Unverzichtbar und entbehrlich: So könnte der Bayern-Umbruch aussehen

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hält einen Umbruch im Kader für notwendig, er sagt: "Du kannst ja nicht immer das Gleiche machen." Doch wie könnte das im Detail aussehen? Der AZ-Check.
Autorenprofilbild Maximilian Koch
Maximilian Koch
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
9  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Bayern stehen kurz vor Saisonende vor vielen offenen Fragen.
Die Bayern stehen kurz vor Saisonende vor vielen offenen Fragen. © imago images/Kessler-Sportfotografie

München - Der Frust sollte inzwischen runtergespült sein nach zwei heiteren Tagen auf Ibiza, doch wie das nun mal so ist bei einem Kater: Die Probleme verschwinden dadurch nicht, man vergisst sie nur für eine gewisse Zeit. Das gilt auch für Fußballstars wie die des FC Bayern.

Coach Julian Nagelsmann bittet an diesem Dienstagnachmittag (14 Uhr, öffentlich) wieder zum Training, und für die Party-Crew um Joshua Kimmich beginnt damit die Wiedergutmachungsmission nach dem blamablen 1:3 in Mainz. "Die Leistung sollte uns zu denken geben", hatte Kimmich gesagt: "Das ist uns in dieser Saison viel zu oft passiert."

Kontrollverlust darf nicht mehr vorkommen

Und damit eben kein Zufall mehr, sondern ein Muster. 2:4 in Bochum, 0:5 in Gladbach, 1:2 in Augsburg, 0:1 in Villarreal, 1:1 in Salzburg - Bayern hat viel zu oft in dieser Saison die Kontrolle verloren. Kimmich: "Das müssen wir ganz klar analysieren, dass das in den nächsten zwei Spielen und vor allem in der nächsten Saison nicht mehr vorkommt."

FC Bayern: Es ist Zeit für Veränderung

Doch damit wird es nicht getan sein. Nagelsmann sprach zum wiederholten Male von einem dringend benötigten Umbruch, so deutlich, dass die Bosse Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn die Worte des Trainers kaum mehr überhören können.

"Wenn ein Unternehmen über Jahrzehnte sehr erfolgreich ist, dann ist irgendwann immer Zeit, etwas zu verändern", sagte Nagelsmann: "Das ist ganz normal und gar nicht schlimm. Du kannst ja nicht immer das Gleiche machen."

Das sei auch bei jedem Dax-Unternehmen so. "Ich will, dass wir den Weg erfolgreich weitergehen und nicht sagen müssen: 'Scheiße, jetzt haben wir den Moment verpasst!'" Nach Nagelsmanns Klartext macht die AZ den Check - so könnte es mit dem Kader weitergehen...

Die Unverzichtbaren im Bayern-Kader

Neben Kimmich zählt auch Leon Goretzka zu den Säulen im Team und den wichtigsten Ansprechpartnern für Nagelsmann. Das wird sich in Zukunft nicht ändern. In der Abwehrreihe sind Benjamin Pavard, Lucas Hernández und Alphonso Davies gesetzt, ein Ersatz für Niklas Süle (bald in Dortmund) wird noch gesucht. Auf der offensiven Außenbahn hat sich Kingsley Coman auf Rang eins des internen Rankings hervorgearbeitet. Sein Vertrag wurde bis 2027 verlängert.

Die Entbehrlichen im Bayern-Kader

Serge Gnabry hat das Bayern-Angebot zur Verlängerung über 2023 hinaus bislang nicht angenommen - trotz deutlicher Gehaltserhöhung als Anreiz. Der Flügelstürmer könnte daher im Sommer verkauft werden.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Streichkandidaten sind zudem die Flops Marc Roca, Bouna Sarr und Omar Richards. Corentin Tolisso wird keinen neuen Vertrag erhalten. Auch für Ersatzkeeper Sven Ulreich wird es wohl eng, sollte Bayern eine Nummer zwei finden.

Die Fragezeichen im Bayern-Kader

Bayerns größtes Problem, zahlreiche Personalien sind ungeklärt. Selbst bei Thomas Müller und Manuel Neuer wurde noch keine Einigkeit über eine Verlängerung erzielt. Neuer macht seine Unterschrift auch von der Perspektive für Torwarttrainer und Kumpel Toni Tapalovic abhängig. Da müssen noch Gespräche geführt werden.

Offen ist zudem, wie es mit Robert Lewandowski weitergeht. Sollte der Topstürmer tatsächlich nach dieser Saison verkauft werden, steht Bayern vor einer Zäsur: Wo soll in so kurzer Zeit ein halbwegs gleichwertiger Ersatz her? Eine XXL-Aufgabe für Salihamidzic und Kahn.

Nagelsmann braucht zudem einen Plan für die Talente: Wie entwickelt er Jamal Musiala, Josip Stanisic, Tanguy Nianzou, Gabriel Vidovic und Paul Wanner weiter? Und wie bringt er teure Stars wie Leroy Sané, Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer endlich konstant auf ein hohes Niveau? Fragen über Fragen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
9 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • König Ludwig von Bayern am 03.05.2022 14:08 Uhr / Bewertung:

    das Aussortieren von Thiago unter Flick war und ist das große Problem. So ein 6er fehlt jetzt komplett. Flick machte einen Kimmich zu seinem 6er, nur kann er das nicht. Dadurch wurde auch die rechte Aussenbahn schwächer, da Pavard kein offensiv starker Aussenverteidiger ist. Thiago konnte eben bei Ballbesitz die offensiven Aussenverteidiger absichern zusammen mit den Innenverteidigern. Somit hatte man immer 3 defensiv denkende Spieler auf dem Platz. Dazu konnte Thiago auch noch das Spiel von hinten aufbauen, was ein Kimmich auch kann, nur fehlt ihm das defensive Denken zur Absicherung. Im 4-2-3-1 mit 6er, 8ter, 10er, zwei Flügelspielern, Mittelstürmer und 2 offensiven Aussenverteidiger braucht es eben auf jeder Position die best möglichen Spieler. Pavard und Kimmich sind das aktuell nicht auf ihren Positionen. Somit reicht es auch nicht für mehr.

  • Bayerncharly789 am 03.05.2022 17:38 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von König Ludwig von Bayern

    THIAGO WAR KEIN LEADER EHER EIN SCHÖNWETTERSPIELER UND ÄHNLICH OFT VERLETZT WIE COMAN. ER WOLLTE JA WEG UND DAS WAR GUT SO. MACHT IN LIVERPOOL VON 10 SPIELEN MAX. 1 GUTES UND DAS IST ZUWENIG

  • Südstern7 am 03.05.2022 21:04 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von König Ludwig von Bayern

    Donnerwetter! Diese Analyse ist perfekt.

    In der Tat hat Thiago ein Riesenloch hinterlassen.
    Und Nagelsmann verwurstet seine talentiertesten Fußballer irgendwo auf dem Feld und beraubt sie damit ihrer Stärken. Da war mir die van Gaalsche' Idee Positionen festzulegen und dafür den idealen Spieler zu suchen, ungeachtet der fußballerischen Fähigkeiten, deutlich lieber. So bringt man Stabilität und Berechenbarkeit in seinen Kader. Was damals Pranjic und Contento waren, hätten heute Stanisic und Roca sein können. So hätte man auch den qualitativ dünnen Kader voll zur Entfaltung bringen können nach dem Motto: "Musiala spielt immer!" und "jeder wird gebraucht!", um hier mal zwei Mantras von van Gaal ein wenig abzuwandeln.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.