"Verrückter" Transfermarkt: Selbst der FC Bayern mit "Zwängen"

Auf dem Transfermarkt sorgen Klubs wie Paris St. Germain oder Manchester United für Wirbel. Selbst der deutsche Krösus Bayern München kann in Pandemiezeiten nicht mehr mithalten.
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Bayerns neuer Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn spricht von einem Wettbewerbsnachteil. (Archivbild)
Bayerns neuer Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn spricht von einem Wettbewerbsnachteil. (Archivbild) © dpa/FC Bayern

München - Hasan Salihamidzic betonte zuletzt geradezu Mantra-artig, wie "groß" die Lust von Julian Nagelsmann sei, "mit jungen Spielern zu arbeiten. Das bringt uns sehr weiter." Was soll der Sportvorstand von Bayern München auch anderes sagen mit Blick auf einen verrückten Transfermarkt, auf dem auch der deutsche Branchenkrösus in Zeiten von Corona längst das Nachsehen hat. Klubs wie Paris St. Germain, Manchester United oder der FC Chelsea sind dem Rekordmeister enteilt.

Zwar gaben auch die Bayern 42,5 Millionen Euro für Dayot Upamecano von RB Leipzig aus, doch damit ist der Transferrahmen weitgehend ausgeschöpft. "Wir können aufgrund der Pandemie nicht alle verrückten Sachen mitmachen. Wir haben finanzielle Zwänge", sagte Nagelsmann zu diesem "extrem umfassenden Thema". Aber die Münchner seien ohnehin "nicht immer bereit, Riesensummen zu tätigen", fügte der neue Bayern-Coach an: "Gewisse Summen musst du zahlen, aber du musst auch kreativ sein."

FC Bayern: Kahn spricht von Wettbewerbsnachteil

Kreativität ist aktuell noch mehr gefragt, wenn einige von Oligarchen, Investoren oder ganzen Staaten alimentierte Klubs über finanzielle Reserven verfügen, von denen andere nur träumen können. Nicht zum ersten Mal wird im deutschen Profifußball deshalb das Thema 50+1 kontrovers diskutiert. Zu groß sind die Unterschiede (geworden) - Tendenz steigend.

Chelsea etwa ist angeblich bereit, unglaubliche 175 (!) Millionen Euro für Borussia Dortmunds Stürmerstar Erling Haaland zu bezahlen. PSG verpflichtete Achraf Hakimi von Inter Mailand für 60 Millionen, weitere Großtransfers sind nicht ausgeschlossen, um endlich die Königsklasse zu gewinnen. Sergio Ramos und Gianluigi Donnarumma waren immerhin ablösefrei. Manchester United ließ sich BVB-Jungstar Jadon Sancho 85 Millionen kosten. Der Wechsel von Weltmeister Raphael Varane von Real Madrid zu den Reds steht zudem unmittelbar bevor. Kostenpunkt: 50 Millionen.

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Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn spricht von einem "Wettbewerbsnachteil". Der FC Bayern habe es aber "bisher immer" geschafft, diesen "durch unsere unglaublich starke Erfolgskultur zu kompensieren. Das kann man nicht einfach kopieren".

FC Bayern ist vorbereitet

Matthias Sammer plädiert in seiner neuen Rolle als Amazon-Experte dafür, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Es sei "extrem, was im Augenblick passiert". Die Europäische Fußball-Union (UEFA) habe sich auch "mit dem Aussetzen des Financial Fairplay keine Gedanken bis zum Ende gemacht", kritisierte Dortmunds Berater. Aber letztendlich sei "völlig egal, was Paris und Manchester machen". Die deutschen Topklubs müssten vielmehr "das eigene Potenzial besser ausschöpfen", forderte Sammer.

Das versuchen die Bayern bei Umsatzeinbußen von 150 Millionen Euro, die eben kein Investor ausgleicht. Man müsse, so Nagelsmann, "auch mit nötiger Phantasie Spieler beobachten, junge Spieler, die entwicklungsfähig sind". Der FC Bayern, betonte Salihamidzic trotzig, sei "vorbereitet. Wir versuchen, auf dem Transfermarkt anders zu sein als viele und unseren Campus einzubinden." Was soll er bei der finanziellen Übermacht von PSG oder ManUnited auch anderes sagen.

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8 Kommentare
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  • Fonse53 am 30.07.2021 00:30 Uhr / Bewertung:

    Lieber Brazzo du warst vieleicht ein guter Abwehrspieler aber als Sportmanager beim FC Bayern bist du einfach zu klein . Ein Guter Trainer braucht kein lt Aussage dir Mantra - artig .
    Der FC Bayern ist dir einfach zu gross gewachsen , auch wenn Du weisst was läuft.
    Bin gespannt auf die neue saison wenn mal Müller Lewi Gnabry Neuer verletzt sind. Und der FC 4 Spiele in Serie verlieren . Diese Zeit hatte noch kein Bayern Trainer !!!!!!!!!!!

  • Südstern7 am 30.07.2021 10:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fonse53

    Vielleicht sollte man mal auch die unangenehmen Dinge lesen, die dieser Artikel enthält:
    Umsatzeinbußen von 150 Millionen Euro!

    De FC Bayern bleibt nichts anderes übrig als kleinere Brötchen auf dem Transfermarkt zu backen. An die englischen Vereine mit ihren Tycoons und üppigen TV-Geldern, an die spanischen Gallionsfiguren, die sich ihre Schulden vom Staat subventionieren bzw. stunden lassen kommen wir nicht mehr ran. Die Idee des financial fairplay hat sich in Luft aufgelöst. Deshalb auch die Abwanderung von Alaba, der Hunger von Goretzka.

    Wir werden dennoch unserem Verein die Treue halten und sehen, dass dieses Team auch heuer Deutscher Meister werden wird. Und mit bissel Spielglück ist auch wieder ein Viertel- oder Halbfinale in der CL möglich.

    Ich erinnere mich sehr gut an eine Zeit Ende der 70er Jahre, als es klamm im Verein aussah und zweistellige Tabellenplätze die Regel waren. Gegen die Situation damals ist das hier Kindergarten.

  • Kaiser Jannick am 29.07.2021 13:09 Uhr / Bewertung:

    Na ja, wenn man für Nagelsmann, Tolisso, Sane, Hernandez und Upamecano weit über 200 Mio. zum Teil fehlinvestieren konnte, ist es mit den Sparzwängen wohl nicht so weit her. Es ist dann doch wohl eher so, dass man zu viel Geld für fragliches Personal ausgegeben hat, hätte man doch z.B. 12/2019 einen Haaland für 20 Mio. bekommen können, den man, wenn man ihn schon nicht hätte sofort brauchen, für 1-2 Jahre verleihen können.

    Und wenn man einem Sane einen extrem hoch dotierten Vertrag mit ca. 15 Mio/Jahr gibt, braucht man sich nicht wundern, wenn Alaba, Coman, Goretzka und bald noch viel mehr auch eine größere Scheibe des Bratens haben wollen. Gierig sind sind alle und mit "nur" 10 Mio pro Jahr wird es ja auch bekanntermaßen schwierig, 3x am Tag zu Essen, den Friseur in den Urlaub nachreisen zu lassen, Jäckchen für zig Tausend € zu kaufen, 2 Mc L. zu fahren... Da muss man schon Verständnis haben.

    Und nein, natürlich macht den FCB keinen finanziellen Unsinn mit, wie oben beschrieben...

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