Transfer-Zoff um Lewandowski: Die hässlichsten Abgänge der Bayern-Geschichte

Die Causa Lewandowski inklusive heftigem Konfrontationskurs ist beim FC Bayern keineswegs ein Einzelfall. In der Vergangenheit gab es immer wieder reichlich Ärger wegen Gehältern – in der Folge kam es mitunter zu unschönen Trennungen.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Bayern-Stürmer Robert Lewandowski will die Münchner sofort verlassen.
Bayern-Stürmer Robert Lewandowski will die Münchner sofort verlassen. © IMAGO/ULMER Pressebildagentur

München - Der FC Bayern ist die Bühne für das große Wechseltheater. Der (wahrscheinlich) bevorstehende Abgang von Robert Lewandowski in Richtung Barcelona ist lediglich ein Akt aus einem immer wiederkehrenden Schauspiel.

Schon vor gut einem Jahr sorgte ein Raubfisch für großen Ärger bei den Münchnern. Ex-Präsident Uli Hoeneß nannte Pini Zahavi, David Alabas Berater, einen "geldgierigen Piranha".

Für Hoeneß ist Pini Zahavi ein "geldgieriger Piranha".
Für Hoeneß ist Pini Zahavi ein "geldgieriger Piranha". © Mike Egerton/Empics/dpa/Bildarchiv

Der Grund für den Vergleich lag in den unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen bei Spieler und Klub. Das Ende des Piranha-Akts: Alaba wechselte ablösefrei zu Real Madrid und der deutsche Rekordmeister hatte keinen Abwehrchef mehr. Übrigens: Auch Lewandowski, der die Bayern sofort verlassen möchte, wird von Zahavi vertreten. Der "Piranha" spielt also auch im aktuellen Wechsel-Zoff eine große Rolle...

Weltklasse-Schnäppchen Toni Kroos

Toni Kroos wechselte 2014 zu Real Madrid.
Toni Kroos wechselte 2014 zu Real Madrid. © dapd

Das Geld spielte auch bei Toni Kroos und den Bayern eine entscheidende Rolle. Karl-Heinz Rummenigge war sich damals sicher: Kroos ist kein Weltklasse-Spieler. Der spätere Weltmeister von 2014 soll ein ähnliches Gehalt wie Mario Götze beim FCB gefordert haben. Beide Seiten konnten sich nicht einigen, die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung wurden schließlich auf Eis gelegt.

Im Sommer 2014 wechselte der angebliche Nicht-Weltklasse-Spieler dann für kolportierte 25 Millionen Euro zu Real Madrid und gewann mit den "Königlichen" viermal die Champions League. Volker Struth, Kroos' Berater, nannte den Transfer später das Schnäppchen des Jahrhunderts.

Lesen Sie auch

Hoeneß über Ballack: "Es ging eindeutig nur ums Geld"

2006 kam es zum Akt um den Protagonisten Michael Ballack. Der Kern des Problems: das Geld – wie so oft. "Es war immer klar, dass es Michael nicht darum ging, eine neue Sprache oder eine neue Kultur kennenzulernen, sondern eine neue Währung. Es ging eindeutig nur ums Geld", moserte Hoeneß, nachdem Ballack und die Bayern sich nicht über eine Verlängerung einig werden konnten. Der Kapitän der Nationalmannschaft ging ablösefrei zu Chelsea und bei den Bayern klaffte ein Loch im Mittelfeld.

Die Verabschiedung: Michael Ballack (r) und der FC Bayern gegen 2006 getrennte Wege.
Die Verabschiedung: Michael Ballack (r) und der FC Bayern gegen 2006 getrennte Wege. © Peter Kneffel/dpa

Hoeneß und die verkaufte Großmutter

Neben weiteren kleineren Wechseldramen bleibt in München auch der Fall Jupp Kapellmann in Erinnerung. Der spätere Arzt wurde 1973 für einen Rekordbetrag von 800.000 Mark aus Köln verpflichtet. Es folgten zahlreiche nationale und internationale Titel mit dem FC Bayern. Ein Problem gab es jedoch auch zu dieser Zeit: Das Verhältnis zwischen Kapellmann und dem Noch-Spieler Uli Hoeneß.

Keine besten Freunde: Uli Hoeneß (l) und Jupp Kapellmann im Kreis der Nationalmannschaft bei der WM 1974.
Keine besten Freunde: Uli Hoeneß (l) und Jupp Kapellmann im Kreis der Nationalmannschaft bei der WM 1974. © IMAGO / Ferdi Hartung

Als klar wurde, dass Hoeneß Bayern-Manager werden würde, kam es endgültig zum großen Knall. Da Hoeneß Kapellmanns Vertrag nicht verlängern wollte, wurde der Verteidiger an den TSV 1860 veräußert. Hinterher sagte Kapellmann: "Der Uli verkauft auch seine eigene Großmutter, wenn es sein muss."

Bleibt aktuell nur noch abzuwarten, wie – oder vielmehr wann – das Wechseltheater um Lewandowski endet. Denn eines scheint seit den neuesten Aussagen sicher zu sein: Eine Tragödie wird es in jedem Fall werden.

Lade TED
 
Umfrage wird geladen, bitte warten...
 
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Kaiser Jannick am 31.05.2022 22:22 Uhr / Bewertung:

    IHR ZITAT:
    "Heuer ist sein erster internationaler Titel"

    Mit Fakten haben Sie es scheinbar überhaupt nicht:
    "Als einziger deutscher Spieler gewann er FÜNFMAL die Champions League. Er ist auch der einzige Deutsche, der diesen Titel mit verschiedenen Vereinen gewonnen hat, viermal mit Real Madrid und einmal mit dem FC Bayern München." (Quelle Wikipedia)

    Jetzt erzählen Sie uns bitte mal, welcher Spieler Ihres Lieblingsvereins diese einzigartige Bilanz hat.

    Und danach bitte, welcher dieser zitierten Spieler eine "nicht grottige WM-2018" gespielt hat.

    Etwas mehr Objektivität und weniger "rote Brille" wäre durchaus angebracht.

  • Radio Pähl am 31.05.2022 22:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiser Jannick

    Volle Zustimmung Kaiser! Unter Experten ist man sich halt einfach immer einig!

  • Radio Pähl am 31.05.2022 16:22 Uhr / Bewertung:

    Im Fall Toni Kroos irrt die AZ! Der Rummenigge hätte den Toni schon gerne behalten und hat als einziger dafür gearbeitet. Damals war aber der Hoeness der alleinige starke Mann, der den Toni für überschätzt hielt und glaubte, der Kroos würde einknicken und für kleines Geld bleiben. Und was ist heute der kleine dicke Götze gegen einen Toni Kroos! Und da war damals ja auch noch der Kaiser! Der hatte damals geäußert der Querpass-Toni solle froh sein, wenn er bei Bayern spielen dürfe. Der Rest ist bekannt!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.