Platzt der Kane-Transfer, weil der FC Bayern auf seinen Verkaufskandidaten sitzen bleibt?

Der FC Bayern arbeitet an einer Verpflichtung von Harry Kane und wird dafür wohl eine Rekordsumme aufbringen müssen. Im Moment mangelt es dafür allerdings an den nötigen Abgängen.
Victor Catalina
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
1  Kommentar
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Harry Kane ist der große Wunschtransfer des FC Bayern. Bislang fehlen für den hohen Preis allerdings die Einnahmen.
Harry Kane ist der große Wunschtransfer des FC Bayern. Bislang fehlen für den hohen Preis allerdings die Einnahmen. © imago/Ulmer/Teamfoto

München - Konrad Laimer, Raphaël Guerreiro – und mit ziemlicher Sicherheit bald Kim Min-jae. Der bisherige Transfersommer des FC Bayern liest sich eigentlich hochanständig. Zwei Top-Spieler aus der Bundesliga und ein Startelf-Kandidat für die Innenverteidigung. Das alles für lediglich 50 Millionen Euro.

Doch die Bayern sind noch nicht am Ende ihrer Planungen, ein neuer Stürmer wird gesucht. Und wie es scheint, sind die Münchner an einer ganz großen Lösung dran: Premier-League-Superstar Harry Kane.

Ein erstes Angebot von über 70 Millionen Euro lehnte Tottenham locker ab. Das zweite soll bald folgen. Nach AZ-Informationen braucht es eine deutlich höhere Offerte, um Tottenham-Boss Daniel Levy ins Grübeln zu bringen. Es liegt nun am FC Bayern, wie sehr sie Englands Kapitän verpflichten wollen. Erst bei rund 100 Millionen Euro soll man bei den Spurs schwach werden, heißt es.

Gefahr für Hernández-Wechsel? PSG verpflichtet Inter-Verteidiger

Allein, ist dieses Geld bislang reine Theorie. Offiziell hat sich auf der Abgangsseite, bis auf das Leihende von João Cancelo, den ausgelaufenen Vertrag von Daley Blind und den festen wie ablösefreien Wechsel von Youngster Bright Arrey-Mbi zu Hannover 96 noch nichts getan. Lucas Hernández hat zwar seinen Medizincheck bei Paris Saint-Germain bereits absolviert. Verkündet ist der Transfer jedoch noch nicht. Pikant: Am Donnerstagvormittag gab der Verein die Verpflichtung von Milan Skriniar bekannt – wie Hernández Innenverteidiger.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

Benjamin Pavard soll intern auch seit geraumer Zeit seinen Wechselwunsch hinterlegt haben. Die Situation um ihn gestaltet sich momentan ruhig. Wie der "kicker" berichtet, warten die Bayern-Bosse, dass der Franzose mit einem Angebot auf sie zukommt, was bisher allerdings noch nicht geschehen ist. Nach AZ-Informationen rechnet der FC Bayern mit einer Ablösesumme zwischen 30 und 40 Millionen Euro. Im Sommer 2019 kam Pavard für 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart. Doch abseits dieser Spekulationen gilt festzuhalten: Bislang ist das Transferfenster des deutschen Rekordmeisters ein Nullsummenspiel.

Lothar Matthäus rechnet fest damit, dass sich noch einiges tun wird: "Ich kann mir gut vorstellen, dass vier, fünf Spieler den FC Bayern verlassen. Und da kann sehr gut einer dabei sein, mit dem keiner rechnet. Ja, auch deutsche Nationalspieler", schrieb Deutschlands Rekordnationalspieler Anfang Juni in seiner "Sky"-Kolumne und nannte auch konkrete Namen: "Was wird aus Joshua Kimmich, der unbedingt auf der Sechs spielen will? Bleibt Leon Goretzka? Wie planen Thomas Tuchel und die Klubführung mit Leroy Sané, Serge Gnabry, aber auch mit Marcel Sabitzer, Ryan Gravenberch oder Alphonso Davies?"

Davies und Kimmich sind keine Verkaufskandidaten für den FC Bayern

Letzterer soll zusammen mit Kumpel Jamal Musiala die Zukunft des FC Bayern langfristig prägen. Während "Sport1" berichtet, dass bei Musiala alle Zeichen auf eine Verlängerung hindeuten, weil der 20-Jährige "sein Paradies" in München gefunden haben soll, gestaltet sich die Angelegenheit bei Davies etwas heikler. Berater Nedal Huoseh spielte über die vergangenen Wochen wiederholt die Karte Real Madrid. Ein reines Pokerspiel? Denn Davies selbst betonte auch immer wieder, wie gerne er beim FC Bayern bleiben würde. Ein Verkauf kommt für den deutschen Rekordmeister bislang jedenfalls nicht infrage.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Nach Joshua Kimmich fragte der FC Barcelona vor einigen Wochen, merkte jedoch schnell, dass dieser einige Regale zu hoch liegt. "Ich verstehe nicht ganz – muss ich ehrlich sagen – warum sie so offensiv und öffentlich an unserem Spieler baggern", polterte Bayern-Präsident Herbert Hainer Mitte Juni bei "Sky", als Antwort auf Barca-Trainer Xavi, der in einem Interview unter anderem sagte: "Wenn es eine offene Tür gibt, wird es Verhandlungen mit Bayern geben." Die Tür, die Xavi meint, ist allerdings fest verschlossen und mit zusätzlicher Alarmanlage ausgestattet.

Sabitzer weckt Interesse von Manchester United, zweite Chance für Gravenberch?

Ein klarer Abgangskandidat hingegen ist, wie auch von Matthäus vermutet, Marcel Sabitzer. Nach seiner erfolgreichen Leihe, samt Ligapokalsieg und Champions-League-Qualifikation, würde ihn Manchester United gerne behalten, berichtet Transfer-Experte Fabrizio Romano. Ein Deal sei jedoch unwahrscheinlich, da Ex-FCB-II-Trainer Erik ten Hag und der Klub im Moment andere Transferziele verfolgen würden. Ansonsten wurde von losem Interesse seitens der AS Roma und Besiktas Istanbul berichtet. In näherer Zukunft scheint sich allerdings nichts zu materialisieren. In München hat Sabitzer, spätestens seit dem Transfer von Konrad Laimer, jedenfalls keine Zukunft mehr.

Die Geschichte dieses Sommers für den FC Bayern: Marcel Sabitzer (l.) gilt als Abgangskandidat, es mangelt allerdings an Interessenten.
Die Geschichte dieses Sommers für den FC Bayern: Marcel Sabitzer (l.) gilt als Abgangskandidat, es mangelt allerdings an Interessenten. © imago/MIS

Bei der Personalie Ryan Gravenberch scheiden sich die Geister. Der Niederländer bekam, gegen Ende der Vorsaison, von Thomas Tuchel mehr Einsatzminuten und stand beim Titelgewinn in Köln (2:1) sogar für Jamal Musiala in der Startelf. Wäre Hasan Salihamidzic noch Sportvorstand, würde er sich wohl intensiv für einen Verbleib einsetzen. In zahlreichen Interviews betonte Gravenberch, wie wichtig ihm regelmäßige Einsatzzeit ist. Seinen Unmut tat er öffentlich und ohne Umschweife kund. Liverpool machte sich zwischenzeitlich Hoffnungen, ist allerdings mit Alexis Mac Allister und Dominik Szoboszlai wieder bestens auf der Position aufgestellt. Gravenberch wird wohl eine weitere Chance in München bekommen.

Startet die 95er-Generation beim FC Bayern durch?

Selbiges dürfte auch auf die in dieser Saison nicht immer restlos überzeugende 1995er-Generation um Leon Goretzka, Leroy Sané und Serge Gnabry zutreffen. Letzterer erzielte im Saisonfinale eine ganze Reihe an wichtigen und spielentscheidenden Toren, gab dazu auch die meisterschaftsbringende Vorlage für Jamal Musiala. Seinen Urlaub verbrachte der Nationalspieler in Japan und überzeugte dadurch, dass er als einer der ersten wieder ins Training einstieg.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

Seine eher durchwachsene vergangene Saison will Gnabry dadurch vergessen machen – genau wie Leroy Sané. Die "Bild" berichtet, dass ein Wechsel diesen Sommer für ihn keine Option ist. Wie Gnabry will er beim FC Bayern bleiben und sich für die Heim-EM im kommenden Jahr empfehlen. Leon Goretzka gehört ohnehin zu den Führungsfiguren innerhalb des Bayern-Kaders. "Ich glaube, dass ich von meinem Mindset her noch mehr verstehen muss, dass ich jetzt einer der Spieler bin, auf den viele schauen – anders als vielleicht vor drei, vier Jahren, als andere mehr im Fokus standen", kündigte der Mittelfeldspieler im Interview mit "Sport1" an.

Nur bei Mazraoui zeichnen sich für den FC Bayern Transfereinnahmen ab

Bislang zeichnet sich einzig bei Noussair Mazraoui ein möglicher Transfer ab. Sein Management beobachtet den Markt in Italien und Spanien genau. Beraterin Rafaela Pimenta soll ihn bereits bei Juventus Turin angeboten haben. Vereinsseitig bevorzugt man jedoch Spieler mit Serie-A-Erfahrung.

Zudem will der FC Bayern Mazraoui nicht ersatzlos ziehen lassen. Heißester Kandidat ist im Moment Manchester Citys Kyle Walker.

Knackpunkt Spielerverkauf: Premier League zeigt, wie groß der Nachholbedarf ist

Ohnehin besteht beim Spielerverkauf für den FC Bayern Nachholbedarf. Das meiste Geld, kolportierte 45 Millionen Euro um genau zu sein, nahm der deutsche Rekordmeister bisher vergangenes Jahr für Robert Lewandowski ein. Lucas Hernández soll eine ähnliche Summe einbringen, die postwendend genutzt wird, um die Ausstiegsklausel von Kim Min-jae zu ziehen.

Lesen Sie auch

Im internationalen Vergleich ist das allerdings, so hart es klingen mag, Klimpergeld. Vergangenes Jahr erleichterte Brighton Chelsea für Linksverteidiger Marc Cucurella um 65 Millionen Euro. Shakhtar Donezk verpasste Mkhhaylo Mudryk ein Preisschild von 70 Millionen Euro und Leicester City, die am Ende der vergangenen Spielzeit abstiegen, ließen Innenverteidiger Wesley Fofana erst für 80 Millionen Euro ziehen. Mittlerweile ist es üblich, dass selbst Mittelfeldvereine der Premier League für ihr Tafelsilber medial 100 Millionen Euro ausrufen lassen. Besonders im Fall Hernández wären mehr als die 50 Millionen Euro möglich gewesen, wenn man bedenkt, dass die finanzstarken Pariser am anderen Ende des Verhandlungstisches saßen.

Will der FC Bayern Harry Kane tatsächlich verpflichten, muss zeitnah Bewegung auf die Abgangsseite kommen – oder das vielzitierte Festgeldkonto ausgereizt werden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
1 Kommentar
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Analyst am 07.07.2023 08:44 Uhr / Bewertung:

    Jetzt schon auf Panik machen,werte AZ,da noch 7 Wochen Zeit ist bis das Transferfenster offen ist.Bin mir Sicher,das in dieser Frage bei Bayern Ruhe herrscht ,da noch viel Wasser die Isar runterläuft.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.