Wieder der Alte: Manuel Neuer überzeugt beim Comeback

Sieben Pflichtspiele hat Bayerns Manuel Neuer mit einer Schultereckgelenksprellung verpasst, bei der Hertha gibt er sein Comeback - und überzeugt beim 3:2. Und: Der Serienmeister ist wieder Tabellenführer.
Patrick Strasser |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Manuel Neuer ist zurück.
Manuel Neuer ist zurück. © Sebastian El-Saqqa / firo Sportp

Da hatte einer aber mal so richtig gute Laune - und beliebte zu scherzen. Ob er denn während der Verletzung geglaubt habe, um die WM-Teilnahme zittern zu müssen, wurde Manuel Neuer nach seinem Comeback bei Hertha BSC gefragt.

Neuer ist wieder gut drauf

Der Bayern- und DFB-Kapitän setzte ein dickes Grinsen auf in den Katakomben des Berliner Olympiastadion und witzelte: "Die machen da ja ein Geheimnis draus. Warten wir mal ab. Das muss der Hansi entscheiden, ne?!" Was Bundestrainer Hansi Flick nach dem 3:2 des FC Bayern bei den Berlinern tatsächlich muss? Enorm glücklich sein, dass sein Nationaltorhüter wieder fit ist.

"Ich habe mich gut gefühlt. Die Aktionen, die ich hatte, waren gut", sagt Bayern-Kapitän Manuel Neuer nach dem Comeback in Berlin.
"Ich habe mich gut gefühlt. Die Aktionen, die ich hatte, waren gut", sagt Bayern-Kapitän Manuel Neuer nach dem Comeback in Berlin. © IMAGO/ActionPictures

Vierwöchige Zwangspause

Der 36-Jährige ist nach sieben verpassten Pflichtspielen und vier Wochen Zwangspause infolge einer Schulterverletzung wieder ganz der Alte! Zu sehen in der 89. Minute als er nach einem langen Schlag der Herthaner aus seinem Tor eilte, den Ball im Strafraum aber nicht zu packen bekam.

Manu-der-Libero-Modus

Schnell schaltete er in seinen berühmten Manu-der-Libero-Modus: Wie ein Feldspieler hob er die Kugel mit rechts elegant über Dodi Lukebakio und ließ sie dann noch eleganter auf dem linken Oberschenkel tänzeln. "Da sieht man, dass er sofort wieder da ist", freute sich Trainer Julian Nagelsmann und stellte noch einmal klar: "Er ist unser Kapitän, er ist sehr wichtig - auf dem Platz und auch außerhalb des Platzes. Er ist nach wie vor der beste Torwart der Welt."

Lesen Sie auch

Keine Zweifel

Ob er denn während der Zeit des Stillhaltens wegen der Schultereckgelenksprellung denn Zweifel an einem rechtzeitigen Comeback gehabt habe? "Nein", betonte Neuer, "für mich war das klar. Es gab keine Zweifel, die ganze Zeit über nicht." Die Berliner machten mit bei seiner Rückkehr, schossen ihn sofort warm.

Neuer ist wieder "on fire"

"Ich war in der vierten Minute gleich gefordert. So war ich relativ zügig wieder drin und sofort on fire", sagte er: "Ich bin froh, dass ich zurück bin - auch wenn ich mir ein Zu-Null-Spiel gewünscht hätte. Ich habe mich gut gefühlt. Die Aktionen, die ich hatte, waren gut. Es ist normal, dass es hier und da zwickt. Im Training und im Spiel hatte ich keine Probleme." Und am Sonntag sicher noch weniger, denn der bisherige Spitzenreiter Union Berlin ging in Leverkusen mit 0:5 unter, die Bayern sind wieder auf der Pole-Position der Liga.

Lesen Sie auch

Bewusster Comeback-Zeitpunkt

Ein Risiko sei Neuer mit dem Spiel aber nicht eingegangen. Man habe in Absprache mit den Ärzten und dem hervorragenden Stellvertreter Sven Ulreich (sieben Spiele, sieben Siege, sechs Gegentreffer) den Comeback-Zeitpunkt ganz bewusst bestimmen können. Berlin ist ohnehin ein gutes Pflaster für ihn, betonte Neuer.

Lesen Sie auch

"Das hat Glück gebracht"

Im Pokalfinale 2014, das die Bayern mit 2:0 nach Verlängerung gegen Dortmund gewannen, erlitt der Torhüter einen Einriss am Kapselbandapparat im Schultereckgelenk und kehrte nach einem Wettlauf gegen die Zeit vier Wochen später zum WM-Auftaktspiel gegen Portugal (4:0) zurück. "Das hat Glück gebracht mit meiner Schulterverletzung damals in Berlin", meinte Neuer.

Noch drei Spiele

Am Dienstag geht es gegen Werder Bremen, am Samstag zu seinem Ex-Klub Schalke. Mit dem einzigen WM-Test im Mini-Trainingslager im Oman gegen den Gastgeber hat Neuer sogar noch drei Spiele. Ernst wird es am 23. November beim deutschen WM-Auftakt gegen Japan. Schreckmomente können bis dahin nicht ausgeschlossen werden. Am Freitag krachte er im Training auf die gesunde Schulter und hatte Schmerzen. "Da habe ich kurz gedacht: Uups, was ist jetzt los?"

Lesen Sie auch

Neuers Hautkrebs-Erkrankung

Aber alles halb so wild - wie zum Glück auch seine zwischenzeitliche Hautkrebs-Erkrankung. In diesem Zusammenhang rief der Nationaltorhüter nun zur Hautkrebs-Vorsorge auf.

"Lieber einmal mehr nachfragen bei Ärzten oder Vertrauten", sagte Neuer in "Bild am Sonntag" und betonte: "Wenn ihr bei jemandem Auffälligkeiten seht, dann sagt es ruhig, sprecht die Leute an, gerade im Mannschaftssport. Wenn jemand einen komischen Fleck hat, dann lieber einmal mehr was sagen, als jemanden nicht anzusprechen. Da sollte man keine Scheu haben." Drei Mal war Neuer wegen Hautkrebs operiert worden, hat die Behandlung erfolgreich abschließen können.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.