Zukunft des FC Bayern: Ist das "Gesamtpaket" wirklich noch so attraktiv?

Nach David Alaba, Thiago und Niklas Süle droht dem FC Bayern mit Robert Lewandowski erneut der Abgang eines Leistungsträgers. Mega-Gehälter will man beim Rekordmeister nicht bezahlen, stattdessen soll mit anderen Argumenten gepunktet werden. Doch reicht das?
AZ/SID |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die sportliche Führung beim FC Bayern: Sportvorstand Hasan Salihamidzic (l.) und Vorstandsboss Oliver Kahn.
Die sportliche Führung beim FC Bayern: Sportvorstand Hasan Salihamidzic (l.) und Vorstandsboss Oliver Kahn. © IMAGO / Xinhua

München - Julian Nagelsmann lächelte süffisant, als er die angebliche Verpflichtung von Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui bewerten sollte. "Da freue ich mich dann, wenn es soweit ist. Gerüchte kommentiere ich nicht", sagte der Trainer des FC Bayern, um vieldeutig anzufügen: "Es sind beides gute Spieler, warten wir mal ab, was die Zukunft bringt."

Ein klares Dementi klingt anders. Mittelfeldspieler Gravenberch (19) und Rechtsverteidiger Mazraoui (24), beide noch bei Ajax Amsterdam unter Vertrag, sollen Wunschspieler von Nagelsmann sein. Verschiedene Medien hatten in der vergangenen Woche berichtet, dass die beiden Profis dem Rekordmeister bereits zugesagt hätten.

Verträge laufen 2023 aus: Seit Monaten Unruhe um Bayern-Quartett

Es könnten nach dem feststehenden Abgang von Niklas Süle (Dortmund) und dem sehr wahrscheinlichen von Corentin Tolisso (Vertrag bisher nicht verlängert) die beiden einzigen Neuen der Bayern für die kommende Saison sein. Dies hängt jedoch stark davon ab, ob sich Sportvorstand Hasan Salihamidzic mit den vier Führungsspielern Robert Lewandowski, Thomas Müller, Manuel Neuer und Serge Gnabry einigen kann.

Bereits seit Monaten gibt es Unruhe und Spekulationen um deren 2023 auslaufende Verträge. Jetzt berichteten Medien aus Polen und Spanien erneut, dass sich Lewandowski schon mit dem FC Barcelona geeinigt habe. Von offizieller Seite gab es dazu vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Bayern in der Champions League am Dienstagabend gegen Villarreal (21 Uhr, Amazon Prime Video und im AZ-Liveticker) keine Kommentare.

Keine Mega-Gehälter: FC Bayern will mit anderen Argumenten punkten

Der Poker ist längst eröffnet. Und dabei geht es meist um Geld, viel Geld. Vorstandschef Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer hatten zuletzt jedoch schon angedeutet, dass der Klub nicht jeden Wahnsinn mitmachen werde.

Ehrlich gesagt fällt es mir schwer – bei den Gehältern, die wir bekommen – von Verzicht zu sprechen!

Goretzka über seine Gehaltseinbußen

Auch Nationalspieler Leon Goretzka hofft, dass die Vertragsverlängerungen nicht an den Finanzen scheitern. "Ehrlich gesagt fällt es mir schwer – bei den Gehältern, die wir bekommen – von Verzicht zu sprechen. Letztendlich muss es jeder selbst wissen, aber das Gesamtpaket, das wir bei Bayern München bekommen, ist für jeden Fußballspieler auf der Welt sehr attraktiv", sagte er bei "Bild TV"

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Schon in der Vergangenheit hatten die Bosse der Bayern immer wieder darauf verwiesen, dass man zwar weniger als andere internationale Top-Klubs bezahle, man in Verhandlungen aber mit anderen Argumenten punkte. Der Verein sei seit Jahrzehnten familiär geführt, stehe finanziell gut da und verfüge über eine Mannschaft, die regelmäßig zum Favoritenkreis der Champions League gehöre, so die Bayern-Bosse. Ein schwieriger Weg, den offenbar nicht jeder mitgehen will.

Goretzka: "Es ging mir nicht darum, den letzten Euro rauszuquetschen"

Goretzka hatte bei seiner jüngsten Vertragsverlängerung (bis 2026) jedenfalls auf Geld verzichtet. "Mir persönlich ging es jetzt nicht darum, den letzten Euro noch rauszuquetschen", betonte er. Und seine Kollegen? "Ich bin natürlich voller Hoffnung und habe auch die Überzeugung, dass wir die Mannschaft zusammenhalten werden."

Die Bayern nervt das Thema längst, der Druck wird von Woche zu Woche größer. Doch Kahn wiegelte zuletzt immer wieder ab. Er verstehe "diese ganze Aufregung nicht. Die Spieler haben noch Verträge für die nächste Saison", sagte der Bayern-Boss.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Immer wieder verlassen Leistungsträger den FC Bayern

Dennoch habe es natürlich "eine hohe, hohe Priorität", mit den Profis zu verlängern. Aber derart komplexe Dinge könne man eben nicht, so Kahn, "im Vorbeilaufen regeln". Salihamidzic bezeichnete die Verhandlungen in einer "finanziell schwierigen Phase" als "kompliziert".

Wie kompliziert das sein kann, zeigte die jüngere Vergangenheit. Leistungsträger wie David Alaba (zu Real Madrid) oder Thiago (zum FC Liverpool) konnte der FC Bayern nicht halten. Und jetzt Lewandowski?

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Uli19 am 12.04.2022 17:23 Uhr / Bewertung:

    Es liegt nicht an Salihamidzic.
    Der einzige Spieler der weh tut ist Alaba alle anderen sind Fallobst.
    Lewa ist noch nicht weg und wenn er geht gibts den FCB weiterhin.
    Man jan nicht immer mehr Geld bezahlt werden denn dann gibts den großen Knall wie einst dem Ruhrpottclub. Kapitalerhöhung, Spielerverkäufe, etc. etc. und trotzdem einen Haufen Schulden.
    Man muss nicht jedes Jahr Meister sein, stillhalten und mit jungen Spielern zwei, drei Jahre aufbauen und die Spieler die gehen wollen in anderen Vereinen die „Wertschäzung“ holen lassen.

  • Graf Rotz von Falkenschiss am 12.04.2022 14:47 Uhr / Bewertung:

    Die Qualität der Mannschaft wird immer schlechter. Für die guten Abgänge wurde leider durch Brazzos Unvermögen kein gleichwertiger Ersatz gefunden. Was nützen schon 21 Talente oder noch mehr, wenn sie nicht für die erste Elf brauchbar sind. Diese nur zu nur verleihen ist auch keine Lösung. Ja, auch die alten Leistungsträger werden immer älter....
    Im Grunde sind das wahrlich schlechte Aussichten solange Brazzo & Co derart herum gschaffteln.

  • Online Leser am 12.04.2022 17:53 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Graf Rotz von Falkenschiss

    Dann also soll der FCB so einen Rotzer wie den Haaland holen, der inzwischen öfter verletztz war, als er Tore schoß? Soll Baxern den Weg von Barca gehen, das Geld schneller zum Fesbter raus schmeißen ls es reinkommt? SOll der FCB sich den Katari oder einem anderen Öligarchen an den Hals werfen wie PSG oder die Scheich-Clubs auf der Insel?
    Der casua cnactus ist doch dass die jungen Kicker sich kaum die Nasse putzen können, aber Salärvorstellungen haben, die in keiner Weise mehr moralisch vertretbar sind. Dann lieber ein FCB, der in der Liga gut arbeitet: aber Graf vom Donnerbalken, so einfach wie Er das schreibt, ist es nicht!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.