Mit Magenschmerzen: Comeback-Müller fordert Wiedergutmachung
München - Vielleicht war Thomas Müller im Nachhinein gar nicht so unglücklich, dass ihn genau in dieser Phase der Saison eine hartnäckige Erkältung niederstreckte.
So verpasste der 32-Jährige immerhin die 1:3-Niederlage seines FC Bayern in Mainz und die Kritik am Ibiza-Trip der Münchner. Müller gehörte zu den acht Profis des Kaders, die nicht mitreisten zur "Team-bildenden Maßnahme" auf der Balearen-Insel, wie es Sportvorstand Hasan Salihamidzic formulierte.
Nach hartnäckiger Erkältung: Müller vor Rückkehr
Deshalb dürfte Müller an diesem Dienstag ausgeruht und hochmotiviert auf dem Trainingsplatz stehen, wenn die Vorbereitung auf das letzte Heimspiel der Saison am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart beginnt. Nach AZ-Informationen ist Müllers Krankheit nämlich ausgeheilt, er soll wieder gemeinsam mit seinen Kollegen üben können. Startelf-Rückkehr gegen den VfB wahrscheinlich.
Zum elften Mal wird Müller nach der Partie die Meisterschale in die Luft stemmen - kein anderer Bundesliga-Profi war je so erfolgreich wie der Ur-Bayer. "Deutscher Meister zu werden ist immer wieder das Schönste", sagt Müller: "Die Bundesliga ist das, wofür die Fans ins Stadion gehen."
Thomas Müller blickt mit gemischten Gefühlen auf die Saison zurück
Dass der Titelgewinn zuletzt mit einem 3:1-Erfolg gegen Borussia Dortmund gelang, sei nach dem Champions-League-Aus gegen den FC Villarreal "ganz besonders wichtig für die Seele" gewesen, erklärte der Offensivstar in seinem monatlichen Newsletter: "Das Feiern mit der Mannschaft und den Fans hat mich an den langen Weg erinnert, den wir alle gemeinsam gegangen sind. Die herbe Niederlage in der Champions League war für den Augenblick vergessen und wir konnten eine klasse Leistung gegen den BVB feiern. Kein anderer Verein einer Top-5-Liga in Europa konnte jemals zehn Meisterschaften in Folge in der höchsten Spielklasse gewinnen. Darauf können wir alle gemeinsam sehr stolz sein."
In der Nachbetrachtung der beiden Spiele sind wir verdient ausgeschieden, auch wenn der Fußballgott im Rückspiel keine Lederhosen anhatte.
Dennoch: Müller blickt mit gemischten Gefühlen auf diese Saison zurück - und auch mit Magenschmerzen. Denn neben dem frühen Aus im DFB-Pokal (0:5 in Gladbach) war vor allem der Königsklassen-Knockout gegen Villarreal (0:1 und 1:1) ein herber Dämpfer für die eigenen Ansprüche.
"Ich kann mich kaum an eine sportliche Niederlage erinnern, die mich tagelang so beschäftigt hat", sagt Müller: "In der Nachbetrachtung der beiden Spiele sind wir verdient ausgeschieden, auch wenn der Fußballgott im Rückspiel keine Lederhosen anhatte."
Neuer Vertrag: Noch keine Einigung mit dem FC Bayern
Seine Gefühle nach dem Aus fasste Müller so zusammen: "Enttäuschung und sauer auf sich selbst sein. Mit dem Gegentor zum 1:1 war es, als hätte man im Stadion den Stecker gezogen. Einfach ein absoluter Schlag in die Magengrube für alle Beteiligten, die es mit dem FC Bayern halten. Bei allem Schmerz, Gratulation an Villarreal. Für uns geht es darum, uns jetzt wieder aufzurappeln."
Um in der nächsten Saison international wieder die Spitze anzugreifen - und dabei will Müller, der erfolgreichste deutsche Torjäger in der Champions-League-Historie (52 Treffer) freilich mithelfen. Bis 2023 läuft Müllers Vertrag, die Gespräche zwischen der Bayern-Seite und Ludwig "Wiggerl" Kögl, dem Berater des Angreifers, laufen. Eine Einigung wurde bislang noch nicht erzielt, dennoch gilt Müllers Verbleib als sicher.

Hainer überzeugt: Müller wird Karriere beim FC Bayern beenden
Knackpunkt ist derzeit noch die Laufzeit des aktuellen Arbeitspapiers, Bayern möchte Müller einen Einjahresvertrag plus Option für ein weiteres Jahr anbieten. Der Spieler selbst bevorzugt einen Zweijahresvertrag bis 2025.
Trotz schwankender Leistungen in der Rückrunde besteht kein Zweifel, dass die Münchner ihren Publikumsliebling unbedingt halten wollen. Wie sagte doch Präsident Herbert Hainer zuletzt mehrmals: "Ich bin der festen Überzeugung, dass Thomas Müller zu Bayern gehört wie die Frauenkirche zu München. Und ich bin überzeugt davon, dass er seine Karriere auch bei uns beenden wird."
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