Sané als EM-Geheimwaffe: Nagelsmanns taktischer Coup

DFB-Star Leroy Sané wird bei der EM wohl nicht alle Spiele über 90 Minuten bestreiten können – und dennoch ist er einer der wichtigsten Akteure im Kader. "Er hilft uns auch mit 20 Prozent."
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"Leroy hat eine Qualität, auf die wir nicht verzichten wollen, nicht verzichten können", sagt Bundestrainer Julian Nagelsmann über Bayern-Star Sané (l.), der im letzten EM-Test gegen Griechenland zum Einsatz kommen wird.
"Leroy hat eine Qualität, auf die wir nicht verzichten wollen, nicht verzichten können", sagt Bundestrainer Julian Nagelsmann über Bayern-Star Sané (l.), der im letzten EM-Test gegen Griechenland zum Einsatz kommen wird. © picture alliance/dpa

München - Leroy Sané wirkt in diesen Tagen von Herzogenaurach extrem aufgeräumt und gut gelaunt, der Offensivstar vom FC Bayern lacht viel, er zeigt sich im Gespräch offen, reflektiert und zugleich voller Tatendrang und Zuversicht vor Beginn der Heim-EM. Dabei war das vergangene Halbjahr für den 28-Jährigen von Rückschlägen und Zweifeln geprägt, weil sein Körper immer wieder streikte. Besonders schmerzhaft: Sanés Schambein-Probleme, die ihn regelmäßig zu Pausen zwangen.

Daher könnte der Angreifer bei der EM nun eine Rolle als Spezialkraft einnehmen, als Alternative zum Offensivtrio Jamal Musiala, Ilkay Gündogan und Florian Wirtz.

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Leroy Sané bekommt Spielzeit bei der EM-Generalprobe gegen Griechenland

"Es kommt drauf an, wie er sich fühlt", sagte Bayern-Kollege Musiala, als er von der AZ auf Sanés Situation angesprochen wurde. "Er hat sich durchgekämpft, und über seine Qualitäten brauchen wir nicht reden. Wir versuchen, ihn so fit wie möglich zu kriegen. Auch wenn er nur zu 50 oder 20 Prozent fit ist, wird er uns sehr helfen."

Das sieht auch Bundestrainer Julian Nagelsmann so, der Sané nach dessen Rotsperre bei der EM-Generalprobe an diesem Freitag gegen Griechenland (20.45 Uhr/RTL) Spielzeit geben möchte. Wie lang genau, das ist noch offen.

"Werden einen guten Mix finden": Leroy Sané  muss Kräfte sparen

"Leroy hat eine Qualität, auf die wir nicht verzichten wollen, nicht verzichten können", sagte Nagelsmann, der den Bayern-Profi beim Turnierstart wohl zunächst als Joker einplant. Zugleich betonte der Bundestrainer, dass Sané "schon die Chance", habe, "in die erste Elf zu rutschen." Womöglich dann im zweiten, dritten oder vierten Spiel. Denn klar ist: Sané muss mit seinen Kräften haushalten.

Auf AZ-Nachfrage räumte er ein, dass er nicht jede Partie über 90 Minuten absolvieren könne. "Wir haben einen breiten, sehr, sehr guten Kader. Wenn ich spielen sollte und das Spiel ist – hoffentlich – schon durch für uns, dann muss man das nicht unnötig provozieren und sagen: Du bleibst 90 Minuten auf dem Platz und gibst Vollgas", sagte Sané: "Das weiß der Trainer genauso. Und da werden wir einen guten Mix finden." Eine sehr reife und vernünftige Haltung von Sané.

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Bei Sané bleibt eine Unsicherheit: "Man weiß nicht wirklich, woran man ist"

Der DFB-Star weiß selbst: Seine Verletzung ist so tückisch und unvorhersehbar, dass Prognosen schwer sind. Daher braucht Nagelsmann starke Alternativen im Kader. "Das Schlimme daran ist: Man weiß nicht wirklich, woran man ist", berichtete Sané über seine Schambein-Probleme, "die Schmerzen kommen und gehen."

Positiv betrachtet, meinte Sané und lachte, habe er die Blessur über die vergangenen Monate immer besser zu verstehen gelernt. "Ich weiß, was mir guttut, oder wo die Gefahren sind." Aktuell habe er die Sache "gut im Griff", aber es bleibt eine Unsicherheit.

Zunächst hofft Sané, dass er gegen die Griechen auf Topniveau spielen wird. "Vom Gefühl für mich sieht es sehr gut aus. Für mich - Stand jetzt - spiele ich am Freitag", sagte er: "Ich verfolge einen Plan, dass es Stück für Stück besser wird. Insgesamt sieht es sehr, sehr gut aus."

Vertragsgespräche zwischen Leroy Sané und dem FC Bayern verlaufen positiv

Übrigens auch, was eine Verlängerung bei Bayern angeht. 2025 läuft sein Vertrag aus, die Gespräche zwischen den Münchnern und Sanés Management verlaufen positiv.

Ein Pluspunkt für Bayern: Mit dem neuen Trainer Vincent Kompany spielte Sané schon zusammen bei Manchester City, beide kennen und schätzen sich. "Es freut mich riesig, dass er bei einem Topklub Trainer sein darf und dass ich da mit drin bin in der Mannschaft und wir uns wieder sehen", sagte Sané über Kompany. Von 2016 bis 2020 liefen beide gemeinsam für City auf, wurden englischer Meister und Pokalsieger.

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Dass Kompany Trainer werden würde, habe er schon damals vermutet, erzählte Sané. "Von der Art und Weise, wie er als Spieler war, er hat es auch schnell kommuniziert. Schon als ich mit ihm zusammengespielt habe, saß er an seinem Laptop und da hat er sich so Spiele angeschaut. Daher wusste ich das damals schon", erzählte Sané.

Nun wollen er und Kompany zusammen Trophäen bei Bayern gewinnen - nach einer im Idealfall erfolgreichen EM.

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