Trainersuche beim FC Bayern: Welche Option für Max Eberl nun wegfällt
München - Der zeitliche Rahmen bei der kniffligen Trainersuche des FC Bayern ist inzwischen gesetzt. Bis Ende April, so erfuhr es die AZ, soll der Nachfolger von Thomas Tuchel feststehen. Aktuell fahnden Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund weiter nach dem passenden Kandidaten, den sie CEO Jan-Christian Dreesen sowie dem Aufsichtsrat um Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Herbert Hainer, dem Vorsitzenden des Kontrollgremiums, vorlegen.
Ob es letztlich auf ein Bayern-Comeback von Bundestrainer Julian Nagelsmann hinauslaufen wird?
FC Bayern: Noch keine Entscheidung pro Nagelsmann gefallen
Laut Sky sollen die Münchner die Gespräche mit Nagelsmann, der im März 2023 nach knapp 21 Monaten und einem Meistertitel vorzeitig entlassen worden war, intensiviert haben. Diese seien "fortgeschritten". Spekuliert wird über einen Drei- oder Vierjahresvertrag. Nagelsmann kann sich die Bayern-Rückkehr demnach sehr gut vorstellen, er sei der Topfavorit, wie es weiter heißt.
Nach AZ-Informationen gibt es diese klare Tendenz oder gar eine Entscheidung pro Nagelsmann bislang allerdings nicht. Der 36-Jährige sei einer der Kandidaten, die für den Posten in Frage kommen, sagt man an der Säbener Straße. Eberl und Freund tauschen sich aber auch mit anderen Kandidaten aus.

Nachfolger von Thomas Tuchel: Spur zu Roberto De Zerbi nicht heiß
Neben Nagelsmann wurden zuletzt Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick, der Spanier Unai Emery von Aston Villa und der Italiener Roberto De Zerbi von Brighton & Hove Albion mit Bayern in Verbindung gebracht. Emery, der als Coach schon viermal die Europa League gewonnen hat, wird von der Münchner Chefetage seit einigen Jahren aufmerksam verfolgt. Er spricht gut Englisch – besser als De Zerbi, was dem Italiener beim bayerischen Trainer-Casting als Minuspunkt attestiert wird.

Zugleich gilt De Zerbi als taktisches Genie, Pep Guardiola ist sein großes Vorbild. Dennoch: Die Spur zu De Zerbi ist derzeit nicht besonders heiß.
Julian Nagelsmann ist intern beim FC Bayern nicht unumstritten
Anders verhält es sich bei Nagelsmann, der mit dem DFB-Team zuletzt einen Aufschwung erlebt hat. Im Kreis der Münchner Bosse hofft man, dass bei Nagelsmann eine Selbstreflexion stattgefunden hat und er souveräner, routinierter agieren würde als in seiner ersten Bayern-Amtszeit.
Es wäre dennoch eine Rückkehr mit Risiko, weil Nagelsmann intern nicht gänzlich unumstritten ist. Nagelsmann bot einst zu viel Angriffsfläche bei Bayern, er stand selbst zu oft im Fokus. Und sportlich erlebte sein Team Enttäuschungen wie beim Pokal-Aus in Gladbach oder beim Champions-League-Aus gegen den FC Villarreal.

Max Eberl soll Nagelsmann beim FC Bayern unterstützen
Eine Schlüsselrolle würde bei einem neuen Versuch mit dem Coach Eberl einnehmen. Der Sportvorstand, so heißt es, soll Nagelsmann deutlich erfolgreicher führen und unterstützen, als es Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Ex-Vorstandschef Oliver Kahn gelungen ist.
Dem Trio Eberl, Freund und Nagelsmann wird grundsätzlich zugetraut, den Kader für die neue Saison aufzustellen. Dennoch werden auch andere Trainer abgeklopft und Ideen besprochen: Welche Spieler sollen im Sommer gehen, wer soll bleiben? Und welche Spieler würden den Kader verstärken? Hier schaut man genau hin, welcher Coach mit den Vorstellungen des Klubs am besten zusammenpasst.
Suche nach Kontinuität: Kein Übergangstrainer beim FC Bayern
Eine Option fällt nach AZ-Infos übrigens weg: Ein Übergangstrainer für eine Saison, ehe man einen neuen Versuch bei Xabi Alonso oder auch Jürgen Klopp starten könnte, soll nicht installiert werden.
Nach drei Trainerwechseln in nicht mal drei Jahren (Hansi Flick, Nagelsmann, Tuchel) wünschen sich die Bayern-Macher endlich Kontinuität. Und einen Coach, der sie ins Champions-League-Finale 2025 in der Allianz Arena führt.