Scheiden tut weh: Die Gründe für den Krach zwischen Robert Lewandowski und dem FC Bayern

Robert Lewandowski lässt den Streit mit dem FC Bayern eskalieren, eine gemeinsame Zukunft scheint nun ausgeschlossen. Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Die AZ nennt Gründe.
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Seine Liebe zum FC Bayern ist erloschen: Robert Lewandowski will sofort zum FC Barcelona wechseln, die Münchner Bosse lehnen das bislang ab. (Archivbild)
Seine Liebe zum FC Bayern ist erloschen: Robert Lewandowski will sofort zum FC Barcelona wechseln, die Münchner Bosse lehnen das bislang ab. (Archivbild) © sampics

München - Auf diese unwürdige Art und Weise sollte es eigentlich nicht enden. Wenn der nach Gerd Müller erfolgreichste Torjäger der Klubgeschichte den FC Bayern verlässt, hätte man sich ein ausverkauftes Stadion vorgestellt, mit Standing Ovations, einem riesigen Blumenstrauß von den Bossen und vielleicht sogar ein paar Tränen - doch all das wird bei Robert Lewandowski wohl nicht mehr passieren. Weil zu viel passiert ist.

Leon Goretzka: "Beide Seiten sollten ein bisschen Emotionalität rausnehmen"

"Meine Geschichte beim FC Bayern ist vorbei", sagte Lewandowski bei der polnischen Nationalmannschaft: "Nach allem, was in den letzten Monaten geschehen ist, kann ich mir eine weitere gute Zusammenarbeit nicht vorstellen."

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Sollte er in diesem Sommer zum FC Barcelona wechseln, würde es auch keine offizielle Verabschiedung mehr in München geben. Was angesichts der Verdienste Lewandowskis seit seiner Unterschrift 2014 bedauerlich wäre, wie auch DFB-Star Leon Goretzka am Dienstag meinte: "Ich glaube, dass dies insgesamt sowohl für den FC Bayern und auch für Lewy eine unglaubliche Erfolgsgeschichte war. Und allein, um dieser Geschichte Respekt zu zollen, wäre ich froh, wenn beide Seiten ein bisschen Emotionalität rausnehmen und versuchen, eine gute Lösung zu finden - für alle Beteiligten."

Wie konnte diese Situation zwischen Lewandowski und Bayern derart eskalieren? Die AZ nennt Gründe:

Robert Lewandowski und der neue Vertrag

Im August wird Lewandowski 34, er möchte noch mal einen großen Vertrag unterschreiben. Das hoch verschuldete Barça bietet ihm offenbar drei Jahre an, zunächst müssen die Katalanen aber Spieler verkaufen, wie Spaniens Liga-Präsident Javier Tebas erklärte.

Bei Bayern wäre wohl nur eine Verlängerung bis 2024 denkbar - wie bei Manuel Neuer und Thomas Müller. Zu wenig für Lewandowski, dessen Berater Pini Zahavi behauptete, gar kein Angebot der Münchner erhalten zu haben. Dem widersprach Sportvorstand Hasan Salihamidzic: "Es ist ganz klar: Er hat ein Angebot mit der Laufzeit und mit der Summe bekommen."

Robert Lewandowski und Pini Zahavi 

Lewandowskis Agent ist ohnehin ein Problem. Bereits im vergangenen Jahr hatte es zwischen Zahavi und Salihamidzic bei einem Treffen gekracht, als es um einen neuen Vertrag für David Alaba ging.

Es wurde letztlich keine Einigkeit erzielt, Alaba wechselte zu Real Madrid, wurde Champions-League-Sieger. Zahavi habe nun auch Lewandowski "den Kopf verdreht", meinte Salihamidzic.

Robert Lewandowski und Erling Haaland

Im Hintergrund sollen sich die Bayern-Bosse mit einer Verpflichtung des 21-jährigen Norwegers beschäftigt haben. Was nachvollziehbar ist, schließlich hat Haaland seine beste Zeit vor sich, während Lewandowski vielleicht noch zwei bis drei Jahre auf Topniveau spielen wird. Doch der Stürmer ist gekränkt, fühlt sich in seiner Ehre verletzt.

Daher nun auch die provokanten Sätze, die Vorstandschef Oliver Kahn bei Sport1 verurteilte. Wertschätzung sei "keine Einbahnstraße", sagte Kahn: "Solche Äußerungen in der Öffentlichkeit bringen keinen weiter. Robert wurde hier zweimal in Folge Weltfußballer - ich denke, er sollte wissen, was er am FC Bayern hat."

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Robert Lewandowski und sein Rückhalt im Klub

Lothar Matthäus äußerte in seiner Sky-Kolumne Kritik an der Bayern-Führung. "Schade und auffällig, dass immer mehr Spieler den FC Bayern verlassen wollen. Früher war das nicht so", meinte er. Diese Entwicklung werfe kein gutes Licht auf den Klub. "Man merkt als Profi, ob sich Dinge in einem Klub verändern, die Rückendeckung bröckelt und auch sonst vieles nicht mehr so ist, wie man es gewohnt war - und die Tendenz bei Bayern ist sowohl sportlich als auch in der Wertschätzung gegenüber Robert nicht mehr dieselbe wie noch vor einiger Zeit."

Entsprechend sei es "absolut verständlich, dass ,Lewy' nun keine Lust mehr auf Bayern hat", meinte Matthäus. Man habe sich das "selbst zuzuschreiben, nicht zuletzt durch die öffentlich gewordenen und in der Branche längst bekannten starken Avancen in Richtung Haaland".

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5 Kommentare
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  • Kangaroo am 01.06.2022 13:24 Uhr / Bewertung:

    Es ist wohl besser den "Erpresser" Lewandowski sofort gehen zu lassen. Anscheinenend gelten für diesen Herrn Verträge nichts. Der FCB kann auch ohne ihn auskommen. Ergo: Hau ab Lewandowski !

  • Graf Rotz von Falkenschiss am 01.06.2022 12:54 Uhr / Bewertung:

    Mit Brazzo war das vorhersehbar dass schon bald das ganze Kartenhaus zusammenbricht. Welcher Spieler will sich den mit einer darart inkompeten Person gemeinsam auf die Spielerbank setzen?
    Und der Herr Sportvorstand hat nicht die allerbesten Manieren. In seiner Position hängst man sich nicht mit den Armen an die Spieler und um deren Hals. Bei welchem BL-Verein gibt es denn das?
    Die Spieler sind Profis und wollen keinen Pseudokumpel, sondern einen Fachmann der auf seinem Posten durch gute Arbeit und klare Ansagen die Mannschaft verbessert.
    Nur leider ist das Gegenteil der Fall. Die Zukunft schaut unter diesen Umständen jedenfalls nicht sehr rosig aus.

  • SirQuickley am 01.06.2022 14:25 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Graf Rotz von Falkenschiss

    Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Reisende soll man nicht aufhalten.

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