Robben ist sein Vorbild: Locken Sané und Musiala Mainz-Talent Gruda zum FC Bayern?
Herzogenaurach/München - Im Training des DFB-Teams sieht man Brajan Gruda sehr oft im Kreise der Bayern-Spieler, besonders mit Leroy Sané tauscht sich der Shootingstar von Mainz 05 regelmäßig aus, beide haben viel Spaß zusammen. Ob "Agent" Sané Gruda etwa zum FC Bayern locken will? Darüber wird unter Fans der Münchner schon mit einem Augenzwinkern spekuliert. Aber es stimmt ja: Bayern verfolgt die Entwicklung des 20-Jährigen genau, bereits in diesem Sommer könnte er zu einem heißen Transferthema an der Säbener Straße werden.
Sané über Gruda: "Das begeistert mich"
"Ich habe ein paar Insider, aber die erzähle ich jetzt hier nicht", sagte Sané am Dienstagnachmittag in Herzogenaurach und lachte laut, als er von der AZ auf einen möglichen Bayern-Wechsel Grudas angesprochen wurde. "Am wichtigsten ist, dass er genug Spielpraxis bekommt, dass er sich weiter zeigen kann, dass er sich in Ruhe entwickeln kann", ergänzte Sané, der insgesamt extrem angetan ist von Gruda. "Er hat schon überragend gespielt in der letzten Saison. Natürlich ist er noch sehr jung und man kann da vielleicht auch ein bisschen was ankreiden, aber die Art und Weise, wie er Fußball spielt - davon haben wir nicht sehr viele Spieler. Das begeistert mich", ergänzte Sané.
Auch Müller ist ein Gruda-Fan: "Bemerkenswert gut"
Gruda spiele "frei auf, frech. Wenn er so dranbleibt, noch mehr Einsatzminuten bekommt und sich zeigen kann, ist er schon eine sehr große Alternative für uns." Bei der EM wird er die aber nicht sammeln können. Am Mittwoch musste der junge Angreifer das DFB-Camp aufgrund einer Muskelverletzung verlassen. Die Chance, als Trainingsgast mit guten Leistungen doch noch den Sprung in den EM-Kader zu schaffen, ist damit vom Tisch.
Die gemeinsamen Trainingseinheiten in den vergangenen Tagen haben Sané dennoch beeindruckt, wie das Lob des Bayern-Stars beweist. Da hat einer mächtig Eindruck hinterlassen. "Wenn man ihn beobachtet, sieht man, dass er etwas Besonderes hat", sagte zuletzt schon Thomas Müller über den Offensivspieler. Müller tauschte nach einem Bundesliga-Spiel bereits das Trikot mit Gruda. "Für ihn geht es jetzt um Konstanz, er ist schon weit. Deshalb habe ich mir damals sein Trikot besorgt. Ich fand ihn bemerkenswert gut", betonte Müller.
Grudas Vertrag in Mainz läuft bis 2026, sein Marktwert liegt aktuell bei 20 Millionen Euro. Mainz-Manager Christian Heidel sagte in der "Bild", dass Grudas Preisschild sogar bei 50 Millionen Euro liegen würde. Doch ganz so teuer wäre der Deal für Bayern wohl nicht.
Gruda selbst äußerte sich am Dienstag zurückhaltend zu seiner Zukunft. "Natürlich beschäftigt man sich mit dem Thema, aber im Moment ist mein voller Fokus hier", sagte er: "Mein Berater klärt alles." Er sei grundsätzlich "offen für alles", ergänzte der Linksfuß: "Wichtig ist in meinem Alter, dass ich viel spiele und zeige, was ich draufhabe. Wenn ich Woche für Woche auf der Bank sitze oder nur ein paar Einsätze bekomme, glaube ich, dass man Spieler damit kaputt macht. Geld kommt irgendwann, wenn du sehr, sehr erfolgreich bist. Aber wichtig ist, zu spielen, Spaß zu haben."
Grudas Vorbild: Arjen Robben
Eine vernünftige Einstellung. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob Gruda bei Bayern schon in der kommenden Saison regelmäßig spielen würde unter dem neuen Trainer Vincent Kompany. Die Konkurrenz in der Offensive mit Sané, Müller, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Kingsley Coman ist riesig.
Doch die Bayern-Stars trauen es Gruda offenbar zu. "Er hat richtig gute Qualitäten, ich habe ihn ja auch gesehen, als wir gegen Mainz gespielt haben", sagte Musiala auf AZ-Nachfrage über Gruda: "Er macht es im Training richtig gut. Er ist ein junger Spieler, aber man sieht jetzt nicht, dass er nervös ist. Er macht sein Ding." Und das überzeugend. Manchmal sogar ganz ähnlich wie Bayern-Legende Arjen Robben, wenn er von rechts nach innen zieht und mit dem linken Fuß abschließt.

Da passt es ja, dass Robben zu Grudas Idolen gehört. "Robben ist neben Messi mein Lieblingsspieler", erzählte der Mainz-Youngster. "Ich habe viel Bundesliga und Bayern geguckt. Robben kam mit dem linken Fuß von der rechten Seite, ich habe es geliebt, wie er gespielt hat." Mit einem Bayern-Wechsel würde Gruda auf Robbens Spuren wandeln. Man sollte es nicht ausschließen.