine klare Haltung hat", sagte Bierhoff.

Der DFB hatte im September verkündet, gemeinsam mit anderen großen Fußball-Nationen wie England oder den Niederlanden die Kapitänsbinde bei der WM als Symbol für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit zu tragen. WM-Gastgeber Katar steht wegen der Missachtung von Menschenrechtsstandards in der Kritik. Die Fifa stellte am Samstag mehrere eigene Optionen für Spielführerbinden vor, zum Beispiel mit Slogans wie "#SaveThePlanet" oder #NoDiscrimination".

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Fifa-Boss Infantino sorgt mit Skandal-Aussagen für Aufregung

Fifa-Präsident Gianni Infantino hat einen Tag vor dem Eröffnungsspiel eine "Doppelmoral" westlicher Nationen gegen WM-Gastgeber Katar angeprangert. "Ich denke, was wir Europäer in den vergangenen 3.000 Jahren weltweit gemacht haben, da sollten wir uns die nächsten 3.000 Jahre entschuldigen, bevor wir anfangen, moralische Ratschläge an andere zu verteilen", sagte der 52-Jährige während einer Pressekonferenz am Samstag in Al-Rajjan. Es sei "traurig", diese "Doppelmoral" erleben zu müssen.

Katar steht seit Jahren wegen des schlechten Umgangs mit Menschenrechten sowie den Lebensbedingungen für ausländische Arbeiter in der Kritik, die auch von unabhängigen Organisationen wie Amnesty International geäußert wurde. Die Regierung des Emirats weist das zurück. 

Seine Pressekonferenz eröffnete der Schweizer mit äußerst befremdlichen Worten: "Heute fühle ich sehr starke Gefühle, heute fühle ich mich als Katarer, heute fühle ich mich als Araber, heute fühle ich mich afrikanisch. Heute fühle ich mich homosexuell. Heute fühle ich mich behindert, heute fühle ich mich als Arbeitsmigrant."


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 18. November

Katar setzt Bierverbot rund um WM-Stadien durch

WM-Gastgeber Katar hat kurz vor der Eröffnung der Weltmeisterschaft doch noch ein Verbot von alkoholischem Bier rund um alle Stadien durchgesetzt. Zwei Tage vor dem Auftaktspiel wurde die eigentlich mit dem Fußball-Weltverband vereinbarte Aufweichung des Alkoholverbots wieder gekippt, wie die Fifa am Freitag mitteilte. Damit müssen sich die Fans nur rund 48 Stunden vor dem WM-Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Katar und Ecuador am Sonntag (17.00 Uhr) erneut umstellen.

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In den Stadien soll nach Angaben der Fifa weiterhin alkoholfreies Bier verkauft werden. Alkoholhaltige Getränke können Fans, die nach Katar reisen, unter anderem beim offiziellen Fanfest in der Hauptstadt Doha konsumieren. "Nach Gesprächen zwischen den Behörden des Gastgeberlandes und der Fifa wurde entschieden, den Verkauf von alkoholischen Getränken auf das Fifa Fan Festival und andere Ziele der Fans sowie lizenzierte Veranstaltungsorte zu konzentrieren", hieß es in der Mitteilung.

Lahm nennt Halbfinale als WM-Ziel

Für Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm gehört Deutschland bei der WM in Katar zwar nicht zu den Topfavoriten, dennoch müsse das Halbfinale das Ziel sein. "Zu den ersten drei, vier Nationen zählen wir momentan sicher nicht - einfach aufgrund der vergangenen beiden Endrunden. Ziel muss es sein, unter die letzten Vier zu kommen", sagte der 39-Jährige dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Lahm setzt dabei vor allem auf den Teamgeist. "Ich finde es wichtig, dass wieder eine Identität stattfindet. Aber das passiert häufig erst während eines Turniers", sagte der langjährige Bayern-Profi: "Die letzten Auftritte bei großen Turnieren waren enttäuschend - umso mehr gilt es nun, eine neue Geschichte zu schreiben, das Vertrauen zurückzugewinnen. Die Diskussion über 'Die Mannschaft' ist ja auch deshalb entstanden, weil nicht mehr drin war, was draufstand."


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 17. November

WM-Grüße aus Katar von AZ-Reporter Patrick Strasser

Meine Abreise zur WM in Katar hatte noch nicht richtig begonnen, da waren sie schon wieder da. Die Mexikaner!

Meine Ohrwurm-Freunde der letzten WM vor viereinhalb Jahren in Russland. Wer Mexikaner sieht, der erkennt meist ihre Ohren nicht (verschwunden unter einem gewaltigen Sombrero, in Corona-Zeiten ein praktischer und zugleich traditioneller Abstand-Halter), der hört sie aber.

Und das auch im seltenen Fall, dass sie mal nicht musizieren und singen. Gäbe es ein Lebenslust-Ranking aller Teilnehmerländer, die Mexikaner stünden stets mindestens im Halbfinale.

Warum Ohrwurm, warum Moskau? Im dortigen Hotel "Salut", meinem Quartier für die überschaubare Zeit als DFB-Reporter, wohnten zahlreiche mexikanische Fans, die beinahe rund um die Uhr in der Lobby Konzerte gaben. Herrliche Mariachi-Ensembles bildeten sich, mit Gitarren, Geigen, Trompeten und dem typischen Chorgesang. Nun reisten eine Handvoll Mexikaner im selben Flieger von München nach Doha, mit reichlich guter Laune im Gepäck.

Dunkle Schatten liegen über dieser WM, die heiteren Mexikaner lehren einem: Möge die Fröhlichkeit siegen!

DFB-Team bezieht WM-Quartier in Katar

Die deutsche Nationalmannschaft ist sechs Tage vor ihrem Auftaktspiel im WM-Gastgeberland Katar angekommen. Nach dem rund 70-minütigen Flug von Maskat im Oman nach Doha ging es für den Tross um Bundestrainer Hansi Flick weiter ins etwa eineinhalb Stunden entfernte Al Ruwais. In dem Städtchen im äußersten Norden des Landes bezog sie ihr Teamquartier Zulal Wellness Resort.

Umgeben von Wüste und einem Strand am Persischen Golf finden die Stars dort ein wahres Refugium der Ruhe vor - ein krasser Kontrast zum Lärm der Großstadt Doha, wo die meisten anderen Teams logieren. Trainieren wird die Nationalelf im Stadion des Erstligisten Al Shamal SC, das von einer roten Burgmauer umgeben ist und zwölf Fahrminuten entfernt liegt.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 16. November

Dänisches TV-Team von katarischer Security bedrängt und bedroht

Ein dänisches Fernsehteam ist bei seiner Arbeit in Katar von lokalen Sicherheitskräften bedrängt worden. Die Männer drohten unter anderem an, die Kamera des Teams vom Sender TV2 zu zerstören. Die WM-Organisatoren haben sich unterdessen beim Sender sowie dem Team vor Ort entschuldigt.

Während einer Live-Reportage des Journalisten Rasmus Tantholdt tauchten Sicherheitskräfte auf und versuchten, den Dreh zu behindern, obwohl das Team gültige Akkreditierungen und eine Genehmigung hatte. In dem Video hört man den Journalisten sagen: "Sie haben die ganze Welt eingeladen, hierher zu kommen, warum können wir hier nicht filmen? Es ist ein öffentlicher Platz." Weiter sagte Tantholdt: "Du kannst die Kamera kaputt machen, willst du sie kaputt machen? Sie drohen uns, indem Sie die Kamera zerschlagen?"

Hier ein Video des Vorfalls:

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Die WM-Organisatoren bestätigten den Vorfall. In einer Stellungnahme hieß es: "Den Turnierorganisatoren ist ein Vorfall bekannt, bei dem ein dänisches Sendeteam während einer Live-Übertragung in einem der Touristenziele von Katar versehentlich unterbrochen wurde. Nach Einsicht in die gültige Turnierakkreditierung und Drehgenehmigung der Crew erfolgte eine Entschuldigung durch den Sicherheitsdienst."

Letzter Härtetest für die DFB-Elf vor dem WM-Start

Heute Abend wird es ernst für die Nationalmannschaft! Um 18 Uhr deutscher Zeit steht in Oman gegen die dortige Länderauswahl das erste und letzte Testspiel vor dem WM-Start am kommenden Mittwoch gegen Japan an. Ausgetragen wird die Partie im Sultan Qaboos Sports Complex in Maskat, der Hauptstadt des Oman.

Mit Thomas Müller und Antonio Rüdiger werden zwei potenzielle Stammspieler das Testspiel verpassen. Auch Ersatzkeeper Marc André ter Stegen ist nicht mit dabei, er wird nach seinen Magen-Darm-Problemen voraussichtlich am Donnerstag nachreisen.

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Studie: Mehr als jeder Zweite plant kompletten WM-Boykott

Die Vorfreude der deutschen Fans auf die am Sonntag beginnende Weltmeisterschaft in Katar ist weiterhin stark getrübt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage unter Fußball-Fans hervor, die mittels der App FanQ durchgeführt wurde. Mehr als die Hälfte der Befragten gab demnach an, sich "gar kein Spiel" während des Turniers anzusehen. Nur etwa jeder Zehnte plant, "die meisten Spiele" zu verfolgen, gut 17 Prozent wollen sich "nur die Deutschland-Spiele" angucken.

Bundeskanzler Scholz drückt dem DFB-Team die Daumen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der deutschen Nationalmannschaft für die WM in Katar alles Gute gewünscht. "Der Bundeskanzler drückt unseren Spielern nicht nur für das Auftaktspiel die Daumen, sondern wünscht unserer Mannschaft natürlich auch einen erfolgreichen Turnierverlauf", sagte ein Regierungssprecher am Mittwoch in Berlin.

Er antwortete dabei auf die Frage, wie WM-begeistert der Nachfolger von Angela Merkel (CDU), die sich immer als großer Fan der Nationalmannschaft gezeigt hatte, sei und ob er sich Spiele anschauen werde.

"Der Bundeskanzler freut sich auf die Spiele unserer Mannschaft und hofft auf eine friedliche Fußball-Weltmeisterschaft mit fairen und spannenden Begegnungen", sagte der Sprecher.


WM 2022 in Katar: DFB-News vom 15. November

Vor Test im Oman: Trio um Müller fehlt im Abschlusstraining

Ohne die angeschlagenen Thomas Müller und Antonio Rüdiger sowie DFB-Rückkehrer Mario Götze hat Hansi Flick das einzige Training vor der WM-Generalprobe der Fußball-Nationalmannschaft gegen den Oman bestreiten müssen. Das Trio fehlte am Dienstag im Sultan-Kabus-Stadion in Maskat. Müller schaute sich das Training in der Arena vom Spielfeldrand aus an, Rüdiger blieb im Teamhotel. 

Ihr Fehlen deutet darauf hin, dass beide Stammkräfte auch am Mittwoch (18.00 Uhr/RTL) nicht zur Verfügung stehen, genau eine Woche vor dem deutschen WM-Auftaktspiel in Katar gegen Japan. Müller und Rüdiger hatten am Vormittag eine separate Einheit im Stadion absolviert, hieß es vom DFB. 

Riesige Neuer-Werbung an Hochhausfassade in Doha

Manuel Neuer ist schon in Katar zu sehen. Überlebensgroß prangt der DFB-Kapitän als Werbefigur für die Fußball-Weltmeisterschaft auf einer Hochhausfassade in der Hauptstadt Doha in einer für ihn typischen Jubelpose. Über die ganze Körpergröße hinweg zieht sich der riesige Schriftzug: "Tal__________ent".

Übergroß ist der deutsche Torwart Manuel Neuer an der Fassade eines Gebäudes angebracht.
Übergroß ist der deutsche Torwart Manuel Neuer an der Fassade eines Gebäudes angebracht. © Federico Gambarini/dpa

"Talent" bezieht sich in englischer Sprache auf die Torwart-Fähigkeiten und nicht wie im deutschen Sprachgebrauch üblich aufs Alter. Der Bayern-Torwart bestreitet für die Nationalmannschaft schließlich schon seine vierte WM-Endrunde. 16 Partien absolvierte er seit seinem Turnierdebüt 2010 in Südafrika. Mit 36 Jahren ist er längst im fortgeschrittenen Fußballer-Alter.

Gnabry mit Titel-Ansage: "Wir sind den Fans etwas schuldig"

Serge Gnabry sieht die DFB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft in Katar besonders in der Verantwortung. "Gerade nach der schwachen letzten WM sind wir den Fans etwas schuldig. Wir wollen den Titel holen", sagte der Profi von Bayern München dem "Donaukurier".

Dass die Pokal-Mission nicht einfach werde, "ist auch klar", ergänzte der 27-Jährige: "Vor allem die Südamerikaner schätze ich stark ein. Brasilien, Argentinien – ich glaube, die sind echt gut. Auch in Europa gibt es sehr viele gute Teams, die wir schon alle kennen. Sobald es in die K.o.-Phase geht, kann es gegen jeden Kontrahenten knifflig werden, die haben alle sehr viel Qualität."

Er selbst hat vor seiner ersten WM sogar ein bisschen Lampenfieber. "Auf jeden Fall, es ist ja ein neues Terrain. Deshalb steckt schon auch etwas Nervosität dahinter", sagte er und führte aus: "Es sind ja die Spiele, die man als Kind im TV angeschaut und davon geträumt hat, sie eines Tages zu spielen. Deshalb freue ich mich natürlich auch extrem."

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Fifa-Boss Infantino fordert während WM Waffenruhe in der Ukraine

Fifa-Präsident Gianni Infantino beim G20-Gipfel auf Bali.
Fifa-Präsident Gianni Infantino beim G20-Gipfel auf Bali. © Leon Neal/dpa

Kurz vor dem Beginn der Fußball-WM in Katar am Sonntag hat Fifa-Präsident Gianni Infantino beim G20-Gipfel in Indonesien für eine Waffenruhe in der Ukraine während der Endrunde geworben. "Meine Bitte an Sie alle ist, über einen vorübergehenden Waffenstillstand für einen Monat während der Weltmeisterschaft nachzudenken", sagte der Chef des Weltverbands in seiner Rede: "Oder zumindest einige humanitäre Korridore einzurichten – oder irgendetwas, das zur Wiederaufnahme des Dialogs als erster Schritt zum Frieden führen könnte."

Infantino ("Fußball vereint die Welt") richtete einen Appell an die Gipfelteilnehmer, zu denen US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz und der russische Außenminister Sergej Lawrow gehören. "Wir sind nicht naiv und denken, dass der Fußball die Probleme der Welt lösen kann. Die WM könnte aber der Anlass für eine positive Geste oder ein Zeichen sein", betonte der 52-Jährige: "Sie sind die Führer der Welt. Sie haben die Möglichkeit, den Lauf der Geschichte zu beeinflussen."

Weltmeister 2022: Matthäus glaubt an Argentinien

Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus kommt der neue Weltmeister aus Südamerika. "Wenn ich mich für ein Team entscheiden müsste und einen WM-Tipp abgeben soll, dann würde ich mich für Argentinien entscheiden", schrieb der 61-Jährige in seiner Sky-Kolumne. Auch die Brasilianer und Franzosen hat Matthäus für das anstehende Turnier in Katar auf der Rechnung. "Aber mein Gefühl tendiert zu Argentinien. Sie haben einen tollen Teamspirit und einen ausgeglichenen, starken Kader."

Auch die deutsche Nationalmannschaft hat eine Chance, glaubt Matthäus. "Natürlich wünsche ich mir und hoffe sehr, dass es Deutschland wird. Ich wünsche es mir für mich, für alle deutschen Fans und auch für meinen Freund Hansi Flick", so Matthäus. "Es wäre schön, wenn der positive Lauf des Deutschen Fußballs wie aktuell in der Champions und Europa League auch bei der Weltmeisterschaft eine Fortsetzung findet und wir mit dem Pokal nach Hause kehren. Wir haben wie immer eine richtig gute Chance."

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WM 2022 in Katar: DFB-News vom 14. November

Abflug in den Oman: Das WM-Abenteuer startet

Der DFB-Tross vor dem Abflug auf dem Rollfeld des Frankfurter Flughafens.
Der DFB-Tross vor dem Abflug auf dem Rollfeld des Frankfurter Flughafens. © IMAGO / HMB-Media

Am Montagmittag hat der DFB-Tross seine WM-Reise angetreten. Zunächst geht es für die Kicker nach Maskat im Oman. Dort steht am Mittwoch das erste und einzige Testspiel vor dem WM-Auftakt am 23. November gegen Japan an. Nicht mit dabei war Ersatzkeeper Marc André ter Stegen, der aufgrund von Magen-Darm-Problemen nachreisen wird.

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Neuer verspürt große WM-Gier – Flick als Erfolgsgarant?

Kapitän Manuel Neuer verspürt in der deutschen Nationalmannschaft vor der WM in Katar eine große Gier. "Wir sind alle sehr hungrig und wissen selbst, dass wir bei den Turnieren zuletzt nicht überzeugt haben. Darum werden wir alles in die Waagschale werfen, um so weit wie möglich zu kommen und die Chance nutzen, um diesen Titel zu spielen", sagte der Torhüter im Interview mit dem "Münchner Merkur".

Beim umstrittenen Turnier in der Wüste (20. November bis 18. Dezember) könnte Bundestrainer Hansi Flick der Erfolgsgarant werden. "Er kann das so gut, weil er Menschenkenntnis hat. Hansi weiß, wie er jeden einzelnen Spieler anpacken muss", lobte Neuer. 

Schwarzmarkt-Tickets: Drei Festnahmen in Katar

Kurz vor dem Beginn der WM sind drei Männer wegen des Verkaufs von Tickets auf dem Schwarzmarkt festgenommen worden. Das teilte das Innenministerium von Katar am Montag mit. Die Behörden veröffentlichten ein Foto der Verdächtigen in Handschellen und mit verschwommenen Gesichtern. Vor ihnen lagen auf einem Tisch Spieltickets, Geldscheine, Computer, Telefone und Autoschlüssel.  

Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben, weder über das Alter oder die Nationalität der festgenommenen Männer noch über den Ort oder das Datum der Festnahmen. "Die Beschuldigten wurden den zuständigen Behörden für weitere rechtliche Schritte überstellt", schrieb das Ministerium bei Twitter und erklärte, dass ihnen eine Geldstrafe von bis zu 250.000 Katarischen Riyal (etwa 67.000 Euro) plus die Summe des konfiszierten Geldes drohe. 

Es waren die ersten Verhaftungen aufgrund von Schwarzmarkt-Verkäufen für die WM. Die Organisatoren teilten zuletzt mit, dass 2,9 Millionen der 3,1 Millionen verfügbaren Tickets verkauft wurden.

Herzlich willkommen im AZ-Newsblog zur WM in Katar!

Servus und herzlich willkommen im AZ-Newsblog zur Weltmeisterschaft in Katar. Am kommenden Sonntag startet die WM mit dem Auftaktspiel zwischen Katar und Ecuador, drei Tage später startet die deutsche Nationalmannschaft mit ihrer Partie gegen Japan ins Turnier. Wir halten Sie hier mit allen News rund um den DFB und die WM auf dem Laufenden!

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45 Kommentare
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  • Max Merkel am 12.12.2022 08:49 Uhr / Bewertung:

    Ich als Trainer würde nie zulassen dass ein Spieler in einem Spiel alle Elfer schiesst. Das war ein fataler Fehler!!

  • Lackl am 29.11.2022 00:14 Uhr / Bewertung:

    Der flapsige Spruch von Wagner hat doch die ganze Sendung etwas aufgelockert. Was sind das für Friedhofsgeher, welche sich darüber aufregen. Schon arg humorlos. Schaut zur Strafe 3 x Harold & Maude.

  • Red Angel am 02.12.2022 06:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Lackl

    Harold & Maude. IST LUSTIG

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