Oh là là! Upamecano und Nianzou überzeugen als Abwehr-Duo beim FC Bayern
München - Julian Nagelsmann wartet mit seinen Bayern weiterhin auf den ersten Sieg in der Vorbereitung. Auch am Mittwoch konnten die Münchner nicht gewinnen, gegen Borussia Mönchengladbach gab es eine 0:2-Niederlage.
Das Ergebnis ist natürlich zweitrangig und auch wenig aussagekräftig: Nagelsmann standen wegen einiger Verletzungen und vieler EM-Fahrer bislang überwiegend Nachwuchsspieler zur Verfügung. Nach 61 Minuten wechselte der neue Trainer dann alle zehn Feldspieler aus – bis auf Serge Gnabry, der bereits früher aus dem Urlaub zurückgekehrt war, wurde aus der B- dann schon eher eine C-Elf.
Upamecano mit gutem Start beim FC Bayern
Doch während die zweite Garde in der ersten Stunde überwiegend blass blieb, überzeugte ein künftiger Stammspieler erneut: Bayerns 42,5-Millionen-Euro-Neuzugang Dayot Upamecano. Der Innenverteidiger ordnete das Spiel in der Defensive, zeigte Zweikampfstärke und Dynamik und war auch immer wieder an der Spieleröffnung beteiligt.
Unterstützt wurde er dabei von Landsmann Tanguy Nianzou, der nach seinem Tor gegen Ajax Amsterdam (2:2) auch gegen Gladbach überzeugte. Die beiden Franzosen sind - vor allem als Duo - einer der Lichtblicke dieser bislang doch noch etwas stockenden Bayern-Vorbereitung. Oh la la – Franzosen-Power in Bayerns Abwehrzentrum!
Das Duo Upamecano/Nianzou könnte auch gute Chancen haben, am 13. August gemeinsam beim Ligaauftakt in Mönchengladbach in der Innenverteidigung aufzulaufen. Ein erster Indikator dürfte auch das Pokalspiel gegen den Bremer SV am 6. August sein.
Upamecano und Nianzou haben großen Vorteil
Nagelsmann stellte nach der Partie am Mittwoch einen großen Vorteil von Upamecano und Nianzou heraus: "Die beiden sind seit Tag eins der Vorbereitung dabei."
Anders sieht es da bei der Konkurrenz aus: Niklas Süle ist erst Anfang der Woche aus dem Urlaub zurückgekommen, gleiches gilt für Benjamin Pavard, der aber ohnehin als Rechtsverteidiger gesetzt ist. Chris Richards, der mit einer erneuten Leihe zur TSG Hoffenheim in Verbindung gebracht wird, war in der Vorbereitung immer wieder wegen kleinerer Beschwerden außer Gefecht. Und Lucas Hernández, der eigentlich als Bayerns neuer Abwehr-Boss eingeplant war, fehlt noch bis mindestens Mitte August verletzt – den Saisonstart verpasst er also.

Ein großer Verfechter der Rolle des alleinigen Abwehr-Bosses sei Nagelsmann ohnehin nicht. "Ich bin eher ein großer Freund von Ketten oder Pärchen, die gemeinsam führen. Die klassische Rolle des Abwehr-Chefs ist nicht mehr so in Mode." Zudem sei Upamecano, den Nagelsmann noch aus der gemeinsamen Zeit bei RB Leipzig kennt, nicht der geborene, alleinige Anführer in der Defensive. "Upa ist kein Lautsprecher und wird es auch nicht werden. Er ist durch seine Art und Weise trotzdem ein Führungsspieler. Einer, der vorangeht, weil er verteidigen will, weil er Wucht und Tempo an den Tag legt." Er werde sich "schrittweise zu einer noch größeren Führungsperson entwickeln."
"Wir werden schauen, wer sich am meisten aufdrängt"
Allgemein haben sich sowohl Upamecano als auch sein Abwehrpartner Nianzou im Laufe der Vorbereitung gesteigert und eine gute Entwicklung genommen, konstatierte Nagelsmann. Eine Entscheidung, wer zum Liga-Auftakt in der Abwehrzentrale spielen wird, gebe es laut Nagelsmann allerdings noch nicht. "Wir haben ein paar Optionen und werden die nächsten neun, zehn Tage abwarten und schauen, wer sich am meisten aufdrängt."
In der aktuellen Situation scheint wohl kaum ein Weg am Duo "Upazou" vorbeizuführen.