Fifa-Sanktionen drohen: DFB-Kapitän Manuel Neuer spielt bei WM ohne "One Love"-Binde

Die mehrfarbige "One Love"-Kapitänsbinde für mehrere europäische Nationen bleibt ein WM-Streitthema. Wegen angedrohter Sanktionen verzichten auch der DFB und Kapitän Manuel Neuer vorerst.
AZ/dpa |
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Beim Testspiel der Nationalmannschaft gegen den Oman (1:0) trug Bayern-Keeper Manuel Neuer die "One Love"-Binde am Arm.
Beim Testspiel der Nationalmannschaft gegen den Oman (1:0) trug Bayern-Keeper Manuel Neuer die "One Love"-Binde am Arm. © imago images/Ulmer

Doha - Der Deutsche Fußball-Bund verzichtet nach der Androhung von Sanktionen durch die Fifa auf die "One Love"-Kapitänsbinde für Manuel Neuer.

Im Clinch mit der Fifa: Gemeinsame Stellungnahme der Uefa-Verbände

Nach Beratungen der Arbeitsgruppe der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit dem Weltverband entschieden die beteiligten Uefa-Nationen, das Risiko einer möglichen Gelben Karte oder anderer sportlicher Sanktionen während der WM in Katar nicht einzugehen. Der DFB bestätigte der Deutschen Presse-Agentur eine gemeinsame Stellungnahme.

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Niederländischer Verband: "Wir stehen zur 'One Love'-Botschaft"

"Dass die Fifa uns auf dem Platz bestrafen will, ist einmalig und geht gegen den Geist des Sports, der Millionen verbindet", hieß es vom niederländischen Verband KNVB. "Wir stehen zur 'One Love'-Botschaft und werden diese weiter verbreiten, aber unsere oberste Priorität ist es, Spiele zu gewinnen. Da möchte man nicht, dass der Kapitän das Spiel mit einer Gelben Karte beginnt."

Englischer Verband: "Wir waren bereit gewesen, Strafen zu zahlen" 

Der erste Kapitän, der während der Endrunde offen gegen die Fifa-Regularien verstoßen hätte, wäre Englands Harry Kane im Spiel gegen Iran gewesen.

Um die "One Love"-Binde ist eine heftige Debatte entbrannt.
Um die "One Love"-Binde ist eine heftige Debatte entbrannt. © Sebastian Gollnow/dpa

"Wir waren bereit gewesen, Strafen zu zahlen, was normalerweise bei Verstößen gegen Kleider-Regularien der Fall wäre. Dennoch konnten wir unsere Spieler nicht in eine Situation bringen, in der sie eine Gelbe Karte bekommen könnten oder gar gezwungen werden, das Spielfeld zu verlassen", hieß es in der von der englischen FA verbreiteten gemeinsamen Stellungnahme.

DFB-Boss Neuendorf beklagt lange Funkstille seitens der Fifa

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte bereits am Sonntag von Meinungsverschiedenheiten mit der Fifa gesprochen, aber noch geäußert: "Wir haben gesagt, wir bleiben dabei, dass wir mit der Binde auflaufen. (...) Wir haben mit langem Vorlauf die Fifa immer wieder darauf hingewiesen, dass wir mit dieser Binde auflaufen wollen, es gab keine Reaktion der Fifa dazu." Nach Beratungen am Montag änderten die Verbände ihre Meinung.

Die Kampagne war eine im September angekündigte gemeinsame Aktion der Teams aus Deutschland, England, den Niederlanden, Belgien, Schweiz, Wales, Frankreich, Dänemark sowie Norwegen und Schweden, die beide nicht für die WM qualifiziert sind. Frankreichs Kapitän Hugo Lloris hatte frühzeitig angekündigt, die Binde nicht zu tragen. 

Die Fifa hatte erst am Freitag eigene neue Kapitänsbinden vorgestellt - zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel. "Die teilnehmenden Mannschaften erhalten während der Spiele über die Armbinden der Mannschaftskapitäne die Möglichkeit, Botschaften zu übermitteln", teilte der Weltverband mit. Die Botschaften hat die Fifa laut Mitteilung gemeinsam mit drei Organisationen der Vereinten Nationen erdacht.

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27 Kommentare
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  • Monaco_Flote am 21.11.2022 18:16 Uhr / Bewertung:

    Herr Golretzka wollte doch mit gutem Beispiel vorangehen. Wo ist seine Binde, warum ist er nach Katar gereist, warum nimmt er die Sperre nicht in Kauf für seine Werte?

  • Haan am 21.11.2022 17:33 Uhr / Bewertung:

    Sagte nicht Manuel N. er wird es ausloten wie weit man bezüglich Binde gehen kann. Jetzt weiß er es.

  • Leserin21 am 21.11.2022 17:27 Uhr / Bewertung:

    Die Art wie sämtliche Moderatoren, immer weiter aus Katar herumhacken, nervt langsam. Sind jetzt auch noch die Journalisten unter die Hater gegangen? Die Europäer waren und sind doch um kein Haar besser. Von der Kolonialzeit bis heute ist man über Leichen gegangen. Früher ganz direkt in Form von Ausbeutung und Sklaverei in den Kolonien, heute - vermeintlich eleganter - durch Produktion und Einkauf in Billiglohnländern mit menschenverachtenden Arbeitsbedingungen.

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