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Pro und Contra: Warum der FC Bayern Robert Lewandowski im Sommer (nicht) verkaufen sollte

Robert Lewandowski könnte den FC Bayern bereits in diesem Sommer verlassen – trotz bestehenden Vertrags bis 2023. Sollten die Münchner ihren Superstar verkaufen? Ein Pro und Contra aus der AZ-Redaktion.
Bernhard Lackner, Michael Schleicher |
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Lewandowskis Vertrag beim FC Bayern läuft noch bis 2023.
Lewandowskis Vertrag beim FC Bayern läuft noch bis 2023. © imago images/MIS

München - Geht er, bleibt er – oder verlängert er gar? Die Zukunft von Robert Lewandowski beim FC Bayern ist ungewiss, noch im April soll es ein Treffen zwischen Lewy-Berater Pini Zahavi und den Bayern-Bossen geben. Der Ausgang der Gespräche? Völlig offen!

Sollte der Rekordmeister an seinem Superstürmer festhalten oder doch einen Verkauf in Betracht ziehen? Ein Pro und Contra aus der AZ-Redaktion.

Pro Lewandowski-Verkauf: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Ruhig Blut, liebe Bayern-Fans – ich weiß, ein Lewandowski-Abgang ist sportlich gesehen nicht zu kompensieren. Warum also sollten die Bayern ihren zweimaligen Weltfußballer im Sommer verkaufen?

Wie oft haben die Bosse in den letzten Monaten gepredigt, dass durch die Pandemie keine Mega-Investitionen auf dem Transfermarkt möglich seien? Man ist auf Verkäufe angewiesen, um wieder neue Spieler verpflichten zu können – neue Spieler, die Trainer Nagelsmann übrigens immer deutlicher fordert.

Gerüchten zufolge soll die Ablöse-Schmerzgrenze für Lewandowski bei rund 40 Millionen Euro liegen. Damit wäre der mittlerweile 33-Jährige neben Douglas Costa (unglaublich, aber wahr!) der Rekord-Abgang der Münchner.

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Freilich, bei einem Verkauf würden die Bayern ohne ihren Superstürmer dastehen. Aber eine Verlängerung ist aufgrund der hohen Gehaltsforderungen des Polen (ca. 30 Millionen Euro – pro Jahr!) so gut wie ausgeschlossen. Denn die Führungsriege achtet penibel darauf, das Gehaltsgefüge an der Säbener Straße nicht zu sprengen.

Bestehen die Bayern auf dem Vertrag, würde Lewandowski also erst im kommenden Sommer gehen, dann aber eben ablösefrei. Millionen würden Brazzo und Co. durch die Lappen gehen. Die Suche nach einem Nachfolger dürfte sich indes als Mammutaufgabe erweisen – das ist aber sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr der Fall.

Deshalb: Lieber die Ablöse einstreichen und zumindest versuchen, einen Ersatz für den eigentlich Unersetzlichen zu finden. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Michael Schleicher


Contra Lewandowski-Verkauf: Das falsche Signal zur falschen Zeit

Der FC Bayern würde mit einem Verkauf von Robert Lewandowski in diesem Sommer einen großen Fehler begehen – vor allem mit Blick auf den aktuellen Zeitpunkt.

Seit dem Champions-League-Sieg vor nicht einmal zwei Jahren ist der Kader quantitativ und qualitativ wesentlich schwächer geworden. Dass schon in der vergangenen Saison gegen Paris Saint-Germain im Viertelfinale der Königsklasse Schluss war, mag mit Blick auf die zahlreichen Verletzten noch zu verdauen gewesen sein.

Spätestens das Aus in dieser Spielzeit gegen den FC Villarreal hat aber gezeigt: Der FC Bayern muss ernsthaft um sein Standing in der allerhöchsten Riege der europäischen Spitzenklubs bangen.

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Ausgerechnet in dieser richtungsweisenden Phase nach einem national und international so erfolgreichen Jahrzehnt den Spieler mit der weltweit größten Strahlkraft innerhalb des eigenen Kaders abzugeben, wäre sowohl nach innen als auch nach außen das komplett falsche Signal.

Mehr noch: Es wäre das Eingeständnis, dass man mit Europas Investorenklubs ebenso wenig mithalten kann und will wie mit einem zutiefst verschuldeten, nur durch Kredite am Leben gehaltenen Giganten wie dem FC Barcelona.

Robert Lewandowski ist für den FC Bayern nicht nur sportlich unersetzlich, sondern auch als Marke mit Identifikationswert. Ein Spieler, den man nicht ohne Not abgibt. Vor allem nicht in einer Phase, in der das eigene Selbstverständnis auf dem Prüfstand steht.

Bernhard Lackner

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  • sunny1 am 21.04.2022 00:26 Uhr / Bewertung:

    Obwohl Fussball zur Zeit sicher das unwichtigste Überhaupt ist hier nur kurz: Das ein Top Fussballer die CL gewinnen will muss doch nachvollziehbar sein. Und seit der Supertrainer und der Supermanager am Ruder sind scheint das nicht mehr so sicher zu sein... achja zuvor gabs ja auch schon einen Supertrainer aus der Bankenmetropole. Aber ihr musstet ja Fachleute wie Herrn Gerland gehen lassen.. Dann ist ist eben so irgendwann reisst in jedem Verein die Generationenübergabe..

  • Radio Pähl am 20.04.2022 23:20 Uhr / Bewertung:

    Kein Verein wird 40 Millionen Euro für einen 33-Jährigen Lewandowski zahlen! Es ist davon auszugehen, dass Lewy mit Scheinangeboten vesucht zu pokern um mehr Geld rauszuschlagen. Gleichzeitig hat Lewandowski unzweifelhaft eine Menge für Bayern geleistet! Der Königsweg scheint also zu sein, dass Lewandowski seinen Vertrag erfüllt und nächstes Jahr ablösefrei gehen darf. Lewandowski ist so fit, dass er auch als 34-jähriger noch Top-Leistungen bringen kann. Doch auch sein Stern ist im Versinken - relativ langsam, aber sicher!

  • Rudolfo am 21.04.2022 10:20 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    „Lewandowski ist so fit,daß er als 34jähriger noch Topleistungen bringen kann“
    „ Kein Verein wird 40 Millionen für einen 33jährigen zahlen „ ??????

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